von moriazwo Di 02 Okt 2012, 09:14
Die Länge eines Jahres einfach genauso zu nehmen, wie es auf unserer Erde ist, wäre meiner Meinung nach zu einfach. Die Länge eines Jahres bestimmt sich ausschließlich nach der Zeit, die dieser Planet für eine Umkreisung seiner Sonne benötigt. Wir unterstellen eine Welt, deren Klima und Temperatur in Etwa dem unserer Erde entspricht.Das wiederum richtet sich nach verschiedenen Dingen: Typus des Zentralgestirns, Größe des Zentralgestirns und dessen Energiepotenzial, Entfernung des Planeten von seiner Sonne.
Allein daraus ergeben sich verschiedene Szenarien:
1. Die Sonne ist kleiner als unsere, sie entspricht aber dem G-Typus unserer Sonne ("gelber" Sonnentyp mit einer Farbtemperatur von ca. 5000-5900 Ko) Um unsere Klima- und Temperaturverhältnisse zu erzielen, müsste der Planet dichter an der Sonne sein als die Erde, also würde das Jahr kürzer.
2. Die Sonne ist größer als unsere Sonne, aber G-Typ: Der Planet würde etwas weiter entfernt sein, was seine Umlaufzeit erhöht.
3. Die Sonne gehört den Spektralklassentypen K, M oder L an (rote Riesen): Die Größe der Sonne wäre so gewaltig, dass die Entfernung des Planeten deutlich größer sein müsste als die Distanz Erde-Sonne. Der Durchmesser roter Riesen reicht leicht an den Bahnradius von Erde oder Mars heran. Ein Umlauf um die Sonne würde dann extrem viel länger dauern als unser Jahr.
4. Die Sonne gehört den Spektralklassentypen O, B oder A an (weiße Zwerge): Die Sonne wäre entschieden kleiner als unsere Sonne und ihr Energiepotenzial wäre vergleichsweise gering, da diese Phase in der Regel den "Spätherbst" einer Sonne bildet. Ein Planet müsste deutlich näher an seinem Zentralgestirn sein, um vertretbare Temperaturen auf seiner Oberfläche zu haben. Sein Jahr wäre damit extrem kurz. Allerdings kann dieses letzte Szenario vermutlich vernachlässigt werden, weil der Phase des "weißen Zwergs" die Phase des "roten Riesen" vorausgeht. In dieser Phase wird das Zentralgestirn seine näher liegenden Planeten bereits "verbrannt" haben.
Ich will damit nur verdeutlichen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine fremde Welt ein gleich langes Jahr hat, verschwindend gering ist.
Die bei uns übliche Einteilung in Monate verdanken wir unserem ständigen Begleiter, dem Mond. Seine Phasen führten zur heute üblichen Teilung des Jahres in zwölf Monate. Natürlich ist das nicht ganz exakt. Aus diesem Grunde erhöhte man die Zahl der Tage bei verschiedenen Monaten.
Unsere Romanwelt verfügt über drei Monde. Es wäre also durchaus nicht verkehrt, eine Einteilung in Monate von entsprechenden Himmelserscheinungen abhängig zu machen. Ob man sich dabei ebenfalls auf eine 12er-Einteilung einigt oder eine andere Zahl wählt, bleibt uns ja überlassen.