Entstanden ist der Begriff aus der Abenteuerromanze des 19 Jahrhundert, dem spätviktorianischem Zeitalter in dem viele alte Zivilisationen entdeckt wurden, wie das Tal der Könige, Troja, die Ruinen der Mayastädte oder die Paläste der Assyrer. Die weißen Flecken auf Karten, früher gefüllt mit Drachen, Seeschlangen und ähnlichem, wurden zunehmend erforscht, so dass immer weniger Platz für Geschichten darüber blieb, da wahre Erzählungen über Entdeckungen die allgemeine Vorstellung mehr trafen.
Im Lost World geht es, wie der Name schon sagt, immer um eine vergessene Welt und deren Entdeckung. Diese vergessenen Welten lagen dabei immer noch auf der Erde, zu Beginn in von den Europäern noch unerforschten Gebieten, wie das innere von Afrika oder Südamerika genau wie Zentralasien. Spätere Schriftsteller bevorzugten die Antarktis, doch auch Inseln als Handlungsplatz sind beliebt. Typisch ist vor allem, dass die entdeckte Welt unterentwickelter, auf einem niedrigeren technologischen Stand und weniger zivilisierter ist als die Welt des Entdeckerlandes. Das geht hin bis zu prähistorischen Welten in der Dinosaurier oder Steinzeitmenschen noch so existieren wie damals, unverändert. Doch auch fremdartige Wesen können vorkommen.
Als ein Subgenre von Lost World könnte man durchaus Geschichten bezeichnen, die Themen wie das entdecken mystischer Königreiche. Abweichend von Lost World ist hierbei, dass die Zivilisation nicht vergessen ist und in einer Zeitkapsel existiert, sondern einfach bisher noch nicht gefunden wurde. Oder aber auch, dass entdecken verloren gegangener Städte, wie Atlantis, El Dorado oder Camelot.
Eine Weiterentwicklung der Lost World, die nur logisch ist, besteht in den Entdeckungen fremder Planeten – die Lost World hat dabei fast alle ihre Aspekte behalten und sich nur aufgrund dessen, dass auf der Erde alles entdeckt scheint, in neue unbekannte Gefilde ausgesiedelt, den Sprung von Fantasy über Abenteuer zu SciFi geschafft.
„König Salomos Schatzkammer“ von H. Rider Haggard ist der Pionierroman des Lost World Genres – entstanden aus einer Wette mit seinem Bruder, dass er keinen Roman schreiben könnte, der ebensogut ist wie R.L. Stevensons „Schatzinsel“. Damit war er der erste, der die mystische und romantische Seite um Entdeckungen beleuchtet und eine verschwundene Kultur zu dramatischen Zwecken erfunden hat. Nachfolgen taten ihm etliche weitere, wie z.B. den für das Genre namensgebenden Roman „Die vergessene Welt“ von Arthur Conan Doyle, der Vorlage für die späteren Jurassic Park Filme.
Romane
Die vergessene Welt – Arthur Conan Doyle
Vergessene Welt – Michael Crichton
Der Mann, der König sein wollte – Rudyard Kipling
Plutonien – Wladimir A. Obrutschew
Reise zum Mittelpunkt der Erde – Jules Verne
Der verlorene Horizont – James Hilton
Filme
Dinotopia
Prometheus
Indiana Jones
King Kong
Tarzan
QUELLEN:
Wikipedia: Lost World (englisch)
Wikipedia: Lost World Novel List (englisch)
Liste von verlorenen Welten (englisch)
Blogpost über Lost Worlds (englisch)