- Spoiler:
- So, ich habe es auch endlich geschafft. Ich hoffe, das ist okay so :)
Aber es brachte nichts, jetzt über die Philosophie hinter der Sache nachzudenken. Er war hier, um Informationen zu finden.
Doch wo sollte er zu suchen beginnen?
Die Türen des riesigen Gebäudes standen offen. Es war also vermutlich so etwas wie ein Besichtigungstag, an dem man sich alles genau ansehen und erklären lassen konnte. Vielleicht sollte er sich drin einmal umsehen. Aber würde ihm das wirklich weiterhelfen? Schließlich lagen da mit Sicherheit keine Dokumente herum, in denen er etwas über seinen Bruder würde lesen können.
Christopher seufzte und mischte sich erst einmal unter die Leute. Zuerst wollte er sehen, weswegen hier so ein Auflauf war.
Es herrschte ein Gedränge, wie er es sonst nur von Weihnachtsmärkten kannte, wenn es irgendwo Glühwein umsonst gab.
Er reckte den Kopf, um etwas sehen zu können.
Alles war hier vertreten. Süßigkeitenwagen, Würstchenbuden, allerlei Simulationsspiele für Kinder und diverse Stände, an denen man das übliche Glücksspiel betreiben konnte. Von überall kam Musik und verschiedene Gerüche mischten sich in der Luft. Die Hitze, die die Sonne heute wieder verströmte, war hier zwischen diesen ganzen Menschen noch drückender.
Die Leute vom Timehacker.com mussten wirklich zu viel Geld haben, wenn sie so etwas hier zu ihrem 19. Geburtstag veranstalten konnten. Wäre es der 20. gewesen, erschiene ihm das alles etwas angebrachter.
Christopher drängte sich durch Menschengruppen, kämpfte gegen Ströme an und ließ sich wieder mit ihnen treiben, bis er zu einem Stand kam, der besonders viel Aufmerksamkeit zu erregen schien. Von Weitem war es unmöglich auszumachen, was dort verkauft wurde.
Von seiner Neugier gepackt, drängte er sich an vielen Leuten vorbei, bis er direkt vor dem Stand angekommen war.
Souvenirs gab es hier. Offensichtlich von Timehacker.com.
„Die verkaufen schon Souvenirs?“, murmelte er und sah sich um. Im hinteren Bereich des Standes waren Filme ausgestellt. Weiter vorn aller möglicher Krimskrams, von kleinen Kapseln, in denen man virtuelle Mäuse verschwinden sehen konnte, bis hin zu diversen Anhängern mit Sprüchen darauf.
Christopher schüttelte leicht den Kopf und nahm sich einen Schlüsselanhänger, der die Form einer Ellipse besaß. Auf ihm stand geschrieben:
Das Glück ist nur einen Zeitsprung entfernt.
Christopher stöhnte und legte den Anhänger wieder weg. Das war einfach sinnlos!
Er wollte sich gerade zum Gehen wenden, als er eine Stimme vernahm.
„Bitte entschuldigen Sie, mein Herr“, sagte ein Mann und Christopher wandte sich wieder um. Ihm Gegenüber stand ein mittelgroßer, hagerer Typ mit Brille, kurzen, schwarzen Haaren und tragbarem Computer in der Hand.
„Sie haben sich gerade ein Souvenir dieses Shops angesehen. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie schon einmal mit Timehacker.com gereist sind, oder es in geraumer Zukunft planen?“
Ein Journalist.
Christopher schüttelte den Kopf.
„Nein, da muss ich Sie wohl enttäuschen“, sagte er trocken und wollte gehen.
„Warten Sie“, forderte der Mann und blickte Christopher flehend an.
Der verschränkte seine Arme und seufzte. Hier waren tausend andere Menschen! Warum gerade er?
„Ich schreibe eine Hausarbeit über diverse Gefahren, die sich beim Reisen in der Zeit auftun könnten. Wären Sie vielleicht bereit, sich etwas mit mir darüber zu unterhalten?“
Ach so war das.
Nun, das Thema interessierte ihn schon. Vielleicht konnte er den Studenten etwas ausfragen. Möglicherweise hatte dieser schon interessante Dinge herausgefunden.
So dumm es auch war, sich hier einen Hinweis zu erhoffen, nickte Christopher und sagte: „Aber lassen Sie uns irgendwo an den Rand des Gedränges gehen. Hier ist es ja nicht zum Aushalten.“
Der Student grinste freudig und begann sich eine Schneise durch die Menschenmenge zu bahnen.
Zuletzt von Pooly am Sa 03 Jul 2010, 23:59 bearbeitet; insgesamt 8-mal bearbeitet