- Spoiler:
- Okay, hier mein Teil.
Irgendwie ... ist er nicht so gut. Bin bereit, alles zu ändern, was ihr wollt ^^
Und tatsächlich waren mehrere Tage für ihre Untersuchungen und Forschungen notwendig und Jane und Lincoln brachten Stunden in dem Raum mit den Unterlagen zu, untersuchten, studierten, verglichen.
»Hier schon wieder diese 'Berechnungsunschärfen'«, stellte Lincoln fest und deutete auf dem Bildschirm, auf dem ein Fall von vor zwei Jahren angezeigt wurde. Die Arme verschränkt lehnte er sich zurück.
»Es taucht so oft auf«, sagte Jane und rollte mit ihrem Stuhl zu ihm hinüber, um überflüssigerweise zu überprüfen, was er gesagt hatte. Das war eigentlich nicht nötig, denn diese Unschärfen waren etwa in zehn Prozent aller Fälle aufgetreten und damit keine besondere Seltenheit.
»Denkst du wirklich, das könnte es sein?«, erkundigte sie sich zum wiederholten Male.
Lincoln nickte und setzte sich wieder auf, um ein neues Fenster auf den Bildschirm zu ziehen.
»Ja, sieh dir das doch einmal an«, sagte er und deutete auf die Bemerkungen, die der Mitarbeiter in diesem Fall gemacht hatte. »In jedem dieser Fälle, in denen die Unschärfen aufgetaucht sind, waren unerwünschte Nebeneffekte nach der Zeitreise aufgetreten. Dinge, die man nicht berechnet hatte.«
Jane runzelte die Stirn. Für sie war es sowieso unbegreiflich, wie man die Dinge, die nach Zeitreisen geschahen überhaupt bis zu einem gewissen Grad vorhersagen konnte.
»Aber man hat sie einfach als 'zulässige Entwicklungstoleranz' abgestempelt«, stellte sie fest.
»Ja, aber das ist durchaus verständlich. Ich denke nicht, dass eine wirklich böse Absicht seitens der Firma dahinter steckte. Ich meine, sie hatten ja keine Ahnung, welche Auswirkungen das haben würde. Ich meine … die wirklichen Ausmaße der Folgen können wir jetzt auch noch nicht einschätzen, aber ...«
»Es ist ein Anhaltspunkt«, brachte Jane seinen Gedanken zuende und er nickte, schien in Grübeleien verloren.
»Ich denke nicht, dass sie sich hier bewusst sind, dass das die Fehler ausgelöst haben könnten.«
»Das steht ja auch nicht fest«, meinte Jane, die sich nicht ganz so sicher war, wie Lincoln, dass dies der Fehler war, nach dem sie suchten.
Dieser holte seinen kleinen Computer hervor, indem sie alle Beobachtungen eingegeben hatten und hielt ihn Jane hin.
»Sieh dir das doch an. Nach zehn von hundert Fällen sind unberechnete Störungen aufgetreten. Ich finde, das ist eine beachtliche Menge. Ich bin kein Fachmann für Zeitreisentechnologie, aber ich kann mir denken, dass solche Störungen sich in dem Maße nicht sehr positiv auswirken können. So viele Unregelmäßigkeiten. Das kann nicht gut sein.«
Jane nickte langsam.
»Ja, da hast du wohl recht.«
»Was schlägst du jetzt vor?«, fragte Lincoln und nahm sein EIP wieder an sich.
»Wir sollten Lansby unsere Ergebnisse und Bedenken vorlegen«, antwortete Jane nach einiger Überlegung. »Ich will wissen, wie er darauf reagiert.«
»Wie schon in jeder einzelnen Akte vermerkt«, sagte der Wissenschaftler, den Lansby hatte kommen lassen, »sind die 'Fehler', die ihnen aufgefallen sind, Störungen, die noch im Rahmen der Toleranz liegen. Es gibt immer gewisse Ungenauigkeiten. Das ist auch logisch, selbst unsere Computer können nie alle Parameter berechnen, auch wenn wir versuchen, sie mit so vielen Informationen wie möglich zu versorgen.«
»Ja, das ist klar«, sagte Lincoln. »Aber wer hat diese Toleranzgrenze denn gesteckt? Wir sind der Meinung, dass die Störungen, die teilweise nach den Zeitreisen aufgetreten sind, recht bedenkliche Ausmaße haben.«
»Zumal die nicht berechneten Änderungen immer negativer Natur sind«, ergänzte Jane.
»Und wenn man alle Fälle zusammen nimmt, bei denen diese Unregelmäßigkeiten aufgetreten sind, dann könnte die Summe dieser negativen Störungen ziemliche verheerende Auswirkungen haben.«
»Beziehungsweise gehabt haben.«
Lansby lehnte sich in seinen Stuhl zurück und runzelte leicht die Stirn, als müsste er über eine sehr komplizierte Sache nachdenken. Hilfesuchend schaute er sich nach dem Wissenschaftler um, der neben ihm Platz genommen hatte.
»Nun«, begann der Mann, auf dessen weißem Hemd das Logo der Firma prangte. »Die Sache bei diesen Störungen ist, dass wir sie eben vorher nicht berechnet hatten, wie Sie den Unterlagen entnehmen konnten. »Natürlich haben wir sie vergleichsweise oft und sie treten auch in Fällen auf, bei denen wir vorher wie nachher keinerlei Verbindung zwischen der Korrektur und der aufgetretenen Störung feststellen können. Selbst bei Fällen, in denen nur winzige Korrekturen vorgenommen werden, beispielsweise das Zerbrechen einer Vase verhindern« - Lincoln zog eine Augenbraue hoch und der Wissenschaftler lächelte. »Ja, es gibt Menschen, die sogar dafür Geld haben. Nun, selbst bei solchen Kleinigkeiten sind schon Störungen derart aufgetreten, wie die, die sie untersucht haben. Das Zerbrechen einer Vase wird verhindert und plötzlich hat die Tochter der Person zur selben Zeit einen Autounfall. Aber diese Dinge können wir – da sie offensichtlich keinen Zusammenhang miteinander haben – nicht berechnen und somit auch nicht vorhersehen und somit nicht unterbinden. Das ist wie eine schlechte Nebenwirkung. Sie kann auftreten, muss aber nicht, das hängt wohl mit dem Prinzip des Zufalls zusammen. Nur weil die Tochter einmal kurz vor einem Unfall Glück hatte, muss sie es nicht zwei mal haben.«
Jane runzelte die Stirn.
»Wenn das … wirklich mit dem Zufall zusammenhängt, dann wäre in diesem Fall aber nicht nur die Tochter betroffen, sondern ...«
»... alle«, sagte Lincoln tonlos.
Der Wissenschaftler runzelte die Stirn.
»Wie gesagt, das ist nur eine Theorie.«
'Die aber unser Problem genau belegen würde', dachte Jane.
Zuletzt von Pooly am So 04 Jul 2010, 16:17 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet