Andreas Eschbach
Herr aller Dinge
Gebundene Ausgabe: 688 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover); Auflage: 1 (16. September 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785724292
ISBN-13: 978-3785724293
Preis: 22,-- EUR
Klappentext:
Als Kinder begegnen sie sich zum ersten Mal: Charlotte, die Tochter des
französischen Botschafters, und Hiroshi, der Sohn einer
Hausangestellten. Von Anfang an steht der soziale Unterschied spürbar
zwischen ihnen. Doch Hiroshi hat eine Idee. Eine Idee, wie er den
Unterschied zwischen Arm und Reich aus der Welt schaffen könnte. Um
Charlottes Liebe zu gewinnen, tritt er an, seine Idee in die Tat
umzusetzen und die Welt damit in einem nie gekannten Ausmaß zu
verändern. Was mit einer bahnbrechenden Erfindung beginnt, führt ihn
allerdings bald auf die Spur eines uralten Geheimnisses und des
schrecklichsten aller Verbrechen ...
Ausführlicher Inhalt:
Hiroshi Kato ist ein zehnjähriger japanischer Junge, der in ärmlichen Verhältnissen aufwächst. Seinen Vater, einen Amerikaner aus einer wohlhabenden Familie, hat er nie kennengelernt. Seine Mutter, die als Wäschereiarbeiterin für die französische Botschaft in Tokio arbeitet, spricht selten darüber. Hiroshi ist ein mäßiger Schüler, den das Meiste, was er in der Schule lernen muss, langweilt. Er interessiert sich für Wissenschaft und Technik, doch das Einzige, das seine Mutter dafür tun kann, ist der Kauf von Werkzeugen und eines Physikbastelkastens.
Eines Tages erblickt er vom Fenster seines Zimmers aus ein Mädchen mit langen Haaren, das im Botschaftsgarten mit ausgebreiteten Armen im strömenden Regen steht und in den Himmel schaut. Er ist fasziniert von dieser Erscheinung und erfährt, dass es sich um die Tochter des neuen Botschafters handelt, die in seinem Alter ist. Von diesem Zeitpunkt an ist er ständig auf der Lauer, um sie wiederzusehen, doch sie hält sich meist im Haus auf. Dann, eines Tages, beobachtet er, wie sich das Mädchen sich heimlich nach draußen schleicht und etwas in die Mülltonne wirft. Neugierig klettert Hiroshi später über den Zaun der Botschaft und schaut nach, was sie wohl weggeworfen hat. Es handelt sich um eine teure Sprechpuppe, die jedoch offenbar gewaltsam zerstört wurde. Er nimmt die Puppe an sich und repariert sie so gut, dass man es ihr fast nicht ansieht. Er bringt sie zur Botschaft und gibt sie an der Pforte ab. Damit tritt er eine Lawine von Entschuldigungen und Rechtfertigungen los, womit er nicht gerechnet hatte. Er muss erklären, wie er an die Puppe gekommen ist und das Mädchen - Charlotte -, warum sie weggeworfen wurde. Die Kinder freunden sich an, was ihren Müttern nicht gefällt. Für Charlottes Mutter ist Hiroshi kein geeigneter Umgang, für Hiroshis Mutter gilt: Arm und reich sollten nicht miteinander verkehren. Beiden wird der weitere Umgang untersagt, doch sie finden Wege, um sich trotzdem zu treffen. Bei einer solchen Gelegenheit erzählt Charlotte ihm von einer eigenartigen Gabe, von der sie bisher nicht einmal ihren Eltern erzählt hatte. Sie hat die Fähigkeit, durch Berühren eines Gegenstandes, dessen Geschichte zu erfühlen - wer ihn besessen oder benutzt hatte und was er dabei gefühlt hat. Sie beweist es ihm, weil er es nicht glauben will. Ebenfalls kann sie eine fremde Sprache durch einfaches Zuhören sehr schnell erfassen und sie in kürzester Zeit zumindest sprechen. Im weiteren Verlauf philosophieren die beiden über ihre Zukunft und ihre Träume. Hiroshi erzählt ihr von seinem Traum, die Armut abzuschaffen, weswegen er von Charlotte ausgelacht wird. Der Gedanke lässt ihn jedoch nicht los.
Er löst das Problem für sich selbst im Traum, verrät es aber Charlotte nicht. - Bei einem Ausflug zu einem japanischen Museum, auf dem Hiroshi sie ohne Wissen von Charlottes Eltern und seiner Mutter begleitet, erfühlt sie alle möglichen Gegenstände und ist vollkommen fasziniert. Irgendwann entdeckt sie in einem Außenbereich des Museums auf einer Art Insel ein historisches Kurzschwert mit Obsidian-Griff. Um es zu berühren, muss Hiroshi ihr helfen und sie halten, damit sie mit dem ausgestreckten Arm darankommt. Als es ihr schließlich gelingt, beginnt sie zu schreien und fällt in eine tiefe Lethargie, von der sie sich tagelang nicht erholt. Sie erzählt niemandem, was sie gefühlt hatte. Als Hiroshi sich Tage später nach ihr erkundigen will, ist sie verschwunden. Ihr Vater erhielt einen neuen diplomatischen Auftrag in einem anderen Land.
Hiroshi ist geschockt. Seine Mutter sieht dies als Bestätigung dafür, dass arme Menschen immer nur Spielzeuge der Reichen sind. Er hingegen nimmt seinen Gedanken wieder auf, die Armut abzuschaffen und irgendwann weiß er plötzlich, wie er es anstellen muss. Er weiß aber auch, dass er dafür einen guten Schulabschluss braucht, und wird fortan zum guten Schüler.
Als er eines Tages von der Schule heimkommt, sitzt seine Mutter mit einem fremden Mann am Tisch, der einen etwas behinderten Eindruck macht. Es handelt sich um seinen Vater. Hiroshi erfährt, dass sein Vater seine Mutter vor vielen Jahren mit in die USA genommen hatte, um sie seiner reichen Familie vorzustellen, die ihr allerdings äußerst ablehnend gegenüberstand. Der Vater wurde plötzlich krank. Ein nur schwer operabler Hirntumor ließ ihn das Bewusstsein verlieren. Noch während er im Krankenhaus war, drängte man die Mutter zur Abtreibung des Kindes, das sie in sich trug. Sie floh nach Japan und versteckte sich in Tokio, aus Angst, die Familie würde sie dort zu finden suchen. Der Vater überlebte die Operation, war aber geistig und körperlich über Jahre hinweg nicht in der Lage, seine Situation auch nur zu begreifen. Erst, als eine ambitionierte Therapeutin sich seiner annimmt, macht er Fortschritte und wird von ihr allmählich wieder in ein normales Leben zurückgeführt. Als er schließlich begreift, was seine Familie seinerzeit getan hatte, bricht er alle Brücken zu ihr ab, jedoch nicht, ohne sich sein Erbteil auszahlen zu lassen. Er ließ Hiroshi und seine Mutter durch eine Detektei suchen und war nach Tokio gereist, um sein Geld für eine qualifizierte Ausbildung Hiroshis in einer namhaften Universität in den USA anzubieten. Hiroshi nimmt an, doch seine Mutter bleibt in Japan. Zu tief sind die Wunden, die sie in diesem Land erlitten hatte.
Hiroshi wird am MIT in Boston angenommen und studiert dort wie besessen, um eines Tages seinen Traum verwirklichen zu können. Im Rahmen seiner Forschungen entwickelt er ein Messgerät, das er zum Patent anmeldet und von einer kleinen Firma herstellen und vermarkten lässt. Die Einkünfte daraus sind jedoch minimal, obwohl das Gerät schließlich weltweit auf dem Markt ist.
Als er bereits glaubte, ein weitgehend normales Leben führen zu können - er hatte inzwischen eine feste Freundin - sieht er bei einer Veranstaltung der Bostoner Harvard-Universität unerwartet Charlotte, die inzwischen zu einer Schönheit herangereift, und mit dem gutaussehenden arroganten Sohn eines Industriellen liiert war, dessen einziges Hobby allerdings ist, möglichst viele Mädchen in sein Bett zu bekommen.
Für Hiroshi ist das alles bedeutungslos. Er ist überzeugt davon, dass es etwas zu bedeuten hat, dass sie sich wiedersehen und beendet ganz spontan die Beziehung zu seiner Freundin. In der Folgezeit treffen Hiroshi und Charlotte mehr oder weniger zufällig immer wieder aufeinander. Sie studiert inzwischen Paläontologie, was er nicht verstehen kann. Hiroshi versucht, sie immer wieder davon zu überzeugen, dass sie ihren Freund verlassen solle und sie beide füreinander bestimmt wären. Sie weist ihn immer wieder zurück, versucht aber, ihm zu vermitteln, wieso sie Paläontologie studiert. Sie unternehmen eine Wanderung, bei der sie ihm die Dimensionen der vergangenen Erdzeitalter begreiflich macht. Schließlich macht sie deutlich, dass es Zeitalter gibt, über die man quasi überhaupt nichts weiß. Sie kommt auf das Obsidianmesser in dem japanischen Museum zurück und erzählt ihm, dass sie damals das Gefühl gehabt habe, ins Bodenlose zu fallen, in eine Zeit, weit vor der uns bekannten Geschichte. Sie meint, dass dieses Messer einer Kultur entstammen müsse, die in einer der unbekannten Zeitalter beheimatet gewesen sein müsse. Es müsse demnach eine Menschheit vor unserer gegeben haben, die bereits über hochpräzise Fertigungsmethoden verfügt hatte. Ihr Ziel sei es, das zu beweisen. Sie fragt ihn, was ihn antreibe und er spricht erstmals darüber. Für ihn gilt als Ziel nur die Beseitigung der Armut, lässt sich aber noch immer nicht darüber aus, wie er sich das vorstellt.
Einige Tage später kommt es zu einem zufälligen Treffen, als Charlotte mit dem Auto bei dichtem Nebel herumfährt, um den Kopf freizubekommen. Sie ist sich nicht mehr sicher, ob es wirklich richtig ist, die Verlobung mit ihrem Freund einzugehen. Gleichzeitig tut Hiroshi dasselbe. Sie treffen sich, als Charlotte aus ihrem Wagen aussteigt, um ein paar Schritte zu laufen. Hiroshi sieht darin wieder einmal einen Wink des Schicksals. Sie verbringen die Nacht miteinander, doch am Morgen verlässt sie ihn und betrachtet die zurückliegende Nacht als Fehler und einmaligen Ausrutscher. In den folgenden Tagen nutzt sie endlich wieder einmal ihre Gabe, als sie Kleidungsstücke ihres Freundes in die Hand nimmt. Sie fühlt, dass er diese Sachen getragen hatte, als er sich mit anderen Frauen getroffen hatte, um sich mit ihnen zu vergnügen. Sie konfrontiert ihn damit und bricht die Beziehung ab.
Hiroshi erhält Besuch von einem Mann, der vorgibt, die Firma aufgekauft zu haben, die seine Messwerkzeuge produziert. Dabei sei ihm aufgefallen, dass der Vertrag zu Hiroshis Ungunsten abgefasst ist und ihm eigentlich viel mehr zusteht, als er bisher aus den Erlösen erhalten hatte. Er händigt ihm einen Scheck in Höhe von 3 Mio. Dollar aus und hofft, in Zukunft noch weitere Erfindungen von ihm verkaufen zu dürfen. Als das MIT ein kostspieliges Projekt von Hiroshi ablehnt, beschließt er, alles auf eine Karte zu setzen und nimmt Kontakt zu seinem neuen Wohltäter auf. Ihm erzählt er erstmals, was er plant und er ist interessiert, meint jedoch, dass es für ihn eine Nummer zu groß sei. Er will jedoch einen Kontakt zu jemandem herstellen, der für solche Visionen ein offenes Ohr haben würde.
Hals über Kopf bricht Hiroshi sein Studium ab und verlässt Boston. Er erzählt niemandem, wohin er gehen wird. Charlotte, die nach langem Überlegen den Entschluss fasst, zu Hiroshi zurückzugehen, verfehlt ihn um eine Stunde.
Bis hierher ist die Geschichte ein netter Roman mit diversen Verwicklungen und der großen Frage, was Hiroshi eigentlich vorhat. Ab hier wandelt sich der Charakter des Romans und er wird zu einem richtigen SF-Roman. Wer also beabsichtigt, sich das Buch zu kaufen, sollte an dieser Stelle mit dem Lesen aufhören und lieber das Original lesen.
Fazit:
Die Entwicklung der Charaktere nimmt etwas viel Raum ein und man gewinnt den Eindruck, nicht etwa einen Science-Fiction-Roman zu lesen, sondern ein Drama, das einem unbekannten Ziel entgegensteuert. Dabei ist die Darstellung der Lebenswege der beiden Protagonisten sehr plastisch und nachvollziehbar.
Erst im zweiten Teil nimmt die Handlung wirklich Fahrt auf und reißt den Leser mit in einen Rausch von phantastischen Möglichkeiten, bis schließlich klar wird, dass man für alles seinen Preis zahlen muss.
Herr aller Dinge
Gebundene Ausgabe: 688 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover); Auflage: 1 (16. September 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785724292
ISBN-13: 978-3785724293
Preis: 22,-- EUR
Klappentext:
Als Kinder begegnen sie sich zum ersten Mal: Charlotte, die Tochter des
französischen Botschafters, und Hiroshi, der Sohn einer
Hausangestellten. Von Anfang an steht der soziale Unterschied spürbar
zwischen ihnen. Doch Hiroshi hat eine Idee. Eine Idee, wie er den
Unterschied zwischen Arm und Reich aus der Welt schaffen könnte. Um
Charlottes Liebe zu gewinnen, tritt er an, seine Idee in die Tat
umzusetzen und die Welt damit in einem nie gekannten Ausmaß zu
verändern. Was mit einer bahnbrechenden Erfindung beginnt, führt ihn
allerdings bald auf die Spur eines uralten Geheimnisses und des
schrecklichsten aller Verbrechen ...
Ausführlicher Inhalt:
Hiroshi Kato ist ein zehnjähriger japanischer Junge, der in ärmlichen Verhältnissen aufwächst. Seinen Vater, einen Amerikaner aus einer wohlhabenden Familie, hat er nie kennengelernt. Seine Mutter, die als Wäschereiarbeiterin für die französische Botschaft in Tokio arbeitet, spricht selten darüber. Hiroshi ist ein mäßiger Schüler, den das Meiste, was er in der Schule lernen muss, langweilt. Er interessiert sich für Wissenschaft und Technik, doch das Einzige, das seine Mutter dafür tun kann, ist der Kauf von Werkzeugen und eines Physikbastelkastens.
Eines Tages erblickt er vom Fenster seines Zimmers aus ein Mädchen mit langen Haaren, das im Botschaftsgarten mit ausgebreiteten Armen im strömenden Regen steht und in den Himmel schaut. Er ist fasziniert von dieser Erscheinung und erfährt, dass es sich um die Tochter des neuen Botschafters handelt, die in seinem Alter ist. Von diesem Zeitpunkt an ist er ständig auf der Lauer, um sie wiederzusehen, doch sie hält sich meist im Haus auf. Dann, eines Tages, beobachtet er, wie sich das Mädchen sich heimlich nach draußen schleicht und etwas in die Mülltonne wirft. Neugierig klettert Hiroshi später über den Zaun der Botschaft und schaut nach, was sie wohl weggeworfen hat. Es handelt sich um eine teure Sprechpuppe, die jedoch offenbar gewaltsam zerstört wurde. Er nimmt die Puppe an sich und repariert sie so gut, dass man es ihr fast nicht ansieht. Er bringt sie zur Botschaft und gibt sie an der Pforte ab. Damit tritt er eine Lawine von Entschuldigungen und Rechtfertigungen los, womit er nicht gerechnet hatte. Er muss erklären, wie er an die Puppe gekommen ist und das Mädchen - Charlotte -, warum sie weggeworfen wurde. Die Kinder freunden sich an, was ihren Müttern nicht gefällt. Für Charlottes Mutter ist Hiroshi kein geeigneter Umgang, für Hiroshis Mutter gilt: Arm und reich sollten nicht miteinander verkehren. Beiden wird der weitere Umgang untersagt, doch sie finden Wege, um sich trotzdem zu treffen. Bei einer solchen Gelegenheit erzählt Charlotte ihm von einer eigenartigen Gabe, von der sie bisher nicht einmal ihren Eltern erzählt hatte. Sie hat die Fähigkeit, durch Berühren eines Gegenstandes, dessen Geschichte zu erfühlen - wer ihn besessen oder benutzt hatte und was er dabei gefühlt hat. Sie beweist es ihm, weil er es nicht glauben will. Ebenfalls kann sie eine fremde Sprache durch einfaches Zuhören sehr schnell erfassen und sie in kürzester Zeit zumindest sprechen. Im weiteren Verlauf philosophieren die beiden über ihre Zukunft und ihre Träume. Hiroshi erzählt ihr von seinem Traum, die Armut abzuschaffen, weswegen er von Charlotte ausgelacht wird. Der Gedanke lässt ihn jedoch nicht los.
Er löst das Problem für sich selbst im Traum, verrät es aber Charlotte nicht. - Bei einem Ausflug zu einem japanischen Museum, auf dem Hiroshi sie ohne Wissen von Charlottes Eltern und seiner Mutter begleitet, erfühlt sie alle möglichen Gegenstände und ist vollkommen fasziniert. Irgendwann entdeckt sie in einem Außenbereich des Museums auf einer Art Insel ein historisches Kurzschwert mit Obsidian-Griff. Um es zu berühren, muss Hiroshi ihr helfen und sie halten, damit sie mit dem ausgestreckten Arm darankommt. Als es ihr schließlich gelingt, beginnt sie zu schreien und fällt in eine tiefe Lethargie, von der sie sich tagelang nicht erholt. Sie erzählt niemandem, was sie gefühlt hatte. Als Hiroshi sich Tage später nach ihr erkundigen will, ist sie verschwunden. Ihr Vater erhielt einen neuen diplomatischen Auftrag in einem anderen Land.
Hiroshi ist geschockt. Seine Mutter sieht dies als Bestätigung dafür, dass arme Menschen immer nur Spielzeuge der Reichen sind. Er hingegen nimmt seinen Gedanken wieder auf, die Armut abzuschaffen und irgendwann weiß er plötzlich, wie er es anstellen muss. Er weiß aber auch, dass er dafür einen guten Schulabschluss braucht, und wird fortan zum guten Schüler.
Als er eines Tages von der Schule heimkommt, sitzt seine Mutter mit einem fremden Mann am Tisch, der einen etwas behinderten Eindruck macht. Es handelt sich um seinen Vater. Hiroshi erfährt, dass sein Vater seine Mutter vor vielen Jahren mit in die USA genommen hatte, um sie seiner reichen Familie vorzustellen, die ihr allerdings äußerst ablehnend gegenüberstand. Der Vater wurde plötzlich krank. Ein nur schwer operabler Hirntumor ließ ihn das Bewusstsein verlieren. Noch während er im Krankenhaus war, drängte man die Mutter zur Abtreibung des Kindes, das sie in sich trug. Sie floh nach Japan und versteckte sich in Tokio, aus Angst, die Familie würde sie dort zu finden suchen. Der Vater überlebte die Operation, war aber geistig und körperlich über Jahre hinweg nicht in der Lage, seine Situation auch nur zu begreifen. Erst, als eine ambitionierte Therapeutin sich seiner annimmt, macht er Fortschritte und wird von ihr allmählich wieder in ein normales Leben zurückgeführt. Als er schließlich begreift, was seine Familie seinerzeit getan hatte, bricht er alle Brücken zu ihr ab, jedoch nicht, ohne sich sein Erbteil auszahlen zu lassen. Er ließ Hiroshi und seine Mutter durch eine Detektei suchen und war nach Tokio gereist, um sein Geld für eine qualifizierte Ausbildung Hiroshis in einer namhaften Universität in den USA anzubieten. Hiroshi nimmt an, doch seine Mutter bleibt in Japan. Zu tief sind die Wunden, die sie in diesem Land erlitten hatte.
Hiroshi wird am MIT in Boston angenommen und studiert dort wie besessen, um eines Tages seinen Traum verwirklichen zu können. Im Rahmen seiner Forschungen entwickelt er ein Messgerät, das er zum Patent anmeldet und von einer kleinen Firma herstellen und vermarkten lässt. Die Einkünfte daraus sind jedoch minimal, obwohl das Gerät schließlich weltweit auf dem Markt ist.
Als er bereits glaubte, ein weitgehend normales Leben führen zu können - er hatte inzwischen eine feste Freundin - sieht er bei einer Veranstaltung der Bostoner Harvard-Universität unerwartet Charlotte, die inzwischen zu einer Schönheit herangereift, und mit dem gutaussehenden arroganten Sohn eines Industriellen liiert war, dessen einziges Hobby allerdings ist, möglichst viele Mädchen in sein Bett zu bekommen.
Für Hiroshi ist das alles bedeutungslos. Er ist überzeugt davon, dass es etwas zu bedeuten hat, dass sie sich wiedersehen und beendet ganz spontan die Beziehung zu seiner Freundin. In der Folgezeit treffen Hiroshi und Charlotte mehr oder weniger zufällig immer wieder aufeinander. Sie studiert inzwischen Paläontologie, was er nicht verstehen kann. Hiroshi versucht, sie immer wieder davon zu überzeugen, dass sie ihren Freund verlassen solle und sie beide füreinander bestimmt wären. Sie weist ihn immer wieder zurück, versucht aber, ihm zu vermitteln, wieso sie Paläontologie studiert. Sie unternehmen eine Wanderung, bei der sie ihm die Dimensionen der vergangenen Erdzeitalter begreiflich macht. Schließlich macht sie deutlich, dass es Zeitalter gibt, über die man quasi überhaupt nichts weiß. Sie kommt auf das Obsidianmesser in dem japanischen Museum zurück und erzählt ihm, dass sie damals das Gefühl gehabt habe, ins Bodenlose zu fallen, in eine Zeit, weit vor der uns bekannten Geschichte. Sie meint, dass dieses Messer einer Kultur entstammen müsse, die in einer der unbekannten Zeitalter beheimatet gewesen sein müsse. Es müsse demnach eine Menschheit vor unserer gegeben haben, die bereits über hochpräzise Fertigungsmethoden verfügt hatte. Ihr Ziel sei es, das zu beweisen. Sie fragt ihn, was ihn antreibe und er spricht erstmals darüber. Für ihn gilt als Ziel nur die Beseitigung der Armut, lässt sich aber noch immer nicht darüber aus, wie er sich das vorstellt.
Einige Tage später kommt es zu einem zufälligen Treffen, als Charlotte mit dem Auto bei dichtem Nebel herumfährt, um den Kopf freizubekommen. Sie ist sich nicht mehr sicher, ob es wirklich richtig ist, die Verlobung mit ihrem Freund einzugehen. Gleichzeitig tut Hiroshi dasselbe. Sie treffen sich, als Charlotte aus ihrem Wagen aussteigt, um ein paar Schritte zu laufen. Hiroshi sieht darin wieder einmal einen Wink des Schicksals. Sie verbringen die Nacht miteinander, doch am Morgen verlässt sie ihn und betrachtet die zurückliegende Nacht als Fehler und einmaligen Ausrutscher. In den folgenden Tagen nutzt sie endlich wieder einmal ihre Gabe, als sie Kleidungsstücke ihres Freundes in die Hand nimmt. Sie fühlt, dass er diese Sachen getragen hatte, als er sich mit anderen Frauen getroffen hatte, um sich mit ihnen zu vergnügen. Sie konfrontiert ihn damit und bricht die Beziehung ab.
Hiroshi erhält Besuch von einem Mann, der vorgibt, die Firma aufgekauft zu haben, die seine Messwerkzeuge produziert. Dabei sei ihm aufgefallen, dass der Vertrag zu Hiroshis Ungunsten abgefasst ist und ihm eigentlich viel mehr zusteht, als er bisher aus den Erlösen erhalten hatte. Er händigt ihm einen Scheck in Höhe von 3 Mio. Dollar aus und hofft, in Zukunft noch weitere Erfindungen von ihm verkaufen zu dürfen. Als das MIT ein kostspieliges Projekt von Hiroshi ablehnt, beschließt er, alles auf eine Karte zu setzen und nimmt Kontakt zu seinem neuen Wohltäter auf. Ihm erzählt er erstmals, was er plant und er ist interessiert, meint jedoch, dass es für ihn eine Nummer zu groß sei. Er will jedoch einen Kontakt zu jemandem herstellen, der für solche Visionen ein offenes Ohr haben würde.
Hals über Kopf bricht Hiroshi sein Studium ab und verlässt Boston. Er erzählt niemandem, wohin er gehen wird. Charlotte, die nach langem Überlegen den Entschluss fasst, zu Hiroshi zurückzugehen, verfehlt ihn um eine Stunde.
Bis hierher ist die Geschichte ein netter Roman mit diversen Verwicklungen und der großen Frage, was Hiroshi eigentlich vorhat. Ab hier wandelt sich der Charakter des Romans und er wird zu einem richtigen SF-Roman. Wer also beabsichtigt, sich das Buch zu kaufen, sollte an dieser Stelle mit dem Lesen aufhören und lieber das Original lesen.
- Spoiler:
Hiroshi fliegt nach China, wo der uralte Magnat Gu noch immer sein Firmenimperium mit eiserner Hand führt. Er hört sich die Pläne des jungen Mannes an und beschließt, sein Vorhaben finanziell zu unterstützen, doch Gu ahnt nichts über die wahren Pläne Hiroshis, sondern wittert in den zu erwartenden Entwicklungen fette Profite. Hiroshi zieht sich auf eine einsame Insel zurück und sammelt einen Stab von Leuten um sich, mit denen er die die umfangreichen Arbeiten erledigen will. Seine Gedanken sind folgendermaßen: Die meisten Menschen müssen für ihren Lebensunterhalt arbeiten und erhalten dafür ihren Lohn. Das bedeutet, dass sie Dinge tun müssen, die sie nicht tun würden, wenn sie es nicht müssten. Reiche Menschen können das tun, was ihnen Spaß macht. Die notwendigen Arbeiten werden von denen erledigt, die arm sind. Der Schlüssel zu allem ist also die Arbeit. Gäbe es eine Möglichkeit, dass die Arbeit, die gemacht werden muss, erledigt wird, ohne, dass arme Menschen sie erledigen, könnten auch sie tun, was ihnen Spaß macht. Ihm schwebte eine Maschine vor, die in der Lage ist, alle anstehenden Arbeiten zu erledigen. Gäbe es dann genügend dieser Maschinen, müsste niemand mehr arbeiten und nach seiner Auffassung waren dann alle Menschen reich. Die Sache hatte nur den Haken, dass jemand diese Maschinen bauen müsste. Also dachte er darüber nach, dass eine solche Maschine in der Lage sein sollte, andere Maschinen seines Typs zu bauen. Man brauchte also nur eine erste dieser Geräte zu bauen und dann würde ihre Zahl in linearer Progression wachsen, bis alle Menschen damit versorgt wären. Schnell stieß er auf nahezu unüberwindliche Schwierigkeiten. Die Zahl der Maschinen, die benötigt wurden, benötigte Unmengen an Material und Energie. Außerdem erwies sich das gedankliche Konzept als nicht tragfähig. Seine Maschine, wie er sie sich vorstellte, würde viel zu groß werden, wenn sie so vielseitig sein musste, wie sie später sein sollte.
Hiroshi überlegte weiter und zerlegte alle Tätigkeiten in quasi »atomare« Tätigkeitsbestandteile und stellte fest, dass sie sich auf Entdecken, Trennen, Transportieren, Verbinden, Erhitzen reduzieren ließen. Für jede einzelne Tätigkeit benötigte man keine riesigen Maschinen, sondern es genügten kleine - recht primitive - Maschinen. Er begann, seinen ersten »Komplex« zu planen, eine Gruppe kleiner, nur handtellergroßer Roboter, die wie ein Schwarm zusammenarbeiteten. Er baute ihn schließlich und stand kurz vor der Vollendung eines Komplexes, der in der Lage war, auszuschwärmen, verwertbares Material zu suchen, zu sammeln und zu verarbeiten, bis ein zweiter, identischer Komplex entstanden war.
Er unternimmt eine Reise und sucht Charlotte auf, die seit Jahren nichts von ihm gehört hatte. Er bittet sie, ihn auf seine Insel zu begleiten, um sich anzusehen, was er geschaffen hat. Da sie ihm nie geglaubt hatte, soll sie mit eigenen Augen sehen, dass es doch funktioniert. Als die Maschine zum ersten Mal aktiviert wird, ist Charlotte vollkommen fasziniert, wie effektiv der Komplex zu Werke geht. Hiroshi wird jedoch abberufen von Gu, der ihn nach China beordert, um vor den Gesellschaftern darüber zu berichten, welchen Nutzen seine Erfindung eigentlich der Firma bringen soll. Charlotte begleitet ihn und er deckt in vollem Umfang seine Karten auf. Die Gesellschafter sind bestürzt, da sie sehen, dass Hiroshis Erfindung die Welt verändern wird. Fast hat er sie alle überzeugt, als ein Anruf von seiner Insel eintrifft und man ihm mitteilt, dass dort das Chaos ausgebrochen ist.
Hiroshi reist zurück zu seiner Insel, um die Scherben seiner Arbeit zu analysieren. Er stellt fest, dass sich bei der Reproduktion der Komplexe durch Fehlertoleranzen irgendwann die Fertigungsungenauigkeiten so weit addieren, dass ein Teil nicht mehr funktioniert, was weitere Fehler nach sich zieht, bis das ganze System im Chaos versinkt. Frustriert zieht er sich zurück und forscht im Keller seines abgelegenen Hauses weiter. Er überlegt, dass jeder mechanische Produktionsprozess zwangsläufig ungenau ist. Das Problem ließe sich nur lösen, wenn man den Hebel ganz unten - auf atomarer Ebene - ansetzt. Er beginnt über Nano-Technologie nachzudenken und ist schließlich überzeugt, dass hier die Lösung seiner Probleme liegt. Er konstruiert viele Dutzend von Nano-Robotern im Computer und benötigt nur noch ein ganz bestimmtes Modell, das in der Lage ist, einzelne Atome in klar vordefinierte Positionen zu zwingen. Die Crux ist, dass ihm das nur gelingen würde, wenn ein erstes Molekül dieser Nano-Assembler bereite existieren würde. Es herzustellen, ist jedoch beim gegenwärtigen Stand der Technik nicht möglich.
Charlotte besucht ihn und teilt ihm mit, dass sie eine wissenschaftliche Expedition zu einer russischen Insel nördlich des Polarkreises begleiten wird. Die Insel hatte viele Tausend Jahre unter einer dichten Eisdecke gelegen, im Laufe der letzten Jahrzehnte jedoch sei die Eisdecke stark zurückgegangen. Man erhofft, wichtige Erkenntnisse auf dieser Insel zu gewinnen. Außerdem soll dort vor vielen Jahren ein Meteorit eingeschlagen sein, den man vom All aus entdeckt hatte.
Die Reise entwickelt sich zu einem Alptraum. Nachdem man die ersten, sturmgepeitschten Tage in Zelten, sowie einer alten Hütte von russischen Wetterforschern überstanden hatte, macht man sich auf die Suche nach einem russischen Jet, der 1967 auf dem Eis notgelandet sein soll, jedoch verschwunden ist. Als man die Stelle findet, ist dort zwar kein Flugzeug, doch ragen merkwürdige Metallhaken aus dem Eis. Das Unheil bricht herein, als einer der Gruppe einen dieser Haken berührt. Plötzlich stoßen rätselhafte Klingen aus dem Eis und töten einen der Teilnehmer. Der Verletzte beginnt zu schrumpfen und verschwindet schließlich ganz. Immer mehr dieser Klingen stoßen aus dem Boden und scheinen die übrigen Menschen zu suchen. Sie flüchten in Panik zu ihren Zelten zurück, während immer weitere Klingen hinter ihnen her sind. Sie haben Glück und es kommt kein weiterer Mensch zu Schaden. Doch sie sind gezwungen, sich in Rettungsbooten der eiskalten See anzuvertrauen, als sie sehen, dass ein metallisch glänzender Belag unaufhaltsam auf ihre Hütte zugleitet. Gerade rechtzeitig stoßen sie von der Insel ab und können beobachten, wie ihre Zelte und die Hütte schrumpfen und in der metallenen Masse verschwinden. Charlotte hat das Gefühl, etwas Ähnliches schon einmal beobachtet zu haben, kommt jedoch nicht darauf, wo es gewesen ist.
Als am nächsten Morgen die Sonne aufgeht, befinden sich zahlreiche Schiffe um sie herum und die Insel hat sich in eine Metallfestung verwandelt. Eine Rakete startet aus dieser Festung und gerät schnell außer Sicht. Niemand kann sich diese merkwürdigen Vorgänge erklären. Russen und Amerikaner sind sich schnell einig, dass sie nichts damit zu tun haben. Angriffe auf die Festung bleiben wirkungslos, jedoch kann man sich nicht zu einem Atomschlag durchringen, nachdem man entdeckt hat, dass sich dieser rätselhafte Bau unter Wasser auf dem Meeresgrund fortsetzt. Charlotte fällt schließlich ein, dass die Art, wie sich diese Metallmasse bewegt hatte, aussieht, wie die Bewegung von Hiroshis Komplex, bevor die Fehler aufgetreten waren. Sie empfiehlt, ihn zu holen, da er vielleicht eine Idee haben könnte, was zu tun wäre. Man schafft Hiroshi heran. Er ist fasziniert von der Festung und ist sich sofort sicher, es hier mit dem Produkt von Nano-Technologie zu tun zu haben - ausgereifter Nano-Technologie. Er sieht hier das, was ihm zu entwickeln bisher verwehrt war. Er besteht darauf, die Insel zu betreten, bewaffnet mit einem Laptop und einem Multiband-Funkgerät. Man setzt ihn skeptisch dort ab und bald beendet die Festung ihre Aktivitäten. Sie beginnt, zu zerfallen und wird wie Staub im Wind davongeweht. Hiroshi beteuert, mit diesen Vorgängen nichts zu tun zu haben. Nach endlosen Verhören durch die Geheimdienste von USA und Russland darf er nach Hause gehen. Dort findet er sein Haus und sein Labor vollkommen »verwanzt« vor. Er zerstört alle Abhörgeräte und setzt seine Forschung fort. In Wirklichkeit war es sein Werk, dass die Festung zerstört ist. Allerdings weiß er selbst nicht, warum ihm das gelingen konnte. Die Nano-Assembler auf der Insel reagierten auf die selben Steuerimpulse, die er auch selbst verwendet. Er zerstörte alle Nano-Assembler mit einem Kill-Befehl, worauf sie begannen, sich gegenseitig zu demontieren. Der Rest war ungefährlicher Staub, der davonwehte. Einen winzigen Punkt mit einigen Millionen dieser Dinger hielt er jedoch zurück und ließ sie sich in seiner Haut einnisten, um sie später zu erforschen. Er stellt schnell fest, dass er sie komplett beherrschen und steuern kann. Er versteht nur nicht, wie das möglich ist. Es kann sich nur um den mysteriösen Meteoriten handeln. Somit wären die Nano-Maschinen außerirdischen Ursprungs. Hiroshi kann nicht verstehen, wie es möglich sein kann, dass ein technisches Produkt einer fremden Intelligenz mit irdischer Technologie vollständig kompatibel sein kann. Er stellt diese Überlegungen zurück und entschlüsselt nach und nach die unzähligen fertigen Bauanleitungen, die in den Programmspeichern der Nano-Assembler gespeichert sind und entdeckt, dass er mit diesen Nano-Elementen sein gestecktes Ziel erreichen kann. Er stellt fest, dass es sich bei der von der Insel gestarteten Rakete um eine Kopie der Nano-Assembler handelt, die auf den Weg zu anderen Planeten geschickt wird, wo sie dasselbe tun. So kann im Schneeballverfahren eine ganze Reihe von Planeten erforscht werden, obwohl nur eine einzige Rakete gestartet werden muss. Hiroshi experimentiert weiter und lässt seine Nano-Bots in der kanadischen Einöde eine weitere Startrampe bauen, die eine modifizierte Rakete startet, welche Nano-Assembler in den Asteroidengürtel des Sonnensystems transportiert. Dort sollen sie Material suchen und daraus ein Habitat für etwa eine Million Menschen bauen, die darin wohnen können. Der Raketenstart bleibt nicht unentdeckt und die Geheimdienste ermitteln Hiroshi als Urheber. Ihnen wird klar, dass damals nicht alle Nano-Assembler vernichtet worden waren, als die Festung sich aufgelöst hatte. Sie beginnen, nach ihm zu suchen. Hiroshi beginnt zu ahnen, dass sein Plan, die Menschheit mit seinen Maschinen zu verändern, möglicherweise falsch ist. Nano-Assembler können zwar alles bauen, sie können aber auch die Welt zerstören.
Hiroshi kann jedoch nicht aufhören, weiter zu forschen. Er entdeckt eine Schnittstelle, die es ihm ermöglicht, alles direkt durch sein Gehirn zu steuern. Nach kurzem Zögern stellt er die Verbindung her, obwohl er nicht weiß, ob es einen Weg zurück gibt. Er taucht unter und lebt zurückgezogen in Japan unter falschem Namen. Er weiß, dass man hinter ihm her ist und dass man ihm diese Technologie entreißen würde, wenn man ihn fasst. Als er erfährt, dass Charlotte unter einem Hirntumor leidet und nicht mehr lange zu leben hat, reist er nach Buenos Aires, wo sie nun bei Freunden lebt, und sucht sie auf. Er weiß, dass er dadurch seine Tarnung aufgibt und für die Geheimdienste sichtbar wird. Er weiß ebenso, dass er es nicht riskieren kann, die Technologie in die Hände von Menschen fallen zu lassen, die sie als Waffe einsetzen würden. Er muss jedoch Charlotte aufsuchen, da er sie noch immer liebt und die Mittel hat, sie zu heilen. Obwohl er spürt, wie sich die Schlinge um ihn herum immer enger zieht, bleibt er, bis er sicher ist, dass sie weiterleben wird. Er wünscht Charlotte Lebewohl und verlässt sie. Es beginnt eine völlig abstruse Verfolgungsjagd, deren Verlierer von vornherein feststeht. Hiroshi verschafft sich einen Vorsprung, um genügend Ruhe zu haben, alle Nano-Assembler zu vernichten, in dem er ihnen befiehlt, sich gegenseitig zu zerstören. Zuletzt tötet er sich selbst, damit niemand ihm sein Geheimnis und sein Wissen entlocken kann.
Die letzte Entdeckung vor seinem Tod war, dass die Nano-Assembler so gut zu irdischer Technik passten, da sie irdischen Gehirnen entstammten. Die sagenhafte erste Menschheit hatte sie hervorgebracht, bevor sie sich gegeneinander wandten und vermutlich einen Nano-Krieg entfesselten, der ihre gesamte Zivilisation vernichtete, bis nicht einmal mehr Spuren ihrer Existenz übrig blieben. Die erste Rakete, die von der Erde gestartet wurde, hatte nicht den Zweck, andere Welten zu erforschen, sondern, sie unbewohnbar zu machen und Kriegsmaterial zu produzieren. Dass dabei auch bewohnte Welten zerstört und ihre Bewohner getötet werden, wurde dabei nicht nur billigend in Kauf genommen, sondern war sogar beabsichtigt. Nach der ursprünglichen Programmierung sollte nur die Erde selbst von dieser Zerstörung ausgenommen sein, wenn zufällig eine der von anderen Welten ausgesandten Raketen zufällig die Erde erreichten. Aus diesem Grunde hatte die Festung auf der russischen Insel ihre Bautätigkeit ursprünglich eingestellt.
Fazit:
Die Entwicklung der Charaktere nimmt etwas viel Raum ein und man gewinnt den Eindruck, nicht etwa einen Science-Fiction-Roman zu lesen, sondern ein Drama, das einem unbekannten Ziel entgegensteuert. Dabei ist die Darstellung der Lebenswege der beiden Protagonisten sehr plastisch und nachvollziehbar.
Erst im zweiten Teil nimmt die Handlung wirklich Fahrt auf und reißt den Leser mit in einen Rausch von phantastischen Möglichkeiten, bis schließlich klar wird, dass man für alles seinen Preis zahlen muss.