- Spoiler:
- Nach einer halben Ewigkeit habe ich meinen Teil fertig geschrieben. Es gibt sicher noch etwas daran zu ändern. Vielleicht geht es zu schnell? Unverständlich oder was auch immer. Nehme jede Kritik an um es noch zu verbessern. ;-)
Teil 11 [Abschluss Ebene 1]
Samantha war die Erste, die an diesem Morgen am Timehacker Gebäude ankam.
Nachdem sie ihr Auto in einiger Entfernung geparkt hatte, ging sie aufs Haupteingangstor zu und erkannte schon von Weitem, dass etwas nicht stimmte. Die große Panzerglasschiebetür des Haupteingangs stand bereits offen.
Die Wissenschaftlerin beschleunigte ihre Schritte und eilte auf das Gebäude zu. Normalerweise musste man seinen Ausweis vor den Hochsicherheitsscanner halten und zusätzlich seinen Fingerabdruck abgeben, bevor die Glastüren den Weg freigaben, es war also vollkommen unmöglich, dass jemand hier eingedrungen war. Aber sie wusste, dass die anderen alle noch unterwegs waren ...
Vorsichtig trat sie ein und ihr Herz schlug ihr nahezu bis zum Hals.
"Hallo?", fragte sie vorsichtig, aber niemand antwortete, nicht einmal der Zentralcomputer, der sie sonst immer so freundlich empfing. Ein Gedanke kam ihr und sie eilte zum nächsten Lichtschalter, um ihn zu betätigen, aber nichts tat sich. Der Strom war weg!
Sam schnappte nach Luft. Sie hatten einen eigenen Notfallgenerator, der sich einschaltete, wenn der andere Strom ausfiel. Das konnte nur eins bedeuten ...
Die Erfindung!
Am ganzen Leib zitternd rannte sie auf die nächste Treppe zu und lief, so schnell sie ihre Füße tragen konnten, hinab. Panik hatte sie ergriffen. Der Sicherheitsschutz der Zeitmaschine war ihres Wissens nach nicht aktiviert worden, als sie gegangen waren, und sie hoffte inständig, einer der Wissenschaftler hätte ihn noch betätigt, bevor er das Gebäude verlassen hatte.
Im Laufen holte sie ihr Handy hervor, um sofort ihre Kolleginnen anzurufen, als sie gegen etwas stieß und strauchelte. Sie hatte überhaupt nicht mehr darauf geachtet wohin sie gelaufen war, weshalb sie jetzt erst einen Blick vor ihre Füße warf und einen erstickten Schrei ausstieß.
Professor James O'Conell lag mit blutgetränktem Oberkörper vor ihr, in seiner Brust mehrere Einschusslöcher.
Sie wich einige Schritte zurück bis sie gegen die Wand hinter sich stieß und versuchte ihren Herzschlag zu beruhigen. Tränen stiegen in ihre Augen. Nein ... nein, das war unmöglich. Nicht er, nicht der Professor!
Mit einem Schlag wurde ihr das Ausmaß der ganzen Katastrophe bewusst.
Panisch wählte sie die Nummern der anderen Forscherinnen, erreichte aber nur Cathy, die sie unter Schluchzen bat, so schnell wie möglich zu kommen und die Anderen mitzubringen.
Mit tränenüberströmten Wangen stand sie eine ganze Weile steif da und starrte auf den Toten, hoffte, dass sie gleich wieder aus diesem Alptraum erwachen würde, aber es tat sich nichts. Nur langsam löste sie ihre Glieder wieder und machte sich mit wackligen Schritten auf den Weg zum Büro des Professors, fuhr seinen Computer hoch und durchsuchte ihn nach den wichtigen Daten. Nichts. Der Professor war schnell genug gewesen und hatte alles entfernen können. Auch die Zettel, auf denen er sonst immer schrieb, konnte sie nirgends finden. Er musste es geschafft haben, sie in Sicherheit zu bringen.
Auf dem Weg zurück, stieß sie beinahe mit den anderen zusammen.
„Was ist passiert?“, fragte Rebecca und wirkte nervös, aber Sam fiel ihr einfach in die Arme.
„Es hat einen Einbruch gegeben", wimmerte sie. "Der Professor wurde erschossen!"
"Professor O'Conell?"
Sam nickte.
Cathys Gesicht wurde schneeweiß und auch Ellen traten die Tränen in die Augen.
"Was ist mit den Daten?", fragte Rebecca und hielt sich die Hand vor den Mund, als sie um die Ecke bogen und in einiger Entfernung vor dem toten Mann stehen blieben.
"Er hat alle von seinem Computer löschen können."
„Verdammt, wenn die Polizei davon erfährt, wissen die Medien auch Bescheid und dann können wir die Eröffnung vergessen“, fluchte Susan und biss die Zähne zusammen.
Ellen fuhr sich durchs Gesicht und schien dann doch einen genaueren Blick zu wagen.
„Er wurde nicht hier umgebracht", stellte sie mit brüchiger Stimme und etwas verwirrt fest. "Dafür ist hier eindeutig zu wenig Blut. Wer auch immer hier eingebrochen ist, hat ihn mitgenommen und tot wieder hergebracht."
Die Anderen nickten zustimmend.
„Aber wo sind seine anderen Unterlagen? Sam, warst du schon bei der ...“, Susan wurde kreidebleich im Gesicht, als ihre Kollegin den Kopf schüttelte.
Sie ging vorsichtig an der Leiche vorbei, so als wolle sie ihr nicht zu nahe treten, und machte sich auf den Weg zum Raum der Zeitmaschine, während die Anderen ihr folgten.
Als sie sah, dass die Tür noch fest verschlossen war, entfuhr Rebecca ein erleichterter Laut. Die Tür war an ein Hochsicherheitsstromsystem angeschlossen, welches nicht mit der normalen Stromzufuhr oder dem Notstromaggregat verbunden war und offensichtlich hatten die Eindringlinge diese Verbindung nicht kappen können.
Schnell gab Rebecca das Passwort ein, hielt ihr Auge vor einen Scanner und ein Piepsen ertönte, als der Code anerkannt wurde und die Tür sich leise öffnete.
Alles war sicher. Die Papiere aus James Büro lagen auf dem Boden.
„Er hat es also geschafft, alles vorher zu sichern und vor den Einbrechern zu bewahren“, flüsterte Ellen ehrfürchtig.
„Und … was machen wir jetzt mit ihm?", stotterte Samantha nach einem Moment der Stille. "Wir müssen das, was vorgefallen ist, vor den Medien schützen. Er hätte es so gewollt, sonst hätte er nicht alles dafür gegeben, die Erfindung zu schützen."
Die Forscherinnen sahen einander fragend an, bis Rebecca das Wort ergriff.
„Wir können ihn mit der Zeitmaschine zurück schicken“, erklärte sie dann. "An ... einen Ort, an den ihn niemand finden wird."
Stille, bis dann endlich alle nacheinander einwilligend nickten.
„Was bleibt uns sonst für eine Wahl … “, sagte Cathy leise.
„Gut, dann lasst uns den Körper hier wegschaffen. Die Zeitmaschine ist unser Baby und wir müssen sie vor jedem schlechten Einfluss bewahren. Wir haben einfach ... zu lange daran gearbeitet“, sagte Samantha und machte sich mit den Anderen auf den Weg zurück zu dem Toten.
Nur wenige Minuten später standen sie alle in einer Reihe, mit tränenverschmierten Gesichtern und blutigen Händen, die sie nie wieder ganz rein waschen würden können. Dann drückten sie auf den letzten Knopf, um den Professor zum Schutz ihrer und seiner jahrelangen Arbeit 100 Jahre zurück in der Zeit verschwinden zu lassen.
Zuletzt von Dawn am Do 01 Jul 2010, 23:26 bearbeitet; insgesamt 5-mal bearbeitet