Leicht verärgert warf Jane die Unterlagen auf den Tisch in dem Büro, das man ihnen zugewiesen hatte.
„Das ist alles nur Mist!“, sagte sie. „In dieser Hochglanzbroschüre steht nichts Anderes, als man auch in diesen Holo-Clips erfährt, die sie ständig senden.“
„Ich gebe dir recht“, meinte Lincoln und warf seine Unterlage demonstrativ in den Recycler. „Wir müssen diesen Leuten klar machen, dass wir hier eine ernst zu nehmende Untersuchung durchführen.“
„Ich kümmere mich darum“, sagte Jane. „Ich werde diesem aalglatten Meyer mal sein Grinsen aus dem Gesicht vertreiben.“
Sie griff nach dem Kommunikator und ließ sich mit Meyer verbinden. Bereits einen Augenblick später erschien sein Kopf dreidimensional über dem Schreibtisch. Er hatte sein geschäftsmäßiges Lächeln aufgesetzt.
„Kann ich Ihnen helfen, meine Herrschaften?“, fragte er.
Jane stand der Sinn nicht nach Smalltalk.
„Mr. Meyer, ich muss gestehen, dass wir sehr enttäuscht sind, von den so genannten Unterlagen, die sie uns zur Verfügung gestellt haben. Ich weiß nicht, ob Ihnen klar ist, dass wir kein Kleinkunde von TimeJumper sind, sondern Special-Agents von SecuTec. Wir haben unsere Zeit nicht gestohlen. Ihr bisheriges Entgegenkommen könnte man auch durchaus als Behinderung einer behördlichen Untersuchung nennen.“
„Aber Mrs. Link“, sagte Meyer verstimmt. „Ich darf Ihnen versichern ...“
„Lassen Sie mich ausreden!“, unterbrach sie ihn. „Wir erwarten, dass uns unverzüglich ein Mitarbeiter zur Seite gestellt wird, der uns durch alle Bereiche – ich betone: 'alle' Bereiche – des Unternehmens führt und unsere Fragen beantwortet.“ Jane ließ ihm nicht die Chance, noch darauf zu antworten, sondern unterbrach das Gespräch.
„Meinst du nicht, dass du jetzt etwas sehr dick aufgetragen hast?“, fragte Lincoln.
„Das glaube ich kaum“, meinte Jane. „Diese Leute sind es einfach nicht gewöhnt, wenn ihnen jemand die Karten legt. Wir sind die Behörde und wir haben das Sagen. Ich bin mal gespannt, was jetzt geschieht.“
Sie brauchten nicht lange zu warten und eine junge, blonde Frau steckte ihren Kopf zur Tür hinein. Es war Nina Cruz, die sie bereits vom Empfang her kannten. Sie machte einen etwas verstörten Eindruck. Meyer schien ihr kurz mitgeteilt zu haben, dass die SecuTec-Agenten ungehalten waren.
„Sie sollen unsere Führerin sein?“, fragte Jane mit skeptischem Gesicht. „Sind Sie sicher, dass Sie geeignet sind, unsere Fragen zu beantworten und uns bei unseren Untersuchungen zu unterstützen?“
Ninas Gesichtsausdruck wandelte sich von Verstörtheit zu offener Wut.
„Wer gibt Ihnen eigentlich das Recht, mich zu beleidigen und meine Kompetenz anzuzweifeln, nur weil sie mich bei unserem ersten Zusammentreffen an der Anmeldung im Foyer kennen gelernt haben?“, fuhr sie Jane an. „Ich kann auch gern wieder gehen!“
Jane deutete auf einen freien Sessel.
„Nehmen Sie doch Platz“, sagte sie.
„Ich bin nicht sicher, ob ich Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen will“, antwortete Nina und wandte sich zum Gehen.
„Bitte!“, sagte Jane. „Ich wollte Sie nur provozieren – und ich entschuldige mich dafür. Ich musste einfach wissen, ob sie ehrlich verärgert sind oder ob wir wieder einen Schauspieler Ihrer Firma erleben.“
Nina fuhr wieder herum.
„Schauspieler?!“
„Ja, Schauspieler. Seit wir hier in Ihrer Firma sind, bietet man uns nur Bonbons und bunte Bilder an – fast, als wolle man uns abspeisen. Ich will ehrlich mit Ihnen sein, Mrs. Cruz. Wir bekommen dabei ein unbestimmtes Gefühl, als gäbe es etwas, das man uns gern vorenthalten möchte.“
Nina setzte sich nun doch auf den Sessel. Ungläubig sah sie Jane und Lincoln an.
„Wie kommen Sie darauf, dass man Ihnen etwas vorenthalten will? TimeJumper hat nichts zu verbergen, das können Sie mir glauben. Wir sind ein Unternehmen, dass seit vielen Jahren Erfahrung mit ...“
„Das wissen wir doch alles“, unterbrach Jane sie. „Aber jetzt sind wir hier und müssen einen Bericht für unsere Behörde anfertigen. Uns interessiert nicht dieser weichgespülte Quatsch aus den Werbeprospekten.“
Nina Cruz hatte jetzt offenbar begriffen, dass diese beiden ihren Jobsehr ernst nahmen, denn sie fragte nach einer kurzen Denkpause: „Was brauchen Sie?“
„Wir wollen umfangreiche Informationen über die technische Abteilung“, warf Lincoln ein. „Wir wollen die Protokolle der Zeitversetzungen aus den letzten zehn Jahren – inklusive eventueller Störfälle.“
„Wir wollen Zugriff auf die Geschichtsdatenbanken, um die Folgen von Korrekturen in ausgewählten Fällen nachzuvollziehen.“
„Entschuldigung, aber was soll es bringen, wenn Sie diese Datenbanken einsehen?“
„Dürfen wir sie etwa nicht einsehen?“, fragte Jane.
„Nein, das ist es nicht. Ich verstehe nur nicht, was es für Ihre Untersuchungen für eine Bedeutung haben kann, wenn Sie kontrollieren, wie der Geschichtsablauf vor einer durchgeführten Korrektur ausgesehen hat. Er ist ja sowieso nicht mehr existent und somit auch nicht mehr aktuell.“
„Wir könnten aber daraus ableiten, ob eine Aktion erfolgreich war und wir könnten Untersuchungen darüber anstellen, ob eine Korrektur vielleicht unerwünschte Nebenwirkungen gehabt hat.“
Nina überlegte einen Moment, dann sagte sie: „Das ist es, was Sie wirklich im Auge haben, richtig? Es geht Ihnen überhaupt nicht darum, ob wir technisch sicher sind. Sie wollen wissen, ob Korrekturen zwar korrekt durchgeführt wurden, im Umfeld jedoch Außenwirkungen hatten, die negativ waren. Da kann ich Sie beruhigen. Wir verfügen über eine sehr ausgedehnte mathematische Abteilung. Wir führen keine Korrektur durch, die nicht dutzendfach von unseren Mathematikern und Statistikern analysiert worden ist.“
„Für mich klingt das aus Ihrem Munde immer noch nach einem Werbeprospekt“, sagte Jane. „Sind Sie sich wirklich sicher, dass diese Leute alle denkbaren Faktoren in ihren Analysen berücksichtigen können? Wir reden hier über die Zeit und nicht über die Chancen bei einem Lotteriegewinn. Wir müssen die vergleichenden Protokolle sehen und fertig. Wenn Sie dafür weiter gehende Vollmachten von Ihrer Geschäftsleitung benötigen, holen Sie diese bitte ein. Wir möchten wirklich bald mit unserer richtigen Arbeit beginnen.“
„Sie zweifeln noch immer an meiner Kompetenz, kann das sein?“ Nina verzog ihren Mund zu einem bitteren Lächeln.
„Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt“, entschuldigte sich Jane. „Ich will Ihnen doch gar nichts. Ich kenne Ihren Status hier in dieser Firma noch nicht wirklich. Für mich waren Sie einfach das Mädchen am Empfang und nun sitzen Sie mir hier gegenüber und sollen uns unterstützen. Sie wissen nun, was wir wollen. Könnten Sie uns nun sagen, was Sie uns bieten können?“
„Sie können von mir alles bekommen, was Sie für Ihre Arbeit benötigen“, sagte Nina. „Ich würde vorschlagen, dass ich Ihnen zunächst die analytische Abteilung zeige und Sie dort mit einigen unserer führenden Köpfe bekannt mache. Anschließend zeige ich Ihnen die Maschinenabteilung im Tiefgeschoss, wo die echten Zeitversetzungen vorgenommen werden. Sobald Sie sich dann ein Bild von den Vorgängen gemacht haben, führe ich Sie noch in unser Allerheiligstes – das vergleichende Datenbankarchiv. Selbstverständlich können Sie dort jeden beliebigen Fall anschauen, den sie untersuchen wollen. Ich weise allerdings darauf hin, dass keine Daten aus diesem Bereich mit hinaus genommen werden dürfen – aus Sicherheitsgründen. Es gibt sicherlich eine Menge Leute, die ein großes Interesse an diesen Daten haben und diese missbrauchen könnten.“
„Sie glauben doch wohl nicht, dass ausgerechnet wir sie missbrauchen würden!“, ereiferte sich Lincoln.
„Natürlich nicht!“, sagte Nina lachend. „Wir machen nur eben keine Ausnahmen. Niemand darf diese Daten kopieren und mitnehmen. Sie könnten es auch gar nicht, selbst, wenn Sie es wollten. Die Sicherheitsvorkehrungen sind lückenlos. Sie dürfen aber – so lange Sie wollen – in den Unterlagen lesen. Das müsste doch für Ihren Bericht ausreichend sein, oder?“
„Sicher“, stimmte Lincoln zu. „Wann kann es dann losgehen?“
„Von mir aus sofort“, schlug Nina vor. „Aber vielleicht wäre es nicht verkehrt, wenn wir die Mittagspause nutzen, um eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir beginnen. Ich kann Ihnen versichern, dass Ihnen ein paar lange und anstrengende Tage bevorstehen.“
„Ihnen nicht, Mrs. Cruz?“, fragte Jane.
„Oh doch, mir auch“, antwortete sie. „Und es wird meinem Freund sicher nicht gefallen.“
„Das tut mir leid“, sagte Jane verständnisvoll. „Wir können die Führung auch gern auf mehrere Tage ausdehnen. Wenn wir erst einmal an vernünftige Daten kommen, haben wir sicher genug zu tun und müssen Sie nicht den ganzen Tag in Anspruch nehmen.“
Nina lächelte sie nur an und deutete auf die Tür. „Nach Ihnen ...“
„Das ist alles nur Mist!“, sagte sie. „In dieser Hochglanzbroschüre steht nichts Anderes, als man auch in diesen Holo-Clips erfährt, die sie ständig senden.“
„Ich gebe dir recht“, meinte Lincoln und warf seine Unterlage demonstrativ in den Recycler. „Wir müssen diesen Leuten klar machen, dass wir hier eine ernst zu nehmende Untersuchung durchführen.“
„Ich kümmere mich darum“, sagte Jane. „Ich werde diesem aalglatten Meyer mal sein Grinsen aus dem Gesicht vertreiben.“
Sie griff nach dem Kommunikator und ließ sich mit Meyer verbinden. Bereits einen Augenblick später erschien sein Kopf dreidimensional über dem Schreibtisch. Er hatte sein geschäftsmäßiges Lächeln aufgesetzt.
„Kann ich Ihnen helfen, meine Herrschaften?“, fragte er.
Jane stand der Sinn nicht nach Smalltalk.
„Mr. Meyer, ich muss gestehen, dass wir sehr enttäuscht sind, von den so genannten Unterlagen, die sie uns zur Verfügung gestellt haben. Ich weiß nicht, ob Ihnen klar ist, dass wir kein Kleinkunde von TimeJumper sind, sondern Special-Agents von SecuTec. Wir haben unsere Zeit nicht gestohlen. Ihr bisheriges Entgegenkommen könnte man auch durchaus als Behinderung einer behördlichen Untersuchung nennen.“
„Aber Mrs. Link“, sagte Meyer verstimmt. „Ich darf Ihnen versichern ...“
„Lassen Sie mich ausreden!“, unterbrach sie ihn. „Wir erwarten, dass uns unverzüglich ein Mitarbeiter zur Seite gestellt wird, der uns durch alle Bereiche – ich betone: 'alle' Bereiche – des Unternehmens führt und unsere Fragen beantwortet.“ Jane ließ ihm nicht die Chance, noch darauf zu antworten, sondern unterbrach das Gespräch.
„Meinst du nicht, dass du jetzt etwas sehr dick aufgetragen hast?“, fragte Lincoln.
„Das glaube ich kaum“, meinte Jane. „Diese Leute sind es einfach nicht gewöhnt, wenn ihnen jemand die Karten legt. Wir sind die Behörde und wir haben das Sagen. Ich bin mal gespannt, was jetzt geschieht.“
Sie brauchten nicht lange zu warten und eine junge, blonde Frau steckte ihren Kopf zur Tür hinein. Es war Nina Cruz, die sie bereits vom Empfang her kannten. Sie machte einen etwas verstörten Eindruck. Meyer schien ihr kurz mitgeteilt zu haben, dass die SecuTec-Agenten ungehalten waren.
„Sie sollen unsere Führerin sein?“, fragte Jane mit skeptischem Gesicht. „Sind Sie sicher, dass Sie geeignet sind, unsere Fragen zu beantworten und uns bei unseren Untersuchungen zu unterstützen?“
Ninas Gesichtsausdruck wandelte sich von Verstörtheit zu offener Wut.
„Wer gibt Ihnen eigentlich das Recht, mich zu beleidigen und meine Kompetenz anzuzweifeln, nur weil sie mich bei unserem ersten Zusammentreffen an der Anmeldung im Foyer kennen gelernt haben?“, fuhr sie Jane an. „Ich kann auch gern wieder gehen!“
Jane deutete auf einen freien Sessel.
„Nehmen Sie doch Platz“, sagte sie.
„Ich bin nicht sicher, ob ich Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen will“, antwortete Nina und wandte sich zum Gehen.
„Bitte!“, sagte Jane. „Ich wollte Sie nur provozieren – und ich entschuldige mich dafür. Ich musste einfach wissen, ob sie ehrlich verärgert sind oder ob wir wieder einen Schauspieler Ihrer Firma erleben.“
Nina fuhr wieder herum.
„Schauspieler?!“
„Ja, Schauspieler. Seit wir hier in Ihrer Firma sind, bietet man uns nur Bonbons und bunte Bilder an – fast, als wolle man uns abspeisen. Ich will ehrlich mit Ihnen sein, Mrs. Cruz. Wir bekommen dabei ein unbestimmtes Gefühl, als gäbe es etwas, das man uns gern vorenthalten möchte.“
Nina setzte sich nun doch auf den Sessel. Ungläubig sah sie Jane und Lincoln an.
„Wie kommen Sie darauf, dass man Ihnen etwas vorenthalten will? TimeJumper hat nichts zu verbergen, das können Sie mir glauben. Wir sind ein Unternehmen, dass seit vielen Jahren Erfahrung mit ...“
„Das wissen wir doch alles“, unterbrach Jane sie. „Aber jetzt sind wir hier und müssen einen Bericht für unsere Behörde anfertigen. Uns interessiert nicht dieser weichgespülte Quatsch aus den Werbeprospekten.“
Nina Cruz hatte jetzt offenbar begriffen, dass diese beiden ihren Jobsehr ernst nahmen, denn sie fragte nach einer kurzen Denkpause: „Was brauchen Sie?“
„Wir wollen umfangreiche Informationen über die technische Abteilung“, warf Lincoln ein. „Wir wollen die Protokolle der Zeitversetzungen aus den letzten zehn Jahren – inklusive eventueller Störfälle.“
„Wir wollen Zugriff auf die Geschichtsdatenbanken, um die Folgen von Korrekturen in ausgewählten Fällen nachzuvollziehen.“
„Entschuldigung, aber was soll es bringen, wenn Sie diese Datenbanken einsehen?“
„Dürfen wir sie etwa nicht einsehen?“, fragte Jane.
„Nein, das ist es nicht. Ich verstehe nur nicht, was es für Ihre Untersuchungen für eine Bedeutung haben kann, wenn Sie kontrollieren, wie der Geschichtsablauf vor einer durchgeführten Korrektur ausgesehen hat. Er ist ja sowieso nicht mehr existent und somit auch nicht mehr aktuell.“
„Wir könnten aber daraus ableiten, ob eine Aktion erfolgreich war und wir könnten Untersuchungen darüber anstellen, ob eine Korrektur vielleicht unerwünschte Nebenwirkungen gehabt hat.“
Nina überlegte einen Moment, dann sagte sie: „Das ist es, was Sie wirklich im Auge haben, richtig? Es geht Ihnen überhaupt nicht darum, ob wir technisch sicher sind. Sie wollen wissen, ob Korrekturen zwar korrekt durchgeführt wurden, im Umfeld jedoch Außenwirkungen hatten, die negativ waren. Da kann ich Sie beruhigen. Wir verfügen über eine sehr ausgedehnte mathematische Abteilung. Wir führen keine Korrektur durch, die nicht dutzendfach von unseren Mathematikern und Statistikern analysiert worden ist.“
„Für mich klingt das aus Ihrem Munde immer noch nach einem Werbeprospekt“, sagte Jane. „Sind Sie sich wirklich sicher, dass diese Leute alle denkbaren Faktoren in ihren Analysen berücksichtigen können? Wir reden hier über die Zeit und nicht über die Chancen bei einem Lotteriegewinn. Wir müssen die vergleichenden Protokolle sehen und fertig. Wenn Sie dafür weiter gehende Vollmachten von Ihrer Geschäftsleitung benötigen, holen Sie diese bitte ein. Wir möchten wirklich bald mit unserer richtigen Arbeit beginnen.“
„Sie zweifeln noch immer an meiner Kompetenz, kann das sein?“ Nina verzog ihren Mund zu einem bitteren Lächeln.
„Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt“, entschuldigte sich Jane. „Ich will Ihnen doch gar nichts. Ich kenne Ihren Status hier in dieser Firma noch nicht wirklich. Für mich waren Sie einfach das Mädchen am Empfang und nun sitzen Sie mir hier gegenüber und sollen uns unterstützen. Sie wissen nun, was wir wollen. Könnten Sie uns nun sagen, was Sie uns bieten können?“
„Sie können von mir alles bekommen, was Sie für Ihre Arbeit benötigen“, sagte Nina. „Ich würde vorschlagen, dass ich Ihnen zunächst die analytische Abteilung zeige und Sie dort mit einigen unserer führenden Köpfe bekannt mache. Anschließend zeige ich Ihnen die Maschinenabteilung im Tiefgeschoss, wo die echten Zeitversetzungen vorgenommen werden. Sobald Sie sich dann ein Bild von den Vorgängen gemacht haben, führe ich Sie noch in unser Allerheiligstes – das vergleichende Datenbankarchiv. Selbstverständlich können Sie dort jeden beliebigen Fall anschauen, den sie untersuchen wollen. Ich weise allerdings darauf hin, dass keine Daten aus diesem Bereich mit hinaus genommen werden dürfen – aus Sicherheitsgründen. Es gibt sicherlich eine Menge Leute, die ein großes Interesse an diesen Daten haben und diese missbrauchen könnten.“
„Sie glauben doch wohl nicht, dass ausgerechnet wir sie missbrauchen würden!“, ereiferte sich Lincoln.
„Natürlich nicht!“, sagte Nina lachend. „Wir machen nur eben keine Ausnahmen. Niemand darf diese Daten kopieren und mitnehmen. Sie könnten es auch gar nicht, selbst, wenn Sie es wollten. Die Sicherheitsvorkehrungen sind lückenlos. Sie dürfen aber – so lange Sie wollen – in den Unterlagen lesen. Das müsste doch für Ihren Bericht ausreichend sein, oder?“
„Sicher“, stimmte Lincoln zu. „Wann kann es dann losgehen?“
„Von mir aus sofort“, schlug Nina vor. „Aber vielleicht wäre es nicht verkehrt, wenn wir die Mittagspause nutzen, um eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir beginnen. Ich kann Ihnen versichern, dass Ihnen ein paar lange und anstrengende Tage bevorstehen.“
„Ihnen nicht, Mrs. Cruz?“, fragte Jane.
„Oh doch, mir auch“, antwortete sie. „Und es wird meinem Freund sicher nicht gefallen.“
„Das tut mir leid“, sagte Jane verständnisvoll. „Wir können die Führung auch gern auf mehrere Tage ausdehnen. Wenn wir erst einmal an vernünftige Daten kommen, haben wir sicher genug zu tun und müssen Sie nicht den ganzen Tag in Anspruch nehmen.“
Nina lächelte sie nur an und deutete auf die Tür. „Nach Ihnen ...“
Zuletzt von moriazwo am Mi 03 März 2010, 11:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet