- Spoiler:
- Puh, noch rechtzeitig fertig geworden
Hier ist Teil 15, bin allerdings noch nicht so zufrieden :S
naja, viel Spaß beim Lesen
Der nächste Tag war schneller gekommen, als Jane erwartete hatte.
Unwohl strich sie über den neuen Rock, den die PROTEC ihr aufgrund ihrer Mission geschickt hatte. Neben fünf weiteren. 'Wohl zur Abwechslung', dachte sie grimmig.
Wie schon am Tag davor hatte Lincoln sie abgeholt und nun saß sie ungeduldig auf dem Beifahrersitz. Seit Tagesanbruch hatte sie nicht mehr schlafen können. Die SecuTec Mission war etwas Neues für sie und Jane war nervös, was sie erwarten würde.
"Wir müssen in jeden Raum", betonte die Agentin erneut, während Lincoln entspannt seinen Gleiter lenkte.
"Ich weiß, jeden Raum genau untersuchen, jeden Arbeiter befragen, verschlossene Türen knacken", grinste er. "Wobei Tür ein wirklich altmodischer Begriff ist, für diese neuen Eingängen, die sich automatisch öffnen und schließen, und nicht für jedermann sichtbar sind."
Jane nickte. Sie hatte schon gestern Abend eine Liste über die Dinge angefertigt, die sie unbedingt untersuchen mussten.
"Dr. Corban hat uns mehrere neue Entwicklungen gegeben. Zum einen die Scanpistole, wie er sie nennt. Eigentlich nur eine Taschenlampe, deren Licht man nicht sehen kann. Sie dient nur dem Zweck, solche Eingänge zu finden", erklärte Jane und zeigte ihm die Taschenlampe. Sie war klein, nicht größer als ein Stift, doch falls ein Eingang gefunden werden sollte, zeigte sie diesen in voller Größe. Bewundernd schenkte Lincoln der kleinen Technologie einen langen Blick. Er war professioneller Gleiterfahrer, dennoch musste Jane zugeben, dass sie immer ein wenig bangte, wenn er seinen Blick für mehr als eine Sekunde von der Fahrbahn schweifen ließ.
"Dr. Corban ist ein Genie", meinte er nur, während das Gebäude der Zeitmaschinenfirma in Sichtweite kam. Jane holte ihr EIP heraus und tippte sich schnell durch ihr Menü.
"TimeJumper, ehemals TimeHacker, wurde von fünf Forscherinnen gegründet", entnahm sie aus einer Information, die sie gestern auf der offiziellen Hompepage von TimeJumper gefunden hatte.
"Einen wirklichen Werdegang der Firma gibt es seltsamerweise nicht, nur das Gründungsdatum und die heutige Situation", stellte die Agentin stirnrunzelnd fest. "Über ihren aktuellen Betrieb wird ebenfalls nicht viel berichtet."
"Interessant", grinste Lincoln, während er elegant in den nächstmöglichen Parkplatz fuhr.
Jane überprüfte ihre Frisur.
"Du siehst gut aus, Jane", grinste Lincoln, während die blonde Frau nur verärgert den Kopf schüttelte.
"Ich versuche bloß, einen möglichst guten Eindruck zu machen", gab sie zurück. Umständlich kletterte sie aus dem Gleiter.
Ihr Kamerad lächelte breit und deutete auf den Eingang, der wie am Tag zuvor, sichtbar war. Mit festen Schritten ging Jane in die Firma hinein.
"Guten Tag, Frau Link und Herr Schneider. Mr. Meyer, Manager von TimeJumper.com, zeigt Ihnen heute unseren Betrieb. Mr. Lansby ist zurzeit leider unabkömmlich, steht jedoch ab fünf Uhr für Fragen offen", empfing Nina Cruz sie mit einem freundlichen Lächeln, das eine Spur reserviert wirkte. Auch an diesem Tag wurden ihre Ausweise überprüft. Verwundert runzelte Lincoln die Stirn, doch Jane durchschaute diesen Prozess.
"Sie misstrauen uns", raunte sie ihrem Kollegen zu. "Schließlich wurde ihr Betrieb noch nie einer technischen Untersuchung unterzogen."
Er nickte zustimmend und seine Stirn glättete sich wieder.
Wie auch am vorherigen Tag wurden sie von einem Wegweiser geführt. Jane bemühte sich um einen möglichst gelassenen Schritt, während sie geradezu auf Büro des Managers zulaufen wollte.
"Du bist aufgeregt", stellte Lincoln fest, als sie allein einen Gang entlang liefen. Prüfend warf Jane einen Blick an die Wände. Die neuesten Kameras waren kleine Linsen, kaum erkennbar. Durch sie war es Überwachern auch möglich Flüstertöne zu vernehmen, geheime Akten zu orten und versteckte Waffen sehen.
Erleichtert dachte Jane daran, dass man ihre Kleidung vor solchen Kameras geschützt hatte. Selbst Lincolns Aktentasche besaß einen eingebauten Schutzschild, der ein Trugbild herstellte und so diese Kameras täuschte.
"Nein, nur motiviert", gab Jane leise zurück. Sie wusste, dass man sie hören konnte, dennoch war sie sich sicher, dass solche Worte wohl kaum ihre Mission preisgaben.
Vor dem Büro zupfte sie nochmals verärgert an ihrem Rock, bevor sie in eine eingebaute Sprechanlage ihren Namen sprach.
"Herein", rief eine dunkle Stimme und der Eingang öffnete sich automatisch. Ein dunkelhäutiger Mann saß in einem schwarzen Sessel vor einem kleinen Tisch, auf dem mehrere Unterlagen zu sehen waren. In Janes Fingern kribbelte es, als sie eintraten und auf den Manager zuschritten.
Haare hatte er keine, aber einen Schnurrbart, der ihm nicht stand. Er lächelte - kein sympathisches Lächeln, eher ein vorsichtiges, abwartendes. Lincoln bot dem Manager die Hand, doch dieser wies ihnen nur an, sich zu setzen. 'Einer von der überheblichen Art', dachte Jane sarkastisch. Das konnte ja lustig werden.
"Mr. Meyer?", fragte Lincoln höflich. Der Mann nickte. Sein etwas zu langes Kinn reckte sich dabei nach oben.
"Manager von TimeJumper.com seit 15 Jahren", erklärte er. Sein Grinsen wurde etwas breiter. "Sie sind Angestellte der bekannten Behörde SecuTec?"
Jane bejahte.
"Wir sind aufgrund einer Untersuchung hier. SecuTec hat uns beauftragt, Ihren Betrieb näher zu betrachten und auszuwerten."
Der Manager schmunzelte: "Ihnen steht jeder Weg offen. Wir haben nichts zu verbergen."
Mit einer Handbewegung zeigte er auf die verschiedenen Unterlagen, die wohl aus jeweils anderen Jahrhunderten stammten. Viele waren noch auf Papier, die zeitnäheren bereits auf verschiedenen ComputerChips gespeichert, auf denen die Jahreszahl vermerkt war.
"Allerlei Unterlagen, die Ihnen vielleicht helfen könnten. Seit der Gründung unserer Firma leisteten wir Großes für die Menschheit."
'Na das wollen wir mal sehen', dachte Jane und nahm das älteste Dokument. Lincoln begutachtete die ComputerChips, deren Größe der eines Daumennagels glichen.
"Sie haben nichts dagegen, wenn wir diese Dokumente in unserem Betrieb auswerten?", fragte er.
Mr. Meyer lächelte nur gütig.
"Natürlich nicht. Was auch immer Sie wünschen, Herr Schneider."
Zuletzt von DeStiiNy am So 04 Jul 2010, 11:58 bearbeitet; insgesamt 6-mal bearbeitet