- Spoiler:
- So, hier ist mein erster Teil. Ich habe ihn jetzt leider noch nicht überarbeiten können, wollte ihn aber schon absenden, da ich morgen und übermorgen kaum Zeit habe. Hoffe er gefällt euch^^
und ihr dürft gerne hart kritisieren, denn schließlich soll unserer Geschichte ja gut werden^^
Ich freue mich über Kommentare.
Ebene 2 - Teil 1
Gemütlich an die Stuhllehne gelehnt, die ausgestreckten Beine übereinander gelegt, hatte Christopher O'Conell nach der Zeitung gegriffen. Gedankenverloren strich er sich die blonden Haare aus der Stirn und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Sie zeigte 12:30 Uhr und 56 Sekunden. In einer halben Stunde wäre seine Mittagspause vorbei und er müsste wieder an die Arbeit gehen.
Während er mit der rechten Hand nach der dampfenden Tasse Kaffee griff, startete er mit der linken den schmalen, DIN A 4 großen Computer auf seinen Knien. Innerhalb weniger Sekunden leuchtete die Titelseite vor ihm auf.
„19 Jahre Timehacker.com – Zeitreisen im Namen der Gerechtigkeit
Der 19. Geburtstag der Firma Timehacker.com wird in den nächsten Tagen mit einem großen Fest gefeiert. Seit der Entstehung im Jahre 2098 helfen die Zeitreisen Verbrechen in der Vergangenheit rückgängig zu machen. Die Gründerinnen der Firma, fünf herausragende Wissenschaftlerinnen, wurden für ihre Erfindungen schon mit etlichen Preisen ausgezeichnet.“
Darunter war ein Bild der Forscherinnen vom Gründungstag vor genau 19 Jahren.
„Rebecca Helinks, Ellen Potrait, Deborah Vanderbuilt, Samantha Robertson und Susan Carlyle (von links nach rechts)“, verriet die nächste Zeile, auf die ein seitenlanger Text zu der Geschichte der Firma Timehacker.com und eine Videoaufnahme der Feierlichkeiten folgte.
Gelangweilt blätterte Christopher eine Seite weiter und nahm einen Schluck Kaffee.
„Verdammt!“, schrie er auf und hätte vor Schreck fast die Tasse aus seiner Hand fallen lassen, als er sich die Zunge verbrühte. Ein leises Kichern ertönte aus der anderen Ecke des Raumes und als er sich beleidigt umdrehte, bemerkte er seine Kollegin Amy, die dort saß und ihn belustigt musterte. Sie schien seinen Blick bemerkt zu haben, denn jetzt meinte sie: „Das hast du eben davon, wenn du die ganze Zeit dieses ungesunde Zeug trinkst.“
Als Antwort schnitt Christopher ihr eine Grimasse und wandte sich wieder ab, konnte jedoch weiterhin ihren Blick in seinem Nacken spüren.
„Was?“, fragte er genervt.
„Ich habe doch gar nichts gesagt“, erwiderte sie gespielt unschuldig. „Sei nicht immer so aggressiv! Das könnte dich noch deinen Job kosten.“
„Ach sei doch still!“, murmelte Christopher und damit war das Gespräch für ihn beendet. Er wollte sich gerade wieder den neuesten Nachrichten zuwenden, als Amy ergänzte: „Der Chef lässt übrigens anfragen, ob du noch den Fall 23 übernehmen könntest.“
„Siehst du nicht, dass ich Pause habe?“, fuhr Christopher sie an. „Und NEIN! Ich habe mir heute etwas früher frei genommen, ich habe noch etwas vor, das müsste er eigentlich wissen.“
„Nun, er scheint es offenbar vergessen zu haben, ich werde ihm deine Antwort ausrichten“, sagte Amy betont ruhig und stand auf. „Und jetzt noch viel Spaß in deiner Pause.“
Automatisch wanderte Christophers Blick zu seiner Uhr. 12:43, er hatte schon fast die Hälfte der Zeit verschwendet.
Nachdem er einen weiteren Schluck aus seiner Tasse genommen hatte, nicht ohne vorher vorsichtig darüber zu pusten, um ihn etwas abzukühlen – er war froh, dass Amy nicht da war, um es zu sehen, sie hätte sich sicher darüber lustig gemacht – wandte er sich dem nächsten Artikel zu.
„Scharfe Kritik an der USE – Haben die Vereinigten Staaten von Europa eine Chance?“
„Wen interessiert das?“, murrte er gelangweilt und schaltete den Computer wieder aus. Seine Pause war gleich vorbei und er wollte noch seinen Kaffee austrinken.
„Du gehst schon? Heißes Date heute Abend?“, fragte Amy verwundert, als Christopher sich seine Jacke anzog.
„Ich habe dir doch gesagt, dass ich heute früher gehe.“
„Stimmt ja. Und? Sieht sie gut aus?“
„Ich habe kein Date. Ich besuche meine Eltern.“
Jetzt sah Amy wirklich überrascht aus.
„Na so was! So ein nettes Benehmen hätte ich dir ja gar nicht zugetraut!“ Sie grinste vielsagend, als wäre sie gerade in ein Geheimnis eingeweiht worden.
„Mein Bruder ist vor einigen Jahren an diesem Tag verschwunden. Ich will sie nicht alleine lassen.“ Zerknirscht sah Christopher auf den Boden. Er sprach nicht gerne über dieses Thema.
„Oh, das ... das wusste ich ja gar nicht. Du hast mir nie etwas davon erzählt. Das tut mir leid für dich.“
„Es hat ja auch nichts mit der Arbeit zu tun.“ Etwas schroffer als beabsichtigt kam Christopher der Satz über die Lippen. Er mochte es nicht, wenn gerade Amy, die ihn immer ärgerte, aber trotzdem so etwas wie eine Freundin für ihn war, Mitleid zeigte, denn das bedeutete, es musste schon etwas Schlimmes passiert sein.
„Ich geh dann mal.“
„Tschüss!“
Dann schlug die Tür hinter ihm ins Schloss.
Zuletzt von Pearl am Mi 30 Sep 2009, 19:25 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet