Simon Beckett - Obsession
Seitenanzahl: 416
Verlag: rororo
Originaltitel: Owning Jacob
Preis: 9,99 €
Inhalt:
Ein Kind, das schweigt.
Ein Geheimnis, das tötet.
Als seine Frau unvermutet stirbt, ist Ben am Boden zerstört. Allein Jacob, Sarahs autistischer Sohn, spendet ihm Trost. Doch während Ben die gemeinsame Wohnung aufräumt, macht er eine ungeheuerliche Entdeckung: Jacob war gar nicht Sarahs leibliches Kind. Offenbar hatte sie den Jungen entführt, als der noch ein Baby war. Fassungslos informiert Ben die Behören, die Jacobs leiblichen Vater schnell ermitteln. Keiner ahnt, dass damit eine Lawine tödlicher Obsessionen ins Rollen gebracht wird.
Quelle: Klappentext der hier vorgestellten Ausgabe.
Meine Meinung:
Auch diesmal hat mich Simon Beckett wieder vollkommen überzeugt. Die Geschichte zwischen Ben und dem Streit um seinen Stiefsohn Jacob ist gelungen und sehr anschaulich geschildert, wie ich finde. Besonders Ben, Jacob und John Cole, die drei Hauptfiguren waren sehr gut gezeichnet und irgendwie konnte ich mit allen drein sehr gut mitfühlen. Man hat zwar immer nur das Geschehen aus Bens Sicht geschildert bekommen, aber gerade gegen Ende, wenn sich alles etwas aufklärt, erhält man einen sehr guten Einblick in Coles Inneres. Eine sehr interessante Idee, die ich so in der Art auch noch nicht unbedingt oft gelesen habe.
Dazu kommt wie immer der Stil. Er ist nichts besonderes, aber man kann ihn gut lesen, ohne ständig über verschiedene Dinge zu stolpern. Er ist locker und das mag ich gerade an ihm.
Eine Sache, die ich aber gerne anmerken würde und die dem Buch leider einen Stern Abzug gegeben hat, ist: Es wird sehr viel über dieses Hin und Her von Jacob geschrieben. Ben beschattet die Coles, man hat das Gefühl, er wird selbst zu dem ‚Bösen’ und Cole bekommt hier und da sogar richtig Sympathiepunkte. Es war eben wirklich mal was anderes, das Buch ist nicht spannend in dem Sinne, wie zum Beispiel ‚Kalte Asche’ von Beckett. Es ist einfach anders spannend. Man kann es nicht weglegen. Aber zwischendurch wirkt es doch für mich ein bisschen langatmig. Besonders gegen Ende hin. Es kratzt alles haarscharf an der Grenze entlang, an der es würde langweilig werden. Ich kann das schlecht erklären, ohne zu spoilern.
Aber ich kann das Buch trotzdem weiter empfehlen, gerade vielleicht diesmal auch an diejenigen, die nicht so viele Thriller lesen. Es ist eben wirklich anders, als die Thriller, die ich sonst gelesen habe.
Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen.