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560 Seiten | am 14. März 2011 im Heyne Verlag erschienen | ISBN: 9783453811843 | 9,99 €
INHALT:
"Gerade stelle ich mir dich mit 40 vor!" Es ist der 15. Juli 1988, und Emma und Dexter, beide zwanzig, haben sich gerade bei der Abschlussfeier kennengelernt und die Nacht zusammen durchgemacht. Am nächsten Morgen gehen beide ihrer Wege. Wo werden Sie an genau diesem Tag ein Jahr später stehen? Und wo in den zwanzig darauffolgenden Jahren? Werden sich die beiden, die einander niemals vergessen können, weiterhin immer gerade knapp verpassen?INHALT:
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MEINUNG:
"Zwei an einem Tag" erzählt die Geschichte zweier Freunde, die immer wieder aneinander vorbeistolpern und nie so richtig ihr Glück zu finden scheinen. Jedes Jahr von 1988 bis 2008 erhascht man als Leser am 15. Juli ein Blick auf ihren Alltag - und liest dabei nicht nur aus ihren Perspektiven sondern auch aus denen umstehender Leute.
Beim Lesen kam mir das Buch ein wenig wie ein Film vor (zu dem es auch gemacht wird; erscheint hierzulande im November, soweit ich weiß), denn die Perspektiven wechseln relativ oft, allerdings auf solch eine Art und Weise, dass es nicht verwirrend oder nervig ist. Im Gegenteil - ich fand es gut, die Charaktere aus so vielen Blickwinkeln zu sehen, sodass ich nicht beeinflusst wurde und mir selbst meine Meinung über sie bilden konnte. Außerdem sieht man sehr gut, wie sich die beiden Hauptcharaktere im Laufe der Jahre verändern, wie sie heranwachsen - und das nicht nur, weil es gesagt wird, sondern eben auch, weil man es an ihrem Verhalten erkennt. Sowieso war das Verhalten ziemlich gut nachvollziehbar für mich, ebenso wie mir die Charaktere sehr menschlich vorkam und man sie im Laufe der Geschichte immer besser kennen gelernt hat, sodass sie irgendwann wie Freunde oder Bekannte wurden.
Die Geschichte ist auch sehr amüsant - es gibt Hochpunkte und viele Tiefpunkte, die eigentlich recht logisch sind. Manchmal hatte ich jedoch das Gefühl, dass der Autor den Charakteren einfach kein Glück gönnen will und sie deshalb immer wieder in verzwickte Situationen bringt, was einem als Leser einfach nur leidtut.
Auf der anderen Seite war es aber kein Schnulzroman, was ich wieder ziemlich gut fand.
Stilistisch war das Buch sehr angenehm - erzählt mit einer klaren Art und Weise, mit glaubhaften Dialogen und so gerade so viel Beschreibungen, dass man sich alles gut vorstellen konnte. Außerdem liest man ja immer nur einen Tag pro Jahr im Leben der Charaktere, sodass man sich mit einigen Hinweisen und Rückblicken das restliche Jahr zusammenreimen muss - noch etwas, das mir sehr positiv aufgefallen ist.
Einzig allein am Ende war ich zunächst unentschlossen, ob ich es mochte. Nicht direkt das Ende (denn das fand ich sehr, sehr passend), aber etwas, das davor passiert. Doch nachdem ich ein paar Tage darüber nachgedacht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass mir dieser Handlungspunkt doch ganz gut zusagt haben.
FAZIT:
Ein Buch, direkt zwischen oberflächlich und tiefgründig, sodass man es als bessere Alternative zu flacher Sommerlektüre sehen kann. Und wie das bei Sommerlektüre so ist: Dieses Buch zu lesen macht einfach unglaublichen Spaß. 4.5 von 5 Sternen gibt es von mir.