Pooly's Kunst und Schreibforum

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    David Mitchell - Der Wolkenatlas

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    Beitrag von Miyann So 21 Okt 2012, 07:55


    David Mitchell

    Der Wolkenatlas

    David Mitchell - Der Wolkenatlas Wolkenatlas

    Rowohlt Verlag
    9,99
    ISBN 978-3-499-24036-2
    1. Auflage November 2007
    672 Seiten
    Broschiert
    Leseprobe
    Verlagsseite

    Inhalt:

    Sechs Lebenswege, die sich unmöglich kreuzen können: darunter ein amerikanischer Anwalt, der um 1850 Ozeanien erforscht, ein britischer Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht, und ein koreanischer Klon, der in der Zukunft wegen des Verbrechens angeklagt wird, ein Mensch sein zu wollen. Und dennoch sind diese Geschichten miteinander verwoben. Mitchells originelle Menschheitsgeschichte katapultiert den Leser durch Räume, Zeiten, Genres und Erzählstile und liest sich dabei so leicht und fesselnd wie ein Abenteuerroman. (Quelle)

    Sonnenbeschienene Dächer, Schnellstraßen, Pendlersilos, AdVs, Beton … und dahinter, ganz weit in der Ferne, senkte sich der Bauch des Himmels hinab zu etwas, wo alles Leid der Worte ›Ich bin‹ sich in friedliches Blau auflöste.
    (S. 452)


    Meine Meinung:

    Dieses Buch habe ich ziemlich blind gekauft. Der Trailer zum Spielfilm hat mich darauf aufmerksam gemacht und ich wollte das Buch unbedingt lesen - glücklicherweise lief es mir in einer Buchhandlung über den Weg. Von David Mitchell habe ich bisher erst einen Roman gelesen, Number Nine Dream, der mir ziemlich gut gefallen hat.

    Der Klappentext vom Wolkenatlas hat mich wirklich neugierig gemacht und so musste es keine lange Zeit auf meinem Sub verbringen. Ich startete gleich hinein - und war etwas ernüchtert. Denn der erste Teil des Romans ist alles andere als leichte Kost. Da ich Abendleser bin, war ich vielleicht auch einfach zu müde, um dem Buch die benötigte Aufmerksamkeit zu schenken, aber durch das erste Stück des Romans und den ersten Lebensweg habe ich mich wirklich etwas durchgequält.

    Dabei hat mich der Schreibstil aber stets fasziniert. Denn David Mitchell reizt in diesem Roman die Möglichkeiten, die sich ihm als Schriftsteller bieten, vollkommen aus. Jede seiner Figuren hat ein eigenes Erzählformat und einen ganz eigenen Stil, der dem jeweiligen Jahrhundert angepasst ist. Das ist wirklich großartig, wenn auch nicht immer einfach zu lesen.

    Zu dem Aufbau des Buches lässt man am besten ein Zitat eines der Protagonisten sprechen:

    Habe die letzten vierzehn Tage im Musikzimmer zugebracht und die Fragmente dieses Jahres zu einem »Sextett für einander überschneidende Solostimmen« umgearbeitet: Klavier, Klarinette, Cello, Flöte, Oboe, Violine, jedes Instrument mit einer ganz eigenen Sprache aus Tonart, Melodik und Klangfarbe. Im 1. Satz wird jedes Solo vom nachfolgenden unterbrochen; im 2. setzen sich die unterbrochenen Soli in umgekehrter Reihenfolge fort. Revolutionär oder effekthascherisch? Werde das erst erfahren, wenn es fertig ist, und dann ist es zu spät […]
    (S. 585)

    Genau das ist der Wolkenatlas. Sechs Personen, die in oben beschriebener Weise zur Worte kommen. So sind die einen die Zukunft des anderen und gleichzeitig die Vergangenheit des nächsten. Und diese Verbindungen werden einem erst in der Umkehrung der Erzählweise richtig bewusst.

    Thematisch sind die einzelnen Abschnitte ganz unterschiedlich. Stehen im zweiten Abschnitt die Briefe eines Künstlers im Vordergrund, der darunter leidet, seine Kunst nicht unabhängig vom Materiellen ausleben zu können, geht es im dritten Abschnitt um eine Reporterin, die für die Wahrheit kämpft. Aber immer tauchen dieselben Grundmotive auf: Freiheit, Zivilisation, die Macht der Herrschenden und die Unterdrückung der Schwachen. Und natürlich geht es um die Reise von Seelen, auch wenn das Thema nicht aufdringlich in den Vordergrund gestellt wird.

    Ich muss gestehen, dass ich erst nach der Hälfte so richtig mit dem Buch warm geworden bin. Dann hat es mich fasziniert und mich gefesselt, begeistert. Ich denke, die Begeisterung ab der Mitte des Buches liegt auch daran, dass die meisten kleinen Abschnitte ihren Sog erst richtig in der zweiten Hälfte entfalten, so als wäre die erste Hälfte nur eine Einleitung.

    Die Charaktere, selbst die Nebencharaktere, die ja wirklich nur einen kleinen Platz im entsprechenden Abschnitt einnahmen, geistern immer noch in meinem Kopf herum, so intensiv habe ich an einem kleinen Teil ihres Lebens teilgenommen. Dabei muss ich hinzufügen, dass mich einige Abschnitte stärker begeistert haben als andere. Der arme Pazifikreisende wird mein Herz wohl nie so sehr erobern wie der koreanische Klon.

    Dieses Buch wird auf jeden Fall nicht mein letztes von David Mitchell gewesen sein, denn es war so ein interessantes Leseerlebnis, das ich gerne wiederholen möchte. Unbedingt wiederholen möchte!

    Dabei stehe ich nun der gefilmten Umsetzung sehr kritisch gegenüber: Wie möchte man so etwas verfilmen? Diese Frage schwirrt mir immer wieder durch den Kopf. Der Schreibstil war für mich in diesem Buch so bedeutend, dass ich mich frage, wie es ohne ihn funktionieren soll. Aber ich bin gespannt.

    Von unten aus dem Kajak sah ich den kwabblichen Wolken zu. Seeln wandern durch die Zeiten wie die Wolken übern Himmel, un wenn ner Wolke ihre Form un Farbe un Größe auch nie dieselbe bleibt, is sie doch immer ne Wolke, un genauso isses mit ner Seele auch. Wer weiß schon, von wo ne Wolke hergeweht is un was fürn Mensch ne Seele morgen sein wird?
    (S. 412)


    Fazit:

    Ein faszinierendes Buch, dass durch seinen Schreibstil (oder seine Stile?) brilliert und so einen weiten Bogen durch die Weltgeschichte spannt - von der Vergangenheit in die Zukunft und wieder zurück. Nicht immer leichte Kost, aber dennoch hat es mich stets begeistert.

    Idee: 5/5
    Charaktere 5/5
    Schreibstil: 5/5
    Lesespaß: 4/5 (für die Startschwierigkeiten)

    Gesamt:
    5/5 (liebevoll aufgerundet)
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    Beitrag von Lexi So 21 Okt 2012, 17:18

    Hey Marit =)
    Ich hab mich ja schon gestern auf die Rezension gefreut =)
    Was du geschrieben hast, macht mich noch neugieriger auf das Buch, als ich sowieso schon war. Die unterschiedlichen Stile für unterschiedliche Figuren klingen total interessant.
    Ich habe mir ja vorgenommen, das Buch auf Englisch zu lesen, bin gespannt, wie das wird, scheint ja nicht ganz einfach zu sein, nichtmal im Deutschen.

    Grüßchen, Lexi
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    David Mitchell - Der Wolkenatlas Empty Re: David Mitchell - Der Wolkenatlas

    Beitrag von Pooly So 21 Okt 2012, 23:33

    Hallo Marit,

    ich hatte die Rezension ja heute morgen schon mit Begeisterung auf deinem Blog entdeckt und gelesen und danke dir erst einmal vielmals für die Mühe und so. Ich hatte ja deine Kommentare und Eindrücke zu dem Buch immer schon etwas mitbekommen, wenn du beim Skypen oder später auch beim Forumtreffen davon berichtet hattest, und bin inzwischen sehr überzeugt - vor allem nach dieser abschließenden Meinung von dir - dass das Buch etwas für mich wäre und dass ich es unbedingt haben möchte. Leider habe ich ja aktuell so gut wie gar kein Geld, deswegen muss der Bücherkauf wohl leider noch eine Weile warten.

    Vielen lieben Dank für diese ausführliche Vorstellung. Besonders die Zitate sind wirklich interessant und vor allem für den Schreibstil und dessen "Unterscheidungen" ja sehr aussagekräftig.

    Liebe Grüße,
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    Beitrag von Miyann Mo 22 Okt 2012, 07:27

    Hallo Lexi,

    das freut mich, dass die Rezension dich sozusagen noch mehr zum Kauf anstiftet. Very Happy Es lohnt sich wirklich.
    Und das Buch auf Englisch zu lesen stelle ich mir wirklich toll vor, nur hätte ich da sicherlich Verständnisprobleme, wie ich mich kenne. Zumindest würde ich nicht so viel von der Essenz des Buches aufnehmen können wir im Deutschen, denke ich.

    Ich wünsche dir da auf jeden Fall gutes Lesen und bin gespannt auf deine Erfahrungen mit der englischen Ausgabe.



    Hallo Marie!

    Jaaa, das Buch ist auf jeden Fall was für dich. Sowas von absolut. Wobei der Künstler dich deprimieren könnte. Hm.
    Am liebsten hätte ich noch mehr zitiert, ich habe mir am Ende so viele schöne Stellen markiert - aber dann kriege ich noch Probleme mit der Lizenzabteilung von Rowohlt oder so. Very Happy

    Und kommt Zeit, kommt Buch. Nächsten Monat wird das bestimmt was.
    Sehr schön ist übrigens auch diese Amazon-Rezension mit den Kommentaren. Ich fands witzig. (:

    Liebe Grüße
    Marit
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    Beitrag von Pooly Mo 22 Okt 2012, 12:49

    Huhu Marit,

    Okay, dann bin ich wirklich schon mehr als gespannt. Und hm, es wird sicherlich auch wieder Zeiten geben, in denen ich Geld für Bücher habe. Und wenn ich motiviert bin, dann bin ich ja auch schnell beim Lesen, also denke ich schon, dass ich es schaffen kann, das Buch noch vor dem Film zu lesen. Und wer weiß, vielleicht möchte ich den Film ja auch gar nicht mehr im Kino sehen, wenn ich das Buch erst einmal kenne (:

    Haha, die Rezension ist aber echt herrlich! Die Kommentare dazu sind aber ebenfalls genial Mr. Green
    Ich kann mir auch vorstellen, dass man sich im Verlag dann über solche "Beschwerden" herrlich amüsiert.

    Liebe Grüße,
    Marie
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    Beitrag von Tin So 28 Okt 2012, 08:34

    Hey Marit!

    Mensch, wie klasse, dass du das Buch hier vorgestellt hast! Ich hab es auch bei mir im Regal stehen, bin aber bisher noch nicht wirklich dazu gekommen, es zu lesen. Das heißt ... genau genommen hatte ich schon einmal angefangen, es ging mir allerdings so wie dir, dass ich mich wirklich ein wenig durchkauen musste und da ich nicht die Möglichkeit hatte, mir ausgiebig Zeit dafür zu nehmen, musste ich es leider erstmal zur Seite legen. Umso schöner natürlich zu lesen, dass ich nicht die einzige bin, der es so geht und vor allem, dass es nicht das ganze Buch über so bleibt!! :)

    Ich bin übrigens auch durch den Trailer zum Film darauf gestoßen - und hatte (leider) auch den Eindruck, dass es schwierig wird, das Ganze hinreichend filmisch darzustellen. Zumindest nach dem winzigen Teil zu urteilen, den ich bisher gelesen habe. ^^ Aber lassen wir uns einfach mal überraschen!

    Deine endgültige Meinung stimmt dann doch mit vielen der anderen überein, mit denen ich darüber gesprochen habe. Eine meiner Kolleginnen war sogar so begeistert, dass sie es als eines der besten Bücher bezeichnete, die sie je gelesen hat. Ich bin jetzt also noch umso gespannter und hoffe, dass ich mir bald mal richtig Zeit für das Buch nehmen kann. Vielleicht in den Weihnachtsferien. :)

    Liebe Grüße
    Tin
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    Beitrag von Miyann So 28 Okt 2012, 08:47

    Hallo Tin!

    Ja, du hast Recht, man braucht wirklich Zeit und Muße für das Buch. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich es gerne mit mehr Zeit nochmal lesen würde, aber das habe ich schon bei so vielen Büchern gesagt ... *hust*

    Ich habe den Trailer gestern nochmal gesehen (also den langen 5-Minuten-Trailer). Ich muss sagen, dass es schon alles echt gut aussieht, aber 1) wird extrem auf der Seelenreise rumgekaut, was bei dem Buch einfach nicht so ist. 2) verrät der Trailer teilweise schon Storyline Enden und 3) komme ich auf einen Charakter gar nicht klar.
    Ich denke, bei dem Film muss man sich von der Vorstellung lösen, dass er mit dem Buch mehr zu tun hat als nur einen Teil der Geschichte zu übernehmen.
    Aber ich bin ja gut darin, mich von Buchvorstellungen zu lösen und werde mir den Film wohl doch ansehen, einfach, weil er echt schick aussieht.
    Trotzdem befürchte ich, dass es nicht die beste Buchverfilmung wird. Oder eher eine "extended" Buchverfilmung, sozusagen (wir betonen jetzt mal sen Seelenpart, weil er so cool ist).

    Viele Grüße
    Marit
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    Beitrag von Jojo So 28 Okt 2012, 20:41

    Hey Marit,

    Danke für die Rezension und du machst mich irgendwie noch neugieriger auf das Buch.
    Ich bin durch Tin darauf gestoßen, weil sie davon erzählt hatte, und als ich mir es dann mal näher angeschaut habe, war ich schon gespannt darauf. Von dem Autor habe ich leider noch nichts gelesen, aber scheinbar muss ich das mal nachholen, wenn ihr alle begeistert von ihm seid.

    Und schön, dass dir das Buch so gut gefallen hat, auch nach diesen kleinen Startschwierigkeiten.
    Ich finde auch den kleinen Eindruck vom Schreibstil, den du uns gegeben hast, sehr interessant und ich werde es auf jeden Fall mal auf meine Liste setzen und es dann irgendwann sicherlich auch mal lesen.
    In nächster Zeit möchte ich mir nur keine Bücher mehr kaufen, da Weihnachten und der Geburtstag anstehen, aber vielleicht findet das Buch auch einen Platz auf meinem Wunschzettelchen xD

    Liebe Grüße
    Jojo
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    Beitrag von Vampirmaedchen Di 05 Feb 2013, 16:48

    Hallo Marit!

    Danke schön für deine schöne Vorstellung!
    Ich stand dem Buch irgendwie immer schon ein bisschen kritisch gegenüber, weil ich schon irgendwie ahnte, dass es eine - für mich persönlich gesehen - schwere Kost werden wird. Die Idee klingt wirklich nicht schlecht und auch wirklich interessant, nur denke ich, dass das Buch nichts für mich wird. In dem Falle würde ich mir "einfach nur" den Film anschauen. Gegen verschiedene Schreibstile in einem Werk habe ich nichts, auch nicht, wenn sie eben dem Charakter und der Zeit angepasst werden, nur hier ... Ich werde nicht ganz so warm mit den Zitaten. Ich denke, ich müsste aber einfach nur einmal reinblättern ins Buch und selbst nachlesen. Hm.

    Trotzdem schön zu lesen, dass es dir so gefallen hat! :)

    Liebe Grüße,
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    Beitrag von Miyann Sa 02 März 2013, 09:50

    Hallo Jojo,

    ich kann dir das Buch wirklich nur empfehlen. Es ist ganz toll und wirklich etwas Besonderes. :)
    Besonders, wenn du Lust auf schriftstellerische Spielereien hast, ist das Buch super. Denn mit Worten und dem medium spielen kann der Herr Mitchell.

    Du musst auf jeden Fall berichten, wenn du das Buch gelesen hast!




    Hallo Vee!

    Schwere Kost ist das Buch tatsächlich. Selbst jetzt (obwohl ich es sehr langsam gelesen habe), überlege ich, ob ich mir nicht noch mehr Zeit damit hätte lassen sollen. Das Buch hätte es verdient.
    Die verschiedenen Stile sind wirklich nicht unbedingt einfach, wobei das stark variiert. Es gibt auch welche, die man locker flockig weglesen kann.

    Der Film hat mich ja nur bedingt begeistert, aber wenn man die Vorlage nicht kennt, ist er vielleicht besser. Auch wenn ich ihn inhaltlich einfach nur flach fand. Hm.

    Viele Grüße
    Marit :)
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    Beitrag von Deadwing So 24 März 2013, 22:27

    Danke für die Rezension, Marit - ich habe sie irgendwann vor Wochen schon einmal überflogen, jedoch bisher noch nichts dazu geschrieben.
    Das Buch steht seit Weihnachten bei mir im Regal, bisher bin ich aufgrund verschiedener geliehener Bücher aber noch nicht zum Lesen gekommen. Allerdings habe ich inzwischen schon so viel Interessantes/Positives gehört, dass ich schon total gespannt darauf bin.
    So richtig weiß ich gar nicht, was mich handlungstechnisch erwarten wird, aber alleine schon die Sache mit den verschiedenen Charakteren aus verschiedenen Zeiten mit verschiedenen Eigenheiten aus verschiedenen Schreibstilen... Das klingt einfach tierisch interessant und gerade die Perspektive des Klons klingt irgendwie speziell. :)
    Ich glaube, eines der nächsten Bücher, das ich lesen werde, wird jetzt endlich mal der "Wolkenatlas" sein - ob ich mir auch den Film ansehe, weiß ich allerdings noch nicht. :)

    Liebe Grüße!
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    Beitrag von Pooly Fr 29 März 2013, 16:19

    Ich lese das Buch zurzeit ja und ich bin - wie ich fast erwartet hatte - sehr begeistert davon. Die ersten 250-300 Seiten hatte ich in den ersten 2, 3 Tagen schon gelesen, dann bin ich aber abrupt mit dem Tempo runtergefahren, weil es dann so ... schwer wurde, irgendwie. Also für mich vor allem auf emotionaler Ebene. Es ist kaum zu beschreiben, welches Gefühl ich dabei noch immer habe. Ich meine, ich kannte eigentlich vorher schon die komplette Handlung von vorn bis hinten, weil sie mir jemand schon erzählt hatte (ich hatte darum gebeten) und trotzdem ist es so - hm. Als ich die ersten 6 Stränge gelesen habe, mit denen alles begann, wusste ich ehrlich gesagt noch gar nicht - trotz vorheriger Erzählungen, wie das alles wohl zusammenlaufen sollte. Man hatte dort diese ganzen Charaktere, mit denen man sich anfreunden konnte und deren Parts durch wunderbare stilistische Besonderheiten glänzten. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass ich zu ihnen allen eine besonders Tiefe Bindung würde aufbauen können, weil es inhaltlich und stilistisch einfach so viel war.
    Aber nun bin ich über die Mitte hinweg (schon fast am Ende) und - wow.
    Spoiler:
    (Und das, obwohl ich eigentlich sonst kein sonderlich emotionaler Mensch bin. Wah.)

    Gerade bin ich bei Timothy und fast am Ende. Den Kerl liebe ich einfach. Trotzdem lasse ich mir jetzt total viel Zeit beim Lesen, weil ich einfach nicht will, dass das Buch vorbei ist. Danach werde ich es mir in Englisch für meinen Reader holen und es noch mal in Englisch lesen. Danach verlangt es mich gerade.

    Es gibt eigentlich nur eine einzige Sache, die mich zwischendurch mal gestört hat.
    Spoiler:
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    Beitrag von theo Mi 03 Jul 2013, 13:18

    Hallo,
    hab das Buch jetzt unabhängig von deiner tollen Vorstellung gelesen. Ehrlich gesagt, wegen des Filmplakats .)
    Dachte mir dann am Ende des ersten Teils: Was soll ein harry-potter-plot-verwöhnter damit anfangen?
    Einfach mitten im Satz aufhören und bumm: weiter gehts mit ganz was anderem?

    Im Grunde ist das, was aber im Klappentext steht ein Schwindel. Denn es sind nicht 6 Leben, die hier miteinander verwoben werden sondern nur eines.

    "Real" ist nur Zachry, der letzte Erzähler am Wendepunkt der Geschichte und der kommt aus einer hoffentlich sehr fernen Zukunft.
    Für mich ist das Buch eine gnadenlose Dystopie.
    Gnadenlos und deprimierend, denn in all den Jahrhunderten tat sich nichts, änderte sich nichts.

    Wo die Seelenreise abgeblieben ist, über die hier schon geschrieben wurde, und die scheinbar der Film ausschlachtet (nicht gesehen)? Nein. Ich wäre da nicht draufgekommen, dass das hinter den Geschichten stecken sollte. Denn hier reisen höchstens Gene durch die Jahrhunderte.
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    Beitrag von Jools So 28 Jul 2013, 18:28

    Ich liebe den Wolkenatlas, auch wenn alle Geschichten sehr unterschiedlich sind kann man doch parallelen ziehen.
    Das Buch war mein erstes von David Mitchell und wird bestimmt nicht sein letztes sein :), sein Schreibstill ist flüssig und schnell trotzdem fängt er den Moment gut ein. Besonders gut gefällt mir das er die Sprache der Zeit angepasst hat, so wirkt das ganze sehr authentisch.
    Wolkenatlas ist so ein Buch was nicht fortgesetzt werden kann, von denen man sich aber noch 5 teile Wünscht :)
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    Beitrag von Miyann Sa 21 Sep 2013, 10:45

    Hey Jools,

    ich kann dir noch "Chaos" sehr empfehlen. Das ist sozusagen der Vorgänger vom "Wolkenatlas". Dort tauchen tatsächlich einige Motive auf, die dann im "Wolkenatlas" weiterverarbeitet werden. Also es natürlich kein direkter Vorgänger, aber ich fand es spannend, dort Personen und Momente wiederzuentdecken (zum Beispiel unseren allseits beliebten Lektor). :)

    Viele Grüße
    Marit
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    Beitrag von Tin Di 01 Okt 2013, 12:54

    Nach nunmehr vier Wochen (!) habe ich das Buch nun auch endlich beendet und ... was soll ich noch sagen? Ich fand es einfach großartig! Diese sechs unterschiedlichen Geschichten, die irgendwie doch zusammenhängen sind einfach brilliant und .. hach, ich würde es gerne sofort nochmal lesen.

    Spoiler:
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    Beitrag von Miyann Di 01 Okt 2013, 19:51

    Tin schrieb:Nach nunmehr vier Wochen (!) habe ich das Buch nun auch endlich beendet und ... was soll ich noch sagen? Ich fand es einfach großartig! Diese sechs unterschiedlichen Geschichten, die irgendwie doch zusammenhängen sind einfach brilliant und .. hach, ich würde es gerne sofort nochmal lesen.

    Spoiler:
    Hey Tin,

    wie schön, dass es dir auch so gut gefallen hat. Ich kann dir da nur "Chaos" ans Herz legen, dort trifft man bekannte Charaktere und Symbole wieder - ist sogar vorm Wolkenatlas geschrieben worden.

    Spoiler:
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    David Mitchell - Der Wolkenatlas Empty Re: David Mitchell - Der Wolkenatlas

    Beitrag von Deadwing Sa 06 Sep 2014, 17:56

    Mittlerweile kenne ich den Roman auch endlich (den Film noch nicht, aber er würde mich mal interessieren) und er hat mir insgesamt sehr gut gefallen.
    Die einzelnen Lebensgeschichten waren abwechslungs- und facettenreich, die Charaktere interessant, die fiktiven Ausblicke in die Zukunft erschütternd... Und die generelle Struktur des Romans hat mir einfach zugesagt.

    Was Marit zu den lockeren Gedankenspielen geschrieben hat - da ist was dran, aber mir ging es teilweise auch so, dass mich noch etwas mehr verkettende Elemente nicht gestört hätten.

    Trotzdem war es eine sehr interessante Lese-Erfahrung und ich werde mir den "Wolkenatlas" definitiv irgendwann noch einmal lesen. :)
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    Beitrag von Miyann Fr 03 Okt 2014, 14:26

    Wem der Wolkenatlas gut gefallen hat, dem kann ich "Chaos" nur ans Herz legen. Das ein Vorgängerbuch zum Wolkenatlas. Die Geschichten haben nicht direkt etwas miteinander zu tun, aber es tauchen ein paar bekannte Figuren auf. Auch hier werden verschiedene Geschichten miteinander verwoben und mit genialen Schreibstilen kombiniert, nur dass hier der Faden etwas "roter" ist als beim Wolkenatlas.

    Ein sehr gutes Buch für Fans vom Wolkenatlas! :)
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    Beitrag von Pooly Mo 06 Okt 2014, 00:24

    Oh, danke für die Empfehlung, Marit. Danach werde ich mal Ausschau halten! :)

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