Hallo,
noch am Samstag habe ich das Buch ausgelesen, aber ich habe daran gedacht, mir ein paar Notizen zu machen (:
Ich weiß nicht, ob es mir nur so vorkommt, aber es wirkt, als würde Katniss Gedanken häufiger zu Gale abschweifen. Was er davon hält, wie er die Dinge sieht etc. Und vor allem scheint es, als würde sie die beiden, Peeta und Gale miteinander vergleichen. Wahrscheinlich unbewusst. Bzw. wünscht sie ihn wohl einfach hier zu haben, denn während ihrer Gespräche wird deutlich, dass Katniss in manchen Momenten stärker Gales Hilfe benötigen würde, als die von Peeta, der als Sohn eines Bäckers nie in diesem ...Ausmaß unter Hunger leiden musste bzw. ums Überleben kämpfen musste. Gleichzeitg kamen mir diese Gedanken auch etwas ...unfair gegenüber Peeta vor :S Ich denke auch, dass Gale eine viel stärkere Wut auf das Kapitol hat bzw. diesen auf teilweise offen zeigt, während Peeta dazu der Mut fehlt.
Für Gale muss es aber auf alle Fälle schrecklich sein, all das via Bildschrim mitzuverfolgen.
Also das Treffen am Füllhorn war ... grausam. Fuchsgesicht war hier wohl die schlaueste und risikofreudigste der verbleibenden Tribute. Ob Fuchsgesicht der eigentliche Gegener ist ...?!
Als dann Katniss loslief, war klar, dass hier nicht alles so reibungslos ablaufen würde - von ihrer Art her scheinen Clove und Cato ein perfektes Paar zu sein :S Gerade im rechten Augenblick tauchte ja dann Tresh auf. Ich kann mir, wie Katniss gut vorstellen, dass sie - unter anderen Umständen - gute Freunde gewesen wären (:
Er verschont ja durch Katniss Verbindung mit Rue ihr Leben und hier wird einmal mehr eines der, meiner Meinung nach, Hauptthemen des Buches angesprochen:
Schuld. Vor allem Tribute, die unter ärmeren Verhältnissen aufgewachsen sind (Katniss, Thresh, Rue etc.) scheinen stark darauf bedacht, bei niemanden unter Schuld zu stehen. Eine Sache, die jemand wie Peeta wiederrum nicht so nachvollziehen kann.
Um nochmals kurz auf das Füllhorn zurückzukommen - der Gedanke, dass nur wenige Meter unter einem
sicherer Boden ist, ist verrückt und... regelrecht grausam.
„Warum hast du das überhaupt getan?“ [...das Leben von Katniss retten]
„Warum? Du weißt warum“, sagt Peeta. Ich schüttle leicht den schmerzenden Kopf. „Haymitch hat Recht, du bist nicht leicht zu überzeugen.“
„Haymitch?“, frage ich. „Was hat er damit zu tun?“Mit diesem Zitat möchte ich abschließend noch auf eine Sache eingehen: hach, dass Katniss diese Andeutungen nicht ins Augen fallen ... :S Okay, im Laufe der Zeit wird auch ihr deutlich, dass Peeta kein Spiel zu spielen scheint und er sie wahrhaftig liebt, aber hier erlebt man eine Katniss, die anders als sonst, etwas ... begriffstutzig erscheint
Aber ich denke auch, für sie ist die Linie zwischen Wahrheit und Haymitch "Spiel" nicht mehr so leicht zu ziehen ... wo enden die Gefühle für Peeta, wo beginnt die Show, die für das Publikum gespielt wird? Und auch wenn es anscheind nötig ist, finde ich die Spielchen von Haymitch a la "mehr Zärtlichkeit, mehr Essen" doch... schrecklich. Vor allem gegenüber Peeta. Gleichzeitig beginnt man sich unweigerlich zu fragen, wie viel er von dieser "Show" ahnt...?
Liebe Grüße,
Naomi