Aber nun ist es vollbracht und ich hoffe, dass die Fortsetzung vor den Augen der Kritiker bestehen wird.
- Spoiler:
- Ich dachte mir, dass es nicht schaden könne, wenn neben der reinen Handlung auch noch ein paar emotionale Verwicklungen ins Spiel gebracht werden. Solltet Ihr zu dem Schluss kommen, dass es nicht dort hingehört, teilt es mir halt mit und ich schreibe den Plot um. Ich persönlich würde ja sagen ...
"Du weißt genau, wie ich das meine!", entgegnete Amy verärgert. "Wir sind Partner, Christopher. Ich lasse es auf keinen Fall zu, dass du etwas ohne Rückendeckung unternimmst! Darüber gibt es keine Diskussionen!"
"Amy, das wird möglicherweise kein Spaziergang. Es ist mein Bruder. Du hast damit nichts zu tun. Warum willst du dich unbedingt in Gefahr begeben?"
"Ach, Christopher!", sagte sie etwas eindringlicher und sah ihn aufgebracht an. "Begreifst du es nicht, oder willst du es nicht begreifen? Du ... du bist der Grund!"
Christopher stand wie vom Donner gerührt da. Auch Amy starrte ihn mit aufgerissenen Augen an und hielt sich eine Hand vor dem Mund, als wolle sie nachträglich verhindern, was ihr herausgerutscht war.
"Ich?", fragte er.
Amy presste ihre Lippen aufeinander.
"Ja ... du ...", sagte sie leiser. "Ich ... wollte es dir eigentlich niemals sagen. Wir sind Partner - ja das sind wir. Aber du bist immer so verdammt professionell. Du bekommst doch überhaupt nichts mit, was über deinen Beruf hinausgeht ..."
"Amy ... ich ... ich ... hatte überhaupt keine Ahnung", stammelte Christopher und machte einen Schritt auf sie zu.
Amy hob abwehrend beide Hände und schüttelte den Kopf.
"Nicht", sagte sie. "Ich hätte es niemals aussprechen dürfen. Mir war ja durchaus klar, dass du in mir nicht das Gleiche siehst, und ich hätte dich damit nie belasten dürfen. Doch als du jetzt davon sprachst, dich mit Timehacker anzulegen ... Ich konnte einfach nicht anders."
"Amy", sagte Christopher, "wie lange ...?"
Amy winkte ab.
"Das kann ich dir schon gar nicht mehr sagen. Aber es spielt keine Rolle mehr. Mir ist klar, dass ich nun nicht mehr deine Partnerin sein kann. Nach dieser Sache werde ich mit dem Chef sprechen und ihn bitten, mich jemand anderem zuzuweisen. Ich dachte, ich hätte mich längst mit der Situation abgefunden ... doch offenbar habe ich mich selbst falsch eingeschätzt."
"Amy!", rief Christopher. "Hör' auf! Bitte!"
Sie sah ihn mit großen Augen an und ein paar Tränen traten in ihre Augen. Christopher hatte seine Kollegin in all der Zeit, die sie bereits ein Team waren, noch nie so erlebt.
"Ich will keine andere Partnerin", sagte er. "Du hast alles vollkommen falsch verstanden."
"Was ist daran falsch zu verstehen?", fragte sie mit schwankender Stimme.
"Amy ... auch mir liegt sehr viel an dir. Mehr als man für seinen Teampartner empfinden sollte. Ich hatte aber nie das Gefühl, als würde von deiner Seite da auch etwas kommen. Ich habe mir schließlich gesagt, dass ich dich mir aus dem Kopf schlagen muss. Partner halt und mehr nicht. Ich muss gestehen ... ich bin ein wenig fassungslos."
"Aber du hast niemals mit auch nur einem Wort erkennen lassen, dass du mich magst", sagte Amy vorwurfsvoll.
"Du etwa?", fragte Christopher heftiger, als er wollte. "Ich glaube, wir haben uns da gegenseitig nichts vorzuwerfen."
Christopher machte ein paar Schritte auf Amy zu und nahm sie in den Arm. Sie wehrte sich erst ein wenig, ließ es dann aber doch geschehen. Schließlich vergrub sie ihren Kopf in seiner Halsbeuge und ließ ihren Tränen freien Lauf. Die ganze Anspannung der letzten Monate brach sich Bahn. Christopher hielt sie einfach nur fest und wartete ab, bis sie sich etwas beruhigt hatte. Er selbst war ebenfalls mit seinen eigenen Gefühlen beschäftigt. Er war sich nur sicher, dass es sich gut und richtig anfühlte, sie so zu halten.
Minuten später sah sie zu ihm auf.
"Ich muss schrecklich aussehen", flüsterte sie.
Christopher lächelte sie an.
"Du siehst gut aus", sagte er.
"Lügner."
Er nahm ein Papiertaschentuch und tupfte ihre Tränen weg. Amy lächelte und legte ihren Kopf an seine Schulter.
"Wir sind schon ein Dreamteam", sagte sie seufzend.
"Das kannst du wohl sagen", stimmte Christopher zu. "Ich hätte niemals geglaubt, dass es möglich ist, sich so glaubwürdig vor seinem Partner zu verstellen."
Er fasste ihr mit der Hand leicht unter das Kinn und hob ihren Kopf leicht an. Zum ersten Mal küsste er seine Partnerin vorsichtig und zärtlich. Erst zuckte sie noch leicht zurück, doch dann spürte er, wie sie in seinen Armen weich wurde und sich an seinen Körper schmiegte. Willig ließ sie sich von ihm küssen und erwiderte diese Zärtlichkeiten allmählich immer heftiger. Die Welt um sie versank und als sie sich wieder trennten, waren mehrere Minuten vergangen.
Sie standen voreinander und blickten sich gegenseitig an.
"Wie konnte es geschehen, dass wir uns gegenseitig so sehr täuschen konnten?", fragte Amy.
"Wir sind halt gute Schauspieler", antwortete Christopher. "Doch das darf zwischen uns niemals wieder so werden."
"Da gebe ich dir recht, aber wir haben immer noch das Problem, dass du unbedingt das Verschwinden deines Bruders aufklären willst", stellte sie fest, "oder willst du jetzt etwa darauf verzichten?"
Christopher schwieg.
"Ich wusste es", sagte sie, "und genau aus diesem Grunde, werde ich nicht von deiner Seite weichen. Hast du überhaupt eine Idee, wie du von Timehacker an Informationen kommen willst? Sie werden dir wohl kaum eine klare Antwort auf deine Fragen geben."
"Das sicher nicht", gab Christopher zu, "aber sie stellen doch ihre Leistung - zumindest offiziell - in den Dienst der Gerichtsbarkeit. Vielleicht lässt sich daraus etwas machen."
"Ich verstehe nicht ...", sagte Amy.
"Überleg' doch 'mal", sagte Christopher. "Angenommen, es gäbe ein korrekturbedürftiges Verbrechen - zufällig in genau der Zeit, in der mein Bruder verschwunden ist. Man könnte direkt vor Ort und in der richtigen Zeit ermitteln und den Fall aufklären."
"Gut, dann müsste jemand halt dann ...", sagte Amy und ihr Blick wurde mit einem Mal starr. "Moment mal. Du hast doch nicht etwa vor, selbst als Ermittler ..."
"Nur ich kann so etwas tun, Amy", sagte Christopher.
"Das kannst du doch nicht machen!", ereiferte sich Amy, "Nicht jetzt! Ich will dich nicht wieder verlieren!"
"Es muss doch nicht gleich so gefährlich werden, Amy. Wenn ich es geschickt anstelle, werde ich den Fall aufklären können und kehre wieder zurück, nachdem ich meinen angeblichen Fall gelöst habe."
Zuletzt von moriazwo am Di 15 Dez 2009, 08:10 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet