Hardcover | 512 Seiten
Erschienen im März 2012
im Kindler Verlag
ISBN: 978-3-463-40579-7
Preis: 19,95 €
L E S E P R O B E
Erschienen im März 2012
im Kindler Verlag
ISBN: 978-3-463-40579-7
Preis: 19,95 €
L E S E P R O B E
IM FRÜHLING DES JAHRES 1938 kommt Elise Landau nach Tyneford House, einem Anwesen an der Südküste Englands. Die junge Jüdin aus wohlhabender Familie erwartet hier eine Anstellung als Hausmädchen. Eltern und Schwester musste sie in Wien zurücklassen. Über England weiß Elise nichts – nur, dass es ihr dort nicht gefallen wird. Doch tapfer poliert sie Silber und serviert Drinks, mit der Perlenkette ihrer Mutter unter der Schürze. Einziger Lichtblick: Kit, der Sohn des Hausherrn. Mit ihm erlebt sie ihre erste zarte Liebe – eine Liebe gegen die Konventionen. Dann erreicht der Krieg das beschauliche Dorset und beschwört Ereignisse herauf, die Tyneford House und seine Bewohner für immer verändern. Elise erkennt, dass sie keine andere Wahl hat, als ihr altes Leben komplett hinter sich zu lassen ...
K R I T I K
Eine Geschichte, die in der wunderbaren englischen Landschaft spielt? Die von Liebe, Freundschaft, Trauer und der Familie handelt? Und das alles vor dem Hintergrund des zweiten Weltkriegs? Das muss ich lesen, war mein erster Gedanke zum Klappentext von „Als die Liebe zu Elise“ kam. Die Kombination klang einfach zu verlockend und Neugierde erweckend und so kam es, dass das Buch in meinem Regal landete.Elise Landau gibt mit neunzehn Jahren ein Stellengesuch in einer Londoner Zeitung auf. Es ist das Jahr 1938 und auch wenn sie kaum gläubig ist, muss Elise als Jüdin das Land verlassen. Ihre restliche Familie hingegen wird Visa für Amerika bekommen, wo die Mutter Anna an einer Oper eine Stelle bekommen soll. Nur widerwillig verlässt Elise ihre Familie und kommt in ein Land, dessen Sprache sie mehr schlecht als recht spricht. Die Anstellung als Hausmädchen verspricht ihr zwar Sicherheit, jedoch keine Freude – schließlich musste sie bis zu diesem Zeitpunkt nie den Finger rühren und sich von anderen Leuten sagen lassen, was sie zu tun hat. Glücklicherweise gibt es Kit, der Sohn des Hausherrn, mit dem sie ungewöhnlich gut klarkommt...
Zu Beginn der Geschichte findet man sich mit Elise noch in Wien wieder. Gemeinsam mit ihr erlebt man die letzten Tage in ihrer Heimatstadt und lernt ihre Familie kennen, was den Abschied dann umso schwerer macht. Hier ist mir schon Natasha Solomons Schreibstil besonders aufgefallen, denn er ist sehr bildhaft und bietet eine gute Mischung aus Gefühlsbeschreibungen, Charakterisierungen und Schilderung des Umfelds. Es dauerte nur ein paar Seiten bis ich vollkommen eingenommen von der Geschichte und Elise war. Ihr Charakter ist authentisch ausgearbeitet, schließlich ist sie kein perfektes Mädchen, nicht besonders zielstrebig, besitzt aber trotzdem einen starken Charakter.
Genauso wie die anderen Figuren ist sie nicht stereotypisch, sondern sehr lebendig beschrieben, was sie für mich greifbar macht. Aber auch die Entwicklung, die die Charaktere durchlaufen, ist meiner Meinung nach authentisch dargestellt. Ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, eine fiktive Geschichte mit ausgedachten Personen vor den Augen zu haben. Im Gegenteil: Meist musste ich mir sogar in Erinnerung rufen, dass es lediglich ein Roman ist, den ich da las, und keine wahre Geschichte.
Denn auch mit der Atmosphäre in „Als die Liebe zu Elise kam“ konnte mich Natasha Solomons gefangen nehmen. Die Handlung spielt sich zwar während des zweiten Weltkriegs ab, doch der bildet nicht das Zentrum des Buchs. Natürlich bemerkt man als Leser viele Folgen, die der Krieg mit sich bringt, Verbindungen, die er schafft und zerbricht, aber auf der anderen Seite stehen das Dorf Tyneford, das Herrenhaus und natürlich vor allem Elise, ihre Entwicklung und ihre Schritte zu einem neuen Leben. Dabei deckt die Autorin auch eine breite Palette an Emotionen ab. So ist von Glück über Taubheit bis zur Trauer alles zwischen den zwei Buchdeckeln enthalten.
Am meisten hat mich an dem Roman jedoch die Authentizität begeistert, mit der dieser geschrieben ist. Die gesamte Geschichte kam mir so wirklich vor, obgleich sie an einigen Stellen wahrlich grausam ist, und wirkt wie ein Ausschnitt aus dem echten Leben.
F A Z I T
„Als die Liebe zu Elise kam“ ist ein Buch, das mich sehr beeindruckt hat. Mit detailliert ausgearbeiteten Charakteren, einer lebensnahen Handlung und einem bildhaften, sehr wortgewandten Schreibstil kann der Roman überzeugen und verdient deshalb die Höchstwertung. Ich möchte das Buch jedem ans Herz legen, der gern realistische Geschichten liest. „Als die Liebe zu Elise kam“ packt den Leser, reißt ihn mit und lässt ihn nicht mehr los.V I E R . E I N H A L B . V O N . F Ü N F . S T E R N E N