Hallo ihr Lieben!
Herzlich Willkommen zum 35. Storybattle!
Es treten Jojo und Pooly gegeneinander an. Sie mussten jeweils einen Gedankensplitter zu diesem Bild verfassen:
Ihr könnt jetzt für den Gedankensplitter stimmen, der euch besser gefallen hat. Bitte füllt dazu das Umfragenfenster aus. Es wäre schön, wenn ihr auch einen Kommentar zu den Schriftstücken und eurer Meinung zu ihnen hinterlassen könntet, aber das ist natürlich kein Muss.
Die Umfrage läuft bis zum 23. April 2012.
Es war, als würde die Stadt immer noch leben. Ihr Innerstes pulsierte und kam nie zur Ruhe. Überall sah man noch Menschengruppen, die lachend über die Gehwege gingen, auf dem Weg zurück in ihre Wohnung oder auf die nächste Party. Andere gingen langsam und sahen nicht vom Boden auf. Konzentriert auf jeden Schritt, den sie taten, um nicht zu fallen oder gegen etwas zu laufen. Betrunken und vollkommen übermüdet sahen sie aus. Hatten aber gleichzeitig bereits einen lichten Moment, in dem sie erkannten, wie armselig sie aussehen mussten. Die sonst so hübsche Kleidung war teilweise von Schmutz und Dreck überzogen und bei denen, die es ganz schlimm getroffen hatte, sah man dunkle rote Stellen an den Knien der Hosen oder an den Ellbogen und Handflächen. Abschürfungen und Reste von blutigen Stürzen, die sie noch tagelang an diese eine Nacht in der Großstadt erinnern sollten.
Frauen mit zerrissenen Strumpfhosen liefen an mir vorbei und sie taten mir besonders Leid. Niemand sollte so aussehen, wie sie. Beinahe heruntergekommen und die hübschen Gesichter von einer gruseligen Schicht Make Up bedeckt, die zu Beginn des Abends noch verheißungsvoll ausgesehen hatte. Jetzt war es nur eine grausige Maske, die sie zu hässlichen Fratzen werden ließen. Sie würden erschrecken, wenn sie sich im Spiegel sehen würden.
Eine lachende Gruppe kam an mir vorbei und einer der jungen Männer rempelte eine dieser niedergeschlagenen Gestalten an. Ich dreht mich weg, um die Auseinandersetzung nicht mitzubekommen. Auch die Gruppe hatte bereits getrunken, aber ihnen ging es noch gut, sie waren aber an einem Punkt angelangt, an dem sie Streit suchten. Diese Eskalation wollte ich nicht sehen, ging und verschwand hinter der nächsten Hausecke, hinter der eine weitere hell erleuchtete Straße auf mich wartete. Erneut spürte ich den Puls der Stadt. Das innere Herz, das gegen den Asphalt hämmerte und herauswollte.
Gleichzeitig spürte ich die Stille der Nacht, die über mir schwebte und verzweifelt versuchte die Stadt zu ersticken. Die Menschen sollten nur für ein einiges Mal zur Ruhe kommen, aber das würde der Nacht mit den Sternen und dem Mond nur noch auf dem Land gelingen, wo man sie sehen konnte. Dort wurde der Himmel nicht von einer Glocke aus Smog verdeckt und das licht leuchtete nie so hell, dass am Nachthimmel kein Stern mehr zu sehen sein würde.
Herzlich Willkommen zum 35. Storybattle!
Es treten Jojo und Pooly gegeneinander an. Sie mussten jeweils einen Gedankensplitter zu diesem Bild verfassen:
Ihr könnt jetzt für den Gedankensplitter stimmen, der euch besser gefallen hat. Bitte füllt dazu das Umfragenfenster aus. Es wäre schön, wenn ihr auch einen Kommentar zu den Schriftstücken und eurer Meinung zu ihnen hinterlassen könntet, aber das ist natürlich kein Muss.
Die Umfrage läuft bis zum 23. April 2012.
Am Himmel die Sterne
(geschrieben von Jojo)
Es war, als würde die Stadt immer noch leben. Ihr Innerstes pulsierte und kam nie zur Ruhe. Überall sah man noch Menschengruppen, die lachend über die Gehwege gingen, auf dem Weg zurück in ihre Wohnung oder auf die nächste Party. Andere gingen langsam und sahen nicht vom Boden auf. Konzentriert auf jeden Schritt, den sie taten, um nicht zu fallen oder gegen etwas zu laufen. Betrunken und vollkommen übermüdet sahen sie aus. Hatten aber gleichzeitig bereits einen lichten Moment, in dem sie erkannten, wie armselig sie aussehen mussten. Die sonst so hübsche Kleidung war teilweise von Schmutz und Dreck überzogen und bei denen, die es ganz schlimm getroffen hatte, sah man dunkle rote Stellen an den Knien der Hosen oder an den Ellbogen und Handflächen. Abschürfungen und Reste von blutigen Stürzen, die sie noch tagelang an diese eine Nacht in der Großstadt erinnern sollten.
Frauen mit zerrissenen Strumpfhosen liefen an mir vorbei und sie taten mir besonders Leid. Niemand sollte so aussehen, wie sie. Beinahe heruntergekommen und die hübschen Gesichter von einer gruseligen Schicht Make Up bedeckt, die zu Beginn des Abends noch verheißungsvoll ausgesehen hatte. Jetzt war es nur eine grausige Maske, die sie zu hässlichen Fratzen werden ließen. Sie würden erschrecken, wenn sie sich im Spiegel sehen würden.
Eine lachende Gruppe kam an mir vorbei und einer der jungen Männer rempelte eine dieser niedergeschlagenen Gestalten an. Ich dreht mich weg, um die Auseinandersetzung nicht mitzubekommen. Auch die Gruppe hatte bereits getrunken, aber ihnen ging es noch gut, sie waren aber an einem Punkt angelangt, an dem sie Streit suchten. Diese Eskalation wollte ich nicht sehen, ging und verschwand hinter der nächsten Hausecke, hinter der eine weitere hell erleuchtete Straße auf mich wartete. Erneut spürte ich den Puls der Stadt. Das innere Herz, das gegen den Asphalt hämmerte und herauswollte.
Gleichzeitig spürte ich die Stille der Nacht, die über mir schwebte und verzweifelt versuchte die Stadt zu ersticken. Die Menschen sollten nur für ein einiges Mal zur Ruhe kommen, aber das würde der Nacht mit den Sternen und dem Mond nur noch auf dem Land gelingen, wo man sie sehen konnte. Dort wurde der Himmel nicht von einer Glocke aus Smog verdeckt und das licht leuchtete nie so hell, dass am Nachthimmel kein Stern mehr zu sehen sein würde.
VERSUS
S T A D T H E R Z E N (geschrieben von Pooly - Gewinnergeschichte) Funkelnde Lichter in dreckigen Straßen, die trübe Pfütze wirft ihren Schimmer nur matt zurück, Sirenenheulen prallt von schmutzig bemalten Wänden ab, vermischt sich mit verzerrten Klängen, die aus verdunkelten Fenstern dröhnen. Das Geräusch der eigenen Schritte klingt nur dumpf an Ohren, die schon so viel gehört haben, dass sie taub für die angenehme Stille der Normalität geworden sind. Verwirrte Gedanken umkreisen dieselben Punkte, Zigarettenqualm zwischen den Lippen, der Rauch verfängt sich in Kleidung und Haaren, überdeckt süßes Parfüm mit seinem befreiend bitteren Geruch. Der Blick in den Himmel zeigt uns nichts. Wohin sind die Sterne verschwunden? Vermutlich weitergezogen, auf der Suche nach Magie in der Welt, die sich hier nicht mehr finden lässt. Abfall und Menschenelend in Kanälen und Gassen, wir sehen beides schon lange nicht mehr, weil unsere Uhren uns über die Wege peitschen, uns durch überfüllte Straßen jagen. Das Leben in der Stadt rückt näher, verdichtet sich am Tage und Mensch drängt sich an Mensch, Körper an Körper, während die Gedanken voneinander fliehen. Am Ende teilt sich jeder das Bett nur mit der Einsamkeit, stilles Nachdenken über das Alleinsein und darüber, dass es zu viel davon gibt. Dann treten wir auf die Straße und senken den Blick. Die Stadt atmet und pulsiert im Takt der Tage, Effizienz verdrängt Leben, Existenz verdrängt Glück. Aus dem Feuer unseres Seins ist ein künstliches Licht geworden und sie nennen es Fortschritt. Und weil die Straßenlaternen und Leuchtreklamen das Dunkel selbst in der Nacht vertreiben, zieht es sich in unsere Herzen zurück. |