Alte Schreibbattles #40: Thora vs. Imaginary

Hallo ihr Lieben!

Herzlich Willkommen zum 40. Storybattle!

Es treten Thora und Imaginary gegeneinander an. Sie mussten jeweils ein Gedicht zum Thema "Zum letzen Mal" verfassen.

Ihr könnt nun für eins der Gedichte bis zum 21. März 2012 abstimmen.

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Dies ist kein Gedicht für Dich
(von Thora)

Ich will Dir keine Gedichte widmen
Und keine Lieder schreiben für Dich.
Ich will meinen Schmerz nicht in Lyrik hüllen - es ist nichts Poetisches daran.

Wie oft habe ich an Dich gedacht,
Wenn ich Feder schwang und Verse schmiedete
Wie wenig ist davon geblieben.

Wie oft gabst Du meinen Worten Sinn,
Die zuvor nur leere Hülle ohne Seele
Wieviel davon hast Du nun genommen.

Du warst die Quelle meines Schaffens
Nun ist da nichts mehr.
    Leere.
       Hoffnungslos.
          Inspirationslos.
Dies ist das letzte Gedicht, das ich Dir schreiben werde.

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Vom letzten und vom ersten Mal
(von Imaginary - Gewinnergedicht)

Zum letzten Mal
lausche ich deiner Stimme
die mein Wegweiser war
und mich aus der Dunkelheit führte
zurück auf den Pfad des Lichts

Zum letzten Mal
sehe ich deine Augen
die mein Meer sind
und meine Heimat bedeuten
in der ich für immer geborgen bin

Zum letzten Mal
begehre ich deine Nähe
die meine Decke ist
und in die ich mich einhülle
wie in goldenes Licht

Zum letzten Mal
erträume ich deine Liebe
die nie mein war
und nie mein sein wird
solange ich lebe

Zum letzten Mal
bin ich von dir besessen
der du mein Atem bist
und meine Seele
und der du mein Herz besitzt
ohne es je gewollt zu haben

Zum ersten Mal
werde ich wirklich versuchen
dass es das letzte Mal ist

Huhu,
gleich noch ein Gedichtebattle. Toll!

Ich muss sagen, ich fand eure Gedichte beide sehr poetisch und schön ausgedrückt. mir fällt es richtig schwer, mich letzten Endes zu entscheiden.
Im ersten Gedicht ist die Situation sehr schön beschrieben. Ich mag die rhetorischen Spielereien und die schlichte Idee, die sehr gut miteinander harmonieren. Was mir hier allerdings nicht gefallen hat, ist die Einfachheit des Textes selbst. Er scheint mir keine Emotionen zu transportieren.
Das wiederum ist im zweiten GEdicht meiner Ansicht nach besser gelungen. Die Wortspielereien, das poetische, die verschiedenen Ebenen des Fühlens, all das arbeitet einfach zusammen und ergibt so ein sehr schönes Gedicht. Was mir nicht so gut gefällt ist der Titel des Gedichtes. Er passt zwar zum Werk, wirkt aber irgendwie gezwungen.
Rein literarisch gesehen kann ich auch hier nicht allzu viel sagen, da die Texte ja eher frei von Metrum sind.

Ich denke, letzten Endes entscheide ich mich dan nfür das zweite Werk. Bin gespannt, wer von euch beiden sich als der Autor entpuppt ;-)
Lg Shira

Hallo

Bin mir ziemlich sicher zu wissen, wer welches Gedicht geschrieben hat.
Lustigerweise sehe ich es genau andersherum wie Shira. Für mich transportiert das erste Gedicht mehr Emotionen als das zweite. Aber das ist ja das schöne an Lyrik, es gibt fünf Meinungen und keiner hat Recht.

Beide Gedichte sind gut, das zweite hat so einen Aufzählungscharakter und arbeitet mit sehr schönen Bildern, aber ich mag diese Art von Gedicht nicht so gerne, weil ich ab der zweiten Strophe darauf warte, dass endlich etwas "passiert", vielleicht bin ich zu ungeduldig oder phantasielos für solche Gedichte. Die letzte Strophe sagt mir hingegen wieder sehr zu, ein schönes Wortspiel.
Das erste Gedicht berührt in mir mehr und deswegen wird es auch meine Stimme bekommen, ich finde es wirklich sehr gut. Allerdings gefallen mir die eingerückten Verse in der letzten Strophe nicht. Ich bin eigentlich ein großer Freund von experimentellen Gedichten / Gedichtpassagen, aber dieser "Kunstgriff" schafft in meinen Augen keinen zusätzlichen Effekt, aber das werde ich die nächsten Tage in Ruhe nochmal durchlesen, vielleicht sehe ich es danach anders.

Auf jeden Fall zwei schöne Werke!

Liebe Grüße
Simon

Hallo, ihr zwei! :)

Das erste Gedicht finde ich ganz hübsch, aber ich muss leider gestehen, dass es mir nicht soo zusagt. Ich kann den Grund auch nicht genau benennen, wahrscheinlich ... weil ich irgendwie finde ... dass die Worte nicht ... so fließen. Sie klingen ... irgendwie nüchtern.
Das lyrische Ich hört sich hart an, weil es so viel durchstehen musste und jetzt so hoffnungslos, so leer ist und es beschließt fortan keine Gedichte mehr zu schreiben. Es weigert sich, es kommt mir beinahe trotzig vor.
Im Grunde ... verbannt das lyrische ich das Poetische selbst aus dem Gedicht. Im Grunde eine geniale Idee, aber trotzdem muss ich sagen, dass mir das zweite Gedicht besser gefällt. :') Die Worte klingen so schön, die Formulierungen sind wirklich gelungen und auch der Aufbau mit dem sich wiederholenden "Zum letzten Mal" sagt mir äußerst zu. So viel Sehnsucht, so viel Trauer und Melancholie ... hach ♥
Und besonders der letzte Vers ist wirklich toll.

LG
Angie

Hallo ihr beiden,

Zwei wirklich wunderschöne Gedichte und ich muss sagen, die Wahl fällt mir eindeutig schwer.

Beim ersten Gedicht fand ich die Situationsbeschreibung wunderschön. Es wirkt hoffnungslos und sehr traurig, wie es einfach auch zu diesem Thema passt.

Das zweite Gedicht ist aber auch sehr gut. Es ist auch sehr melancholisch und man erhält einen schönen Einblick in die Gefühlswelt des lyrischen Ichs. Das gefällt mir sehr gut.

Ich habe mich jetzt für das zweite entschieden, einfach, weil es mir noch einen Tick besser gefällt.

Liebe Grüße
Jojo