CARLOS
RUIZ
ZAFON
MARINA
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Fischer
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783100954015
INHALT
"Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss. Das hier ist das meine." So beginnt Óscar Drai seine Erzählung. Der junge Held des Romans sehnt sich danach, am Leben Barcelonas teilzuhaben, und streift am liebsten durch die verwunschenen Villenviertel der Stadt. Eines Tages trifft er auf ein faszinierendes Mädchen. Sie heißt Marina, und sie wird sein Leben für immer verändern.
Gemeinsam werden die beiden in das düstere Geheimnis um den ehemals reichsten Mann Barcelonas gesogen. Schmerz und Trauer, Wut und Größenwahn reißen sie mit sich, eine höllische Verbindung von vernichtender Kraft. Aber auch Marina umgibt ein Geheimnis. Als Óscar schließlich dahinterkommt, ist es das jähe Ende seiner Jugend.
In Marina beschwört Carlos Ruiz Zafón erstmals sein unnachahmliches Barcelona herauf, eine Stadt voller Magie und Leidenschaft, und erzählt in unvergleichlicher Weise die dramatische Geschichte eines jungen Mannes, der um sein Glück und seine große Liebe kämpft.
MEINUNG
Den Roman "Marina" verfasste Carlos Ruiz Zafon vor den beiden Bestsellern "Der Schatten des Windes" und "Das Spiel des Engels" und ist nach seinen Aussagen der bisher persönlichste Roman; er bildet mehr oder weniger den Übergang von Jugendliteratur zum Erwachsenenroman.
Ein weiteres Mal entführte mich Zafon in das geheimnisumwobene Barcelona und ließ mit seinem Schreibstil all die verwinkelten Gassen, versteckten Plätze und ausladenden Villen auferstehen. Wer seinen Stil kennt, weiß, wie gekonnt der Schriftsteller mit Worten spielen und welch' fulminante Kulissen er entstehen lassen kann. Zafon beherrscht es, den Leser alles hautnah hören, fühlen und erleben zu lassen und unweigerlich wird man in die Handlung gezogen. Ich denke, dieses "Ausschweifende" muss man mögen und gebe zu, dass der Autor sich stellenweise (in diesem Roman fiel es mir vor allem anfangs auf) sogar an der Kippe des Übertreibens befindet. Nichtsdestotrotz finde ich seinen Schreibstil, bei dem an jedem Wort etwas Magisches, Geheimnissvolles zu haften scheint, einfach toll. Mit seinen Dialogen, die oft nur so vor Leben sprühen, lässt Zafon den Leser direkt an der Unterhaltung teilhaben - ich habe mitgelacht, -geheult und bin an den Buchstaben mit klopfendem Herzen geklebt, wenn es besonders spannend wurde.
Die auftretenden Charaktere sind sehr eigen: Oscar ist jemand, mit dem man sich ziemlich rasch verbunden fühlt; mich hat lediglich gestört, dass man ziemlich wenig über seine Vergangenheit und Familie erfährt. Im Gegensatz dazu wirken Marina und ihr Vater unnahbarer, doch trotzdem habe ich - wie Oscar selbst - die beiden im Laufe der Handlung ins Herz geschlossen.
Die Handlung trägt eindeutig die charakteristische Handschrift des Autors - immer tiefer wird man in ein Gewirr von Geheimnissen, Gerüchten, Lügen und ungeklärten Verbrechen gezogen und Klarheit schimmert erst durch die letzten Buchseiten hindurch. Anders als bei den beiden "Friedhof-der-vergessenen-Bücher"-Romane ist hier ein Fantasy-Anteil nicht abzustreiten. Der Autor lässt Elemente auf der Handlungsbühne auftreten und spielt mit klassischen Schauer-Stilelementen, die bei mir Gänsehaut auslösten - meiner Meinung nach hält der Roman durchgehend den Spannungsboden.
Bedeutende Themen, die in "Marina" aufgegriffen werden, sind das Hinwegsetzen über den Tod/Gott, selbst Gott spielen (wollen) und die Verdrängung/Leugnung einer Sache und der daraus resultierende Irrglaube.
RUIZ
ZAFON
MARINA
Marina sagte einmal zu mir, wir erinnerten uns nur an das, was nie geschehen sei.
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Fischer
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783100954015
INHALT
"Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss. Das hier ist das meine." So beginnt Óscar Drai seine Erzählung. Der junge Held des Romans sehnt sich danach, am Leben Barcelonas teilzuhaben, und streift am liebsten durch die verwunschenen Villenviertel der Stadt. Eines Tages trifft er auf ein faszinierendes Mädchen. Sie heißt Marina, und sie wird sein Leben für immer verändern.
Gemeinsam werden die beiden in das düstere Geheimnis um den ehemals reichsten Mann Barcelonas gesogen. Schmerz und Trauer, Wut und Größenwahn reißen sie mit sich, eine höllische Verbindung von vernichtender Kraft. Aber auch Marina umgibt ein Geheimnis. Als Óscar schließlich dahinterkommt, ist es das jähe Ende seiner Jugend.
In Marina beschwört Carlos Ruiz Zafón erstmals sein unnachahmliches Barcelona herauf, eine Stadt voller Magie und Leidenschaft, und erzählt in unvergleichlicher Weise die dramatische Geschichte eines jungen Mannes, der um sein Glück und seine große Liebe kämpft.
Der Verlag über das Buch.
MEINUNG
Den Roman "Marina" verfasste Carlos Ruiz Zafon vor den beiden Bestsellern "Der Schatten des Windes" und "Das Spiel des Engels" und ist nach seinen Aussagen der bisher persönlichste Roman; er bildet mehr oder weniger den Übergang von Jugendliteratur zum Erwachsenenroman.
Ein weiteres Mal entführte mich Zafon in das geheimnisumwobene Barcelona und ließ mit seinem Schreibstil all die verwinkelten Gassen, versteckten Plätze und ausladenden Villen auferstehen. Wer seinen Stil kennt, weiß, wie gekonnt der Schriftsteller mit Worten spielen und welch' fulminante Kulissen er entstehen lassen kann. Zafon beherrscht es, den Leser alles hautnah hören, fühlen und erleben zu lassen und unweigerlich wird man in die Handlung gezogen. Ich denke, dieses "Ausschweifende" muss man mögen und gebe zu, dass der Autor sich stellenweise (in diesem Roman fiel es mir vor allem anfangs auf) sogar an der Kippe des Übertreibens befindet. Nichtsdestotrotz finde ich seinen Schreibstil, bei dem an jedem Wort etwas Magisches, Geheimnissvolles zu haften scheint, einfach toll. Mit seinen Dialogen, die oft nur so vor Leben sprühen, lässt Zafon den Leser direkt an der Unterhaltung teilhaben - ich habe mitgelacht, -geheult und bin an den Buchstaben mit klopfendem Herzen geklebt, wenn es besonders spannend wurde.
Die auftretenden Charaktere sind sehr eigen: Oscar ist jemand, mit dem man sich ziemlich rasch verbunden fühlt; mich hat lediglich gestört, dass man ziemlich wenig über seine Vergangenheit und Familie erfährt. Im Gegensatz dazu wirken Marina und ihr Vater unnahbarer, doch trotzdem habe ich - wie Oscar selbst - die beiden im Laufe der Handlung ins Herz geschlossen.
Die Handlung trägt eindeutig die charakteristische Handschrift des Autors - immer tiefer wird man in ein Gewirr von Geheimnissen, Gerüchten, Lügen und ungeklärten Verbrechen gezogen und Klarheit schimmert erst durch die letzten Buchseiten hindurch. Anders als bei den beiden "Friedhof-der-vergessenen-Bücher"-Romane ist hier ein Fantasy-Anteil nicht abzustreiten. Der Autor lässt Elemente auf der Handlungsbühne auftreten und spielt mit klassischen Schauer-Stilelementen, die bei mir Gänsehaut auslösten - meiner Meinung nach hält der Roman durchgehend den Spannungsboden.
Bedeutende Themen, die in "Marina" aufgegriffen werden, sind das Hinwegsetzen über den Tod/Gott, selbst Gott spielen (wollen) und die Verdrängung/Leugnung einer Sache und der daraus resultierende Irrglaube.
Zuletzt von Amira am So 07 Apr 2013, 21:06 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet