William Diehl - Zwielicht
Zu Kaufen gibt es das Buch nur noch gebraucht.
Klappentext:
Ein couragierter Anwalt.
Ein hilfloser Angeklagter.
Ein schreckliches Geheimnis.
Martin Vail ist ein hervorragender Anwalt – und er weiß es. Vail genießt seinen Ruhm. Bis er an einen Fall gerät, der ihm schon bald über den Kopf zu wachsen droht: er übernimmt die Verteidigung des jungen Aaron Stampler, der den Erzbischof von Chicago auf bestialische Weise ermordet haben soll.
Vail glaubt fest an die Unschuld seines Mandanten. Gemeinsam mit seinen Assistenten Tommy und Naomi und der Psychologin Dr. Arrington setzt er alles daran, Aaron vor der Todeszelle zu bewahren. Doch die Suche nach der Wahrheit wird schnell zu einem nervenzerreißenden Wettlauf gegen die Zeit …
Meine Meinung:
Ich weiß irgendwie immer noch nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll …
Ich habe ewig gebraucht, bis ich es durch hatte, weil es einfach erst sehr sehr spät richtig spannend wird und sonst eher so vor sich hinplätschert. Gegen Ende, während der Verhandlung wird es dann noch einmal ziemlich langweilig, verliert die aufgebaute Spannung wieder, aber das Ende macht alles wieder wett. Die letzten drei Seiten haben mir wirklich am Besten von allen gefallen.
Demnach würde ich das Buch eher nicht empfehlen.
Aber ich möchte trotzdem noch ein bisschen darauf eingehen.
Es wird sehr ausführlich gezeigt, wie solche Arbeiten bei Anwälten geführt werden, wobei man wahrscheinlich auch nicht alles auf die Goldwaage legen sollte. Es stimmt sicherlich nicht unbedingt alles. Und außerdem hat es einen sehr Psychologie-lastigen Teil … Das Buch ist mit Fachbegriffen gespickt, die zwar auch immer alle erklärt wurden, aber trotzdem irgendwie dem ganzen etwas sehr kompliziertes gaben.
Dazu gaben die vielen Personen, die hin und wieder nur kurz auftraten, den Rest dazu. Teilweise wusste ich wirklich manchmal nicht, wer jetzt auf einmal wieder gemeint wurde, ob er vorher schon aufgetaucht war oder jetzt wirklich jemand neues war. Es waren so viele Namen und selbst von den genauen Hauptpersonen hat man erst sehr spät ein genaues Bild bekommen. Von einigen, wie dem Richter in Vails Team auch nie so richtig. Er war sehr schwammig und undurchsichtig dargestellt, was das ganze nicht vereinfachte.
Was mich außerdem noch sehr gestört hat, aber nicht zur Story gehört, waren die vielen Fehler. Irgendwie hat da jemand ein sehr schlechtes Lektorat geführt (kann man das so sagen?) … Es waren haufenweise kleine Fehlerchen drin. Mal fehlten zu Beginn einer Rede die Anführungszeichen oder es fehlte einfach ein Buchstabe komplett. Wenn so was mal vorkommt, ist das nicht so tragisch, aber hier war es beinahe alle fünf Seiten einmal …
Ansonsten, wie gesagt. Das Ende war das Beste am ganzen Buch. Aber da möchte ich jetzt nicht mehr viel zu sagen. Sonst spoiler ich nur noch.
Ich kann das irgendwie nicht so empfehlen. Hatte es mir etwas anders vorgestellt und es entsprach gar nicht meinen Erwartungen, die durch den Klappentext sich gebildet hatten.
Vergleich mit dem Film:
Ja, da gibt es auch einen Film zu. Leider habe ich ihn noch nicht komplett gesehen, aber ich möchte trotzdem schon einmal kurz etwas dazu sagen. Es geht mir hierbei viel mehr um die Personen und nicht um die eigentliche Handlung.
Ich habe noch nie einen Film gesehen, der auf ein Buch basiert, und so unterschiedlich ist, was die Personen angeht.
Man nehme als erstes das schlimmste von allen. Der Richter Harry Shoat, ist im Film auf einmal eine Frau namens Miriam Shoat. Das war wirklich das, was mich am meisten irritiert hat.
Dazu kommt noch die Assistent Vails, Tommy Goodman. Er wird als Boxer dargestellt und soweit ich weiß, ist er weiß. Im Film ist er allerdings dunkelhäutig. Irgendwie wirkt er da auch nicht wirklich wie ein Preisboxer …
Zu dem kommt noch die Psychologin Molly Arrington … Sie ist einfach alleine vom Aussehen im Buch jemand ganz anderes. Viel hübscher habe ich sie mir vorgestellt, als sie im Film gezeigt wurde.
Das hat mich alles etwas irritiert und ich weiß nicht, was ich genau davon halten soll … Es ist so als hätte man eventuell die halbwegs gleiche Handlung genommen, nur mit völlig verschiedenen Personen. Das hatte ich vorher noch nie so erlebt. Wenn ihr mich fragt, ist das sehr irritierend.