Kelly Creagh - Nevermore
Verlag: Atheneum
Preis: 13,43 Euro
Seitenzahl: 560
geplante Fortsetzungen: 2
Inhalt:
Die siebzehnjährige (?) High School-Schülerin Isobel scheint auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen: Sie hat eine Familie, die sie liebt, ist bei ihren Mitschülern sehr beliebt und als Cheerleaderin erfolgreich. Zudem besitzt sie ein hübsches Aussehen und hat seit längerem einen festen Freund, den ebenfalls beliebten Sportler Brad.
Eines Tages geschieht jedoch etwas Unerwartetes, das ihr perfekt erscheinendes Leben durcheinanderbringt: Im Englischunterricht steht ein wichtiges Partnerprojekt an, dass Isobel zusammen mit dem Gothic Varen ausarbeiten soll. Die Schülerin hat ein mulmiges Gefühl dabei, gilt Varen doch als Außenseiter, der durch sein düsteren Aussehen und seine zynischen Bemerkungen andere auf Abstand hält. Da ihr jedoch keine andere Wahl bleibt, versucht Isobel ihr Bestes, um mit Varen auszukommen. Dieser zeigt sich allerdings alles andere als kooperativ.
Mit der Zeit gelingt es Isobel, hinter seine Fassade zu schauen und den wahren Varen kennen zu lernen. Diese Entwicklung sieht ihre angesagte Clique jedoch gar nicht gerne und es kommt zu immer heftigeren Konflikten.
Das ist jedoch nicht Isobels einziges Problem, denn es geschehen immer mehr mysteriöse Dinge, die alle mit den Grusel-Geschichten des Autors Edgar Allen Poe zusammenhängen zu scheinen, um den sich ihr Referat dreht und den Varen verehrt. Und dann sind auch noch verwirrende Gefühle mit im Spiel ...
Meine Meinung:
Ich bin beim amerikanischen Amazon zufällig über dieses Buch gestolpert und habe es bestellt, weil ich Geschichten liebe, die sich um Literatur drehen. Und dann war die Handlung auch noch in meinem Lieblingsgenre, Fantasy, angesiedelt ...
Allerdings hatte ich nicht erwartet, in "Nevermore" ein neues Lieblingsbuch zu finden, das mich am Ende mit den Tränen kämpfend zurücklässt, was schon lange nicht mehr vorgekommen ist
Beim Lesen der Inhaltsangabe war ich zunächst skeptisch: Ein Cheerleader als Hauptperson? All die Klischees, die man mit diesem Wort in Verbindung bringt, haben sich aber nicht bestätigt: Isobel ist keine verwöhnte oder arrogante Zicke, sondern eine sympathische Person mit Fehlern und Stärken, die im Laufe der Handlung ihr bisheriges Leben in manchen Punkten in Frage stellt und sich auf eine beeindruckende Art weiterentwickelt. Ich würde sie als etwas unsicher, aber, nachdem sie herausgefunden hat, was sie wirklich will, durchaus als selbstbewusst bezeichnen, als bereits, für das zu kämpfen, was ihr am Herzen liegt.
Varen fand ich faszinierend: Er ist bemüht, sich durch seine düstere Fassade abzuschirmen und niemanden entdecken zu lassen, wie es tief in seinem Inneren aussieht. Als Buchcharakter hat er mich in einigen Punkten an Severus Snape aus HP erinnert ...
Mit seiner sarkastischen Art hat Varen mich oftmals zum Schmunzeln gebracht. Auch er entwickelt sich im Laufe der Handlung weiter, in welche Richtung, möchte ich nicht verraten!
Sehr positiv ist mir aufgefallen, dass in diesem Roman nicht das zur Zeit im Urban Fantasy-Bereich allgegenwärtige Schema X verfolgt wird: Die beiden Hauptcharaktere kommen nicht innerhalb kürzester Zeit zusammen und der Leser fragt sich, wieso überhaupt bzw. was sie an einander finden. Stattdessen vergehen sehr viele Seiten, bis sich in dieser Richtung etwas entwickelt und die Gefühle der beiden für einander wirken natürlich und berührend.
Und dannn ist da noch die düstere Welt der Werke Edgar Allan Poes ... Eine düstere, mystische Atmosphäre schwebt über dem gesamten Buch und ab der zweiten Hälfte des Romans spielt sie immer mehr eine tragende Rolle. Diese Verbindung hat die Autorin sehr glaubwürdig und geschickt dargestellt.
Der Verlag empfiehlt das Buch für eine Altersgruppe 14-17 Jahren, aber ich bin mir sicher, dass auch ältere Leser - u. a. wegend er bereits beschriebenen Atmosphäre und den Bezug zu Poes Werken daran Gefallen finden.
Der Schreibstil ist in meinen Augen flüssig, nicht herausragend, aber auch nicht störend. Gefallen hat mir hier der Humor, der besonders bei Isobel immer wieder durchschimmert.
Das Ende fand ich sehr berührend und melancholisch; ich wünschte, der zweite Band wäre bereits erschienen!
Insgesammt ein sehr schönes Buch, das mich sehr berührt hat und dem ich viele begeisterte Leser wünsche.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
Verlag: Atheneum
Preis: 13,43 Euro
Seitenzahl: 560
geplante Fortsetzungen: 2
Inhalt:
Die siebzehnjährige (?) High School-Schülerin Isobel scheint auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen: Sie hat eine Familie, die sie liebt, ist bei ihren Mitschülern sehr beliebt und als Cheerleaderin erfolgreich. Zudem besitzt sie ein hübsches Aussehen und hat seit längerem einen festen Freund, den ebenfalls beliebten Sportler Brad.
Eines Tages geschieht jedoch etwas Unerwartetes, das ihr perfekt erscheinendes Leben durcheinanderbringt: Im Englischunterricht steht ein wichtiges Partnerprojekt an, dass Isobel zusammen mit dem Gothic Varen ausarbeiten soll. Die Schülerin hat ein mulmiges Gefühl dabei, gilt Varen doch als Außenseiter, der durch sein düsteren Aussehen und seine zynischen Bemerkungen andere auf Abstand hält. Da ihr jedoch keine andere Wahl bleibt, versucht Isobel ihr Bestes, um mit Varen auszukommen. Dieser zeigt sich allerdings alles andere als kooperativ.
Mit der Zeit gelingt es Isobel, hinter seine Fassade zu schauen und den wahren Varen kennen zu lernen. Diese Entwicklung sieht ihre angesagte Clique jedoch gar nicht gerne und es kommt zu immer heftigeren Konflikten.
Das ist jedoch nicht Isobels einziges Problem, denn es geschehen immer mehr mysteriöse Dinge, die alle mit den Grusel-Geschichten des Autors Edgar Allen Poe zusammenhängen zu scheinen, um den sich ihr Referat dreht und den Varen verehrt. Und dann sind auch noch verwirrende Gefühle mit im Spiel ...
Meine Meinung:
Ich bin beim amerikanischen Amazon zufällig über dieses Buch gestolpert und habe es bestellt, weil ich Geschichten liebe, die sich um Literatur drehen. Und dann war die Handlung auch noch in meinem Lieblingsgenre, Fantasy, angesiedelt ...
Allerdings hatte ich nicht erwartet, in "Nevermore" ein neues Lieblingsbuch zu finden, das mich am Ende mit den Tränen kämpfend zurücklässt, was schon lange nicht mehr vorgekommen ist
Beim Lesen der Inhaltsangabe war ich zunächst skeptisch: Ein Cheerleader als Hauptperson? All die Klischees, die man mit diesem Wort in Verbindung bringt, haben sich aber nicht bestätigt: Isobel ist keine verwöhnte oder arrogante Zicke, sondern eine sympathische Person mit Fehlern und Stärken, die im Laufe der Handlung ihr bisheriges Leben in manchen Punkten in Frage stellt und sich auf eine beeindruckende Art weiterentwickelt. Ich würde sie als etwas unsicher, aber, nachdem sie herausgefunden hat, was sie wirklich will, durchaus als selbstbewusst bezeichnen, als bereits, für das zu kämpfen, was ihr am Herzen liegt.
Varen fand ich faszinierend: Er ist bemüht, sich durch seine düstere Fassade abzuschirmen und niemanden entdecken zu lassen, wie es tief in seinem Inneren aussieht. Als Buchcharakter hat er mich in einigen Punkten an Severus Snape aus HP erinnert ...
Mit seiner sarkastischen Art hat Varen mich oftmals zum Schmunzeln gebracht. Auch er entwickelt sich im Laufe der Handlung weiter, in welche Richtung, möchte ich nicht verraten!
Sehr positiv ist mir aufgefallen, dass in diesem Roman nicht das zur Zeit im Urban Fantasy-Bereich allgegenwärtige Schema X verfolgt wird: Die beiden Hauptcharaktere kommen nicht innerhalb kürzester Zeit zusammen und der Leser fragt sich, wieso überhaupt bzw. was sie an einander finden. Stattdessen vergehen sehr viele Seiten, bis sich in dieser Richtung etwas entwickelt und die Gefühle der beiden für einander wirken natürlich und berührend.
Und dannn ist da noch die düstere Welt der Werke Edgar Allan Poes ... Eine düstere, mystische Atmosphäre schwebt über dem gesamten Buch und ab der zweiten Hälfte des Romans spielt sie immer mehr eine tragende Rolle. Diese Verbindung hat die Autorin sehr glaubwürdig und geschickt dargestellt.
Der Verlag empfiehlt das Buch für eine Altersgruppe 14-17 Jahren, aber ich bin mir sicher, dass auch ältere Leser - u. a. wegend er bereits beschriebenen Atmosphäre und den Bezug zu Poes Werken daran Gefallen finden.
Der Schreibstil ist in meinen Augen flüssig, nicht herausragend, aber auch nicht störend. Gefallen hat mir hier der Humor, der besonders bei Isobel immer wieder durchschimmert.
Das Ende fand ich sehr berührend und melancholisch; ich wünschte, der zweite Band wäre bereits erschienen!
Insgesammt ein sehr schönes Buch, das mich sehr berührt hat und dem ich viele begeisterte Leser wünsche.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
Zuletzt von Salissa am Sa 16 Apr 2011, 14:04 bearbeitet; insgesamt 5-mal bearbeitet