Lauren Kate - Engelsnacht
Verlag: cbt
Seitenzahl: 448
Preis: 17,99 Euro
Inhalt:
Lucinda Price, genannt Luce, befindet sich in einer schrecklichen Situation: Sie wird verdächtigt, einen Mitschüler auf einer Klassenfeier ermordet zu haben. Doch daran, was damals genau geschehen ist, kann sie sich einfach nicht erinnern.
Alles, was sie weiß, ist, dass die seltsamen Schatten, die sie seit langem verfolgen, an jenem Abend ihrem Date immer näher kamen, bevor der Junge starb. Ihre nebligen Erinnerungen und schreckliche Selbstvorwürfe quälen Luce genauso wie die Furcht, die ihre Eltern vor ihr zu haben scheinen. Doch das ist noch nicht alles: Auf das Urteil eines Richters hin muss Luce in die Sword & Cross ziehen, eine Art Internat für auffällig gewordene Jugendliche. Trotz allem gelingt es ihr, an diesem trostlosen Ort Freunde zu finden, die zu ihr stehen. Und dann ist da noch Daniel, der sich ihr gegenüber ablehend verhält, dabei ist Luce sich sicher, ihn von irgendwo her zu kennen ...
Sie versucht, ihre Gefühle zu ergünden, die sie immer wieder in Daniels Nähe treiben, doch die stärker werdende Präsenz der Schatten macht es ihr nicht leicht. Und schließlich überstürzen sich die Ereignisse ...
Meine Meinung:
Da "Fallen" (die englische Fassung von "Engelsnacht") im Rezensionswunsch-Tread genannt wurde und ich das Buch eh gerne lesen wollte, freue ich mich, nun hoffentlich mit einer Rezension weiterhelfen zu können :)
Bevor ich darauf eingehe, wie es mir gefallen hat, möchte ich zuerst sagen, dass ich die Inhaltsangabe vom Verlag nicht sehr gelungen finde - sie verrät eindeutig zu viel. Ich habe mich daher an einer eigenen Zusammenfassung versucht und hoffe, diese ist so für euch in Ordnung.
Ich bin mit einer recht hohen Leseerwartung an "Engelsnacht" herangegangen, einerseits wegen des wunderschönen Buch-Covers, das eine bestimmte Erwartung bei mir erweckte - an eine Handlung um Verzweiflung, Melancholie, mit Gothic-Elementen-, andererseits, weil die Inhaltsangabe sehr vielversprechend und der Plot an sich sehr schön romantisch und poetisch klangen.
Leider muss ich jedoch sagen, dass das Buch insgesamt betrachtet meine Erwartungen nicht erfüllt hat.
Der Prolog hat mir sehr gut gefallen, die hier geschilderte Szene ist sehr gefühlvoll und atmosphärisch beschrieben, der Schreibstil dem angemessen.
Auch die ersten Kapitel des Buchs haben mich so sehr überzeugt, dass ich gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören wollte. Die Autorin beschreibt Luces Situation glaubwürdig, besonders gut hat mir in diesem Zusammenhang gefallen, dass der Leser unmittelbar in die komplexe Gefühlswelt der Protagonistin hineinversetzt wird, aber nur nach und nach Dinge über sie und ihre düstere Vergangenheit erfährt.
Auch ihre Ankunft in der Sword & Cross-Schule mit der erdrückenden Atmosphäre, Luces Gefühle diesbezüglich und das Kennenlernen mit ihren Mitschülern finde ich äußerst gelungen dargestellt; man leidet als Leser förmlich mit Luce mit.
Meine Kritikpunkte beginnen ungefähr mit dem Moment, in dem sie auf Daniel trifft. Luces Anziehung zu ihm finde ich überhaupt nicht nachfühlbar – es soll ja hier um ein tiefes, uraltes und geheimnisvolles Gefühl gehen, das Luce zu ihm hinzieht, aber in diesem Punkt versagt das Buch. Für mich liest sich diese Stelle so, als wäre Luce fast allein von Daniels Aussehen fasziniert und umso alberner und aufdringlicher erschienen mir dannauch ihre späteren Versuche, ihm nachzuforschen. Wäre diese bestimmte, geheimnisvolle Verbindung, die zwischen den beiden bestehen soll, ausreichend beschrieben worden, wäre Luces Verhalten nachvollziehbar gewesen, aber so erinnert sie mich ein wenig an eine Stalkerin und auch die Träume, die sie über Daniel hat, ändern daran nichts – ich finde diese einfach nur enorm klischeebeladen.
Daniels anfängliches Verhalten Luce gegenüber erinnert mich ziemlich an Edward aus den "Bis(s)"-Büchern, auch wenn ich es normalerweise einfach gesagt
finde, ein Autor hätte Ideen eines anderen kopiert und mich über solche Äußerungen aufrege. In diesem Fall finde ich die Parallelen aber auffällig: Einerseits zeigt Daniel großes Interesse an Luce, sorgt sich um ihr Wohlbefinden und will mehr über ihre Gefühle erfahren, anderseits weist er sie rüde zurück, lässt sie sogar stehen, nachdem er ihr zuvor das Leben gerettet, eine ähnliche Situation also wie bei Edward und Bella in "Bis(s) zum Morgengrauen".
Im Laufe der Handlung wurde mir Luce, die mir zuvor sympathisch war, immer unsympathischer; ich konnte ihre Handlungen kaum noch nachvollziehen und nicht verstehen, wie ein Mädchen, dass in der Vergangenheit so etwas Schreckliches erlebt hat wie sie, sich schließlich fast nur noch um Liebesangelegenheiten sorgt – sie
steht schon ziemlich am Anfang ihrer Internatszeit nämlich zwischen zweiJungen (was mir auch aus den "Bis(s)-Büchern" in Bezug auf Jacob sehr bekannt vorkommt und meiner Meinung nach in "Engelsnacht" unnötig ist, da es nicht zum Plot passt.)
Die angeblich so überwältigende Liebe zwischen Daniel und Luce ist für mich leider überhaupt nicht glaubwürdig dargestellt, die Beschreibungen von Luces´ Liebesgefühlen sind voller Klischees und der Schreibstil sackt im Vergleich zum sehr überzeugenden Prolog ab auf ein eher umgangssprachliches Niveau, das ich nicht gerne lese.
Auch die ganze Engel-Thematik überzeugt mich nicht, ich habe in Anbetracht der Liebesgeschichte auf etwas mehr Tiefgründiges gehofft und finde den Umgang der Autorin damit dann doch recht oberflächlich.
Das Ende hat mir dann wieder recht gut gefallen, hier konnte ich die Luce wiedererkennen, die ich vom Anfang kannte, deren Gedanken nicht länger nur euphorisch um ihre so große Liebekreisten und der Stil gefällt mir wieder besser.
Insgesamt gesehen hat mich „Engelsnacht“ allerdings nach einem vielversprechenden Anfang sehr enttäuscht; ich werde die Fortsetzungen wohl nicht mehr
lesen.
Ich vergebe 2 Sterne.
Verlag: cbt
Seitenzahl: 448
Preis: 17,99 Euro
Inhalt:
Lucinda Price, genannt Luce, befindet sich in einer schrecklichen Situation: Sie wird verdächtigt, einen Mitschüler auf einer Klassenfeier ermordet zu haben. Doch daran, was damals genau geschehen ist, kann sie sich einfach nicht erinnern.
Alles, was sie weiß, ist, dass die seltsamen Schatten, die sie seit langem verfolgen, an jenem Abend ihrem Date immer näher kamen, bevor der Junge starb. Ihre nebligen Erinnerungen und schreckliche Selbstvorwürfe quälen Luce genauso wie die Furcht, die ihre Eltern vor ihr zu haben scheinen. Doch das ist noch nicht alles: Auf das Urteil eines Richters hin muss Luce in die Sword & Cross ziehen, eine Art Internat für auffällig gewordene Jugendliche. Trotz allem gelingt es ihr, an diesem trostlosen Ort Freunde zu finden, die zu ihr stehen. Und dann ist da noch Daniel, der sich ihr gegenüber ablehend verhält, dabei ist Luce sich sicher, ihn von irgendwo her zu kennen ...
Sie versucht, ihre Gefühle zu ergünden, die sie immer wieder in Daniels Nähe treiben, doch die stärker werdende Präsenz der Schatten macht es ihr nicht leicht. Und schließlich überstürzen sich die Ereignisse ...
Meine Meinung:
Da "Fallen" (die englische Fassung von "Engelsnacht") im Rezensionswunsch-Tread genannt wurde und ich das Buch eh gerne lesen wollte, freue ich mich, nun hoffentlich mit einer Rezension weiterhelfen zu können :)
Bevor ich darauf eingehe, wie es mir gefallen hat, möchte ich zuerst sagen, dass ich die Inhaltsangabe vom Verlag nicht sehr gelungen finde - sie verrät eindeutig zu viel. Ich habe mich daher an einer eigenen Zusammenfassung versucht und hoffe, diese ist so für euch in Ordnung.
Ich bin mit einer recht hohen Leseerwartung an "Engelsnacht" herangegangen, einerseits wegen des wunderschönen Buch-Covers, das eine bestimmte Erwartung bei mir erweckte - an eine Handlung um Verzweiflung, Melancholie, mit Gothic-Elementen-, andererseits, weil die Inhaltsangabe sehr vielversprechend und der Plot an sich sehr schön romantisch und poetisch klangen.
Leider muss ich jedoch sagen, dass das Buch insgesamt betrachtet meine Erwartungen nicht erfüllt hat.
Der Prolog hat mir sehr gut gefallen, die hier geschilderte Szene ist sehr gefühlvoll und atmosphärisch beschrieben, der Schreibstil dem angemessen.
Auch die ersten Kapitel des Buchs haben mich so sehr überzeugt, dass ich gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören wollte. Die Autorin beschreibt Luces Situation glaubwürdig, besonders gut hat mir in diesem Zusammenhang gefallen, dass der Leser unmittelbar in die komplexe Gefühlswelt der Protagonistin hineinversetzt wird, aber nur nach und nach Dinge über sie und ihre düstere Vergangenheit erfährt.
Auch ihre Ankunft in der Sword & Cross-Schule mit der erdrückenden Atmosphäre, Luces Gefühle diesbezüglich und das Kennenlernen mit ihren Mitschülern finde ich äußerst gelungen dargestellt; man leidet als Leser förmlich mit Luce mit.
Meine Kritikpunkte beginnen ungefähr mit dem Moment, in dem sie auf Daniel trifft. Luces Anziehung zu ihm finde ich überhaupt nicht nachfühlbar – es soll ja hier um ein tiefes, uraltes und geheimnisvolles Gefühl gehen, das Luce zu ihm hinzieht, aber in diesem Punkt versagt das Buch. Für mich liest sich diese Stelle so, als wäre Luce fast allein von Daniels Aussehen fasziniert und umso alberner und aufdringlicher erschienen mir dannauch ihre späteren Versuche, ihm nachzuforschen. Wäre diese bestimmte, geheimnisvolle Verbindung, die zwischen den beiden bestehen soll, ausreichend beschrieben worden, wäre Luces Verhalten nachvollziehbar gewesen, aber so erinnert sie mich ein wenig an eine Stalkerin und auch die Träume, die sie über Daniel hat, ändern daran nichts – ich finde diese einfach nur enorm klischeebeladen.
Daniels anfängliches Verhalten Luce gegenüber erinnert mich ziemlich an Edward aus den "Bis(s)"-Büchern, auch wenn ich es normalerweise einfach gesagt
finde, ein Autor hätte Ideen eines anderen kopiert und mich über solche Äußerungen aufrege. In diesem Fall finde ich die Parallelen aber auffällig: Einerseits zeigt Daniel großes Interesse an Luce, sorgt sich um ihr Wohlbefinden und will mehr über ihre Gefühle erfahren, anderseits weist er sie rüde zurück, lässt sie sogar stehen, nachdem er ihr zuvor das Leben gerettet, eine ähnliche Situation also wie bei Edward und Bella in "Bis(s) zum Morgengrauen".
Im Laufe der Handlung wurde mir Luce, die mir zuvor sympathisch war, immer unsympathischer; ich konnte ihre Handlungen kaum noch nachvollziehen und nicht verstehen, wie ein Mädchen, dass in der Vergangenheit so etwas Schreckliches erlebt hat wie sie, sich schließlich fast nur noch um Liebesangelegenheiten sorgt – sie
steht schon ziemlich am Anfang ihrer Internatszeit nämlich zwischen zweiJungen (was mir auch aus den "Bis(s)-Büchern" in Bezug auf Jacob sehr bekannt vorkommt und meiner Meinung nach in "Engelsnacht" unnötig ist, da es nicht zum Plot passt.)
Die angeblich so überwältigende Liebe zwischen Daniel und Luce ist für mich leider überhaupt nicht glaubwürdig dargestellt, die Beschreibungen von Luces´ Liebesgefühlen sind voller Klischees und der Schreibstil sackt im Vergleich zum sehr überzeugenden Prolog ab auf ein eher umgangssprachliches Niveau, das ich nicht gerne lese.
Auch die ganze Engel-Thematik überzeugt mich nicht, ich habe in Anbetracht der Liebesgeschichte auf etwas mehr Tiefgründiges gehofft und finde den Umgang der Autorin damit dann doch recht oberflächlich.
Das Ende hat mir dann wieder recht gut gefallen, hier konnte ich die Luce wiedererkennen, die ich vom Anfang kannte, deren Gedanken nicht länger nur euphorisch um ihre so große Liebekreisten und der Stil gefällt mir wieder besser.
Insgesamt gesehen hat mich „Engelsnacht“ allerdings nach einem vielversprechenden Anfang sehr enttäuscht; ich werde die Fortsetzungen wohl nicht mehr
lesen.
Ich vergebe 2 Sterne.