Kate Morton - Der verborgene Garten
# Taschenbuch: 640 Seiten
# Verlag: Diana Verlag; Auflage: 1. (6. April 2010)
# ISBN-10: 3453354761
# ISBN-13: 978-3453354760
# Originaltitel: The Forgotten Garden
# Preis: 9,95
Inhalt
Amazon schrieb:An ihrem 21. Geburtstag ist etwas vorgefallen im Leben ihrer Großmutter Nell. Das erfährt ihre Enkelin, die Australierin Cassandra, als sie auf der Beerdigung mit ihren beiden Tanten Dot und Phyllis spricht. Bei ihrem letzten Besuch im Krankenhaus hatte Nell von einer merkwürdigen Dame gesprochen, der sie versprochen hätte, am Hafen von London auf sie zu warten. Cassandra hatte dies zunächst für die Äußerung eines verwirrten Geistes gehalten. Aber die Tanten öffnen ihr auf ihr beharrliches Nachfragen hin die Augen.
Denn Nell ist keineswegs jene Person, die Cassandra bis zu ihrem Tod in ihr gesehen hat. Das Erlebnis mit der Dame hat es tatsächlich gegeben. Nells vermeintlicher Vater fand die verstörte Vierjährige mit nichts als einem kleinen weißen Kinderkoffer am Hafen und nahm sie mit. Groß gezogen als leibliche Lieblingstochter mit zwei Schwestern wuchs Nell wohlbehütet in ihrem Elternhaus auf -- bis ihr Vater ihr die erschütternde Wahrheit offenbarte. Cassandra, die als Kind ein ganz persönliches Verhältnis zu ihrer als verbittert und biestig geltenden Großmutter aufgebaut hatte, erbt deren Cottage in Cornwall. Und sie beginnt, in der Familiengeschichte zu recherchieren, wobei sie der Weg mitten in den dunklen Garten von Blackhurst Manor führt. Dabei ist das, was sie da entdeckt, ist wirklich erschreckend...
Meine Meinung
Ich muss gestehen, ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, um mich in das Buch hineinzufinden. Zu Beginn fand ich es stellenweise sogar langweilig, weil die Autorin mit den zahlreichen Flashbacks, die sie eingebaut hat, in meinen Augen, doch übertrieb. Doch je länger ich an dem Buch saß, je länger ich mich vollkommen der Geschichte hingab, desto fesselnder wurde sie auch und mit einem Mal waren diese Rückblicke in die Vergangenheit nichts Lästiges mehr, sondern gern gesehene kleine Schätze, die einen immer einen Schritt näher zur Lüftung des Geheimnisses brachten.
Vom Schreibstil hat mir Kate Mortons Werk auch gefallen. Nicht trivial geschrieben, aber doch so, dass man es gerne und auch gespannt weitergelesen hat, ohne sich irgendwo den Kopf zerbrechen oder über Formulierungen nachsinnen zu müssen, was nicht heißen soll, dass keine schönen Ausdrücke dabei gewesen wären. (;
Am meisten überzeugt haben mich aber die Figuren, von denen jede einzelne wirklich sehr gut ausgearbeitet war. Man konnte ihr Handeln, ihr Denken nachvollziehen. Man konnte sie hassen, sie gern haben, sich von ihnen überraschen lassen oder einfach nur schockiert über sie sein. Wobei ich sagen muss, dass das stärker bei den Charakteren in den Rückblicken zu bemerken ist. Cassandra, die Hauptfigur der Gegenwart, die natürlich auch greifbar und unumstritten eine Persönlichkeit hat, wirkt jedoch ein wenig blass, wenn man sie mit den Personen in der Vergangenheit vergleicht, deren Charakter zuweilen viel intensiver wahrzunehmen ist.
Allerdings sind mir Kleinigkeiten in Mortons Werk aufgefallen, von denen ich nicht weiß, ob sie beabsichtigt sind oder Nachlässigkeit entspringen. Zum Beispiel schreibt eine Figur (in der Art): "Mein Leben scheint wie eine Reihe von Zufällen zu sein." Und wenige Sätze später sagt eben diese Person (sehr bestimmt): "Es gibt keine Zufälle." (Auf ein anderes Thema bezogen.)
Weil das Buch wirklich sehr schön und gut zu lesen war, gebe ich ihm vier Sterne. Wegen der kleinen Unstimmigkeiten und des etwas langwierigen Anfangs (in meinen Augen) nicht ganz fünf. (;