Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Teil 7 - Ebene 4

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    Beitrag von moriazwo Fr 28 Mai 2010, 12:44

    Teil 7

    Am nächsten Morgen trafen sich Jane und Christopher im Frühstückszimmer des kleinen Hotels, das Christopher für sie ausfindig gemacht hatte. Erst hatten sie überlegt, ob sie sich – aus Kostengründen – ein Doppelzimmer teilen sollten, sich dann jedoch beide dagegen entschieden.
    Christopher saß bereits am Tisch und verspeiste mit Genuss ein noch warmes Croissant mit Marmelade. Er winkte Jane zu und lächelte.
    „Na, hast du gut geschlafen, mein Schatz?“, fragte Christopher, als sie sich zu ihm setzte.
    „Ich bin nicht dein Schatz!“, presste Jane hervor.
    „Das war ein Scherz, Jane“, sagte Christopher mit einem schalkhaften Lächeln und spöttischem Blick. „Da wir zwei in getrennten Zimmern geschlafen haben, ist das ja wohl auch nicht zu übersehen.“
    „Entschuldige“, sagte Jane, „aber ich bin noch nicht so richtig wach. Ich habe die halbe Nacht wach gelegen und gegrübelt. Dann musste ich heute morgen noch feststellen, dass ich an alles gedacht hatte – nur nicht an Kleidung zum wechseln. Ich bin buchstäblich mit dem hier angekommen, was ich auf dem Leib trage. Das hebt nicht gerade meine Laune.“
    Christopher lachte leise, was Jane noch etwas ärgerlicher machte.
    „Das ist nicht witzig!“
    Christopher grinste sie breit an.
    „Ist es doch! Aber wenn es dich beruhigt, können wir gleich etwas Neues für dich kaufen. Jetzt solltest du erst einmal etwas essen. Die Dinger sind köstlich.“
    „Was isst du denn da?“
    Christopher machte ein überraschtes Gesicht.
    „Du kennst keine Croissants? Dann musst du sie unbedingt versuchen. Du wirst feststellen, dass wir hier in der tiefsten Vergangenheit durchaus wissen, was schmeckt.“
    Zögernd griff Jane sich ebenfalls eines der Gebäckteile und biss vorsichtig hinein. Ihre Miene hellte sich plötzlich auf.
    „Mein Gott, diese Dinger sind ja fantastisch!“, rief sie aus, worauf die Gespräche an den Nachbartischen verstummten und man sie anstarrte. Jane bemerkte es und musste lachen.
    „Habe ich dir zu viel versprochen?“
    Jane schüttelte den Kopf.
    „Ganz und gar nicht. Aber mal etwas anderes: Wie gehen wir gleich vor?“
    „Wartet jemand auf dich in der Zukunft?“, fragte Christopher unvermittelt.
    „Wie bitte?“
    „Ach weißt du ... wir standen gestern hier im Hotel am Counter und drucksten beide herum, als der Mann uns fragte, was für ein Zimmer wir haben wollten. Eine bildhübsche Polizistin und ein – nun ja – durchaus ansehnlicher Polizist, beide fern der Heimat. Da hätte es auch ganz anders laufen können. Aber es war uns beiden nicht recht. Was ist es bei dir?“
    Jane lächelte.
    „Er heißt Lincoln“, sagte sie. „Lincoln Schneider. Er ist mein Partner im Job und … nun ja ...“
    „Ich verstehe das nur zu gut“, antwortete Christopher. „Auch ich habe in meiner Zeit eine Partnerin, die ich sehr liebe. Sie heißt Amy.“
    „Ich denke, wir zwei sind uns durchaus sehr ähnlich“, sagte Jane. „Wir beide haben zu Hause jemanden, den wir lieben und trotzdem sind wir hier … Also: Wie gehen wir nun vor? Wir sollten unbedingt mit einer der Forscherinnen sprechen – oder sogar mit allen. Was denkst du? Ich kenne die Namen der Frauen nur aus alten Aufzeichnungen. Mir wäre es egal, wo wir anfangen.“
    Christopher trank einen Schluck Kaffee und sah Jane dann an.
    „Ich kenne die Frauen sogar noch persönlich, wenn auch nicht sehr gut. Ich habe sie einmal bei einer Veranstaltung kennengelernt, als ich meinen Bruder begleitet hatte. Es sind sehr unterschiedliche Charaktere. Wir sollten nicht ausgerechnet mit der ehrgeizigsten Forscherin beginnen, sondern ich halte es für besser, wenn wir jemanden überzeugen könnten, bei dem wir bessere Chancen haben.“
    „Und? Wen hast du im Auge?“
    „Ellen Potrait“, sagte Christopher. „Sie hat Familie. Soweit ich weiß, hat sie zwei Kinder, die in dieser Zeit noch recht jung sind. Mütter sind sicherlich empfänglicher für unsere Argumente.“
    „Vor allem jetzt, wo es diesen bedauerlichen Mord gegeben hat“, sagte Jane, biss sich aber gleich auf die Zunge, als sie Christophers Gesicht sah, das sich umwölkt hatte.
    „Entschuldige, ich wollte das eigentlich nicht sagen“, meinte sie schuldbewusst.
    Christopher winkte der Bedienung und bezahlte für das Frühstück. Er erhob sich.
    „Wir sollten dann gehen“, sagte er.
    „Ich habe es wirklich nicht so gemeint“, beteuerte Jane. „Ich habe einfach nicht nachgedacht.“
    „Es ist schon in Ordnung. Du hast ja sogar recht.“
    Sie verließen das Hotel und traten auf die Straße hinaus. Die Sonne hatte sich noch nicht gegen den Frühdunst der Stadt durchgesetzt und die Luft wirkte etwas frisch. In einiger Entfernung konnten sie das TimeHacker-Building sehen. Sie verzichteten darauf, sich ein Taxi zu nehmen und entschlossen sich, den Weg zu laufen, um ihre Lebensgeister in Schwung zu bringen. So kamen sie erfrischt dort an.
    „Womit kann ich Ihnen dienen?“, fragte der Mann von der Anmeldung.
    „Wir möchten gern zu Ellen Potrait“, sagte Jane energisch. „Es ist sehr wichtig.“
    Der Mann machte ein bedauerndes Gesicht.
    „Das tut mir leid, aber ich habe Anweisung, niemanden zu unserem Forscherteam vorzulassen. Wenn Sie mir ein paar Angaben machen, kann ich vielleicht einen Termin ...“
    „Es ist wichtig!“, unterbrach Jane ihn barsch. „Fragen Sie sie und sagen ihr, dass es um James O'Conell geht.“
    „Oh, das ist natürlich etwas anderes“, sagte der Mann und griff zu einem Telefon. Nach einem kurzen Gespräch lächelte er sie an und sagte: „Mrs. Potrait ist bereit, Sie zu empfangen. Sie ist in ihrem Labor im Tiefgeschoss. Wenn Sie dort vorn ...“
    „Ich weiß, wo ich sie finde!“, rief Christopher dazwischen und zog Jane mit sich fort.
    „Woher weißt du, wo du sie finden kannst?“, fragte Jane, als sie im Aufzug standen.
    „Du erinnerst dich? Mein Bruder hat hier gearbeitet. Ich war mehr als einmal hier. Zumindest weiß ich, wo die Hauptlabors zu finden sind.
    Sie fanden Ellen Potrait allein in ihrem Labor. Sie trug eine klobige Brille und starrte konzentriert auf einen leuchtenden Bereich, welcher sich im Projektionsfeld einer großen Maschine gebildet hatte, deren Zweck sich nicht erkennen ließ. Als sie die Besucher entdeckt hatte, schaltete sie das Gerät aus und nahm die Brille ab. Sie kam auf sie zu und blickte sie fragend an.
    „Sie sind Christopher, oder?“, fragte sie. „James' Bruder. Sie kommen mir viel reifer vor, als ich Sie in Erinnerung habe.“
    Sie schüttelte Christophers Hand.
    „Ja, ich bin Christopher und das hier ist Jane Link. Wir arbeiten zusammen.“
    Jane blickte sich neugierig um. Ihre Zeitreise in dieses Jahr war relativ unspektakulär gewesen. Die Anlagen ihrer Zeit waren bereits weitgehend optimiert und nicht übermäßig beeindruckend gewesen, aber was sie hier sah, war der Beginn der Technologie. Alles wirkte in einem Maße überdimensioniert, dass es fast bedrohlich wirkte. Es sah weniger nach einem Labor aus, wie man es sich landläufig vorstellte, sondern eher wie die Maschinenhalle eines Großkraftwerks. Jane vermutete, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen musste. Sie spürte, dass die Wissenschaftlerin sie musterte und wandte sich wieder ihr zu.
    „Der Mann an unserer Anmeldung sagte mir, Sie kämen wegen James. Eine schreckliche Sache war das. Ich kann es noch immer nicht fassen, dass er tot ist.“ Jane erkannte, dass die Augen der Wissenschaftlerin feucht geworden waren. Der Schock schien noch in ihren Knochen zu sitzen, aber sie hielt sich gut.
    „Ellen - ich darf doch Ellen sagen, oder? Das, was hier bei TimeHacker getan wird, ist bahnbrechend. Es ist doch klar, dass diese Technologie auch kriminelle Elemente auf den Plan ruft. Stellen Sie sich nur vor, was eine kriminelle Organisation damit anstellen könnte. Ich bin extra hierher gekommen, um James zu retten, aber ich kam zu spät.“
    Ellen sah ihn aus ihren mandelförmigen Augen prüfend an.
    „Sie sind extra deswegen … Woher haben Sie gewusst, dass das geschehen würde?“
    „Sie haben eben selbst festgestellt, dass ich reifer wirke, als Sie mich in Erinnerung haben. Nun, ich bin reifer. Ich bin nämlich aus der Zukunft gekommen, um den Tod meines Bruders aufzuklären und – wenn möglich – zu verhindern. Leider bin ich dabei gescheitert.“
    „Sie sind aus der Zuk …? Das ist unmöglich!“
    „Wieso sollte das unmöglich sein?“, mischte sich erstmals auch Jane in das Gespräch ein. „Gerade Sie sollten diese Möglichkeit doch in Betracht ziehen, oder? Sie sind im Begriff, eine Zeitreiseanlage in Betrieb zu nehmen. Da ist es doch logisch, dass eine solche Anlage dann in der Zukunft auch existieren muss.“
    Ellen sah Christopher noch immer prüfend an.
    „Ich kann es noch immer nicht glauben.“
    „Ich bin neunzehn Jahre älter, als Sie mich kennen. Das müssen Sie mir doch ansehen.“
    „Ich sehe es ja auch, aber es überwältigt mich doch etwas. Also haben wir es tatsächlich geschafft. Wir haben TimeHacker mit Erfolg ins Leben gerufen.“
    Ellen setzte sich auf einen Hocker und stützte ihren Kopf in die Hände.
    „All unsere Arbeit, all unsere Träume … und nun kommen Sie und zeigen mir, dass alle unsere Gedanken richtig waren. Es ist fantastisch. Ich muss es unbedingt den anderen sagen.“
    „Warten Sie noch!“, rief Jane dazwischen. „Es hat einen Grund, warum ich hier bin und es ist nicht der selbe Grund, den Christopher hat.“
    „Ich denke, Sie arbeiten zusammen?“
    „Wir haben uns hier getroffen, wäre richtiger gewesen“, gab Jane zu.
    „Ich stamme auch aus der Zukunft. Allerdings nicht aus einer so nahen Zukunft, wie Christopher. Ich stamme aus dem Jahr 2345. Leider muss ich Ihren Enthusiasmus etwas dämpfen.“
    Ellen blickte von einem zum anderen.
    „Wie darf ich das verstehen? Sie stammen beide aus der Zukunft. Wenn es stimmt, dass Sie sogar aus 2345 stammen, dann sind Sie doch beide der lebende Beweis dafür, dass unsere Technologie mit Erfolg bis in die ferne Zukunft eingesetzt wird. Wieso müssen Sie meinen Enthusiasmus dämpfen? Warum sind Sie hier?“
    „Ellen, soweit ich weiß, haben Sie Kinder. Ist das richtig?“
    „Ja, Brian und Olivia … aber ich wüsste nicht, was das damit zu tun hat.“
    Jane griff sich einen anderen Hocker und setzte sich Ellen gegenüber.
    „Hat es auch nicht“, sagte Jane. „Jedenfalls nicht direkt. Es geht mir nur darum, dass Ihre Kinder ja Ihre Zukunft sind, nicht wahr? Sie würden nichts tun wollen, das Ihre Kinder und deren Zukunft gefährden würde, oder?“
    „Natürlich nicht!“, sagte Ellen energisch.
    „Im Grunde sind wir Ihre Kinder, denn wir kommen sogar aus der Zukunft, die für uns natürlich die Gegenwart ist. Was würden Sie sagen, wenn es sich herausstellen würde, dass die von Ihnen und Ihren Kolleginnen entwickelte Technologie – auf lange Sicht gesehen – diese Welt und ihre Bewohner in den Untergang führen würde?“
    „Das ist vollkommen unmöglich!“, brauste Ellen auf. „Unsere Zeittechnik wird nur eingesetzt, um Defekte zu heilen. Jedenfalls ist das unsere Absicht.“
    „Ihre Absichten sind sicherlich sehr edel und es ist tatsächlich so, dass man Ihr Unternehmen immer in diesem Sinne betrieben hat. Leider hat jede Korrektur am Zeitfluss immer auch Nebeneffekte.
    In den ersten Jahren mag man es noch nicht bemerkt haben, aber in meinem Jahrhundert haben sich alle Nebeneffekte der Zeitmanipulationen bereits so sehr summiert – oder sogar potenziert -, dass bei uns schon ein regelrechtes Chaos herrscht. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin Mitglied einer Spezialeinheit der Polizei, die sich täglich mit diesen Dingen herumschlagen muss.
    Ich sage Ihnen jetzt ganz klar: Wenn Sie nicht wollen, dass die Welt Ihrer Kinder im Chaos versinkt, müssen Sie die Zeitforschung einstellen. Timehacker darf es nicht geben.“
    „Sie sind wahnsinnig!“, rief Ellen aus. „Wir stehen kurz vor der Eröffnung. Es ist alles bereits in die Wege geleitet. Wir können das nicht mehr stoppen, nur weil jemand daherkommt und mir eine Gruselgeschichte erzählt.“
    Jane schlug sich mit der Hand aufs Knie.
    „Verdammt! Sie wollen also die Bombe zünden, obwohl Sie wissen, dass sie Sie umbringen wird?“
    „Bis jetzt habe ich nur Ihr Wort. Ich habe noch keinen Beweis gesehen.“
    Jane griff an ihre Seite und klinkte ihr EIP vom Gürtel. Sie schaltete es ein und reichte es Ellen.
    „Das ist ein EIP, ein elektronisches Hilfsmittel meiner Zeit. Schauen Sie auf den Monitor. Ich habe aktuelle Nachrichten dort aufgezeichnet, die kurz vor meiner Abreise durch das Netz gingen.“
    Ellen verfolgte die Nachrichten und riss ihre Augen immer weiter auf. Eine Katastrophe folgte der anderen, ein Attentat dem anderen. Es nahm überhaupt kein Ende.
    Als die Übertragung beendet war, gab sie das Gerät mit zitternden Fingern an Jane zurück.
    „Es handelt sich hierbei nicht etwa um eine geschickt gemachte Animation?“, fragte sie vorsichtig.
    „Leider nein“, gab Jane zurück. „Das, was Sie eben gesehen haben, ist mein tägliches Geschäft – und es wird immer schlimmer. Verstehen Sie jetzt, dass es diese Zeitreisen nicht geben darf? Sicher kann es immer Einzelfälle geben, die durch eine kleine Korrektur behoben werden könnten, doch das Gesamtbild sieht nach einiger Zeit so aus, wie es mein EIP aufgezeichnet hat. Stellen Sie das Projekt ein! Bitte!“
    Ellen rang mit sich selbst. In ihrem Gesicht arbeitete es.
    „Ich bin nicht allein“, sagte sie plötzlich. „Wir sind ein Team von fünf Frauen. Ich bin nur eine davon.“
    „Dann lassen Sie uns zu den anderen gehen und auch sie überzeugen“, sagte Jane enthusiastisch. „Sie sind doch Wissenschaftlerinnen. Sie werden sich doch sicherlich nicht den Daten verschließen können, die ich Ihnen gezeigt habe.“
    „Da kennen Sie meine Kolleginnen schlecht“, sagte Ellen. „Sie werden nicht so leicht zu überzeugen sein. Sie haben keine Familie und keine Kinder. Für sie gibt es nur das Projekt. So kurz vor dem Ziel werden sie nicht aufgeben wollen. Sie können nicht anders.“
    „Dann reden Sie ihnen doch zu, Ellen“, schlug Jane ihr vor. „Sie haben einen anderen Draht zu ihnen, als ich. Ich bin eine Fremde. Aber Sie … Sie haben all die Jahre mit ihnen zusammen geforscht. Sie haben begriffen, worauf es ankommt ...“
    Jane sah sie hoffnungsvoll an.
    „Ich kann es versuchen“, sagte Ellen leise. „Aber zumindest bei Rebecca habe ich nur wenig Hoffnung. Sie arbeitet mit fanatischem Eifer an ihrem Teil des Projekts.“
    „Und was ist mit Ihnen?“, wollte Christopher wissen.
    „Ich? Ich will nicht die Verantwortung dafür haben, die Welt vernichtet zu haben. Ich wollte der Welt etwas Gutes geben, durch meine Forschung – nicht aber Leid und Chaos.“
    „Dann sollten wir jetzt sofort Ihre Unterlagen vernichten, Ellen.“
    Sie sah Jane mit Panik in den Augen an.
    „Vernichten?“, fragte sie. „Diese Forschung ist mein Leben. Reicht es denn nicht, wenn ich einfach nur aussteige? Muss ich auch die Ergebnisse aller meiner Forschungen zerstören?“
    „Wenn wir es nicht tun, wird jemand anderes die Arbeit vollenden. Wenn wir sicher sein wollen, muss jetzt alles vernichtet werden. Gibt es außer Ihren privaten Aufzeichnungen noch andere Stellen, an denen die Daten gespeichert sind?“
    Ellen nickte.
    „Selbstverständlich. Sie sind verschlüsselt im Zentralrechner gespeichert. Nur ich habe Zugriff darauf. Ich kann das Verzeichnis aber von hier aus löschen.“
    „Dann sollten wir das jetzt sofort tun“, forderte Jane. „Anschließend geben Sie mir bitte ihre schriftlichen Aufzeichnungen, damit wir sie hier an Ort und Stelle verbrennen können.
    Unter schweren Seufzern machte sich Ellen an die Arbeit. Tränen rannen ihr dabei über die Wangen.
    „Ich schaue schon mal nach, ob auch ihre Kolleginnen im Hause sind“, sagte Christopher und erhob sich. „Ich bin gleich wieder zurück.“
    „Ist in Ordnung“, antwortete Jane. „Ich bleibe hier und leiste unserer Gastgeberin Gesellschaft.“
    In Wirklichkeit ging es ihr darum, dass Ellen keinen Rückzieher machen würde.


    Zuletzt von moriazwo am So 20 Jun 2010, 13:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Teil 7 - Ebene 4 Empty Re: Teil 7 - Ebene 4

    Beitrag von Pooly So 30 Mai 2010, 15:50

    Hallo Michael!

    Ein schöner Teil, echt klasse, dass du so viel für die Ebene geschrieben hast.
    Der Anfang ist echt lustig, wie er sie Schatz nennt oder als ihr die Croissants so gut schmecken XD
    Da musste ich voll lachen.

    Und die erste Forscherin ist also überzeugt.
    Der Dialog mit ihr war vom Gesprochenem her gut, ich fand ihn aber im Gesamten etwas leblos. Du schreibst nur, was sie sagen, aber nicht, wie es überhaupt in dem Büro aussieht, wie sie sich umsehen oder so etwas.

    Sonst nur Kleinigkeiten:
    „Oh, das ist natürlich etwas Anderes“
    Sicher, dass "anderes" hier groß geschrieben wird?

    dass bei uns schon ein regelrechtes Chaos herrscht.
    Warum ein regelrechtes Chaos? Es herrscht doch ein deutliches, entschiedenes Chaos, oder?

    In ihrem Gesicht arbeitete es.
    Der Satz klingt seltsam, den würde ich irgendwie umändern ...


    Unter schweren Seufzern machte sich Ellen an die Arbeit. Tränen rannen ihr dabei über die Wangen.
    „Ich schaue schon mal nach, ob auch Ellens Kolleginnen im Hause sind“, sagte Christopher und erhob sich. „Ich bin gleich wieder zurück.“
    „Ist in Ordnung“, antwortete Jane. „Ich bleibe hier und leiste Ellen Gesellschaft.“
    In Wirklichkeit ging es ihr darum, dass Ellen nicht einen Rückzieher machen würde
    Hier verwendest du ihren Namen etwas häufig. (:

    Sonst schön!
    Inhaltlich kann ich ja nicht viel sagen. Passt alles Very Happy


    Liebe Grüße
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    Teil 7 - Ebene 4 Empty Re: Teil 7 - Ebene 4

    Beitrag von Angoraschka Sa 19 Jun 2010, 16:34

    Hey Michael,

    Ich hab mir den Teil auch nochmal durchgelesen und keinen Fehler gefunden, weder sprachlich noch inhaltlich.
    Ein schöner Teil Wink

    LG Serina
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    Teil 7 - Ebene 4 Empty Re: Teil 7 - Ebene 4

    Beitrag von moriazwo So 20 Jun 2010, 14:05

    @Marie
    dass bei uns schon ein regelrechtes Chaos herrscht.

    Warum ein regelrechtes Chaos? Es herrscht doch ein deutliches,
    entschiedenes Chaos, oder?
    Wenn ich ganz ehrlich bin, dann verstehe ich unter einem regelrechten Chaos ein deutliches, entschiedenes Chaos und eigentlich gefällt mir die Formulierung so, wie sie ist.
    In ihrem Gesicht arbeitete es.
    Der
    Satz klingt seltsam, den würde ich irgendwie umändern ...
    Wieso ist der Satz seltsam? Kennst du das nicht, dass jemand mit seinen Gedanken und Empfindungen so sehr beschäftigt ist, dass sich dieses Gefühlschaos so in seinem Gesicht abzeichnet, das es in ständiger Bewegung zu sein scheint. Ich kenne dafür nur den Begriff, dass es in diesem Gesicht arbeitet ...
    Von den vielen "Ellens" habe ich schon mal zwei entfernt. Den Schreibfehler habe ich korrigiert.
    In dunkelblau habe ich noch einen kleinen Text hinzugeschrieben, der etwas die Umgebung des Labors deutlich machen soll. Ist es nun lebendig genug? Nach meinem Empfinden wäre es so dann ausreichend.

    @Serina
    Danke fürs lesen und kommentieren.

    Schön, dass Euch der Teil auch gefällt ...

    Gruß
    Michael
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    Teil 7 - Ebene 4 Empty Re: Teil 7 - Ebene 4

    Beitrag von Jojo Fr 02 Jul 2010, 23:58

    Hey Michael,

    mensch, das ist ja echt mal ein klasse Anfang *weglach*
    Ich musste wirklich kurz laut auflachen. Wirklich sehr gelungen die Szene am Frühstückstisch. So schön sie auch war, gleich wird sie wieder von der Arbeit weggeschoben.
    Auch der Rest des Teiles ist dir gut gelungen, was mich allerdings gestört hat, und was vielleicht nur auffällt, wenn man alles in einem nahen Zeitraum nacheinander liest: Es ist das gleiche, was Jane auch schon Chris und auch James ein paar Teile vorher erklärt hat. Du beschreibst hier eigentlich noch einmal die gleiche Situation, nur dass sich der Gesprächspartner von Jane geändert hat... Das war zum Lesen, na ja, ein bisschen langweilig, weil man alles schon wusste, es schon zweimal gehört hatte und auch schon durch die Ebenen vorher vieles wusste. Und dann kommt es nun schon zum dritten Mal und es kommt einem so vor, als würden sogar die gleichen Worte benutzt werden.
    Ich fänd es hier besser, wenn du diese Unterhaltung ein bisschen abkürzen würdest. Nur einige Reaktionen von Ellen aufführst, aber nicht noch die ganze Erklärung von Jane über die Dinge, die in der Zukunft passieren würden.

    Und dann noch hier ein paar andere Sachen:
    Fragen sie sie und sagen ihr, dass es um James O'Conell geht.“
    Hier muss das erste "sie" groß geschrieben werden.

    sagte mir, sie kämen wegen James.
    hier noch einmal das gleiche.

    Ich hätte niemals gedacht, dass jemand das wegen einiger Dokumente tun würde.“
    mhm... mit diesem Satz bin ich nicht wirklich einverstanden... Ich glaube sehr wohl, dass Ellen sich das vorstellen kann, dass es Gruppen gibt, die für die Technologie morden würden. Sie muss doch auch wissen, wofür die ganzen Sicherheitsvorkehrungen da sind und da ist so ein Satz irgendwie... na ja unpassend...

    Das wars.
    LG Jojo
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    Teil 7 - Ebene 4 Empty Re: Teil 7 - Ebene 4

    Beitrag von Teleri Sa 03 Jul 2010, 01:29

    „Fragen sie sie und sagen ihr, dass es um James O'Conell geht.“
    Fragen Sie sie und sagen ihr

    Ihre Zeitreise in diese Zeit war relativ unspektakulär gewesen.
    in dieses Jahr war

    um die Zeit noch mal zu vermeiden

    haben sie Kinder
    haben Sie

    Klasse Teil! Aber ich finde die Wissenschaftlerin gibt ein bisschen schnell auf ... ich hätte mir alle von ihnen etwas energischer vorgestellt ^^, außerdem hätte hier noch einmal das Argument greifen können, das muss nichts mit timejumper zu tun haben, da hätte man Jane noch mal richtig auffahren lassen können ^^
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    Beitrag von Pooly So 04 Jul 2010, 20:29

    Hey Michael und Co.
    Danke, fürs Lesen und verbessern!
    Ich hab jetzt alle Fehler berichtigt, die wir finden konnten.

    Jojos Anmerkung ist aber leider sehr wahr, in diesem Teil hier wiederholt sich fast genau das, was wir auch schon bei James hatten. Dany hat den Vorschlag gemacht, dass Ellen sich etwas mehr sträuben könnte und dass Jane und Chris es hier etwas schwerer haben ~ Sie wäre auch bereit, das modifizieren zu übernehmen.
    Ist die Frage, ob du das überhaupt willst, Micha. Es ist dein Teil und ich will nicht eine so große Veränderung ohne deine Zustimmung einleiten.

    Liebe Grüße
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    Beitrag von moriazwo Mo 05 Jul 2010, 10:04

    @Marie:
    Liebend gern würde ich diese Veränderungen selbst vornehmen. Du weißt selbst, dass ich mich in den letzten Monaten mit Feuereifer in die FWKS gestürzt habe. Leider geht es bei uns derzeit alles drunter und drüber. Du hast ja sicherlich bemerkt, dass ich in den letzten paar Tagen überhaupt nicht mehr online war, oder? Vorgestern hatten wir dann im Ruhrgebiet auch noch - genau wie am selben Tag des letzten Jahres - ein schweres Unwetter und dabei kamen wieder solche Wassermassen herunter, dass der Keller wieder unter Wasser stand. Diesmal hat es unseren Gefrierschrank endgültig erwischt. Bis heute ist dann unser Gefriergut endgültig an- oder aufgetaut ... Ich könnte kot...n! Ich werde es leider nicht selbst ändern können. Ich habe aber auch nichts dagegen, wenn sich jemand erbarmt und es für mich erledigt.
    Gruß
    Michael
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    Beitrag von Pooly Mo 05 Jul 2010, 19:19

    Hallo Michael!

    Ja, klar, ich weiß, dass bei dir gerade alles zusammen kommt und alles schief geht, was schief gehen kann. Und dann auch noch das ~ Kaum zu fassen, wie jemanden eine solche Welle der Ereignisse überrollen kann! Ich hoffe, du packst das irgendwie.

    Wie gesagt hatte sich Dany schon bereit erklärt, es zu übernehmen, wenn du denn einverstanden wärest (:
    Schließlich wollten wir deinen Teil auch nicht zu sehr verändern, ohne dich vorher zu fragen Very Happy

    Liebe Grüße
    Marie
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    Beitrag von Teleri Mo 05 Jul 2010, 19:37

    Richtig, ich dachte mir, du hast mir in meinem Teil geholfen, also wäre es ja nur fair, wenn ich dir die Bürde abnehme ^^

    Aber wie gesagt, nur wenn du die Erlaubnis gibst.
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    Beitrag von moriazwo Di 06 Jul 2010, 10:46

    @Dany
    Ich dachte, ich hätte mich schon deutlich genug ausgedrückt. Ich gebe dir hiermit ausdrücklich freie Hand, die notwendigen Änderungen zu machen. Ich vertraue einfach mal darauf, dass ich meinen Teil hinterher noch wiedererkenne ... Teil 7 - Ebene 4 Lol .
    Danke schon mal fürs Bearbeiten ...

    Gruß
    Michael
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    Beitrag von Teleri Do 08 Jul 2010, 22:29

    Vorab: Also ich habe mich noch einmal daran gesetzt und hoffe, dass es nun anders ist als vorher, einfach auch dadurch, dass Ellen am Ende noch mal auf begehrt. Ich habe das, was ich hinzugefügt habe rot markiert. Bei einigen Sätzen habe ich einfach die Teile von Michael mit in das rote übernommen, weil das sonst eine rechte Stückelarbeit gewesen wäre und da auch meistens nur Wortgruppen mit aufgenommen habe. Ansonsten habe ich Michaels Teil so weit, wie es ging gelassen und man sollte ihn wieder erkennen. Jetzt hoffe ich einfach nur ... dass das okay so ist, wie es ist.


    Am nächsten Morgen trafen sich Jane und Christopher im Frühstückszimmer des kleinen Hotels, das Christopher für sie ausfindig gemacht hatte. Erst hatten sie überlegt, ob sie sich – aus Kostengründen – ein Doppelzimmer teilen sollten, sich dann jedoch beide dagegen entschieden.
    Christopher saß bereits am Tisch und verspeiste mit Genuss ein noch warmes Croissant mit Marmelade. Er winkte Jane zu und lächelte.
    „Na, hast du gut geschlafen, mein Schatz?“, fragte Christopher, als sie sich zu ihm setzte.
    „Ich bin nicht dein Schatz!“, presste Jane hervor.
    „Das war ein Scherz, Jane“, sagte Christopher mit einem schalkhaften Lächeln und spöttischem Blick. „Da wir zwei in getrennten Zimmern geschlafen haben, ist das ja wohl auch nicht zu übersehen.“
    „Entschuldige“, sagte Jane, „aber ich bin noch nicht so richtig wach. Ich habe die halbe Nacht wach gelegen und gegrübelt. Dann musste ich heute Morgen noch feststellen, dass ich an alles gedacht hatte – nur nicht an Kleidung zum wechseln. Ich bin buchstäblich mit dem hier angekommen, was ich auf dem Leib trage. Das hebt nicht gerade meine Laune.“
    Christopher lachte leise, was Jane noch etwas ärgerlicher machte.
    „Das ist nicht witzig!“
    Christopher grinste sie breit an.
    „Ist es doch! Aber wenn es dich beruhigt, können wir gleich etwas Neues für dich kaufen. Jetzt solltest du erst einmal etwas essen. Die Dinger sind köstlich.“
    „Was isst du denn da?“
    Christopher machte ein überraschtes Gesicht.
    „Du kennst keine Croissants? Dann musst du sie unbedingt versuchen. Du wirst feststellen, dass wir hier in der tiefsten Vergangenheit durchaus wissen, was schmeckt.“
    Zögernd griff Jane sich ebenfalls eines der Gebäckteile und biss vorsichtig hinein. Ihre Miene hellte sich plötzlich auf.
    „Mein Gott, diese Dinger sind ja fantastisch!“, rief sie aus, worauf die Gespräche an den Nachbartischen verstummten und man sie anstarrte. Jane bemerkte es und musste lachen.
    „Habe ich dir zu viel versprochen?“
    Jane schüttelte den Kopf.
    „Ganz und gar nicht. Aber mal etwas anderes: Wie gehen wir gleich vor?“
    „Wartet jemand auf dich in der Zukunft?“, fragte Christopher unvermittelt.
    „Wie bitte?“
    „Ach weißt du ... wir standen gestern hier im Hotel am Counter und drucksten beide herum, als der Mann uns fragte, was für ein Zimmer wir haben wollten. Eine bildhübsche Polizistin und ein – nun ja – durchaus ansehnlicher Polizist, beide fern der Heimat. Da hätte es auch ganz anders laufen können. Aber es war uns beiden nicht recht. Was ist es bei dir?“
    Jane lächelte.
    „Er heißt Lincoln“, sagte sie. „Lincoln Schneider. Er ist mein Partner im Job und … nun ja ...“
    „Ich verstehe das nur zu gut“, antwortete Christopher. „Auch ich habe in meiner Zeit eine Partnerin, die ich sehr liebe. Sie heißt Amy.“
    „Ich denke, wir zwei sind uns durchaus sehr ähnlich“, sagte Jane. „Wir beide haben zu Hause jemanden, den wir lieben und trotzdem sind wir hier … Also: Wie gehen wir nun vor? Wir sollten unbedingt mit einer der Forscherinnen sprechen – oder sogar mit allen. Was denkst du? Ich kenne die Namen der Frauen nur aus alten Aufzeichnungen. Mir wäre es egal, wo wir anfangen.“
    Christopher trank einen Schluck Kaffee und sah Jane dann an.
    „Ich kenne die Frauen sogar noch persönlich, wenn auch nicht sehr gut. Ich habe sie einmal bei einer Veranstaltung kennengelernt, als ich meinen Bruder begleitet hatte. Es sind sehr unterschiedliche Charaktere. Wir sollten nicht ausgerechnet mit der ehrgeizigsten Forscherin beginnen, sondern ich halte es für besser, wenn wir jemanden überzeugen könnten, bei dem wir bessere Chancen haben.“
    „Und? Wen hast du im Auge?“
    „Ellen Portrait“, sagte Christopher. „Sie hat Familie. Soweit ich weiß, hat sie zwei Kinder, die in dieser Zeit noch recht jung sind. Mütter sind sicherlich empfänglicher für unsere Argumente.“
    „Vor allem jetzt, wo es diesen bedauerlichen Mord gegeben hat“, sagte Jane, biss sich aber gleich auf die Zunge, als sie Christophers Gesicht sah, das sich umwölkt hatte.
    „Entschuldige, ich wollte das eigentlich nicht sagen“, meinte sie schuldbewusst.
    Christopher winkte der Bedienung und bezahlte für das Frühstück. Er erhob sich.
    „Wir sollten dann gehen“, sagte er.
    „Ich habe es wirklich nicht so gemeint“, beteuerte Jane. „Ich habe einfach nicht nachgedacht.“
    „Es ist schon in Ordnung. Du hast ja sogar Recht.“
    Sie verließen das Hotel und traten auf die Straße hinaus. Die Sonne hatte sich noch nicht gegen den Frühdunst der Stadt durchgesetzt und die Luft wirkte etwas frisch. In einiger Entfernung konnten sie das TimeHacker-Building sehen. Sie verzichteten darauf, sich ein Taxi zu nehmen und entschlossen sich, den Weg zu laufen, um ihre Lebensgeister in Schwung zu bringen. So kamen sie erfrischt dort an.
    „Womit kann ich Ihnen dienen?“, fragte der Mann von der Anmeldung.
    „Wir möchten gern zu Ellen Portrait“, sagte Jane energisch. „Es ist sehr wichtig.“
    Der Mann machte ein bedauerndes Gesicht.
    „Das tut mir leid, aber ich habe Anweisung, niemanden zu unserem Forscherteam vorzulassen. Wenn Sie mir ein paar Angaben machen, kann ich vielleicht einen Termin ...“
    „Es ist wichtig!“, unterbrach Jane ihn barsch. „Fragen Sie sie und sagen ihr, dass es um James O'Conell geht.“
    „Oh, das ist natürlich etwas anderes“, sagte der Mann und griff zu einem Telefon. Nach einem kurzen Gespräch lächelte er sie an und sagte: „Mrs. Portrait ist bereit, Sie zu empfangen. Sie ist in ihrem Labor im Tiefgeschoss. Wenn Sie dort vorn ...“
    „Ich weiß, wo ich sie finde!“, rief Christopher dazwischen und zog Jane mit sich fort.
    „Woher weißt du, wo du sie finden kannst?“, fragte Jane, als sie im Aufzug standen.
    „Du erinnerst dich? Mein Bruder hat hier gearbeitet. Ich war mehr als einmal hier. Zumindest weiß ich, wo die Hauptlabors zu finden sind.“
    Sie fanden Ellen Portrait allein in ihrem Labor. Sie trug eine klobige Brille und starrte konzentriert auf einen leuchtenden Bereich, welcher sich im Projektionsfeld einer großen Maschine gebildet hatte, deren Zweck sich nicht erkennen ließ. Als sie die Besucher entdeckt hatte, schaltete sie das Gerät aus und nahm die Brille ab. Sie kam auf sie zu und blickte sie fragend an.
    „Sie sind Christopher, oder?“, fragte sie. „James' Bruder. Sie kommen mir viel reifer vor, als ich Sie in Erinnerung habe.“
    Sie schüttelte Christophers Hand.
    „Ja, ich bin Christopher und das hier ist Jane Link. Wir arbeiten zusammen.“
    Jane blickte sich neugierig um. Ihre Zeitreise in dieses Jahr war relativ unspektakulär gewesen. Die Anlagen ihrer Zeit waren bereits weitgehend optimiert und nicht übermäßig beeindruckend gewesen, aber was sie hier sah, war der Beginn der Technologie. Alles wirkte in einem Maße überdimensioniert, dass man sich beinahe bedroht fühlte. Es sah weniger nach einem Labor aus, wie man es sich landläufig vorstellte, sondern eher wie die Maschinenhalle eines Großkraftwerks. Jane vermutete, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen musste. Sie spürte, dass die Wissenschaftlerin sie musterte und wandte sich wieder ihr zu.
    „Der Mann an unserer Anmeldung sagte mir, Sie kämen wegen James. Eine schreckliche Sache war das. Ich kann es noch immer nicht fassen, dass er tot ist.“ Jane erkannte, dass die Augen der Wissenschaftlerin feucht geworden waren. Der Schock schien noch in ihren Knochen zu sitzen, aber sie hielt sich gut.
    „Ellen - ich darf doch Ellen sagen, oder? Das, was hier bei TimeHacker getan wird, ist bahnbrechend. Es ist doch klar, dass diese Technologie auch kriminelle Elemente auf den Plan ruft. Stellen Sie sich nur vor, was eine kriminelle Organisation damit anstellen könnte. Ich bin extra hierhergekommen, um James zu retten, aber ich kam zu spät.“
    Ellen sah ihn aus ihren mandelförmigen Augen prüfend an.
    „Sie sind extra deswegen … Woher haben Sie gewusst, dass das geschehen würde?“
    „Sie haben eben selbst festgestellt, dass ich reifer wirke, als Sie mich in Erinnerung haben. Nun, ich bin reifer. Ich bin nämlich aus der Zukunft gekommen, um den Tod meines Bruders aufzuklären und – wenn möglich – zu verhindern. Leider bin ich dabei gescheitert.“
    „Sie sind aus der Zuk …? Das ist unmöglich!“
    „Wieso sollte das unmöglich sein?“, mischte sich erstmals auch Jane in das Gespräch ein. „Gerade Sie sollten diese Möglichkeit doch in Betracht ziehen, oder? Sie sind im Begriff, eine Zeitreiseanlage in Betrieb zu nehmen. Da ist es doch logisch, dass eine solche Anlage dann in der Zukunft auch existieren muss.“
    Ellen sah Christopher noch immer prüfend an.
    „Ich kann es gar nicht richtig glauben! Sie sind beide auch wirklich nicht nur einfach verrückt?“
    „Ich bin neunzehn Jahre älter, als Sie mich kennen. Das müssen Sie mir doch ansehen.“
    „Ich sehe es ja auch, aber es überwältigt mich doch etwas. Also haben wir es tatsächlich geschafft. Wir haben TimeHacker mit Erfolg ins Leben gerufen.“
    Ellen setzte sich auf einen Hocker und stützte ihren Kopf in die Hände.
    „All unsere Arbeit, all unsere Träume … und nun kommen Sie und zeigen mir, dass alle unsere Gedanken richtig waren. Es ist fantastisch. Ich muss es unbedingt den anderen sagen.“
    Ellens Gesicht zeigte ein strahlendes Lächeln. Die Aussage schien immer mehr Enthusiasmus in ihr zu wecken, denn der Funke von Überschwänglichkeit erreichte auch ihre Augen. Sie war schon dabei in ihr Telefon den Namen einer der Forscherinnen zu sprechen, als sie unterbrochen wurde.
    „Warten Sie noch!“, rief Jane dazwischen. „Es hat einen Grund, warum ich hier bin und es ist nicht derselbe Grund, den Christopher hat.“
    „Ich denke, Sie arbeiten zusammen?“
    Misstrauen zeichnete sich auf dem Gesicht der Forscherin ab. Die PROTEC –Agentin merkte, dass sie vorsichtig sein musste, um jetzt nicht das Vertrauen gänzlich zu verlieren.
    „Wir haben uns hier getroffen, wäre richtiger gewesen“, gab Jane zu.
    „Ich stamme auch aus der Zukunft. Allerdings nicht aus einer so nahen Zukunft, wie Christopher. Ich stamme aus dem Jahr 2345. Leider muss ich Ihren Enthusiasmus etwas dämpfen.“
    Ellen blickte von einem zum anderen.
    „Wie darf ich das verstehen? Sie stammen beide aus der Zukunft. Wenn es stimmt, dass Sie sogar aus 2345 stammen, dann sind Sie doch beide der lebende Beweis dafür, dass unsere Technologie mit Erfolg bis in die ferne Zukunft eingesetzt wird. Wieso müssen Sie meinen Enthusiasmus dämpfen? Warum sind Sie hier?“
    „Ellen, soweit ich weiß, haben Sie Kinder. Ist das richtig?“
    „Ja, Brian und Olivia … aber ich wüsste nicht, was das damit zu tun hat.“
    Jane griff sich einen anderen Hocker und setzte sich Ellen gegenüber.
    „Hat es auch nicht“, sagte Jane. „Jedenfalls nicht direkt. Es geht mir nur darum, dass Ihre Kinder ja Ihre Zukunft sind, nicht wahr? Sie würden nichts tun wollen, das Ihre Kinder und deren Zukunft gefährden würde, oder?“
    „Natürlich nicht!“, sagte Ellen energisch.
    „Im Grunde sind wir Ihre Kinder, denn wir kommen sogar aus der Zukunft, die für uns natürlich die Gegenwart ist. Was würden Sie sagen, wenn es sich herausstellen würde, dass die von Ihnen und Ihren Kolleginnen entwickelte Technologie – auf lange Sicht gesehen – diese Welt und ihre Bewohner in den Untergang führen würde?“
    „Das ist vollkommen unmöglich!“, brauste Ellen auf. „Unsere Zeittechnik wird nur eingesetzt, um Defekte zu heilen. Jedenfalls ist das unsere Absicht.“
    „Ihre Absichten sind sicherlich sehr edel und es ist tatsächlich so, dass man Ihr Unternehmen immer in diesem Sinne betrieben hat. Leider hat jede Korrektur am Zeitfluss immer auch Nebeneffekte.
    In den ersten Jahren mag man es noch nicht bemerkt haben, aber in meinem Jahrhundert haben sich alle Nachwirkungen der Zeitmanipulationen bereits so sehr summiert – oder sogar potenziert -, dass schon ein regelrechtes Chaos herrscht.", erklärte Jane mit unterschwelligem Ärger. "Ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin Mitglied einer Spezialeinheit der Polizei, die sich täglich mit diesen Dingen herumschlagen muss.
    Ich sage Ihnen jetzt ganz klar: Wenn Sie nicht wollen, dass die Welt Ihrer Kinder im Chaos versinkt, müssen Sie die Zeitforschung einstellen. TimeHacker darf es nicht geben.“
    „Sie sind wahnsinnig!“, rief Ellen aus. „Wir stehen kurz vor der Eröffnung. Es ist alles bereits in die Wege geleitet. Wir können das nicht mehr stoppen, nur weil jemand daherkommt und mir eine Gruselgeschichte erzählt.“
    Jane schlug sich mit der Hand aufs Knie.
    „Verdammt! Sie wollen also die Bombe zünden, obwohl Sie wissen, dass sie Sie umbringen wird?“
    „Bis jetzt habe ich nur Ihr Wort. Ich habe noch keinen Beweis gesehen.“
    Jane griff an ihre Seite und klinkte ihr EIP vom Gürtel. Sie schaltete es ein und reichte es Ellen.
    „Das ist ein EIP, ein elektronisches Hilfsmittel meiner Zeit. Schauen Sie auf den Monitor. Ich habe aktuelle Nachrichten dort aufgezeichnet, die kurz vor meiner Abreise durch das Netz gingen.“
    Ellen verfolgte die Nachrichten und riss ihre Augen immer weiter auf. Eine Katastrophe folgte der anderen, ein Attentat dem anderen. Es nahm überhaupt kein Ende.
    Als die Übertragung beendet war, gab sie das Gerät mit zitternden Fingern an Jane zurück.
    „Das kann auch eine geschickt gemachte Animation sein!“, widersprach Ellen.
    „Leider nein“, gab Jane zurück. „Das, was Sie eben gesehen haben, ist mein tägliches Geschäft – und es wird immer schlimmer. Verstehen Sie jetzt, dass es diese Zeitreisen nicht geben darf? Sicher kann es immer Einzelfälle geben, die durch eine kleine Korrektur behoben werden könnten, doch das Gesamtbild sieht nach einiger Zeit so aus, wie es mein EIP aufgezeichnet hat. Stellen Sie das Projekt ein! Bitte!“
    Ellen rang mit sich selbst. In ihrem Gesicht arbeitete es.
    „Ich bin nicht allein“, sagte sie plötzlich. „Wir sind ein Team von fünf Frauen. Ich bin nur eine davon.“
    „Dann lassen Sie uns zu den anderen gehen und auch sie überzeugen“, sagte Jane nun freundlicher. „Sie sind doch Wissenschaftlerinnen. Sie werden sich doch sicherlich nicht den Daten verschließen können, die ich Ihnen gezeigt habe.“
    „Ach, das ist doch Blödsinn.", erwiderte Ellen nun heftig: "Diese Daten beweisen nicht das Geringste. Sie zeigen nur, dass sie aus der Zukunft kommen, mehr nicht. Wer sagt mir, dass tatsächlich dieses Chaos auf unsere Zeittechnologie zurückzuführen ist? Zudem sind meine Kolleginnen nicht ich. Selbst wenn Sie mich überzeugen können, dann werden Sie es bei ihnen schwerer haben. Sie haben keine Familie und keine Kinder. Das ist unser Projekt. Unser Leben! Was sollte mich dazu bringen, es zu beenden? Nur weil Sie daher kommen und mir erzählen wollen, dass etwas, das man drei Jahrhunderte zuvor entwickelt hat, plötzlich solche Probleme verursacht?“
    Ellen ging zu ihrem Schreibtisch, um den Inhalt notfalls zu beschützen.
    „Sie wollen es nicht verstehen oder?“, fauchte Jane jetzt aufgebrachter. „Das kann nicht wirklich ihr Ernst sein!“
    Die Agentin trat auf die Frau zu, die zurückwich.
    „Wie können Sie eigentlich behaupten, dass wir an den Problemen ihrer Zeit Schuld tragen?“, fuhr Ellen plötzlich in einem Anfall von blanker Verzweiflung auf.
    „WEIL SIE ES SIND!“
    „Woher wollen Sie das wissen? Nur weil Sie aus der Zukunft stammen, muss das alles nicht richtig sein.“
    „Ich bin hier, um dafür zu sorgen, dass meine Generation normal leben kann. Ich will ein Leben in dem ich nicht Tag für Tag Leichenteile aufsammeln muss. Ich möchte nicht tausende Menschen in die Luft fliegen sehen. Chaos und Wahnsinn sollen nicht über mein Leben bestimmen!„
    Jane reagierte immer heftiger auf den Widerspruch. Diese Frau hatte doch die Bilder gesehen? Wie konnte sie nur so unglaublich blind sein?
    „WAS gibt Ihnen das Recht über das Leben der Menschen zu entscheiden, die vielleicht irgendwann einmal in die Vergangenheit reisen wollen, um Fehler wieder gut zu machen?“, fragte die Wissenschaftlerin.
    Jane hatte auf Ellen Portrait losgehen wollen, doch Christopher stellte sich beherrscht zwischen die beiden Frauen.
    „Geh mir aus dem Weg!“, knurrte sie ihren Begleiter an.
    „Nein!“, sagte Christopher fest: „So kommst du einfach nicht weiter. Die Forscherinnen hier wollen nur das Beste für die Menschheit und du musst verstehen, dass es ihr Lebenswerk ist, das sie zerstören soll. Es ist, als solltest du plötzlich deinen Auftrag abgeben, die Zukunft zu retten.“
    Jane stemmte die Hände in die Seite, während sie einige Male auf und ab lief. Christopher trat unterdessen behutsam auf die Zeitforscherin zu: „Ellen, ich weiß, dass Sie eine intelligente Frau sind. Mir ist auch klar, dass es nicht in ihrem Sinne sein kann, dass die Menschen unter den Zeitreisen leiden werden. Selbst, wenn es nicht in meiner Generation passiert, dann doch immerhin im Jahr 2345. Sie haben die Daten gesehen, Ellen. Bitte, seien Sie doch vernünftig. Es ist das Beste, wenn die Zeitreisen nicht stattfinden!“
    Die Angesprochene lehnte sich an ihren Schreibtisch. „Das kann einfach nicht Ihr Ernst sein!“
    Tränen bahnten sich ihren Weg über die blassen Wangen. „Es ist mein Lebenswerk, was ich da aufgeben soll. Alles, wofür ich gearbeitet habe. Jahrelange Forschung … Jahrelange Forschung, die ich hinter mir lassen muss.“
    Zuerst wollte Jane die Wissenschaftlerin noch einmal anschreien, doch allmählich drang der Inhalt von Ellens Satz zu ihr durch.
    „Sie wollen uns helfen?“, ein verwirrter Gesichtsausdruck erschien auf Janes Gesicht.
    Ellen zuckte kurz mit den Schultern, bevor diese mit belegter Stimme antwortete: „Mir bleibt ja keine andere Wahl, oder? Trotzdem ist da immer noch mein Team und das müssen Sie erst einmal überzeugen.“
    Jane legte sich beide Hände auf das Gesicht, die sie einige Momente später senkte. Ein dankbares Lächeln erschien auf den Lippen der Spezialagentin und auch Christopher stieß einen erleichterten Seufzer aus. Er schien Sekunden nicht an einen Erfolg geglaubt zu haben.
    „Das schaffen wir mit ihrer Hilfe, Ellen“
    , erwiderte Jane. „Sie haben einen anderen Draht zu ihnen, als ich. Ich bin eine Fremde. Aber Sie … Sie haben all die Jahre mit ihnen zusammen geforscht. Sie haben begriffen, worauf es ankommt ...“
    Hoffnung glomm in den Augen der PROTEC-Agentin auf.
    „Ich kann es versuchen“, sagte Ellen leise und noch immer tief erschüttert von dem, was sie tun musste. „Aber zumindest bei Rebecca habe ich nur wenig Hoffnung. Sie arbeitet mit fanatischem Eifer an ihrem Teil des Projekts.“
    „Und was ist mit Ihnen?“, wollte Christopher wissen.
    „Ich? Ich werde nicht die Verantwortung dafür tragen, dass diese Welt zerstört wird. . Ich wollte etwas Gutes geben, durch meine Forschung – nicht aber Leid und Chaos. Glauben Sie aber ja nicht, dass mir das leicht fällt!“
    „Dann sollten wir jetzt sofort Ihre Unterlagen vernichten, Ellen.“
    Die Angesprochene sah Jane mit erneuter Panik in den Augen an.
    „Vernichten?“, fragte sie. „Diese Forschung ist mein Leben. Alles, was ich je erreicht und wofür ich mich interessiert habe. Reicht es denn nicht, wenn ich einfach nur aussteige? Muss ich auch die Ergebnisse aller meiner Forschungen zerstören?“
    „Wenn wir es nicht tun, wird jemand anderes die Arbeit vollenden. Wenn wir sicher sein wollen, muss jetzt alles vernichtet werden. Gibt es außer Ihren privaten Aufzeichnungen noch andere Stellen, an denen die Daten gespeichert sind?“
    Ellen nickte, presste aber die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.
    „Selbstverständlich. Sie sind verschlüsselt im Zentralrechner gespeichert. Nur ich habe Zugriff darauf. Ich kann das Verzeichnis aber von hier aus löschen.“
    „Dann sollten wir das jetzt sofort tun“, forderte Jane. „Anschließend geben Sie mir bitte ihre schriftlichen Aufzeichnungen, damit wir sie hier an Ort und Stelle verbrennen können.“
    Unter schweren Seufzern machte sich Ellen an die Arbeit. Tränen rannen ihr dabei wieder über die Wangen. Ein letzter Anflug von Opposition seitens der Forscherin konnte von Jane gerade noch gestoppt werden. Sie wollte den Alarm auslösen. Ellen spürte in just diese Sekunde den Lauf einer Pistole an ihrem Kopf. „Wenn Sie das machen, puste ich Ihnen den Schädel weg, das schwöre ich!“
    Eine gewisse Enttäuschung klang aus den Worten der Agentin und sie hasste sich dafür, dass sie es nicht unterdrücken konnte.
    „Schon gut. Alles in Ordnung, ich werde es schließen. Computer - Programm zur Auslösung des Sicherheitsalarmes abbrechen …“, versicherte Ellen mit schriller Stimme.
    Jane senkte ihre Waffe einige Sekunden lang nicht, bevor sie sich zur Diplomatie entschloss.
    „Wenn Sie jetzt keine Dummheiten mehr machen, dann werde ich Ihnen nie wieder eine Laserpistole an den Kopf halten.“
    Die Agentin hörte die Schluchzer von Ellen Portrait, die in Janes Innerem Bedauern auslösten. Mit gerunzelter Stirn und einem mitleidsvollem Blick steckte Jane ihre Waffe zurück in das Halfter.
    Eine bedrückende Stille breitete sich aus, während die mit ihren Tränen kämpfende Wissenschaftlerin, die erforderlichen Handgriffe vornahm, die den Alarm endgültig abschalten würden.

    „Ich schaue schon mal nach, ob auch ihre Kolleginnen im Hause sind“, sagte Christopher endlich und erhob sich. „Ich bin gleich wieder zurück.“
    „Ist in Ordnung“, antwortete Jane. „Ich bleibe hier und leiste unserer Gastgeberin Gesellschaft.“
    In Wirklichkeit ging es ihr darum, dass Ellen keinen weiteren Rückzieher machen würde, denn trauen konnte man ihr offenbar ja nicht.








    Zuletzt von Teleri am So 11 Jul 2010, 11:28 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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    Teil 7 - Ebene 4 Empty Re: Teil 7 - Ebene 4

    Beitrag von moriazwo Fr 09 Jul 2010, 11:21

    Hallo Dany,
    ich habe eben meinen/deinen Teil gelesen und kann dir nur gratulieren. Du hast wirklich hervorragende Arbeit geleistet, um die Zweifel und den Widerstand der Wissenschaftlerin etwas weiter auszubauen. Es muss wirklich eine Menge Arbeit gewesen sein, das alles in einen bestehenden Text einzubauen, zumal er nicht von dir geschrieben worden ist. Ich danke dir jedenfalls für diese Arbeit, für die ich leider - gerade jetzt - keine Zeit aufbringen konnte. Wenn ich gleich im Anschluss gleich mit Kritik herüberkomme, soll das nicht das Ergebnis deiner Arbeit schmälern - in keiner Weise. Mir sind halt nur ein paar Kleinigkeiten aufgefallen und es ist einfach so, dass ein fremder Leser immer mehr entdeckt, als man es selber kann. Thumbs up!

    Gruß
    Michael

    _________________________________________________________________________________




    „Ach, das ist doch Blödsinn. Diese Daten beweisen nichts. Sie zeigen nur, dass sie aus der Zukunft kommen. Mehr nicht. Wer sagt mir, dass tatsächlich dieses Chaos auf unsere Zeittechnologie zurückzuführen ist?“, sagte Ellen nun heftig. „
    Das Anführungszeichen am Ende ist etwas verloren ... Wenn du das Leerzeichen dahinter löschst, ist es in Ordnung.
    ... dass etwas, was (das) man drei Jahrhunderte zuvor entwickelt hat, plötzlich solche Probleme verursacht?“, Ellen ging zu ihrem Schreibtisch, um den Inhalt im Zweifelsfall zu beschützen.
    Das Komma vor "Ellen" ist nicht korrekt. Es muss gestrichen werden. Welcher Zweifelsfall? Besser wäre: notfalls
    „Wie können Sie eigentlich behaupten, dass wir an den Problemen ihrer Zeit Schuld tragen?“, donnerte Ellen plötzlich in einem Anfall von blanker Verzweiflung.
    Hihi, mit dem Donnern habe ich so meine Probleme. Gibt es dafür kein besseres Wort? Vielleicht:Platzte heraus o. ä.?
    „Ich bin hier , um dafür zu sorgen, dass meine Generation normal leben kann. Ich will ein Leben in dem ich nicht Tag für Tag Leichenteile aufsammeln muss. Ich möchte nicht tausende Menschen in die Luft fliegen sehen. Chaos und Wahnsinn sollen nicht über mein Leben bestimmen! „
    Am Ende muss wieder das Leerzeichen nach dem Anführungszeichen gelöscht werden.
    „Geh mir aus dem Weg!“, keifte sie ihren Begleiter an.
    "Keifen" hat für mich immer den Beigeschmack von alten Waschweibern, die sich streiten. Jane ist im Grunde sehr kontrolliert. Was hältst du von: ... ranzte sie ihren Begleiter an.
    Die Forscherinnen hier wollen nur das Beste für die Menschheit und du musst verstehen, dass es ihr Lebenswerk ist, was (das) sie zerstören soll.
    Es ist, als solltest du plötzlich deinen Auftrag abgeben , die Zukunft zu retten.
    Christopher unterdessen trat behutsam auf die Zeitforscherin zu:
    trat unterdessen
    „Sie wollen uns helfen?“, ein verwirrter Gesichtsausdruck erschien auf dem Gesicht von Jane.
    "Sie wollen uns helfen?" Ein verwirrter Gesichtsausdruck erschien auf Janes Gesicht.
    Trotzdem ist da immer noch mein Team und die (das) müssen Sie erst einmal überzeugen.
    presste aber die Lippen aufeinander, sodass nur ein schmaler Strich übrig blieb.
    presste aber ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.
    Mit gerunzelter Stirn und Mitleid in den Augen steckte Jane ihre Waffe zurück in das Halfter.
    mitleidsvollem Blick
    Eine bedrückende Stille breitete sich unter den Handgriffen der weinenden Wissenschaftlerin aus.
    Der Satz klingt eigenartig. Ich versuche mal eine Alternative: Eine bedrückende Stille breitete sich aus, während die mit ihren Tränen kämpfende Wissenschaftlerin die erforderlichen Handgriffe vornahm, die den Alarm endgültig abschalteten.
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    Beitrag von Teleri Fr 09 Jul 2010, 11:38

    Huhu Michael,

    Also ganz ehrlich - jetzt bin ich ziemlich erleichtert. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben damit deinen Teil nicht zu stark zu verändern, wie du vielleicht selbst gemerkt hast, ist das meiste wirklich hinzugefügt und nicht außerordentlich verändert ^^

    Ich freue mich in jedem Falle, dass du es so gut findest. ^^
    und dann konnte ich mich am Ende sogar noch revanchieren, weil du auch Teile aus meinem Text übernommen hattest in Ebene 3 ^^
    So, jetzt habe ich alle deine Fehler auch ausgebessert und warte auf die nächsten Fehlersucher ;-)

    ich wünsche dir einen schönen Tag

    glg Dany
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    Beitrag von Jojo Sa 10 Jul 2010, 22:46

    Hey Dany,

    also das ist dir wirklich gut gelungen.
    Hat mir sehr gut gefallen und ich finds toll, dass du viele Teile von Michael übernommen hast und nur wenig ausgebessert hast.
    Jetzt ist es auch nicht mehr wie in dem Teil mit James und sie haben viel mehr Arbeit mit der Wissenschaftlerin.
    Super umgesetzt alles.

    Fehler habe ich keine mehr gefunden.
    Außer diese eine kleine Wiederholung, die aber auch nicht unbedingt geändert werden müsste. würde auch so gehen, schöner wäre allerdings was anderes...
    stellte sich ihr in den Weg.
    „Geh mir aus dem Weg!“, knurrte sie ihren Begleiter an.
    Einen Vorschlag weiß ich jetzt leider selber nicht... Tut mir Leid -.-

    Ansonsten. Schön geworden.

    LG Jojo
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    Beitrag von Teleri So 11 Jul 2010, 00:38

    ich werde das nach dem Schlafen erledigen ^^ - ich bin jetzt sooo platt, das würde ich jetzt und hier nicht mehr hinkriegen, aber morgen aufjedenfall ^^
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    Beitrag von Pooly So 11 Jul 2010, 11:04

    Hey Dany!

    Jetzt bin ich auch endlich zum Lesen gekommen.
    Oh, wie klasse! Das hast du echt schön gemacht! Michaels Teil nicht vollkommen verändert, sondern nur modifiziert. So hatte ich mir das vorgestellt!

    Echt klasse geworden! Man hat sofort das Gefühl, dass es hier anders ist, als in dem Gespräch mit James.

    Nur zwei Dinge (:
    Winzigkeiten Wink


    wirklich nicht glauben! Sie sind auch beide wirklich nicht einfach nur verrückt?“
    Kann man die Wiederholung irgendwie umgehen?

    „Ach, das ist doch Blödsinn. Diese Daten beweisen nichts. Sie zeigen nur, dass sie aus der Zukunft kommen. Mehr nicht. Wer sagt mir, dass tatsächlich dieses Chaos auf unsere Zeittechnologie zurückzuführen ist?“, sagte Ellen nun heftig.
    ich finde es etwas ungeschickt, den Einschub erst so spät zu setzen, wo sie doch schon so lange spricht. Ich würde ihn weiter vorn hinmachen Wink

    Sonst war mir nichts aufgefallen Very Happy
    Toll! Wenn du die Anmerkungen übernommen hast (oder auch nicht Wink) dann ist die FWKS offiziell beendet!


    Liebe Grüße
    Marie
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    Beitrag von Teleri So 11 Jul 2010, 11:29

    Sohho ^^ ich habe alle Anmerkungen ausgebessert :-)
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    Beitrag von Pooly So 11 Jul 2010, 11:40

    Okay, super!
    Dann werde ich - wenn ich Zeit finde - das Dokument machen Very Happy
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    Beitrag von Teleri So 11 Jul 2010, 12:04

    Ohhh da freue ich mich schon drauf ^^

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