Also. Warum war Mockingjay so furchtbar schlecht?
Zum einen:
Die CharaktereFangen wir mit einer etwas nebensächlichen Person an -
Finnick.
Gesund und stark ist er noch am Ende des zweiten Bandes und ein Schatten seiner selbst im dritten? Abrupt, ohne irgendeinen Übergangszustand. Geistig komplett zerrüttet, genest erst wieder, als er Annie trifft ...
GaleIch muss zugeben, ich mochte ihn noch nie, doch das, was Suzanne Collins mit ihm gemacht hat, hat er nicht verdient.
Um diese ganze Dreiecksbeziehung zu entwirren, setzte sie alles daran, um Gale wie ein gefühlskaltes Monster dastehen zu lassen. Die einst so enge Freundschaft zwischen Katniss und ihm schwindet, bis schlussendlich NICHTS mehr davon übrig bleibt.
Für diejenigen, die das Buch gelesen haben: Wo ist er am Ende? Hat er Katniss schon so vergessen, dass sich mit einem "fanzy job" zufrieden gibt, nicht einmal die Anstalten macht, sie in ihrer Lethargie, Depression zu besuchen?
Er ist lediglich eine Pappfigur geworden, kein Mensch.
PeetaPeeta ... Peeta ... Was hat sie mit dir gemacht?
Natürlich ... Es ist dramatisch, dass seine Erinnerungen in derleiweise verändert wurden und deswegen sein unausstehliches Verhalten darin begründet ist, nichtsdestotrotz ... was ist aus dem lieben Kerl geworden, den alle so mochten.
Ehrlich ... Ich wäre damit zurecht gekommen, hätte es sogar als gut empfunden, WENN Suzanne Collins bei dieser Schiene geblieben wäre.
Peeta, unfähig nie wieder Liebe für Katniss zu empfinden, gefangen in seinem Hass, den das Capitol heraufbeschworen hat.
Doch, nein!
Wir bekommen weder vollkommene Liebe, noch totale Abneigung.
Peeta, zunächst versucht Katniss zu töten und voller Hass auf sie, erlangt plötzlich während der Kämpfe einen halbnormalen Zustand und führt Gespräche mit Gale, wen Katniss wohl wählen wird. Hallo? Hieß es nicht, er würde sie nicht lieben? Hätte alle postiven Gefühle in Bezug auf sie verloren?
Klar ... Das er wieder so halb zu Verstand kommt ist normal, aber nicht, dass er schon Gespärche mit Gale über Katniss führt. -.-
F.a.i.l.
KatnissAlso? Was ist aus unserer Heldin geworden?
Aus unserem mürrischen, nichtsdestotrotz heroischen Mädchen, das doch viele bewegen konnte mit ihren Taten?
Sie ist bloß nur noch ein Abziehbild ihrer Selbst.
Außer ein paar Momenten, in denen man doch das alte Ich aufblitzen sieht, hat sie nicht sehr viel mit dem Mädchen, das wir kannten gemein.
Zu Beginn des Buches erleben wir sie schwach, fast schon geistig zerrüttet und ich frage mich, WO ist die Stäre? Die sie überleben ließ?
Ich könnte noch seitenweise darüber reden, doch kommen wir zur zum nächsten Punkt.
Der StoryEs ist echt traurig ... traurig ...
Anscheinend will uns die Autorin quälen.
Wo die Vorgängerbände spannend und nicht aus der Hand zu legen waren ist dieser einfach nur "dull". Jeder Spannungsbogen bricht abrupt ab, weil Katniss ohnmächtig, verletzt wird und später in der Krankenstation aufwacht. Dort bekommt sie dann von anderen Charakteren erzählt, was passiert ist.
Das passiert ... ca. 3 Mal und man denkt sich: okay ... Langsam reichts. >.>
Es ist, als ob jegliche Höhepunkte herausgeschnitten würden.
Außerdem werden wahllos Nebencharas geopfert, a la "Die Situation ist ernst, doch die Hauptpersonen dürfen nicht sterben".
Die Geschwindigkeit mit der die geschehen stattfinden, nimmt gegen Ende zu. Mehrer Wochen/Monate werden häufig mit einem Satz beschrieben und man selbst sitzt da ... mit einem großen Loch im Kopf, welches eigentlich mit Bildern und Informationen gefüllt werden sollte.
So vieles wird nur vage angedeutet, verleitet zur Misinterpretation, was den Zorn auf das Buch nicht mindert.
Am schlimmsten ist das Ende ...
Ich zitiere mal einen anderen Rezensenten:
Even if you were rooting for the winning "team", there isn't any triumph in it because the two lovers are so broken and wasted they can't even enjoy themselves.
Es ist traurig ... binnen weniger Sätze werden Peeta und Katniss wieder zusammengematscht, keine wirkliche Liebe, kein gar nichts ... nur eine seltsame Leere.
Es ist schlimm ... so schlimm ...