Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Kristallregen [Harry Potter FF]

    CassediMcCollens
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    Versucht sich selbst am Handwerk
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    Kunst : CassediMcCollens

    Kristallregen [Harry Potter FF] Empty Kristallregen [Harry Potter FF]

    Beitrag von CassediMcCollens Fr 15 Jan 2010, 20:26

    Er stand einfach nur da, tat nichts, außer in die ewige Finsternis der Nacht zu blicken und sie beobachtete ihn. Still und leise stand sie da, in den Türrahmen gelehnt, und beobachtete den gänzlich in schwarz gekleideten Mann, den so gut zu kennen glaubte. Damals, als sie noch zusammen in Hogwarts waren, damals, als sie sich noch öffentlich als die besten Freunde bezeichneten, ja damals, vor so endlos scheinenden vielen Jahren, war es noch so viel einfacher gewesen. Doch heute, heute war es so schwer mit ihm. Er ließ nichts mehr zu. Keine freundschaftliche Umarmung, nicht die kleinste Berührung an der Schulter, nichts. Er tat alles um ihr aus dem Weg zu gehen und das schon seit sie die Stelle der Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste angenommen hatte. Seit sie sich zuvor das letzte Mal gesehen hatten, waren alles in allem ganz genau 13 Jahre vergangen. Das Versprechen in Kontakt zu bleiben war nicht mehr als eine bloße Floskel, an die er sich nie gehalten hatte und an die er, so schien es, sich noch nicht einmal erinnerte. Doch für sie war es immer noch so deutlich. Die Erinnerungen an diesen einen Tag schienen heller und deutlicher zu sein als jede andere. Womöglich, weil es derselbe Tag gewesen war, an dem sie alles, was ihr lieb und wichtig war, verloren hatte. Ihre Mutter war ein Jahr zuvor gestorben und so war sie als Einzelkind nun allein, war ihr Vater doch so kurz nach ihrer Geburt gestorben. Und dann kam jener besagter Tag, als auch er, Severus Snape, für scheinbar immer ihr Leben verlies. Er, ihr bester Freund, mehr noch, ihre erste und einzige Liebe. Sie war nach Greenock (Stadt in Schottland) zurück gegangen und er war, für sie unerreichbar, im gänzlichen Nirgendwo verschwunden.


    Er bemerkte, dass er beobachtet wurde, spürte Cassedis Blick auf sich, und doch sagte er nichts. Seit 13 Jahren nun schon, oder wen man ehrlich war, sogar seit 16 versuchte er sich einzureden, dass zwischen ihnen nichts weiter mehr als bloße Freundschaft war, doch im tiefsten Innersten seines Herzens wusste er, dass er sich damit nur selbst belog, sich in reinen Selbstschutz verstrickte. Und doch war es so, dass er nicht gewillt war diese Ansicht aufzugeben. Er starte weiter in den pechschwarzen Himmel, der undurchdringlich scheinenden Nacht. Heute war der letzte Tag des Jahres und während alle so glücklich waren, durchlitt Cassedi wegen ihm wieder dasselbe Leid wie damals nach ihren Abschied. Und es füllte sich an wie tausende feinster Nadeln, die sich ihm wieder und wieder viele Zentimeter tief in sein offenes Herz bohrten. Er sah, dass sie unter seiner Ignoranz litt und doch, er tat nichts, lies alles so wie es war. Nicht, weil er nichts für sie empfand, im Gegenteil, er liebte sie mehr noch als Lily, sondern weil er sie schützen wollte. Weil er insgeheim Angst hatte sie zu verletzen. Er war ein Mensch, der, ohne es zu wollen, immer und immer wieder die Menschen verletzte, die er eigentlich nur schützen wollte.

    Er drehte sich um und sah Cassedi direkt in die sonst so eisblauen Augen, die heute jedoch von einem schmutzigen Grüngrau waren. Er kannte die Bedeutung dieser Farbe, und wieder zuckte er innerlich zusammen, als ihn wieder der altbekannte Schmerz durchfuhr.
    „Es tut mir leid Cassi, es tut mir so...unendlich leid.“, sagte er urplötzlich und dann, ja und dann war er verschwunden. Es herrschte wieder die altgewohnte Ruhe auf dem Astronomie-Turm und Cassedi drehte sich um und starrte Severus hinterher. Die Uhr schlug Mitternacht und tausende und abertausende von bunten, feurigen Funken schlugen in den Himmel und läuteten das neue Jahr ein. Cassedi verließ den Astronomie-Turm und lief hinunter zu dem schwarzen See. Was sie dort sah, lies ihr Hertz für einige schmerzhafte Sekunden aussetzten. Severus Snape lag dort und rührte sich nicht mehr.Die leere Phiole mit der klaren flüssigkeit darin neben ihm,im feuchtem Sand. Cassedi kniete sich neben ihn und sah ihn verzweifelt an.

    "Es tut mir so leid...So unendlich leid...Cassi......Ich liebe dich...Habe dich in den tiefen meines steinernen Herzens immer geliebt.“, sagte Severus mit schwacher, fast erstorbener Stimme und in seinen Augen bildeten sich Tränen. Eine einzelne Träne bahnte sich den Weg über seine Wange, genau an Cassedis Finger, die sie ihm auf die Halsschlagader gelegt hatte. Sein Herz schlug ein letztes Mal, dann setzte sein Puls aus und Severus Snape rührte sich nicht mehr, er war tot.

    Cassedi stand auf, starrte ungläubig in die Endlosigkeit der dunklen Nacht. Ihr Körper lebte weiter, doch ihre Seele war mit der des einzigen Mannes gegangen, den sie je geliebt hatte.
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    Beitrag von Gast Do 25 Feb 2010, 18:41

    Was sie dort sah, lies ihr Hertz für einige schmerzhafte Sekunden aussetzten.

    Hallo,

    also, ich habe einen kleinen Rechtschreibfehler, ansonsten keine. Ein paar mehr Absätze hätten das lesen vielleicht erleichtert, ansonsten ist die Geschichte angenehm zu lesen.

    Du schreibst so, dass ich es mir gut vorstellen kann. Ich hatte quasi das Gefühl, ein Film liefe vor meinem inneren Auge ab.
    Es ist gefühlvoll geschrieben. Was mich neugierig werden ließ war folgender Satz:
    Er kannte die Bedeutung dieser Farbe, und wieder zuckte er innerlich zusammen, als ihn wieder der altbekannte Schmerz durchfuhr.

    Was soll das bedeuten?
    Ein bisschen komisch fand ich die Einführung einer OC für einen One Shot, allerdings war Cassedi symphatisch und man konnte sich gut in sie hineinversetzen. Vielleicht geht es ja noch weiter? *hoffnungsvoll guck*

    Alles in allem ein gelungener OS!
    Liebe Grüße
    Himmelstänzerin

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