Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Julia Mayer - Die Old Souls-Reihe

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    Beitrag von Pulsblau Di 22 Sep 2015, 16:51

    Old Souls

    Autorin: Julia Mayer

    • Old Souls 0 - So weich das Herz •

    Spin-off zur Romanreihe | Kurzgeschichte | Vorgeschichte


    Julia Mayer - Die Old Souls-Reihe Aa9kpuev

    Cover: © Julia Mayer

    Kurzbeschreibung:

    »Was passiert, wenn sie uns hier finden?«, frage ich, obwohl ich zu wissen denke, dass wir dann einfach getötet werden. So als hätten wir nie etwas bedeutet.
    »Das werden sie nicht.«
    »Und wenn doch?«
    »Dann töte ich sie. Ich töte sie alle.«
    • ♦ •

    In "Die Keime", dem ersten Band von Julia Mayers "Old Souls"-Reihe, befindet sich die junge Avery schon seit einiger Zeit an der Seite von Skar, ihrem verschlossenen Begleiter. Doch warum bleibt sie bei ihm? Warum schlägt sie sich nicht lieber allein durch, wo er ihr doch oft so kalt und unnahbar erscheint und ihr keinerlei offene Zuneigung zeigt?

    Die Kurzgeschichte "So weich das Herz" ist ein winterlicher Spin-off zu "Old Souls", der kurze Zeit vor dem ersten Band spielt, und liefert dem Leser leise, schimmernde Antworten. Averys Angst wird bereits in "Die Keime" deutlich - sie traut sich schlichtweg nicht, Skar zu verlassen (im Sinne von "ihren Weg allein weiterzugehen", die beiden sind kein Liebespaar), weil sie glaubt, allein keine Chance zu haben. Skar ist gerissen, Skar weiß und traut sich viel mehr als Avery - sie braucht ihn. Aber da ist noch mehr. Keine Verliebtheit, nein. Aber "So weich das Herz" zeigt dem Leser einen Skar, dessen abweisende Fassade tatsächlich auch einmal aufbricht. Der Avery zu einem besonderen Anlass ein winzig kleines bisschen dessen gibt, was sie sich so sehr wünscht: Verbundenheit und Gemeinschaft.

    In einer Welt, die so lebensfeindlich ist wie das "Old Souls"-Universum, gibt man einen Menschen, der einen auch nur einen Bruchteil dieser Verbundenheit spüren lassen kann, nicht auf. Nicht, wenn man überleben will. Und das will Avery, ebenso wie Skar.

    "So weich das Herz" hat mich noch neugieriger auf Julia Mayers Dystopie gemacht, als ich es nach den ersten zwei Bänden ohnehin schon war. Und am liebsten würde ich noch mehr über Skar erfahren, über seine Vergangenheit und alles, was ihn zu dem Menschen gemacht hat, den Avery kennenlernt. Ein Charakter muss nicht nett sein, um mich zu begeistern. Aber er muss sich lebendig anfühlen, authentisch - und das schafft Julia Mayer mit Skar in diesem Spin-off auf ganz besondere Weise. Es ist nahezu unmöglich, ihm nahezukommen, aber ich konnte beim Lesen spüren, wie seine Präsenz sich für Avery anfühlt. Und wie Avery wüsste ich am liebsten alles über ihn.

    Eine tolle Ergänzung zur eigentlichen "Old Souls"-Reihe, die mir - zum Titel passend - wirklich ans Herz geht.
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    Beitrag von Pulsblau Di 22 Sep 2015, 16:59

    • Old Souls I - Die Keime •

    Julia Mayer - Die Old Souls-Reihe Oldsoulsvf6j9kq4bh

    (Selbst fotografiert.)

    Autorin: Julia Mayer
    Taschenbuch: 306 Seiten
    Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
    Erschienen: 2012

    Kurzbeschreibung:

    Amerika, 2074. Auf der Flucht vor den Menschen, die nach dem Leben der „Keime“ trachten, findet sich Avery als eine der wenigen Überlebenden mit anderen Flüchtlingen zusammen. Verzweifelt sind sie auf der Suche nach dem verlorenen Frieden ihrer Gesellschaft. Doch genau dies wird ihnen nicht gewährt, schließlich sind sie Keime – Bürger, die dafür verantwortlich gemacht werden, dass das höchste Gut der futuristischen Menschheit – die Wiedergeburt – nicht länger möglich ist. „Die Keime“ ist der Auftakt einer 8-Bände starken All-Age Dystopie und widmet sich mit Leidenschaft den Fragen einer zukünftigen Gesellschaft und der zwischenmenschlichen Philosophie.

    • ♦ •

    Amerika im Jahr 2074 – auf einer Erde, die der unseren einerseits gleicht, auf der andererseits aber völlig andere Voraussetzungen herrschen. In Julia Mayers Dystopie herrscht das Prinzip der Wiedergeburt, und zwar nicht als Glaubensinhalt, sondern als unumstößliche Tatsache. Seit einiger Zeit gibt es in diesem Kreislauf jedoch genau diese Wiederkehr nicht mehr, die Menschen sterben endgültig – und dafür verantwortlich gemacht werden jene Seelen, die sich auf der geringsten Stufe der Bewusstseinsleiter befinden: die Keime, die durch einen schwarzen Ring um die Iris leicht identifizierbar sind und nun hemmungslos gejagt und getötet werden, um den angeblich wertvolleren Seelen den Weg zur Wiederkehr wieder freizumachen.

    Auch die junge Avery, einst bessergestellt und behütet aufgewachsen, ist so ein Keim und muss vor ihrer eigenen Familie fliehen. Begleitet wird sie dabei seit einiger Zeit von Skar, einem verschlossenen Mann mittleren Alters, der einen Traum hatte, welcher ihn zu Avery führte. Solche wegweisenden Träume sind wichtig für Keime wie Avery und Skar: Folgen sie ihnen, besteht für sie die Chance, mehr über ihre früheren Leben herauszufinden und so endlich zu Splittern zu werden, das heißt, die nächste, vermeintlich sichere Bewusstseinsstufe zu erreichen.

    Averys und Skars Weg ist voller Gefahren, und während Avery sich nach Nähe und Zuneigung sehnt, ist Skar ein Mensch, der sich überwiegend abweisend und spöttisch ihr gegenüber gibt. Dennoch hält er an ihr fest, dennoch ist sie der einzige Mensch, den er langfristig erträgt – denn im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen, die in jenen hoffnungslosen Zeiten dem Alkohol oder diversen härteren Drogen verfallen, ist sie klar im Kopf und verliert ihr Ziel nie aus den Augen. Die beiden verbindet eine skurrile Mischung aus Abhängigkeit und Hassliebe, und in all der Hoffnungslosigkeit haben mich ihre Gespräche oft zum Schmunzeln gebracht.

    Und ja, Hoffnungslosigkeit ist das vorherrschende Gefühl dieses Buches. Julia Mayers Dystopie ist hart, und sie beschränkt sich anders als viele bekannte Dystopien unserer Zeit nicht auf Teenager, was ich als extrem angenehm empfunden habe. Mayers Schreibstil enthält poetische Formulierungen und zugleich zutiefst abstoßende Beschreibungen von Dingen, die nun mal zutiefst abstoßend sind. Das gefällt mir sehr.

    Am Ende ließ mich "Die Keime" verzaubert und verstört zugleich zurück. Wüsste ich nicht, dass die Geschichte noch weitergeht, wäre ich jetzt wohl ziemlich am Boden – so aber bin ich regelrecht euphorisch, noch weiterlesen zu können. Für mich ist "Die Keime" ein Wortdiamant für Tage, die so sind wie die vorherrschende Stimmung des Buches: grau.
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    Beitrag von Pulsblau Di 22 Sep 2015, 17:05

    • Old Souls II - Die Brut •

    Autorin: Julia Mayer
    Taschenbuch: 371 Seiten
    Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
    Erschienen: 2013

    Kurzbeschreibung:

    Amerika, 2074. Des Mordes verdächtigt, befindet sich Avery zusammen mit ihren neuen Begleitern auf der Flucht. In den Staaten branden Rebellionen auf, denen sie sich anschließen möchten – wären da nicht Averys Trauer um Skar, die Sehnsucht nach dem Splittern und die Zweifel einer hoffnungslosen Zukunft. Kann der fremde Nomade ihnen helfen und die einzelnen Keime zu einer Gruppe vereinen, oder verrennen sie sich in der wahnwitzigen Idee, Frieden bringen zu wollen? "Die Brut" ist der zweite Band der 8-Bände-starken Old Souls Buchreihe.

    • ♦ •

    Nach den schrecklichen Ereignissen am Ende von Band I geht Averys Flucht in "Die Brut - Old Souls II" weiter - mit neuen Gefährten, die ihr in vielerlei Hinsicht näher kommen als Skar und mit denen sie sich gerade deshalb regelmäßig heftig streitet. Wäre ihre Gesamtsituation nicht derart bedrückend und gefährlich, wäre es beinahe kindisch, wie sie sich zum Teil verhalten, so aber habe ich Verständnis dafür, dass die angestaute Angst und Frustration sich vor allem bei Avery endlich entlädt, auf eine Weise, auf die es ihr gegenüber Skar niemals möglich war.

    Und Avery darf wachsen, sich entwickeln - vom einst verängstigten jungen Mädchen in Skars Schatten zu einer treibenden Kraft der Widerstandsbewegung gegen die Keimjagd und die Obrigkeit, von der diese ausgeht.

    Auch der zweite Band von Julia Mayers verstörend schöner Dystopie konnte mich begeistern - und das, obwohl mir seine Handlung nicht immer zu einhundert Prozent logisch erschien. Erstmals wurde mir zur Gänze bewusst, was es konkret mit der bereits in Band I regelmäßig erwähnten Reinigung auf sich hat - und alles, was diesen Umbruch und das Wissen darum in der Bevölkerung betrifft, habe ich beim Lesen als nicht ganz und gar ausgereift empfunden. Hier hätten dem Roman klarere, strukturiertere Erklärungen gutgetan, finde ich, ebenso wie dem Sinneswandel einer bestimmten Figur gegen Ende des Romans.

    Das ändert aber nichts daran, dass diese Dystopie-Perle eine extreme, fast unheimliche Sogwirkung auf mich ausübt. Nicht immer konnte ich die Beweggründe der Charaktere in "Die Brut" nachvollziehen, doch sie wirken auf mich trotzdem (oder gerade deshalb) extrem faszinierend. Dazu kommt Julia Mayers Schreibstil, der stellenweise nahezu an die Poesie eines Rilke-Gedichts heranreicht und dazu geführt hat, dass meine beiden ersten "Old-Souls"-Bände von vorne bis hinten mit bunten Page-Markern gespickt sind, damit ich die schönsten Stellen leichter wiederfinde.

    Ich freue mich auf Band III!
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    Beitrag von Pulsblau Mo 19 Okt 2015, 17:40

    • Old Souls III - Die Splitter •

    Autorin: Julia Mayer
    Taschenbuch: 419 Seiten
    Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
    Erschienen: 2015

    Kurzbeschreibung:

    Sie denken, sie hätten uns im Keim erstickt. Aber wir leben noch. Und die Rache wird unser sein.
    Avery ist gesplittert, doch sie ist noch immer eine Gefangene und ein Flüchtling vor dem Gesetz. Die letzten Überbleibsel der Revolution müssen sich wieder zusammenraufen und ihrem alten Feind stellen. Aber sind sie bereit noch mehr Opfer zu bringen? Oder wird die Instanz sie niederschlagen, bevor sie die Welt verändern können?
    • ♦ •

    Avery ist gesplittert, doch in Sicherheit ist sie nicht, denn nach wie vor ist sie ein Flüchtling - zwar wird sie nun nicht mehr als Keim gejagt, doch vor dem Gesetz gilt sie als Mörderin. Das Leben geht unbarmherzig mit Avery um, denn sie hat nicht nur ihren letzten Rest von Freiheit verloren, sondern auch Cash, der sich zu ihrem engsten Vertrauten entwickelt hat, sich selbst aber nur noch als Belastung für Avery empfindet.

    Doch Avery gibt Cash nicht auf. Sie setzt ihre eigene Sicherheit aufs Spiel, um ihm nachzureisen - nach Eurasien, ihre alte Heimat, aus der sie vor ihrer eigenen Familie fliehen musste. Eine lebensgefährliche Reise, die sie endgültig an den Rande ihrer Kräfte bringt und doch eine neue Chance für sie und Cash beinhaltet. Und besonders Cash ist es, der in "Die Splitter - Old Souls III" eine unfassbar große Entwicklung durchmacht. Der mich wieder und wieder zum Lächeln brachte, obwohl das Buch insgesamt extrem düster ist, wie ich es ja bereits aus Band I und II kannte.

    Und einmal mehr beweist Julia Mayer ihr Gespür dafür, poetische Prosa gekonnt um Grausamkeiten wie auch Alltäglichkeiten zu spinnen. Im einen Moment war ich noch völlig verzaubert von einer zarten Liebesszene zwischen Avery und Cash, und wenig später sitzt Avery auf dem Klo und wischt sich den Hintern ab. Julia Mayer lässt Körperliches aller Art nicht aus, und so störend ich das in manch anderem Buch empfinden würde, so sehr liebe ich sie dafür, weil sie es einfach beherrscht.

    Vieles ist unklar am Ende von Band III, vieles verlangt nach einer Auflösung - und ich fiebere gespannt Band IV entgegen. Band III in jedem Fall war für mich der bislang stärkste der "Old Souls"-Reihe und hat mich endgültig süchtig gemacht.

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