Lyrikbattle - Hope vs. Imaginary - Kampf

{LYRIKBATTLE}
HOPE VS. IMAGINARY

Hallo liebe User! Nachdem wir in den letzten Tagen gespannt darauf gewartet haben, dass das nächste Battle hier im Lyrik- und Prosabereich zustande kommt, ist es heute endlich so weit. Ich freue mich, dass die beiden Kontrahenten pünktlich zum Einsendeschluss fertig geworden sind und wir nun ihre Werke lesen können. Die Vorgabe, die die beiden sich gesetzt haben, lautet wie folgt:

Textart: Tanka
Thema: Wut

Ihr habt nun zwei Wochen Zeit, um zwischen den beiden Texten abzustimmen. Natürlich sind Kommentare dazu auch mehr als erwünscht. Abstimmungsende ist am Abend des 01. Oktober.

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Hallo ihr beiden Lyriker :)

Ich habe mich relativ schnell entschieden – und zwar für das erste Tanka. Beide Tanka sind von der Silbenzahl her korrekt und haben auch das Thema gut getroffen. Dennoch ist für mich Wut ein sehr starkes, intensives und aktives Gefühl und das transportiert das erste Tanka für mich einfach am besten. Natürlich gibt es auch diese kalte Wut, die unter der Oberfläche brodelt und die man erst wahrnimmt, wenn es zu spät ist, aber im Allgemeinen ist Wut für mich eher ein Explodieren und Verletzen. Das zweite Tanka liest sich für mich eher resigniert, so, als wäre die Wut schon wieder verflogen. Bzw. vor allem passiv, weil das Lyrische Ich die Wut abbekommt (wenn ich es richtig verstanden habe) und nicht selbst empfindet, in meinen Augen nicht einmal wirklich Reue empfindet für das, was das LyrIch getan hat und weshalb das Gegenüber so einen Groll hegt. Auch die Wortwahl bzw. die Wahl der sprachlichen Bilder ist mir zu blumig (im wahrsten Sinne des Wortes … blüht, duftet ...) – abgesehen von dem herzzerfetzenden Schwert passt das für mich nicht richtig zu Wut, die ja eigentlich alles andere als blumig ist. Dennoch mag ich das Bild des Grolls, der wie Eis blüht sehr gerne.
Das erste Tanka hat mich mehr mitgerissen, ich konnte es nachempfinden, weil das auch meinem Bild von Wut und meiner Erwartungshaltung eines Gedichts darüber mehr entspricht.

Nichtsdestotrotz zwei tolle Werke, ihr habt es gut hinbekommen, eine ganze Szene auf diese fünf kurzen Zeilen zu komprimieren. Da bekomme ich spontan Lust auf eine Art "Tanka-Tag" (oder eine andere Form der Kurzlyrik wie Haiku, Elfen oder Limmericks), an dem wir im Forum gemeinsam unsere lyrischen Ergüsse in Ultrakurzform komprimieren und durch eine solche Übung das Wichtigste beim Schreiben überhaupt zu trainieren: Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. (Ein Prosa-Pendant dazu könnten Drabbles sein etc.)
Aber das ist hier offtopic, sorry, es kam mir nur gerade in den Sinn, als ich euren Battle las.

Alles Gute! Ich bin gespannt, wer gewinnt und wer welches Werk geschrieben hat!

LG
SaKi

Hallihallo!

Ich schließe mich SaKi da an. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich beim zweiten Tanka beim ersten Lesen gar nicht darauf gekommen bin, dass das Lyrische Ich der Beschuldigte ist, deswegen habe ich mich da etwas schwer getan. Auch bei der Sprache stimme ich SaKi zu. Das erste Gedicht hat sich einfach mehr in den Kopf eingehämmert - man konnte es einfach gut nachfühlen. Beim zweiten finde ich die Sprache etwas zu schön für Hass. Zum Beispiel bei "treulos an mir duftet". (Ich muss zugeben, das verstehe ich auch nicht richtig...) Das klingt mir einfach zu schön gemacht für das unschöne Thema. Als Tanka auf jeden Fall auch sehr gelungen und generell spielt Du hier schön mit der Sprache, aber mit Blick auf das Thema entscheide ich mich hier auch für das erste Tanka.
Auf jeden Fall zwei schöne Texte :)

LG
Mari

Hey zusammen! Ihr habt noch bis Dienstag Abend Zeit, um eure Stimmen abzugeben und eure Meinungen zu den Werken zu äußern. Ich freue mich, dass bisher schon 7 Stimmen abgegeben wurden - die beiden Autoren freuen sich jedoch sicher auch über Kommentare. Also haltet euch nicht zurück! :)

Marie? Denkst du an die Auswertung? :)

Soll kein Hetzen sein, aber ich weiß ja, dass du momentan viel zu tun hast, daher eine kleine Erinnerung

Habs auf meiner ToDo-Liste. Eigentlich wollte ich es pünktlich machen, aber dann kam einiges dazwischen. Habs aber auf jeden Fall auf dem Schirm - ich hoffe, ihr verzeiht mir die kleine Verzögerung. Dieses Mal habe ich euch auch keinesfalls vergessen ♥

Ist ja auch nicht schlimm :)

Wollte nur nicht, dass es unter geht und wollte dich deshalb vorsichtshalber daran erinnern Aber es eilt ja nicht! :)

So, selbst, wenn die Zeit schon vorbei ist, nutze ich die Gunst der Stunde, um auch noch einmal meine Meinung kund zu tun. :)
Meine höchst unkonstruktive Meinung, denn mal wieder kann ich auf nichts anderes eingehen, als die Eindrücke, die die Tankas bei mir hinterlassen haben.

Das Rohe, das die anderen in dem ersten Werk so herausragend fanden, gefällt mir, ehrlich gesagt weniger. Natürlich drückt es die Wut unsagbar besser aus. Und eine solche Emotion nährt sich ja aus eigentlich wilden ungezähmten Gefühlen ... aber irgendwie ... imponierte mir die Sprache des zweiten Gedichts mehr.
Die eigentlich gestochene Wortwahl führt mir das Thema ebenso vor Augen wie die Härte des ersten Gedichts. Herzzerfetzend, Groll wie Eis ... mir hat das einfach besser gefallen. :)
Nur der letzte Satz gefällt mir bei dem zweiten Tanka nicht ... Irgendwie ... finde ich ihn unstimmig. (Auch wieder nur so ein Bauchgefühl *lach*) Aber trotzdem ging meine Stimme, an Werk Nummer zwei. ^.^

LG
Angie