Lyrikbattle - Tikali vs. Tan - Kampf

{LYRIKBATTLE}
TIKALI VS. TAN

Hallo liebe User! Nachdem wir in den letzten Tagen gespannt darauf gewartet haben, dass das nächste Battle hier im Lyrik- und Prosabereich zustande kommt, ist es heute endlich so weit. Ich freue mich, dass die beiden Kontrahenten pünktlich zum Einsendeschluss fertig geworden sind und wir nun ihre Werke lesen können. Hier die Vorgabe, die die beiden sich gesetzt hatten.

Textart: Lyrik
Thema: Innerer Kampf

Ihr habt nun zwei Wochen Zeit, um zwischen den beiden Texten abzustimmen. Natürlich sind Kommentare dazu auch mehr als erwünscht. Abstimmungsende ist am Abend des 08. August.

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Innerer Kampf (Werk I)

Verzehrend
sind diese grausamen Gedanken
sie rauben mir die Kraft.
Ich versuche, sie zu zügeln, zu unterbinden,
sie fernzuhalten von mir,
doch das ist unmöglich.

Wundervoll
ist dieses Dasein!
Es kosten zu dürfen, es zu schmecken -
was sollte ich mehr wollen?
Und das schlechte Gewissen klopft wieder an.

Niederschmetternd
sind die Nachrichten, die mich ereilen
und jeden Tag werden es mehr.
Sie sind nicht guter Natur
und lassen mich hart auf dem Boden der Tatsachen aufschlagen.

Hinreißend
sind deine Berührungen, Worte und Blicke
sie halten mich fest umklammert
in diesem, meinem bedauerlichen Leben
und lassen mich nicht los.

Doch ernüchternd und unheilvoll wahr
ist das Wissen, dass dies nicht reicht.
Denn während du mich hältst
ist dein Blick abgewandt
und dein Herz … schlägt nicht für mich.

Schmerzhaft
verspüre ich diesen, unseren inneren Kampf.
Wir kämpfen nicht zusammen
sondern gegeneinander.

Und ich, ich werde ihn verlieren.

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Innerer Kampf (Werk II)

Ich kämpfe
gegen die Erinnerung,
die mich würgt und mich quält.
Stummer Begleiter.

Ich kämpfe
gegen den schwarzen Schatten,
mein hungriger Dämon.
Verzerrte Fratze.

Ich kämpfe
gegen mein Spiegelbild,
gegen mein nicht perfekt sein.
Zerbrochenes Wesen.

Ich kämpfe
gegen die Dunkelheit
gegen mein Yang
gegen mich selbst.

Wofür?

Hallo, ihr Lieben!

Ich fand eure Gedichte beide sehr gut! :)
(Besser, als alles, was ich jemals zustande kriegen würde. *lach*)

Beim ersten gefiel mir das Schema sehr gut und das Anfangs-Wort klang in meinen Gedanken auch immer bedeutend und echote den ganzen Vers wieder. Deswegen fand ich auch den Bruch dieser Struktur im sechsten Vers etwas schade, auch wenn dieser natürlich auch sehr toll klingt!

Sehr eindringliches Gedicht und besonders die letzte Zeile ist sehr nachdrücklich, drückend, unheilsschwanger und hinterlässt eine dunkle Ahnung. Aber eigentlich ist der ganze letzte Vers äußerst gelungen. :)

Das zweite Gedicht hat mir auch sehr gut gefallen, erschien mir aber durch seine Kürze weniger emotionsgeballter, wie der etwas wortreichere erste Eintrag.
Hier hat mir auch wieder das Schema und auch der letzte Satz gut gefallen. :)
Und bei diesem Gedicht gefällt mir auch das Thema besser. Also der innere Kampf mit der dunklen Vergangenheit.
Im ersten geht es (unter anderem) ja auch um ein Herz, das nicht für das lyrische Ich schlägt, was ich persönlich nicht so mag. (Tut mir leid, die heutige Buchkultur hat mich, was Liebeskram angeht sehr ... wählerisch gemacht.)

Also ...
Schwere Entscheidung.
Bewerte ich nun nach Thema ... oder nach schriftlicher Umsetzung?

Okay ... Ich gebe jetzt einfach ... dem ersten Gedicht meine Stimme, aber eig. sind beide toll!

Lob an die Dichter!
(Und sorry, wegen meines komischen Kommis. Gedichte kommentieren war noch nie meine Stärke. *lach*)

LG
Angie

Ein interessantes Gedicht hast du da geschrieben, Ina :)
Ich werde mehr dazu sagen wenn sich auflöst, wer was geschrieben hat

LG Tan

Leutee! Nur noch heute und morgen!
Kommt, es werden sich doch noch mehr finden, diese zwei coolen Gedichte zu lesen. :3
Man kann ja auch erst Stimme abgeben und dann später dann kommentieren. ^-^

Hey euch zweien,  

Ich habe jetzt beide Gedichte sorgfältig gelesen und muss sagen, dass beide echt toll geworden sind.
Das Thema war schwer und wurde in beiden Texten gut umgesetzt.

Trotz des gleichen Themas sind die Texte echt verschieden. Während es im ersten um eine explizite Personenkonstellation und einen darauf resultierenden inneren Kampf geht, ist im zweiten Gedicht der innere
Kampf eher als etwas Allgemeines beschrieben.

Wie Alania schon gesagt hat ist das erste Gedicht emotionsgeladener und auch der letzte Satz gefällt mir gut. ;D
Auch mag ich, dass positive und negative Gefühle nebeneinander stehen.
Ich finde, dass das erste Gedicht den inneren Kampf sehr punktuell und daher in dieser bestimmten Situation sehr genau beschreibt. Ich habe mir dabei eine Situation von einem Liebespaar vorgestellt. Die Frau möchte, dass ihr Geliebter seine Ehefrau verlässt oder so, aber er wird es nicht tun. Und das weiß das lyrische Ich auch und daher wird sie am Ende die Verliererin sein. :3
Ich kann mich so ein bisschen besser in das erste Gedicht hineinversetzten. Trotzdem gefallen mir einzelne Ausdrücke nicht sooo gut und ich finde, dass man bei reimlosen Gedichten ja besser auf die Wortstellung und Wortwahl achten kann, weil man ja nicht dem Drang unterliegt, dass es sich alles reimen muss.

sie fernzuhalten von mir,

sie von mir fernzuhalten

Sie sind nicht guter Natur

das hört sich so…hm…irgendwie nach Mittelalter an…also nach meiner Situation eher unpassend, weil das jetzt in
die Gegenwart einordnen würde..

Im zweiten Gedicht gefallen mir manche Ausdrücke dafür umso besser (gegen sein Yang kämpfen).
Die Wiederholung am Wortanfang finde ich nicht als störend, sondern beschreibt es für mich die Monotonie des inneren Kampfes. Auch das Wort am Ende „Wofür?“ drückt aus, dass der Kampf eigentlich sinnlos.

Trotzdem muss ich meine Stimme dem ersten Gedicht geben, weil ich mich einfach besser hineinversetzen kann
und mir das zweite Werk etwas zu allgemein gefasst ist. :3

Aber ich fand beide Werke toll und habe sie gerne gelesen.  

Ganz liebe Grüße. Tonia.

Danke an alle die sich die Zeit genommen haben um zu kommentieren und / oder abzustimmen

Tan schrieb:Doch ernüchternd und unheilvoll wahr
ist das Wissen, dass dies nicht reicht.
Denn während du mich hältst
ist dein Blick abgewandt
und dein Herz … schlägt nicht für mich.

Schmerzhaft
verspüre ich diesen, unseren inneren Kampf.
Wir kämpfen nicht zusammen
sondern gegeneinander.

Und ich, ich werde ihn verlieren.

Lustig wie ich dieses Gedicht vor ca. 3 Monaten schrieb und schon damals wusste dass es so enden würde. Genau heute.
Irgendwie gruslig ...