{LYRIKBATTLE}
HOPE VS. TELERI
HOPE VS. TELERI
Hallo liebe User! Nachdem wir in den letzten Tagen gespannt darauf gewartet haben, dass das nächste Battle hier im Lyrik- und Prosabereich zustande kommt, ist es heute endlich so weit. Ich freue mich, dass die beiden Kontrahenten pünktlich zum Einsendeschluss fertig geworden sind und wir nun ihre Werke lesen können. Hier die Vorgabe, die die beiden sich gesetzt hatten.
Textart: Lyrik in Reimform
Thema: Bücher
Ihr habt nun zwei Wochen Zeit, um zwischen den beiden Texten abzustimmen. Natürlich sind Kommentare dazu auch mehr als erwünscht. Abstimmungsende ist am Abend des 14. Juli.
Buchflüstern
Komm, nimm mich in die Hand,
Ein Wort will knüpfen das Band,
das dich auf ewig von mir entzückt,
dich langsam von der Welt entrückt.
Lausch in die wispernde Stille hinein,
dann wirst du bald vollkommen sein.
Hör auf mein Flüstern, meine Kraft,
die vor deinen Augen Bilder schafft.
Vertrau dich ruhig der Geschichte an,
sie zieht dich in ihren magischen Bann.
Sie zeigt dir Wunder, die nie gesehen,
und Abenteuer, die so nicht geschehen.
Tauche tief in meinen endlosen Weiten,
verschlinge die Worte, meine Seiten.
Lies mich, lies mich bis zum Schluss,
danach entlasse ich dich mit einem Gruß.
Doch gib Acht, verlauf dich nicht,
Sonst nehme ich am Ende dein Licht.
Nehme dir die Kraft zur Realität,
verirr dich nie, sonst ist es zu spät.
Von Büchern
Mit einem Kamm aus Waffenerz
durchkämmt die Welt ihr Aschehaar
und bloß ein Pfand begehrt ihr Herz,
das jedem Krösus unsichtbar.
Auch mein Herz ringt nach Harmonie
im Habgierjoch der Gegenwart.
Die Seele kalt und gierensschwer
bis sie zuletzt im Tod erstarrt.
Doch durch den Elendsschleier dringt
die Phantasie in Buchgestalt
und kleidet unsre Wirklichkeit
in ein Gewand aus Märchenwald.
Wo sie in ihrem Paradies,
wortgewalt und versbescheiden,
auch Hoffungslose hoffen ließ
und Leidgestrafte nicht mehr leiden.
Wo Bücher nur mit ihrem Duft
die Seelenfeuer neu entfachen
mit Flügelwesen in der Luft
und heimlich In-die-Seiten-lachen.
Dort tanzt die Seele göttergleich
und für ein Weilchen weicht die Uhr.
Durchs Lesen unermesslich reich
verliert die Geldgier ihre Spur.
Wenn ohne einen weisen Schluss
die Verse unerwartet enden,
so bitt ich um Entschuldigung,
dann halt ich wohl ein Buch in Händen-