Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Neulich in Metropolis

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    Mordred
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    Beitrag von Mordred Mo 15 Jul 2013, 13:22

    Auf mehrheitlichen Wunsch einer einzelnen Dame fiel mir noch eine kleine Geschichte ein:


    „Sie waren clever. Ansatzweise.“

    Der Mann im schwarzen Anzug lächelt. Er rückt seine Sonnenbrille zurecht und fläzt sich in den Lederstuhl, der neben dem riesigen Schreibtisch das einzige Möbelstück in dem riesigen Büro hoch über den Straßen von Metropolis ist.

    „Das wissen wir, Mr. Luthor“, antwortet der Agent. „Ich nehme an, Sie wissen, wer wir sind. Natürlich wissen Sie das. Sie wissen schließlich, dass wir clever sind, auch wenn ich nicht ansatzweise ansatzweise sagen würde. Bitte schließen Sie die Tür. Wir wollen doch ungestört sein.“

    Lex sieht sich um und begutachtet den anderen schwarzgekleideten Mann, der vor seinem Büro Wache hält.

    „Bitte, Mr. Luthor, schließen Sie die Tür. Was wir zu bereden haben, sollte an keines anderen Menschen Ohr dringen.“

    Betont gemessenen Schrittes geht Lex zur Bürotür und steckt den Kopf in den Flur.

    „Guten Tag, Agent Johnson!“

    Verwirrt nickt der Agent.

    „Agnes“, fährt Luthor fort, „bitte sorgen Sie dafür, dass wir nicht gestört werden. Niemand betritt mein Büro.“

    „Ihr 15:00 Uhr-Termin …“, fragt die junge Puerto-Ricanerin unsicher.

    „Soll im Gästezimmer warten.“

    Als Lex die Tür schließt, sieht er einen blauen Schimmer durch den Türschlitz. Lex lächelt. Ihm war klar gewesen, dass der Pfadfinder da sein würde. Er war nie weit entfernt, wenn die Regierung versuchte, Lex Probleme zu bereiten. Darauf hatte er sich verlassen.

    „Sie haben den Daily Planet gekauft“, beginnt der Mann in Luthors Sessel ohne Umschweife. „Wir möchten, dass Sie einige Umstrukturierungen vornehmen.“

    Luthors Lächeln wird breiter.

    „Ich denke, von uns beiden bin ich der, der etwas von Geschäften versteht.“

    Der Agent nimmt seine Sonnenbrille und starrt Luthor aus stahlblauen Augen an. Er lächelt immer noch, ein eisiges Lächeln, das selbst Dr. Fries vor Kälte schaudern lassen würde.

    „Es geht hier nicht um Ihre Geschäfte, Mr. Luthor“, sagt der Agent leise, als klängen seine Worte auf diese Art bedrohlicher. „Es geht um die nationale Sicherheit.“

    „Oh! Verstehe!“

    „Wir wollen, dass Sie dieses Superreporterteam aus dem Verkehr ziehen. Lane und Kent. Stecken Sie sie zu den Kleinanzeigen, feuern Sie sie – es ist uns egal. Aber ziehen Sie sie aus dem Verkehr.“

    Der Agent beugt sich nach vorne und fixiert Lex Luthor.

    „Und entlassen Sie Perry White als Chefredakteur. Er ist ein verdammter Pfadfinder, der an die Integrität der Presse glaubt. Wir können uns solche Pfadfinder nicht leisten.“

    Lex Luthor zieht die Augenbrauen zusammen. Sein Blick ist nachdenklich. Der Agent hat Recht. Whites Sinn für Integrität und Lois Lanes und Clark Kents Gespür für eine gute Story wurden auch ihm wieder und wieder zum Verhängnis. Lane deckte erst vor zwei Monaten ein Waffengeschäft von Lex Corp. auf, das ihn die Wahl zum Gouverneur kostete. Und wo Lane und Kent waren, tauchte meist auch dieser edle Recke in seinem blauen Anzug auf. Deshalb hatte Lex Luthor den Daily Planet gekauft. Um die Berichterstattung ein wenig steuern zu können. Vielleicht …

    „Welchen Grund“, fragt er den Agenten, „sollte ich haben, Ihren Wünschen zu entsprechen?“

    Das Lächeln des Agenten wird breiter. Breiter und kälter. Fast hat Lex den Eindruck, der Mann im schwarzen Anzug hätte sein Gesicht in flüssigen Stickstoff getaucht.

    „Weil, Mr. Luthor, eine Hand die andere wäscht und wir dann keine Ermittlungen über ein Waffengeschäft in Talwenien anstellen müssen. Sie sollten für solche Verhandlungen keine unverschlüsselten E-Mails benutzen.“

    „Tue ich nicht“, erwidert Lex beschwingt. „Und Sie ermitteln ohnehin nicht wegen dieses Geschäfts.“

    „Aber Mr. Luthor! Warum sollten wir das nicht?“

    Lex Luthors Beschwingtheit verliert sich schlagartig. Mit zwei Sätzen sprintet er zum Schreibtisch und packt den Agenten am Kragen.

    „Weil Lex Luthor sich nicht von einem Kretin wie Ihnen erpressen lässt!“

    Der Agent packt Luthors Handgelenke und versucht sich zu befreien. Das Lächeln weicht kurz einem Ausdruck den Entsetzen und der Furcht. Nach einem Sekundenbruchteil kehrt es zurück.

    „Lassen Sie ihn runter, Luthor!“, ertönt eine fordernde Stimme hinter Lex. Unwillig setzt er den Agenten ab.

    „Schön, dass Sie kommen konnten, Superman!“, begrüßt Lex den Neuankömmling ohne sich umzudrehen.

    „Sie wussten, dass ich da bin“, erwidert der Mann aus Stahl.

    Der Agent in Schwarz setzt seine Sonnenbrille auf und reibt sich den Hals, wo Lex Luthor ihn gerade gepackt hatte.

    „Welche Erpressung, Mr. Luthor?“, bringt der er hustend hervor. „Sie haben keine Beweise!“

    Lex tritt an den Agenten heran und starrt ihm in die sonnenbebrillten Augen.

    „Ich kann sogar beweisen, dass Sie Lex Corp. illegal abhörten. Ich kenne Ihre Abhörprotokolle.“

    „Wir wissen, dass Sie in der Lage sind, sich in unsere Computer zu hacken, Mr. Luthor“, lächelt der Agent.

    „Deshalb haben Sie extra Schreibmaschinen aus Deutschland bestellt. Ich sagte ja, Sie sind ansatzweise clever.“

    „Aber die Protokolle werden Sie schlecht gegen uns verwenden können. Es gibt keine Kopien und die Originale liegen in einem Hochsicherheitstresor. Sie können also keine Kopien haben, Mr. Luthor.“

    Lex sieht Superman an. Schweigen legt sich über das Büro, als Lex versucht, zu erraten, was der Pfadfinder jetzt vorhat.

    „Er hat die Farbbänder ihrer Schreibmaschinen aus dem Müll gesammelt“, klärt der Stählerne den Agenten auf. „Sie sollten die Dinge nicht achtlos wegwerfen.“

    Verwirrung macht sich auf dem Gesicht des Agenten breit.

    „Wenn Sie eine Schreibmaschine benutzen“, ergänzt Luthor, „gibt es immer eine Kopie: das Farbband. Es enthält alle Zeichen die getippt wurden. Ich weiß also, was Sie bei mir belauscht haben. Der Planet bleibt so strukturiert, wie er ist. Einzig Mr. Kent werde ich anderweitig einsetzen. Er beschäftigt sich ab sofort mit illegalen Handlungen von Regierungsbehörden.“

    Der Agent wird erst blass, dann rot, als ihm klar wird, dass Luthor dieses Gespräch drucken lassen kann.

    „Wenn Sie etwas über dieses Gespräch drucken lassen, ziehe wir Sie wegen Verleumdung zur Verantwortung, Luthor!“

    Lex lächelt noch breiter als bisher.

    „Sie vergessen, dass ich einen Zeugen habe“, gibt er mit einem Blick auf Superman zu bedenken. „Jeder weiß, dass Superman nie lügt.“

    Wenn Lex Luthor sich auf etwas verlassen kann, dann auf Supermans Sinn für Wahrheit und Gerechtigkeit. Der Agent schaut kurz in Supermans Augen und verlässt das Büro. Ja, Superman würde nie lügen. Auch über dieses Gespräch nicht.

    „Sind wir jetzt Verbündete oder ist lediglich der Feind meines Feindes mein Freund?“, fragt Lex den Mann aus Stahl, als sie alleine sind.

    „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen trauen kann Luthor. Aber im Moment haben wir dasselbe Ziel: die Menschen vor Willkür schützen.“

    Luthor nickt.

    „Ich vermute, meine Waffen sind nie in Talwenien angekommen.“

    „Wie besprochen“, bestätigt Superman. „Und bestellen Sie für die neuen Schreibmaschinen des Planet Textilfarbbänder. Die schwarzen Anzüge sollen doch nicht ähnliche Kopien finden, wie Sie, oder?“


    Zuletzt von Mordred am Do 12 Dez 2013, 10:43 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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    Beitrag von Floh Di 16 Jul 2013, 20:59

    Hallo Mordred!

    Toll, dass Ihnen noch etwas eingefallen ist! Very Happy Very Happy

    Ich muss gestehen, dass mir der Name Metropolis zunächst nichts sagte; ich wusste erst, dass es sich um eine Superman-FF handelt, als ich den Namen Luthor gelesen habe Mr. Green

    Mir sind ein paar kleine Tippfehler aufgefallen:

    Als Lex dirdie Tür schließt,

    [...]wo Lex Luthor ihn gerade gepackt hatte.

    Und ich würde die Namen von "Daily Planet" und "Lex Corp." in Anführungszeichen setzen, weil dann besser erkennbar ist, dass es ein Name ist. Bei mir hats auch kurz gestockt, bis mir eingefallen ist, dass die beiden ja für eine Zeitung arbeiten ^^

    Achja: Ich finde, das Wort "Pfadfinder" kommt etwas zu oft vor. Sie könnten das noch durch etwas anderes ersetzen, zB durch "Gutmensch" oder dergleichen (das ist das einzige, was mir auf die Schnelle eingefallen ist ^^°)

    Ansonsten finde ich die Geschichte sehr gelungen und was mir auch gefallen hat, ist, dass Sie die Männer in den schwarzen Anzügen wieder eingebaut haben Herzchen

    Liebe Grüße
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    Beitrag von Mordred Di 16 Jul 2013, 22:48

    Die Tippfehler sind korrigiert und den Pfadfinder schaue ich mir in Ruhe noch einmal an. Vielleicht fällt mir etwas besseres ein. Aber hey! Superman ist ein verdammter Pfandfinder! Trägt sogar ein Abzeichen. Wink

    Und die schwarzen Anzüge gehören dazu. Inklusive Sonnenbrillen. Irgendjemanden muss man ja aufeinanderhetzen.
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    Beitrag von schneeflocke Mi 17 Jul 2013, 21:20

    Auf mehrheitlichen Wunsch einer einzelnen Dame fiel mir noch eine kleine Geschichte ein:


    haben Sie, Mordred einleitend geschrieben.
    Nun gibt es bereits 2 Damen, die an einer Fortsetzung dieser "aktuellen" Reihe interessiert sind.

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    Beitrag von Mordred Mi 17 Jul 2013, 22:06

    Langsam wird's schwierig. So viele Helden und Schurke sind in diesem Lande ja nicht populär, sprich: bekannt.
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    Beitrag von Floh Do 18 Jul 2013, 07:56

    Wie wärs mit Spiderman?
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    Beitrag von Mordred Do 18 Jul 2013, 09:03

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