Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1

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     Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1 Empty Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1

    Beitrag von Maralein Sa 27 Apr 2013, 15:00

    Spoiler:


    KAPITEL 1
    Kaja
    Winzige Schneeflocken wehten mir ins Gesicht und blieben in meinen Wimpern hängen, als ein kalter Wind zwischen den Bäumen hindurchpfiff. Ich blinzelte einige Male, bis meine Sicht wieder frei war und grub meine Hände tiefer in die Taschen meines Mantels. Im Stillen hoffte ich, dass die morgendliche Kälte im Laufe des Tages noch ein wenig abflauen würde.
    »Wo bleibst du denn, Kaja?«, rief mein Bruder mir zu, dabei war der Abstand zwischen uns nicht einmal besonders groß. Trotzdem trieb ich mich ein wenig zur Eile und trat mit meinen alten Winterstiefeln in die Spuren meines Bruders, die tiefe Löcher in die dicke Schneedecke rissen. Als ich schließlich aufgeholt hatte, blickte Aran zu mir herunter. Sein tiefbraunes Haar, das für meinen Geschmack mal wieder etwas zu lang war, hing ihm in feuchten Strähnen ins Gesicht.
    »Wir sind bald da«, meinte er und mein Herz machte bei diesen Worten einen kleinen, aufgeregten Sprung.
    Unserer beider Blicke schweiften in die Ferne, wo man in dem leichten Schneefall zwischen den umstehenden Bäumen tatsächlich schon die Lichter der Stadt vermuten konnte, die in diesen frühen Morgenstunden den dämmrigen Himmel noch leicht erhellten. Ich liebte diesen Anblick und spürte schon das leise Kribbeln in meiner Brust, das meine Vorfreude auf die Stadt begleitete. Jedes Mal wieder erschien mir der Weg von unserem Dorf bis dorthin wie eine kleine Ewigkeit. Dann verstand ich, warum die Menschen aus der Stadt nurnoch ihren Bio-Chip zum Reisen nutzten, mit dem sie innerhalb eines Wimpernschlags im nächsten Ort auftauchen konnten. Doch gleichzeitig genoss ich es, Schritt für Schritt voranzukommen und alles um mich herum mit meinen Augen aufzunehmen, während ich mich immer weiter dem Ziel näherte, das auf mich fast wie eine fremde Welt wirkte.
    »Diese Raben schon wieder«, stöhnte Aran auf einmal und scheuchte mit einem heftigen Aufstampfen, das Unmengen an Schnee aufwirbelte, drei Raben auf, die soeben aus dem wolkenbehangenen Himmel hinabgesegelt und direkt vor seinen Füßen im Schnee gelandet waren. Sie waren schon zuvor hinter mir her geflogen, doch ich hatte sie gar nicht wirklich wahrgenommen. Ich war ihre Anwesenheit fast schon mehr gewohnt als die meines großen Bruders, der nun immer öfter das Haus verließ um sich eine neue Arbeit zu suchen. Bisher hatte er in dem Sägewerk unseres Dorfes gearbeitet, doch wie in vielen anderen Betrieben auf dem Land war dort Personal entlassen worden. Mein Bruder war einer unter vielen, der nun ohne eine Arbeit dastand.
    Ein wenig sehnsüchtig blickte ich den Raben hinterher, die sich nun mit großen, kräftigen Schlägen ihrer tiefschwarzen Flügel in die Lüfte erhoben. Sie stiegen immer höher und höher, bis ich sie in dem fallenden Schnee schließlich nicht mehr ausmachen konnte. Vielleicht ruhten sie sich ja auf den Inseln aus, die weit über uns im Himmel schwebten und ebenfalls in weißen Dunst und Schnee gehüllt waren.
    »Und, freust du dich, die Stadt einmal wiederzusehen?«, riss mein Bruder mich auf einmal aus meinen Gedanken.
    Ich zögerte kurz, antwortete dann jedoch mit einem Lächeln: »Natürlich.«
    Ich war lange nicht mehr in der Stadt gewesen. Und wäre heute nicht mein zwanzigster Geburtstag, hätte sich das in nächster Zeit wohl auch nicht geändert. Vielleicht könnte ich mir ja eine Kleinigkeit kaufen, wenn ich schon so eine seltene Gelegenheit hatte, doch selbst wenn dem nicht so war, wäre der Stadtbesuch das beste Geschenk, das mein Bruder mir hätte machen können.
    Zwischen mir und meinem Bruder herrschte nun wieder Stille. Doch es war kein unangenehmes Schweigen. Von uns beiden hatte einfach keiner etwas zu sagen, das von Bedeutung war. Also stapften wir weiter zwischen den Bäumen hindurch durch den Schnee. Meine Stiefel, die vor mir meiner Mutter gehört hatten, waren bereits durchweicht und die Kälte breitete sich überall auf meinem Körper aus. In diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als eine warme Feuerstelle oder eine Heizung.
    »Was genau möchtest du mir in der Stadt zeigen, Aran?«, brach ich schließlich die Stille. Die Frage hatte mich schon beschäftigt, seit Aran mich noch vor Sonnenaufgang geweckt hatte und mir gesagt hatte, dass er mit mir in die Stadt gehen wolle, weil dort etwas ganz Besonderes wäre. Die Frage tatsächlich zu stellen kam mir jedoch erst jetzt in den Sinn.
    »Das ist eine Überraschung«, antwortete Aran und ich hörte in seiner Stimme klar und deutlich das Lächeln, das sich gerade auf sein Gesicht gestohlen haben musste.
    Ich schaute von meinen Füßen auf, die sich mit jedem Schritt immer tiefer in den Schnee zu graben schienen, und sah mit leicht gerunzelter Stirn zu meinem Bruder hinüber.
    »Ich hasse Überraschungen, Aran.«
    »Das weiß ich.« Das Lächeln auf Arans Gesicht wurde noch eine Spur breiter, doch er schaute weiterhin stur geradeaus. Ein klares Zeichen dafür, dass ich nichts weiteres erfahren würde.
    Drei dunkle Schatten tauchten wieder aus dem wolkenverhangenen Himmel auf und lautlos landeten neben mir im Schnee wieder die drei Raben. Selbst in ihren tiefschwarzen Augen glaubte ich für den Bruchteil einer Sekunde ein belustigtes Funkeln aufblitzen zu sehen.

    • • •

    Nur kurze Zeit später erblickte ich zwischen den Bäumen die hohen, beigefarbenen und weißen Gebäude der Stadt, die in das warme Licht der Morgensonne getaucht waren und aus dem umliegenden Schnee ragten. Sie gaben immer wieder ein unglaubliches Bild ab und raubten mir auch dieses Mal wieder für einen kurzen Moment den Atem. Zwischen ihnen verweilten hier und da noch tapfer einige der kleineren Gebäude, doch diese wurden überschattet von der Erhabenheit der neueren Bauten. Nur in einigen älteren Vierteln herrschten noch die Altbauten über das Bild der Stadt.
    »Sie haben die Wohneinheit fertig gestellt, die bei unserem letzten Besuch noch im Bau war«, stellte Aran fest und deutete zu einem der Hochhäuser, dessen unzählige Fenster das Sonnenlicht reflektierten.
    »Mhm«, erwiderte ich, ließ meinen Blick jedoch gleich weiter zu dem großen Tor aus hellem Stein wandern. Es erhob sich nur etwa dreihundert Meter vor uns vor den ersten, weißen Gebäuden. Ein Wärter stand davor, so wie bei jedem unserer Besuche. Das war der einzige Teil, den ich hasste.
    Als wir direkt vor dem Stadttor angelangt waren schaute uns der bereits leicht ergraute Mann aus müden Augen an und fragte gelangweilt: »Grund des Besuchs?«
    »Einkäufe«, antwortete Aran knapp.
    »Dauer des Aufenthalts?«
    »Ein Tag.«
    »Im Besitz eines Bio-Chips?«
    »Keiner von uns beiden.«
    Der Wärter nickte mit gleichbleibend gelangweilter Miene und drückte auf einige Knöpfe auf einem kleinen, schwarzen Gerät in seiner Hand, dann bedeutete er uns mit einem Kopfrucken, dass wir weitergehen konnten. Erst als wir durch das Tor schritten und auch die drei Raben mir zweifellos auf dem Fuß folgten, spürte ich auch den misstrauischen Blick des Wärters, den die schwarzen Vögel offenbar aus seiner Starre gerissen hatten. Ich schaute noch einmal zu ihm und sah, wie er mich unverholen anstarrte. Seine tiefliegenden Augen huschten von meinem langen schwarzen Haar weiter zu meinem Gesicht und dort blieb er bei seiner Musterung an meinen eigenen, tiefschwarzen Augen hängen. Sofort verzog er die Mundwinkel nach unten und schüttelte abschätzig den Kopf.
    Ich wandte meinen Blick eilig wieder nach vorn. Jedes Mal wieder war es dasselbe mit den Torwärtern: Sobald sie die Raben erblickten, schauten sie mich an wie einen seltsamen Fremdkörper und bereuten es offenbar, dass sie mich so einfach in die Stadt gelassen hatten. Vielleicht sollten sie bei den routinierten Sicherheitskontrollen zukünftig einige Fragen hinzufügen.
    »Achte nicht auf ihn«, meinte Aran zu mir, während wir nebeneinander über die Straße schritten. Es waren erst so wenige Menschen in der Stadt unterwegs, dass der Schnee beinahe unberührt die Pflastersteine unter unseren Füßen bedeckte.
    »Ich weiß«, entgegnete ich und starrte stur geradeaus, auf den von Häusern gesäumten Weg der vor uns lag. Meine Vorfreude von zuvor war unter düsteren Gedanken begraben worden, doch ich hoffte, dass sie sich im Laufe des Tages lichten würden.



    Zuletzt von Maralein am Mo 03 Jun 2013, 16:16 bearbeitet; insgesamt 6-mal bearbeitet
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     Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1 Empty Re: Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1

    Beitrag von Teleri Mo 29 Apr 2013, 17:36

    Huhu Mara,

    also ich finde den Anfang exzellent. Du hast ihn wundervoll geschrieben, wenn ich das einmal so sagen darf. Ich hatte zwar bei der Beschreibung der Stadt das Gefühl, dass da hin und wieder zu oft das Wort "Stadt" auftauchte, aber ansonsten fand ich es sehr sehr gut.
    und weißen Gebäude der Stadt, die in das warme Licht der Morgensonne getaucht waren und aus dem umliegenden Schnee ragten. Zwischen ihnen verweilten hier und da noch tapfer einige der kleineren Gebäude, doch diese wurden überschattet von der Erhabenheit der neueren Bauten. Nur in einigen älteren Stadtteilen herrschten noch die Altbauten über das Bild der Stadt.
    »Sie haben die Wohneinheit fertig gestellt, die bei unserem letzten Besuch noch im Bau war«, stellte Aran fest und deutete zu einem der Hochhäuser, dessen unzählige Fenster das Sonnenlicht reflektierten.
    »Mhm«, erwiderte ich unverbindlich und ließ meinen Blick weiter zu dem großen Stadttor aus hellem Stein wandern. Es erhob sich nur etwa dreihundert Meter vor uns vor der weißen Stadt.

    Das ist dieser Abschnitt den ich meinte ^^

    Ansonsten fand ich die ganze Szenerie sehr schön, obwohl ich mir komischerweise Kaja etwas lebhafter vorgestellt habe. Gerade in Bezug auf den Besuch und das alles. Irgendwie hatte ich erwartet, dass sie voller Freude darüber ist. Hier scheint es aber eher so, als hätte sie ein bisschen Sorge davor. ^^

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     Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1 Empty Re: Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1

    Beitrag von Maralein Mo 29 Apr 2013, 17:48

    Huhu Dany :)
    Echt toll das du den Teil gelesen hast :3 und ich freu mich gerade riesig, dass du den Anfang gut fandest Herzchen *knuddel*
    das mit dem "Stadt" hab ich gerade Mal ein bisschen überarbeitet, hoffe es ist so besser :)

    Ansonsten fand ich die ganze Szenerie sehr schön, obwohl ich mir komischerweise Kaja etwas lebhafter vorgestellt habe. Gerade in Bezug auf den Besuch und das alles. Irgendwie hatte ich erwartet, dass sie voller Freude darüber ist. Hier scheint es aber eher so, als hätte sie ein bisschen Sorge davor. ^^
    hm, ich hatte mir Kaja gerade nicht so lebhaft vorgestellt, sondern wirklich eher ein wenig distanziert und etwas in sich gekehrt ... ich warte mal ab wie die anderen das sehen, sonst könnte ich das ja auch noch mal überarbeiten :)

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    Beitrag von Teleri Mo 29 Apr 2013, 17:50

    Und ansonsten korrigier ich mein Bild von ihr xD - stimmt, wenn ich an die Charakterbeschreibung von Kaja denke, ist sie ja eher distanziert - aber ich hatte fast gedacht, dass das erst im Laufe der Geschichte passiert ^^ - so am Anfang noch eine gewisse Unbeschwertheit und dann erst irgendwann bam ^^ - aber, wie gesagt, lass dich da bloß erstmal nicht verunsichern, ich wollte nur noch mal genau nachfragen und so - und anmerken und ich hach ich denke schon wieder zuviel ^^" - aber wie gesagt, ich finde deinen Einstieg insgesamt echt gelungen.
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     Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1 Empty Re: Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1

    Beitrag von Tin Mi 01 Mai 2013, 20:02

    Hallo liebe Mara!

    Endlich bin ich nun dazu gekommen dieses erste Kapitel zu lesen und ... was soll ich sagen? Es ist wirklich richtig toll geworden! :) Die Atmosphäre, die du schaffst, ist total authentisch und man kann sich die ganze Szenerie sehr gut vorstellen.
    Besonders schön finde ich, dass Kaja in Begleitung der Raben ist, dass du aber noch ein Geheimnis daraus machst, was der Grund dafür ist. Zunächst denkt man sich auch nichts dabei aber spätestens dann als sie in die Stadt kommen, wird man wirklich neugierig, was es nun damit auf sich hat. (Zumindest denke ich, dass es für die Leute so ist, die den Hintergrund nicht kennen. Very Happy)

    Ich muss zwar sagen, dass ich mir Kaja irgendwie auch ein wenig lebhafter vorgestellt hatte, dass sie sich freut in die Stadt zu kommen und ihren Geburtstag zu feiern ... aber ich finde es auch nicht schlimm, dass sie nun eher in sich gekehrt ist. Dann ist zwar der Unterschied zwischen jetzt und "nach dem Vorfall" nicht so deutlich, wie ich ihn mir gedacht hätte, aber das macht nichts. :)

    Hat mir wirklich gut gefallen!!
    Liebe Grüße
    Tin
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     Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1 Empty Re: Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1

    Beitrag von Pooly Do 02 Mai 2013, 18:31

    Hallo Mara,

    endlich komme ich dazu, deinen wundervollen ersten Teil unserer Episodengeschichte zu lesen. Und ich muss sagen, er hat mir schriftstellerisch wie auch den anderen beiden sehr gut gefallen. Man hatte die beiden direkt vor Augen, wie sie durch den Schnee stapfen und schon ziemlich erschöpft sind, auch wenn der Weg noch weit ist. Ich mochte Kajas Charakter auch sehr gern, ebenso wie die Schilderungen, die sie über ihr Leben und ihren Bruder eingebracht hat. Trotzdem kann ich mich Dany und Tin ein wenig anschließen, dass ich sie mir fröhlicher und lebhafter vorgestellt hatte. Das würde dann auch den Unterschied deutlicher herauskristallisieren (vor dem Vorfall & nach dem Vorfall) und vielleicht auch zu Beginn etwas mehr Spannung wecken. Jetzt ist sie eher so "Orr, die Stadt, was soll ich da, ich hab keine Lust". Da ist man als Leser dann auch eher so "Hm". Wenn sie eher "Yay, die Stadt!" gestimmt wäre, dann würde man direkt mit mehr Interesse an die Sache gehen, denke ich. So war jetzt mein persönlicher Eindruck dazu :) (Ich lasse mich aber auch gern vom Gegenteil überzeugen, so ist es nicht.)

    blickte Aran zu mir hinunter.
    Da du aus ihrer Sicht schreibst: "herunter"
    »Diese Raben schon wieder«, stöhnte Aran auf einmal und scheuchte mit einigen harschen Handbewegungen drei Raben auf, die soeben direkt vor seinen Füßen im Schnee gelandet waren.
    Das stelle ich mir optisch etwas drollig vor. Würde man nicht eher mit dem Fuß nach den Vögeln treten, als sich zu bücken, um sie mit Handbewegungen wegzuscheuchen?
    Lautlos landeten neben mir im Schnee wieder die drei Raben.
    Das fiel mir auch schon bei der ersten Erwähnung der drei Raben auf: Die kommen irgendwie aus dem Nichts. Ich meine, wenn alles weiß und voller Schnee ist, dann muss man sie doch wenigstens herannahen sehen, oder? Kreisen sie über den beiden oder kommen sie von naheliegenden Bäumen herabgeflattert? Ich finde, es reicht nicht, wenn sie nur landen, das ist irgendwie zu plötzlich.
    Der Wärter nickte mit gleichbleibend gelangweilter Miene und drückte auf einige Knöpfe auf einem kleinen, schwarzen Gerät in seiner Hand, dann bedeutete er uns mit einem Kopfnicken,
    Vielleicht "Kopfrucken" oder so?
    Erst als wir durch das Tor schritten und auch die drei Raben mir zweifellos auf dem Fuß folgten, spürte ich auch den misstrauischen Blick des Wärters, den die schwarzen Vögel offenbar aus seiner Starre gerissen hatten.
    Ich persönlich finde - ist aber nur ein Vorschlag - dass hier gut eine Beschreibung ihres Aussehens kommen würde. Rabenmenschen haben ja ein ganz spezielles Aussehen. Man könnte es hier ja so machen, dass das dem Wärter erst auffällt, wenn er auch die Raben sieht. Also irgendwas von wegen "vielleicht fallen ihm auch erst jetzt meine [schwarzen Haare/Augen etc.] auf, die mich in Kombination mit den Vögeln als das kennzeichnen, was ich bin" oder so. War aber nur so eine Idee beim Lesen :)

    Ein wirklich schöner Part, der mir sehr gut gefallen hat. Ich hoffe, dass du auch mit meinen Anmerkungen etwas anfangen kannst.

    Viele liebe Grüße,
    Marie
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     Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1 Empty Re: Der Riss im Gefüge - Kapitel 1 | Kaja #1

    Beitrag von Maralein Do 02 Mai 2013, 18:41

    Huhu Tin und Marie :)
    toll das ihr den Part auch gelesen habt und das er euch gefällt ^_^ das mit Kajas Charakter werd ich dann nochmal ein wenig überarbeiten, aber das wird auch nicht so schwer sein :)

    @Marie:
    deine Verbesserungen und Tipps werd ich gleich mal einbauen, auch wenn ich das mit dem Wegscheuchen der Raben von Kajas Bruder irgendwie mit den Händen besser finde scratch er muss sich ja nicht runterbücken um die wegzuscheuchen sondern wenn die nah vor ihm sind reicht da auch sicherlich eine Handbewegung aus dem Stand ... also würde ich jetzt so denken :)
    Zu einer Beschreibung von Kaja hab ich auch gleich schon eine Idee wie ich das ganz gut an der Stelle umsetzen kann ^.^

    lg Mara :3

    EDIT: Soo, hab jetzt ein paar Sachen verändert und Kaja wirkt jetzt hoffentlich aufgeregter :] Könnte allerdings sein, dass in den neuen Stellen ein paar Kommafehler sind :/ Wenn ihr einen findet dann sagt Bescheid :)
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    Beitrag von Teleri Do 02 Mai 2013, 19:22

    ²Mara: Was wirklich ausreichen würde, ist ein Stampfen mit dem Fuß, dann muss er nicht nach ihnen treten oder er ruft ihnen "Verschwindet" laut genug entgegen, mit einer heftigen Körperbewegung das reicht in den meisten Fällen aus.

    Ahhh, das ist wesentlich besser ^^ - es ist diese kleine Freude, die da ist, aber die sie irgendwie auf eine knuffige Weise zurückhält, ich glaube so kann ich das sogar noch ein bisschen ausbauen und das sogar plausibel erklären ^^


    Zuletzt von Teleri am Do 02 Mai 2013, 19:27 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag von Maralein Do 02 Mai 2013, 19:24

    gut, dann lass ich ihn mal aufstampfen :')
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    Beitrag von Teleri Do 02 Mai 2013, 19:29

    Ja, allein mit der Hand wird das wohl nichts ^^ - Raben sind schwer zu beeindrucken - zumindest die hier in Leipzig. Letztens hat mir sogar eines davon ein Salatblatt aus meinem Brötchen gemopst und ich war auch sauer, aber dieser miese, freche Vogel setzte sich auch noch frech in die Nähe des Tisches und Füßen ist der tänzelnd ausgewichen. Die Verkäuferin am Backwerk brauchte nen Besen um den zu verscheuchen. Da tat er mir dann schon wieder leid.
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    Beitrag von Maralein Do 02 Mai 2013, 19:35

    Haha, tja bei mir hier am Ende der Welt in der "Wildnis" (haha) sind die Viecher noch nicht so abgestumpft (nur die Möwen, die ab und zu eine Pizza aus der Hand reißen, wenn man am Hafen ist...) Bei unseren Raben würde wohl auch eine Handbewegung reichen, aber mit Aufstampfen ist man dann ja schon auf der sicheren Seite ;D

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