Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon

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    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon Empty Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon

    Beitrag von Pooly Do 14 Feb 2013, 01:00

    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon
    "Sie leben eingepfercht in ihren Unterkünften, werden rund um die Uhr überwacht und mies bezahlt - die Leiharbeiter bei dem Online-Versandhaus Amazon in Bad Hersfeld leben nahezu rechtlos, wie die beiden hr-Reporter Diana Löbl und Peter Onneken in ihrer Reportage zeigen."
    www.hr-online.de

    Viele von euch haben es sicherlich schon gehört; ich denke, dass dieses Thema trotzdem hier seinen Platz verdient hat, denn gerade für Bücherfans, die auf den Service vertrauen, ist es schon eine erschütternde Meldung, was in den letzten Stunden durch die Medien geht. Auf der Facebook-Seite des Unternehmens und auch über andere öffentliche Netzwerke wie Twitter (#Amazon) bekunden fast minütlich Nutzer ihre Enttäuschung und Frustration über die menschenunwürdige Behandlung der Leiharbeiter.

    "Was die Arbeiter tatsächlich erwartet, ist eine böse Überraschung. Nicht Amazon legt ihnen in Deutschland einen Vertrag vor, sondern eine Leiharbeitsfirma. Deutlich weniger Lohn als bei der Anwerbung in Spanien versprochen, nach Feierabend stundenlanges Warten auf den überfüllten Bus, der sie über zig Kilometer Autobahn in ihre Unterkunft bringen soll. Sie leben zu zweit auf engstem Raum in einem zu dieser Jahreszeit verlassenen Ferienpark.

    Hier führt ein Sicherheitsdienst ein Regime, das auf Einschüchterung setzt und immer wieder in die Privatsphäre der Arbeiter eindringt. Wer sich wehrt, fliegt raus. Fristlos. Die Reportage deckt auf, was sich hinter der Fassade von Amazon.de verbirgt und wer dafür zahlt, dass die schöne neue Warenwelt des Internethändlers so billig zu haben ist."
    www.daserste.de

    Die ganze Dokumentation könnt ihr euch hier durchlesen: Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon

    Video 1 - Video 2

    Wie viele andere war ich auch schockiert von diesen Nachrichten und bin persönlich sehr gespannt auf die Stellungnahme des Unternehmens zu dieser Sache - bisher hat man sich dazu zumindest noch nicht geäußert. Viele Nutzer sind inzwischen schon dazu übergegangen, Amazon zu boykottieren und ihr Konto dort zu kündigen.
    Wie sieht es bei euch aus? Was sind eure Gedanken zu dem Thema? Ich werde euch hier auf jeden Fall versuchen, auf dem Laufenden zu halten.
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    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon Empty Re: Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon

    Beitrag von Jagar Do 14 Feb 2013, 07:31

    Schlimme Sache, aber schockiert bin ich nicht wirklich. Solche Umstände sind bei Leiharbeitern doch gang und gäbe. Die Leiharbeit ist die moderne Form der Sklaverei.
    Und es ist natürlich klar, dass sich die User von Amazon jetzt himmelschreiend empören. Typisch deutsch, will ich mal sagen. Solange nichts davon bekannt war, haben sie brav bei Amazon bestellt, ohne einen Gedanken an mögliche Hintergründe zu verschwenden. Jetzt kommt es an Licht und der Aufschrei ist gewaltig. Sie löschen ihre Konten, aber nach ein paar Wochen, wenn das wieder im Sand verlaufen ist, kaufen sie auch wieder dort ein. So ist es doch immer schon gelaufen.
    Aber ich hoffe, Amazon nimmt sich diese Veröffentlichung zu Herzen und verbessert die Arbeitsbedingungen seiner Mitarbeiter.
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    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon Empty Re: Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon

    Beitrag von Tan Do 14 Feb 2013, 09:35

    Davon habe ich hier und heute leider das erste Mal gehört, da ich zurzeit kaum mehr Nachrichten anschaue.
    Es ist wirklich erschütternd, doch ich stimme Sascha zu - Leiharbeiter hatten es nie leicht, es ist einfach eine Schande wie sie behandelt werden. Gut jedoch, dass in Verbindung mit so einem Unternehmen mal wieder darauf aufmerksam gemacht wird! Auch wenn es sicher viele, viele andere Unternehmen betrifft, von denen wir alle wenn wir davon hören, maßlos enttäuscht sein werden.
    Es ist einfach nur schrecklich, doch ich glaube, solange die Gesetze und alles was mit Leiharbeit in Verbindung steht, nicht geändert werden, kann man selbst daran leider nicht viel ändern. Das Schlimme daran ist, dass diese Arbeiter meist keinen anderen Ausweg haben als die Leiharbeit. Sie sind auf das Geld angewiesen, auch wenn es sehr, sehr wenig ist.

    Ich bin auch gespannt was Amazon zu den Vorwürfen sagt, und wie das alles irgendwann mit welchem Satz unter den Tisch gekehrt wird.
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    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon Empty Re: Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon

    Beitrag von Sara Do 14 Feb 2013, 10:40

    Ich denke, wir müssen da nicht zu Amazon oder Zalando (gegen die es ähnliche Vorwürfe gibt) gehen, um Leiharbeiter zu sehen, die schlecht untergebracht sind, die schlecht behandelt werden, die schlecht bezahlt werden.

    Werfen wir doch mal einen Blick in das Call-Center von nebenan. Wer seinen Amazonaccount löscht, sollte dann wohl auch seinen Telefonanschluss bei der Telekom kündigen. Da kommen die Leiharbeiter zwar nicht aus anderen Ländern, aber versuch mal mit dem Geld unter den Arbeitsbedingungen über die Runden zu kommen und dann noch jeden Tag von irgendwelchen wütenden Kunden beschimpft zu werden, die ihren Frust an dir auslassen.

    Sascha trifft es da schon sehr genau: Leiharbeit ist die moderne Form der Sklaverei.

    Wobei ich sagen muss, dass man auch Glück haben kann und als Leiharbeiter in einem Unternehmen landen kann, das nur Fachkräfte vermittelt und die auch anständig bezahlt.

    Aber diese gängigen Unternehmen zu denen einen das Arbeitsamt schickt? Da geht es wohl eher darum die Statistik des Amtes zu beschönigen und dem Unternehmen gehts natürlich um Profit. Es ist wirklich ein Witz was eine Firma für einen Leiharbeiter bezahlt und was davon beim Arbeiter selbst ankommt.

    Tja, aber so ist das eben bei unseren Wirtschaftssystem. Es ist auf Wachstum ausgelegt und wenn der sonst nirgends mehr zu holen ist, dann geht es eben ans Humankapital. Solange die Politik da keinen Einhalt gebietet und solche Vorgänge sogar noch unterstützt werden, wird sich da vernutlich auch nichts dran ändern.
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    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon Empty Re: Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon

    Beitrag von Pooly Do 14 Feb 2013, 11:53

    Hey zusammen,
    danke für eure Reaktionen zu dem Thema!

    Leiharbeit ist sicherlich eine sehr verbreitete Sache, über die sich die Nutzer erst beschweren, wenn sie öffentlich wird - ja. So ist es ja immer. Ich denke außerdem, dass von den Medien auch noch ein wenig an der Dramatik geschraubt wurde, wie immer. Sicherlich gibt es auch Leiharbeiter, die schlechter untergebracht sind und weniger verdienen als 8,70 brutto.
    Zeitarbeit ist im interaktiven Handel, denke ich, ja bereits schon Gang und Gäbe, weil man vor allem eben auch an Hochzeiten wie Weihnachten als Kunde erwartet, dass die Bestellung pünktlich unter dem Weihnachtsbaum liegt. Irgendwie müssen die Unternehmen dieser erhöhten Anfrage zu bestimmten Stoßzeiten ja entgegen kommen.
    Bedenklich finde ich persönlich aber vor allem diese rechtsradikale "Sicherheitsfirma", die die persönlichen Gegenstände der Mitarbeiter durchwühlt und so aggressiv vorgeht - und ich denke, dass genau das ist, was die meisten Nutzer vor allem so schockiert ...
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    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon Empty Re: Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon

    Beitrag von Tan Do 14 Feb 2013, 12:08

    Bedenklich finde ich persönlich aber vor allem diese rechtsradikale "Sicherheitsfirma", die die persönlichen Gegenstände der Mitarbeiter durchwühlt und so aggressiv vorgeht - und ich denke, dass genau das ist, was die meisten Nutzer vor allem so schockiert ...
    Das ist allerdings ziemlich schockierend. Wozu das Ganze eigentlich? Die Leute werden dadurch ja noch gedemütigt und alles!
    Man verdient schon viel zu wenig, und dann noch so etwas. Mit Menschenwürde hat das wirklich gar nichts mehr zu tun.
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    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon Empty Re: Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon

    Beitrag von Pooly Do 14 Feb 2013, 18:25

    Inzwischen gibt es auch eine Stellungnahme von Amazon, die ihr hier findet: LEIHARBEITER - Amazon nimmt Stellung zu Vorwürfen der ARD
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    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon Empty Re: Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon

    Beitrag von SaKi Do 14 Feb 2013, 20:24

    Also, ich habe davon heut im Radio am Rande gehört (oho, ich höre noch Radio! *g*) und jetzt gerade habe ich mir diesen Tagesschau-Teaser angeschaut und das Zwei-Minuten-Video von der "Reportage".
    Ich muss erst mal sagen, dass ich auf ARD-Reportagen nicht mehr viel gebe. Von Ergebnisoffenheit ist da nichts zu spüren – es gibt einen bestimmten Punkt/ein bestimmtes Fazit, auf den/das man hinsteuert und da wird dann gnadenlos emotionalisiert und Zeug ans Licht gezerrt, wo sich jeder deutsche Bürger denkt "Recht haben sie, die gut recherchierenden Öffentlich-Rechtlichen! Böse, böse Buben sind das alles! Ich kaufe da nie wieder was!" Das war bei der kürzlich ausgestrahlen Apple-Reportage auch so. Und zufällig wollte sich Apple – genau wie Amazon im aktuellen Fall – zu den Ergebnissen dieser "Reportage" nicht äußern.

    Ich bin recht froh, dass sich Amazon doch recht schnell geäußert hat, offenbar wissen die, wie man mit Medien und "Medienkrisen" umzugehen hat. Alles andere hätte mich aber auch gewundert.
    Wenn ich ehrlich bin, glaube ich auch eher dem Statement von Amazon als dem, was die ARD-Journalisten so von sich gegeben haben. Wenn ich allein an die Anmoderation des Beitrags in der Tagesschau denke, wird mir schlecht. Da wird emotionalisiert (schon allein am Sprachgebrauch zu erkennen, der ist nämlich wenig neutral und ebenso wenig sachlich) und offenbar freut man sich, mal wieder eine große Story aufgetan zu haben.

    Was dann aber deutlich im Beitrag bei der Tagesschau herauskommt, ist, dass das Problem weder die Leiharbeit, noch die Bezahlung, die Arbeitszeiten oder die Unterbringung an sich ist. Sondern schlicht und ergreifend die Sicherheitsfirma. Übrigens wird im Beitrag so halbrichtig gesagt, dass Thor Steiner eine bei Rechten beliebte Marke ist. Die Marke selbst ist nichts rechtsgerichtet. Dennoch machen diese Typen auf mich auch einen recht … rabiaten Eindruck. Aber ganz ehrlich, ich kenn auch den einen oder anderen Security und die sehen auch aus wie 2 Meter große schlechtgelaunte Bulldoggen, aber die sind freundlich, aber bestimmt. Und tragen Glatze, obwohl sie nicht rechts sind. Kann man aber auch schnell verwechseln aufgrund des gängigen Bildes vom Otto Normalrechten. Ich würde also gern anstelle von "rechtsradikale Sicherheitsfirma" von einer "vermutlich rechten Gesinnung bei den Sicherheitsbeamten" sprechen. Bewiesen ist da ja auch noch nichts. Übrigens möchte ich behaupten, dass Amazon, sollte diese Sicherheitsfirma tatsächlich Menschen mit rechter Gesinnung beschäftigen, diese Firma nicht wissentlich ausgewählt hat. Und da kriegt man dann in der Reportage gesagt, dass das ja mit unserer Vergangenheit gar nicht geht und überhaupt, total verwerflich. Ganz ehrlich: So schlau wird Amazon auch sein. Ich kann mir also nur vorstellen, dass das unwissentlich passiert ist.

    Ich möchte auch gern mal wissen, woher die Journalisten der ARD (oder des hessischen Fernsehens, wie auch immer, letztendlich ist es eine große öffentlich-rechtliche Familie) die Zahlen haben, mit denen sie jongliert haben. Das wird auch nicht genannt. Ich kann auch behaupten, dass bei Amazon von x-tausend Mitarbeitern eigentlich nur 10 fest angestellt sind. Und stell mich vor eine Kamera und behaupte das. So. Jetzt beweist mir mal einer das Gegenteil. Aber halt, es brüllen ja schon alle Zeter und Mordio und Wie kann das sein und Ich lösch sofort meinen Account.

    Das, übrigens, finde ich ohnehin das Lächerlichste. Oho, Deutschland hat nach dem Sexismus im Alltag endlich ein neues Aufschrei-Thema. Böses Amazon!

    Sorry, ich neige bei so unreflektiert wiedergekäutem und dramatisiertem Medienblabla gern zum Zynismus. Aber ehrlich, es ist nichts bekannt, es lag zu dem Zeitpunkt keine Stellungnahme vor, ich hab nicht mal eine Ahnung, woher die ARD-Journalisten ihre Infos beziehen. Aber ich kann ja trotzdem erst mal groß rumposaunen, dass ich das ganz schön scheiße finde, was Amazon da gemacht hat. Und dass die überhaupt Leiharbeiter beschäftigen! Pfui Teufel.

    Mist, ich fange schon wieder an.
    Aber einmal muss ich noch.
    Als es hieß "In der Weihnachtszeit müssen sie 15 Tage durcharbeiten, das ist ja sooo schlimm und unmenschlich."
    Äh. Ja. Ich arbeite in der Medienbranche. Ich arbeite da nicht unbedingt Weihnachten durch, aber ein paar Wochen/Tage vorher, weil es um Weihnachten rum immer nen A**** voll Arbeit gibt. Oder lass mal die Deadline für ein Printmagazin näherrücken und zwei Anzeigen fehlen noch und zwei Kunden stellen sich tot ... und die Endkorrektur ist noch nicht durch, Bilder fehlen und plötzlich muss die Titelstory ausgetauscht werden, was das halbe Magazin umwirft. Joa, da komm ich doch um 10 ins Büro und geh um 17 Uhr wieder, nicht wahr? – Da würde mir mein Chef den Kopf abreißen und mir vermutlich eher persönlich die Tür einschlagen und mich danach an den Laptop fesseln!
    Wie Amazon schon in seiner Stellungnahme schrieb, gibt es genug Festangestellte und Leih-/Zeitarbeiter, die nun mal regelmäßig auftretende Spitzen in der Weihnachts- und anderen Geschenkezeit abdecken. Das ist vollkommen normal.

    Die Sicherheitsfirma ist allerdings offensichtlich das Letzte. Und ich denke, die hat die längste Zeit mit Amazon zusammengearbeitet. In einem so großen Unternehmen (und das ist kein In-Schutz-Nehmen, sondern lediglich eine Möglichkeit) kann es durchaus mal vorkommen, dass ein Missstand wie dieser nicht gleich oder erst durch externe Prüfung bekannt wird. Da gibt es sicherlich einen Verantwortlichen, der diese Firma beauftragt hat. Dieser Auftrag ging aber sicherlich entweder durch mehrere andere Hände (Vorgesetzte etc.) oder aber geschah eigenverantwortlich (und dann waren es nur sehr wenige Hände), aber ich glaube auch nicht, dass der Vorstand von Amazon zu jeder Abteilung sagt "Gebt mir mal alle Aufträge und was ihr sonst noch so den ganzen Tag macht, wir gucken mal drüber, weil wir ja eh nichts zu tun haben."
    Das soll natürlich den Missstand nicht entschuldigen und es ist gut, dass er aufgedeckt wurde. Aber ich finde schon, dass die ARD da mal wieder etwas entdeckt hat und nun mit großem Tamtam wieder einen Bösen in die Hall of Blame stellt. Gleich neben Apple (unnütz, überteuert, miese Arbeitsbedingungen etc. pp.) und den ganzen anderen bösen Buben der deutschen und internationalen Wirtschaft. Sachliche und vor allem fachlich nachvollziehbare Berichterstattung sieht jedenfalls anders aus.

    Just my two cents.
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    Beitrag von Jagar Mo 18 Feb 2013, 13:48

    SaKi, du hast das ausführlich und supertoll beschrieben. Mehr kann ich eigentlich gar nicht mehr dazu sagen. Ich unterschreib das voll und ganz.

    Ich behalte mein Konto übrigens, schon allein deswegen, weil ich mir meinen Kindle sonst in die Haare schmieren könnte ^^
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    Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon Empty Re: Kritik an den Arbeitsbedinungen bei Amazon

    Beitrag von Miyann Sa 02 März 2013, 08:31

    Hach, Saki, du sprichst mir aus der Seele.

    Ich habe lange nur von dem Bericht gehört und gelesen und ihn erst etwas später gesehen. Meiner Meinung nach war der Bericht sehr suggestiv und wenig neutral aufgebaut, ganz im Gegenteil. Bestes Beispiel: Als diese Sicherheitsfirma "vorgestellt" wurde, zeigten sie die Homepage und gleich danach Bilder von Waffen auf einer Seite.
    Ich habe danach die Homepage aufgerufen: Nix von Waffen. Tolle Berichterstattung, wirklich.

    Und ansonsten: Lagerarbeit ist sicher nicht das Schönste, das kann sich wohl jeder vorstellen. Und sicher gibt es Dinge, die geändert werden müssen (die vollen Busse z.B.), dann aber auch wieder Sachen, wo ich mich ernsthaft wundere, dass hier so draufgehauen wird. Nun ja.
    Ich habe Freunde, die zu einem geringeren Stundenlohn arbeiten.

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