Jussi Adler-Olsen - Verachtung
Bildquelle
Originaltitel: Journal 64
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Seitenzahl: 544 Seiten
ISBN: 978-3-423-28002-0
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Originaltitel: Journal 64
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Seitenzahl: 544 Seiten
ISBN: 978-3-423-28002-0
Inhalt:
Das Sonderdezernat Q stößt auf sechs Personen, die alle im September 1987 spurlos verschwanden. Carl Mørck ermittelt in diesen Vermisstenfällen zusammen mit seinen Assistenten Assad und Rose.
Die Spuren führen zu einer Partei namens »Klare Grenzen« und den Parteimitbegründer Curt Wad, ein Gynäkologe mit unmenschlichen Ansichten und einer schrecklichen Vergangenheit. Dieser sieht sein Lebenswerk durch die drei Ermittler mit ihren etwas eigenen Strategien sehr gefährdet und reagiert skrupellos.
Hintergrund:
In diesem Buch wird immer wieder auf eine Frauenanstalt auf Sprogø eingegangen, die es von 1923 bis 1961 wirklich in Dänemark auf eben dieser Insel gegeben hat. Im Zuge der damals geltenden Gesetze zur Rassenhygiene und Eugenik wurde die Anstalt, auch bekannt unter dem Namen »Kellersche Anstalt«, eingerichtet und es wurden Frauen eingeliefert, die der damaligen Moral nicht gerecht wurden. Oft wurden sie im gleichen Zuge als »debil« abgestempelt und kamen nur durch eine Einwilligung in eine Sterilisation von der Insel zurück aufs Festland.
Auch weiterhin spricht das Buch auch Zwangssterilisationen an, die zu der Zeit nicht nur in Dänemark oft vorherrschten, sondern in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in etwa dreißig westlichen Staaten praktiziert wurden. In Dänemark wurden bis 1967 ungefähr elftausend Frauen sterilisiert, wobei man davon ausgeht, dass es sich bei 50% um eine Zwangssterilisation handelte.
Bis heute hat das Königreich Dänemark den betreffenden Frauen keine Entschädigung gezahlt und sich auch nicht bei den Opfern für die Menschenrechtsverletzung entschuldigt. Dies erfolgte dagegen in Staaten wie Schweden, Norwegen und Deutschland bereits.
Das Sonderdezernat Q stößt auf sechs Personen, die alle im September 1987 spurlos verschwanden. Carl Mørck ermittelt in diesen Vermisstenfällen zusammen mit seinen Assistenten Assad und Rose.
Die Spuren führen zu einer Partei namens »Klare Grenzen« und den Parteimitbegründer Curt Wad, ein Gynäkologe mit unmenschlichen Ansichten und einer schrecklichen Vergangenheit. Dieser sieht sein Lebenswerk durch die drei Ermittler mit ihren etwas eigenen Strategien sehr gefährdet und reagiert skrupellos.
Hintergrund:
In diesem Buch wird immer wieder auf eine Frauenanstalt auf Sprogø eingegangen, die es von 1923 bis 1961 wirklich in Dänemark auf eben dieser Insel gegeben hat. Im Zuge der damals geltenden Gesetze zur Rassenhygiene und Eugenik wurde die Anstalt, auch bekannt unter dem Namen »Kellersche Anstalt«, eingerichtet und es wurden Frauen eingeliefert, die der damaligen Moral nicht gerecht wurden. Oft wurden sie im gleichen Zuge als »debil« abgestempelt und kamen nur durch eine Einwilligung in eine Sterilisation von der Insel zurück aufs Festland.
Auch weiterhin spricht das Buch auch Zwangssterilisationen an, die zu der Zeit nicht nur in Dänemark oft vorherrschten, sondern in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts in etwa dreißig westlichen Staaten praktiziert wurden. In Dänemark wurden bis 1967 ungefähr elftausend Frauen sterilisiert, wobei man davon ausgeht, dass es sich bei 50% um eine Zwangssterilisation handelte.
Bis heute hat das Königreich Dänemark den betreffenden Frauen keine Entschädigung gezahlt und sich auch nicht bei den Opfern für die Menschenrechtsverletzung entschuldigt. Dies erfolgte dagegen in Staaten wie Schweden, Norwegen und Deutschland bereits.
Sie spürte seinen lauernden Blick mit jeder Faser ihres Körpers und sie wusste,
dass ihr Leben binnen Sekunden in sich zusammenstürzen würde,
wenn sie nicht augenblicklich reagierte. [...]
»Erinnerst du dich nicht mehr an mich, Nete? Doch, das tust du. Curt Wad. Du erinnerst dich sicher.«
dass ihr Leben binnen Sekunden in sich zusammenstürzen würde,
wenn sie nicht augenblicklich reagierte. [...]
»Erinnerst du dich nicht mehr an mich, Nete? Doch, das tust du. Curt Wad. Du erinnerst dich sicher.«
Meine Meinung:
Der vierte Teil um Carl Mørck, Assad und Rose aus dem Kopenhagener Sonderdezernat Q ist endlich erschienen. Wieder Mal graben die drei einen alten Fall aus, der größer als anfangs gedacht ist. Spannung pur bis zur letzten Seite wartet hier auf jeden begeisterten Krimi- und Thriller-Fan und immer wieder sorgen Assad und Carl für Lacher. Aber diesmal wird alles durch diesen wahren, schrecklichen Hintergrund überschattet.
Ich muss sagen, dass mir dieses Buch sogar am Besten gefallen hat von allen bis jetzt erschienen Büchern der Reihe.
Dies lag hauptsächlich an dem Hintergrund, den Adler-Olsen sich für dieses Buch ausgewählt hat und auf das er all die Geschehnisse stütz. Hinzu kommen die bekannten und unbekannten Charaktere, die alle wirklich toll gezeichnet sind und mit denen man immer mehr mitfiebert.
Vor allem die bereits bekannten Charaktere sorgen auch hier wieder für einige Überraschungen. Carls Liebesleben wird angekurbelt, seine zukünftige Exfrau verschwindet scheinbar endgültig aus seinem Leben. Von Assad weiß man immer noch nicht viel, aber man bekommt immer mehr das Gefühl, dass etwas da ist, was ihn extrem belastet und man würde am liebsten allein seinetwegen das nächste Buch lesen, um über seine Geschichte mehr zu erfahren. Auch über Rose, die im dritten Teil doch teilweise sehr seltsam war, erhält man einige neue Informationen und lernt sie so näher kennen und in irgendeiner Weise auch verstehen.
Der vierte Teil um Carl Mørck, Assad und Rose aus dem Kopenhagener Sonderdezernat Q ist endlich erschienen. Wieder Mal graben die drei einen alten Fall aus, der größer als anfangs gedacht ist. Spannung pur bis zur letzten Seite wartet hier auf jeden begeisterten Krimi- und Thriller-Fan und immer wieder sorgen Assad und Carl für Lacher. Aber diesmal wird alles durch diesen wahren, schrecklichen Hintergrund überschattet.
Ich muss sagen, dass mir dieses Buch sogar am Besten gefallen hat von allen bis jetzt erschienen Büchern der Reihe.
Dies lag hauptsächlich an dem Hintergrund, den Adler-Olsen sich für dieses Buch ausgewählt hat und auf das er all die Geschehnisse stütz. Hinzu kommen die bekannten und unbekannten Charaktere, die alle wirklich toll gezeichnet sind und mit denen man immer mehr mitfiebert.
Vor allem die bereits bekannten Charaktere sorgen auch hier wieder für einige Überraschungen. Carls Liebesleben wird angekurbelt, seine zukünftige Exfrau verschwindet scheinbar endgültig aus seinem Leben. Von Assad weiß man immer noch nicht viel, aber man bekommt immer mehr das Gefühl, dass etwas da ist, was ihn extrem belastet und man würde am liebsten allein seinetwegen das nächste Buch lesen, um über seine Geschichte mehr zu erfahren. Auch über Rose, die im dritten Teil doch teilweise sehr seltsam war, erhält man einige neue Informationen und lernt sie so näher kennen und in irgendeiner Weise auch verstehen.
Die Handytastatur hatte zweifellos ein Pygmäe mit Makkaroni-Fingern entwickelt. Jeder durchschnittliche Nordeuropäer musste sich beim Tippen fühlen wie ein Nilpferd beim Blockflötespielen.
Aber Adler-Olsen schafft es auch die anderen Charaktere präzise und genau einzufangen. So haben wir Nete Hermansen, aus deren Sicht man immer wieder etwas erfährt. Dadurch bekommt man einen Einblick in ihr Vorhaben und ihre Vergangenheit und fragt sich regelrecht, wie sie überhaupt so weiterleben konnte und sich zu der Frau entwickeln konnte, die sie im Prolog ist. Hier kommt besonders der Hintergrund um die Anstalt auf Sprogø zum Einsatz, denn Nete gehört zu den Frauen, die auf dieser Insel gefangen gehalten wurden und alles miterlebt haben. Auch wenn sie ein fiktiver Charakter ist, bekommt man, denke ich, einen guten Einblick, wie es auf Sprogø zugegangen sein muss.
Auch Curt Wad ist ein sehr gelungener Charakter. Über ihn erhält man Einblicke aus der Vergangenheit, aber auch aus der jetzigen Zeit. Man erfährt viel über seine Partei und die geheime Organisation, die vor allem früher aktiv gewesen ist und bei der Frauen ohne ihr Wissen sterilisiert wurden. Außerdem merkt man an seiner Partei und an seinem Vorhaben, wie leicht es doch manchmal sein kann, dass sich so perfide Ansichten überallhin ausbreiten können. Man kann sich demnach scheinbar nie sicher sein, was wirklich hinter den Kulissen mancher Parteien so abspielt und ist am Ende entsetzt, dass sich ihre Kontakte bis hin zur Polizei ausbreiten.
Da kommen wir auch schon genau zu dem Thema, das sich durch das ganze Buch zieht. Zwangssterilisierung, Abtreibungen ohne das Wissen der Frauen, Vergewaltigung und Frauen, die wie Dreck behandelt wurden. Ein Thema, das explosiv ist und auf Sprogø in Dänemark bis 1961 wirklich passiert ist.
Genau weil Adler-Olsen vor solch einem Thema nicht zurückschreckt, gefällt mir dieses Buch sehr gut. Er lässt immer wieder die Grausamkeit der damaligen Anstalt durchscheinen und gibt dem Leser dadurch ein ganz ungutes Gefühl. Immer wenn ich das Buch für eine Lesepause unterbrechen musste, habe ich weiterhin über diese Dinge nachgedacht, vor allem mit dem Hintergedanken, dass es sich alles auf eine wahre Anstalt stützt, ist es noch schrecklicher und regt noch mehr zum Nachdenken an.
Auch Curt Wad ist ein sehr gelungener Charakter. Über ihn erhält man Einblicke aus der Vergangenheit, aber auch aus der jetzigen Zeit. Man erfährt viel über seine Partei und die geheime Organisation, die vor allem früher aktiv gewesen ist und bei der Frauen ohne ihr Wissen sterilisiert wurden. Außerdem merkt man an seiner Partei und an seinem Vorhaben, wie leicht es doch manchmal sein kann, dass sich so perfide Ansichten überallhin ausbreiten können. Man kann sich demnach scheinbar nie sicher sein, was wirklich hinter den Kulissen mancher Parteien so abspielt und ist am Ende entsetzt, dass sich ihre Kontakte bis hin zur Polizei ausbreiten.
Da kommen wir auch schon genau zu dem Thema, das sich durch das ganze Buch zieht. Zwangssterilisierung, Abtreibungen ohne das Wissen der Frauen, Vergewaltigung und Frauen, die wie Dreck behandelt wurden. Ein Thema, das explosiv ist und auf Sprogø in Dänemark bis 1961 wirklich passiert ist.
Genau weil Adler-Olsen vor solch einem Thema nicht zurückschreckt, gefällt mir dieses Buch sehr gut. Er lässt immer wieder die Grausamkeit der damaligen Anstalt durchscheinen und gibt dem Leser dadurch ein ganz ungutes Gefühl. Immer wenn ich das Buch für eine Lesepause unterbrechen musste, habe ich weiterhin über diese Dinge nachgedacht, vor allem mit dem Hintergedanken, dass es sich alles auf eine wahre Anstalt stützt, ist es noch schrecklicher und regt noch mehr zum Nachdenken an.
Beim Aufwachen stellte sie fest, dass ihre Arme mit einem Lederriemen festgezurrt waren. Zum Schreien hatte sie keine Kraft mehr.
So lag sie tagelang da, ohne ein Wort zu sprechen. Wenn Nete gefüttert werden sollte, drehte sie den Kopf weg und dachte an ihren Zufluchtsort hinter dem Hügel mit den Pflaumenbäumen und an die Strahlenbündel der Sonne, die funkelnd durch das Laub fielen.
So lag sie tagelang da, ohne ein Wort zu sprechen. Wenn Nete gefüttert werden sollte, drehte sie den Kopf weg und dachte an ihren Zufluchtsort hinter dem Hügel mit den Pflaumenbäumen und an die Strahlenbündel der Sonne, die funkelnd durch das Laub fielen.
Das einzige, was etwas schade ist, ist dass das Buch wieder einmal sehr schnell vorbei war. Ich hatte es in Null-Komma-Nichts, trotz der über 500 Seiten, durch und bin wirklich traurig, dass ich jetzt nicht weiter mit Carl, Assad und Rose an irgendwelchen alten Fällen arbeiten kann, sondern erst bis zum nächsten Teil warten muss, der aber hoffentlich schnell erscheinen wird. Am liebsten würde ich mir die Manuskripte des Autors schnappen und mir von ihm alles über die geplanten weiteren Bücher erzählen lassen.
Fazit:
Alles in allem hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen und ich kann es nur jedem wärmstens ans Herz legen, der spannende Thriller gerne liest und gleichzeitig auch vielleicht etwas über die Vergangenheit eines Landes erfahren möchte.
Von mir erhält das Buch 5 von 5 Sterne.
Fazit:
Alles in allem hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen und ich kann es nur jedem wärmstens ans Herz legen, der spannende Thriller gerne liest und gleichzeitig auch vielleicht etwas über die Vergangenheit eines Landes erfahren möchte.
Von mir erhält das Buch 5 von 5 Sterne.
Die kursiven, schwarzen Abschnitte sind Zitate aus der hier vorgestellten Ausgabe.