Kriegsklingen - Band 01 der Klingenromane
(Originaltitel: The First Law 01 - The Blade Itself)
Joe Abercrombie
~ 800 Seiten
ISBN 978-3453532519
15,- €
Inhalt:
Logen Neunfinger ist im ganzen Norden berühmt, dabei will er eigentlich nur noch seine Ruhe haben. Durch verschiedene Umstände begegnet er dem Magier Bayaz, und weil er nichts Besseres zu tun hat, schließt er sich diesem an.
Der nach jahrelanger Kriegsgefangenschaft verkrüppelte Inquisitor Glokta kämpft indes in Adua, der Hauptstadt der Union, gegen die Intrigen der Tuchhändlergilde an.
Der Union droht ein Krieg gegen die Nordmänner unter der Führung des skrupellosen Bethod, der fast alle Nordstämme unter seinem Banner vereint und die, welche ihm nicht folgen wollten, vernichtet hat.
Die Südländerin Ferro ist auf der Flucht vor und gleichzeitig auf einem Rachefeldzug gegen die Gurkhisen, als ihr der geheimnisvolle Yulwei begenet und sie überredet, mit ihm nach Adua zu gehen.
Dort hat der junge Hauptmann Luthar eigentlich nur eine Sorge: Er soll das Fechtturnier gewinnen, hat aber eigentlich gar keine Lust zu trainieren ...
Meine Meinung:
Das Buch bietet alles, was ich mir schon lange gewünscht habe: Gut platziertes, nie erzwungen wirkendes Gemetzel, einen Schuss Magie, jede Menge Zynismus, Spannung, richtig tolle Charaktere und so gar keine Romantik.
Es hebt sich sehr deutlich von vielen anderen Fantasyromanen ab, in denen der strahlende Held in den Kampf zieht und am Ende noch strahlender dasteht.
Es gibt eigentlich gar keine Helden, kein Gut und Böse, nur Menschen, die unter unterschiedlichsten Umständen aufgewachsen sind und gelebt haben und entsprechend denken und handeln.
Ich bin sehr früh dem Schreibstil verfallen, der sehr sarkastisch und teilweise wirklich makaber ist.
Man darf nicht allzu zart besaitet sein, denn wie gesagt, rosa Fluff findet man hier keinen.
Im ersten Band passiert erst einmal nicht allzu viel, weil die vielen Hauptpersonen eingeführt werden müssen, man muss die Welt erst einmal kennenlernen und begreifen. Am Schluss laufen einige Fäden zusammen und man bekommt eine Idee, was die größeren Zusammenhänge sind.
Ich habe die Lektüre genossen, besonders wegend er Charaktere, die so unterschiedlich, aber auf ihre Art alle liebenswürdig sind - und sei es der Nordmann, der ohne zu zögern tötet, wenn es sein muss (wobei "Es muss sein" Auslegunssache ist). Jeder hat seine Fehler und Macken, eigentlich hat jeder auch gehörig einen an der Waffel, aber gerade das macht die Sache interessant und spritzig.
Das Buch ist der erste Band der Klingentrilogie, gefolgt von Feuerklingen und Königsklingen. Außerdem gibt es noch die unabhängigen Einzelbände Racheklingen und Heldenklingen, die in derselben Welt spielen, aber nicht direkt mit der Trilogie zu tun haben.