- Der komplette Plot -
Kaja - die Rabenfrau - geht mit ihrem älteren Bruder nach ihrem 20. Geburtstag das erste Mal in die Stadt, weil sie jetzt volljährig ist und wird dort von einem dunkelhäutigen Mann mit vollkommen schwarzen Augen angesprochen, als ihr Bruder gerade nicht da ist, um etwas für sie (eine Überraschung?) zu besorgen. Sie versteht keines seiner Worte und er macht ihr große Angst, aber er geht, kurz bevor ihr Bruder wiederkommt. Sie erzählt ihm von ihrem verstörenden Erlebnis, aber er sagt, dass das vermutlich einfach irgendein komischer Typ war und nachdem sie noch eine Weile in der Stadt waren kehren sie nach Hause zurück - zu Fuß, weil sie keinen implantieren Chip haben.
(Informationen zu Chips, Technologien, etc. gibt es im Material-Bereich.)Detailüberlegungen zu den ersten Szenen:
Der Besuch in der Stadt ist das Geburtstagsgeschenk von Kajas Bruder für sie. Sie sollten sehr früh losgelaufen sein, damit sie den Tag in der Stadt genießen können. Wenn sie zu Fuß unterwegs sind und etwa zwei drei Stunden bis in die Stadt brauchen. Sie treffen morgens in der Stadt ein und ihr Bruder bittet Kaja, an einem leicht wiederzufindenden Platz auf ihn zu warten, weil er etwas gesehen hat, was er unbedingt näher betrachten möchte. (Vielleicht hat er einen Straßenhändler gesehen und will dort ein kleines Armband für sie holen, als nachträgliches Geschenk zum Geburtstag.)
Er feilscht natürlich, was einige Zeit in Anspruch nimmt, und dem Rabengeist genügend Zeit gibt, sich Kaja zu zeigen. Dann kommt ihr Bruder zurück und sie erzählt ihm von ihrem Erlebnis. Er es als irgendeinen wirren Passanten ab - die sich in einer Stadt gerne mal zeigen. Danach besuchen sie gemeinsam einen Markt in der Stadt. An diesem Tag - es ist Winter - gibt es nämlich ein kleines Straßenfest in der Nähe des Tempels, das erst abends richtig losgeht? So vergisst Kaja die Begegnung mit dem Rabengeist schon fast wieder.
Auf dem Heimweg werden die beiden aber voneinander getrennt - es ist bereits dunkel und der düstere Mann aus der Stadt, der sich später als Rabengeist herausstellen soll, tritt aus einem der Schatten hervor, sodass nur Kaja ihn sieht. Daraufhin erschreckt sie sich so sehr, dass sie vom Weg abkommt und in den Wald flieht, sodass ihr Bruder sie nicht gleich finden kann. Sie verirrt sich jedoch in der Finsternis und plötzlich ist sie von Raben umzingelt, die sich auf die stürzen und sie fällt in eine Art Trancezustand und kann sich später kaum mehr an das erinnern, was geschehen ist. Ihr Bruder findet sie bewusstlos und bringt sie nach Hause, währenddessen hat Kaja schreckliche Albträume, von einer dunklen Welt, in der verzweifelte, unheimliche Wesen hausen die sie mit ihren blassen Augen mustern.
Als sie erwacht kann sie ihre Augen nicht wieder schließen, ohne diese Welt zu sehen, aber ihre Familie denkt, sie wäre verrückt geworden und macht sich eher Sorgen um ihr geistiges Wohl, als das, was Kaja sagt, wirklich ernst zu nehmen. Deswegen packt sie einige Sachen und geht in die Stadt, wo sie auf Hilfe hofft, aber sie findet sich überhaupt nicht zurecht. Nach langem Herumirren kommt sie verzweifelt an einem Tempel an, wo sie einem der Mönche ihr Problem schildert, aber er hält sie für (gestört? drogenabhängig? xD), weil sie vollkommen verstört ist und nur noch wirr redet und weist sie ab. Durch ihren Schlafmangel ist sie vollkommen konfus und durch ihre lange Reise ist sie hungrig und schmutzig. Eine Priesterin (Narin) hört jedoch das Gespräch mit und auch wenn sie ihr nicht glaubt, bietet sie Kaja einen Unterschlupf und Nahrung an, weil sie Mitleid mit ihr hat. Doch einige Male kann sie Kaja nachts im Schlaf beobachten und bemerkt, dass da wirklich etwas sein muss, denn Narin besitzt Krith, den sechsten Sinn der Geistlichen, und kann daher die Energien sehen/spüren. Während sie Kajas unruhigen Schlaf beobachtet, scheint sich das Licht in den Räumen leicht zu verdunkeln. Nicht viel - nur, dass man eine Unregelmäßigkeit bemerkt. Sie nimmt die Energien wahr, wie sie es immer tut, nur scheint ein Teil dieser Energie in Kaja zu verschwinden, wofür sie keine Erklärung hat. Und langsam beginnt Narin Kaja zu glauben.
Narin befindet sich im Dienst eines reichen Wirtschaftsbosses (?), weil ihre Familie schon seit Generationen in seiner Schuld steht. Sie hat deswegen als Taubenfrau des Öfteren Aufgaben für ihn zu erledigen, was auch immer das sein mag. Sie ist aber zudem die einzige Person, die weiß, dass er ein Herzmensch ist und deswegen Gedanken lesen kann. Nach langer Zeit der Überredung, erklärt sich der Mann (Merikh) bereit, einen Blick in Kajas Gedanken zu werfen, um den beiden zu helfen, herauszufinden, was das Problem ist und was dort vor sich geht. Er lässt sich jedoch erst dazu 'herab', nachdem Narin damit gedroht hat, sein Geheimnis um seine Existenz als Herzmschen zu verraten. Er entdeckt die seltsame und tatsächlich bestehende Verbindung zu dieser anderen und düsteren Welt ...
Detailüberlegungen zu Merikhs Überzeugungen:
Im Grunde kommt Merikh bei all seinen Mitmenschen als "Vollarsch" herüber. Er ist sehr arrogant, selbstgefällig und eitel - sich seiner Wirkung und vor allem seiner Fähigkeiten sehr bewusst. Seine telepathische Gabe erleichtert ihm das Vorankommen im Leben auf allen Ebenen. Doch er leidet auch unter dem ständigen Ansturm von fremden Gedanken, die sich immerwährend in seinen Kopf drängen, auch wenn er nichts weiter will als seine Ruhe haben. Das macht ihn auch zynisch, ironisch und verletzend.
Er ist aber auch ein intelligenter und neugieriger Mensch. Zuerst lehnt er es unter allen Umständen ab, Narin einen Gefallen zu tun ("Hab ich es nötig, mich zum Lakaien einer Bediensteten zu machen?"), aber irgendwann sieht er in ihren Gedanken das Mädchen Kaja und erfährt - gegen seinen eigenen Willen - von ihren Problemen. Er versucht sich zu sperren, doch er ertappt sich dabei, dass ihn Kaja und ihre Probleme zu interessieren beginnen, bis er schließlich wissen will, was dahintersteckt.
Sie stoßen bei ihren "Untersuchungen" diesbezüglich auf einen Wissenschaftler (Ireneo), der zwar im Dienste der Industrie arbeitet, aber schon seit Jahren die abwegige und verspottete Meinung vertritt, die Energie, die verwendet wird, um alles anzutreiben, komme aus einer Art parallelen Dimension und weil Narin keinen anderen Ausweg sieht, wendet sie sich schließlich an ihn. Sie finden dabei heraus, dass das Gleichgewicht zwischen den Welten gestört ist. Kaja kann durch ein geistiges Trainig immer tiefer in die Geisterwelt eintauchen und erfährt, dass die einst harmonische und schöne Welt durch das Verbrauchen der Energie in der Menschenwelt zu einem schrecklichen Ort geworden ist, an dem die verstorbenen Seelen keine Ruhe mehr erwartet. Dieses Ungleichgewicht könnte deswegen zum Verschmelzen der beiden Welten und gleichzeitig zum Zusammenbruch aller Regeln von Leben und Tod führen ...
Sie müssen also einen Weg finden, die Menschheit davon zu überzeugen, den Verbrauch der Energie so schnell wie möglich aufzuhalten. Eine schwierige Sache, denn immerhin würde das die komplette Welt erst einmal lahm legen. Hilfesuchend wenden sich die Freunde an den obersten Priester des Tempels und bitten ihn, seine Fühler auszustrecken und etwas in die Gänge zu leiten - es unter der Bevölkerung bekannt zu machen, eben durch die geistlichen Kanäle, die ja doch sehr viele Anhänger haben. (Und die Geistlichkeit predigt schon seit Jahrhunderten, dass die Energie nicht verbraucht werden darf). Die Nachricht breitet sich über diese Kanäle wie ein Lauffeuer unter den Menschen aus.
Die Bewohner der Welt spalten sich daraufhin in zwei Lager: diejenigen, die denken, es wäre Unsinn, was die Geistlichen dort erzählen und diejenige, die in absolute Panik. Die Situation eskaliert immer weiter, die Demonstrationen werden aggressiver. Die Menschen, die den Geistlichen glauben, bekommen mit der Zeit sogar solche Wut, dass sie mit Gewalt versuchen, die Energiefabriken zum Aufhören zu bewegen. Es gibt diverse Anschläge.
Detailüberlegungen:
Während die Front der Geistlichkeit immer extremere Ausprägungen annimmt, versucht man sich von der Seite der Industriellen her eher an Schlichtungsversuchen. Die Fabriken müssen sich massiven Vorwürfen entgegen stellen, mit denen sie schon immer zu tun hatten.
Mit gespielt ruhigem Auftreten gehen die Inhaber der Firmen (unter anderem auch Merikh) an die Medien heran, um zu erklären, dass man versuchen würde, die Vorwürfe zu prüfen, die Energieversorgung aber nicht abschalten kann, ohne dass alle Technik zusammenbricht. Diese Versuche, die Bevölkerung zu beruhigen, schlagen jedoch fehl.
Während die Welt im Chaos ist, entstehen die ersten temporären Lecks in der Grenzzone zwischen den Ebenen der Lebenden und der Geister; und Geister entweichen in die Welt der Lebenden. Sie sind nicht die Feinde der Lebenden, aber sie sind verzweifelt. Ihre Beschaffenheit als Energiewesen oder Geister verschafft ihnen die Möglichkeit, Einfluss auf alle Einrichtungen zu nehmen, die mit ihrer Energie betrieben werden. Zunächst sind es nur Nadelstiche, doch im Verlauf des Romans werden die Lecks größer und es gelangen immer mehr Geister in die Welt der Lebenden. Anlagen stellen ihren Dienst ein, Kraftwerke fallen aus, Chips versagen zeitweise ihren Dienst. Es wird immer schwerer, das normale tägliche Leben aufrecht zu erhalten. Die Versorgung der unterseeischen Städte bricht zusammen usw. Erst, als es fast zu spät ist, beginnen die Menschen zu verstehen und zu glauben, was dort vor sich geht.
In dieser chaotischen Zeit machen Kaja und ihre Freunde machen sich - unter Anleitung des Mönches und mithilfe alter Aufzeichnungen - auf den Weg, um den Rabengeist zu suchen und ihn um Hilfe zu bitten. Er lebt in einem Berg, den er nur einmal in 100 Jahren verlassen kann.
Detailüberlegungen:
Die Materialbeschaffenheit dieses betreffenden Berges schwächt die trennende Grenze zwischen realer und Geisterwelt permanent, sodass sie dort quasi "dünner" ist - dünner als an jedem anderen Ort. Nur alle 100 Jahre nehmen die 3 Monde des Planeten eine Konstellation ein, die an diesem Berg eine zeitlich begrenzte Permeabilität erzeugt. Der Rabengeist kann in die reale Welt austreten und eine Weile darin verweilen. Dabei verliert er jedoch Substanz und muss zurückkehren, bevor die "offene" Zeit verstrichen ist. Gleichzeitig eröffnet sich auch für reale Wesen während dieser Zeit die Möglichkeit, in die Geisterwelt zu wechseln.
Nachdem sie den Rabengeist nach einer Suche mit einigen Schwierigkeiten gefunden haben, teilt er ihnen mit, dass die Lecks von Kaja geschlossen werden können, wenn sie sich in der Geisterwelt befindet. Dazu ist eine Reihe von Relikten notwendig, die in jeder Form auftauchen können und gesucht werden müssen. Die Gruppe spaltet sich auf, um die Relikte zu suchen.
Danach schicken sie Kaja damit in die Geisterwelt, wo die Lecks geschlossen werden müssen. Das Gleichgewicht der Welt stellt sich nur sehr langsam wieder her, aber es gelingt. Die Menschheit arbeitet nun daran andere Energiequellen zu nutzen.
Doch Kaya steckt noch immer in der Geisterwelt fest und es gibt keine Möglichkeit für die Freunde, sie wieder herauszuholen. Der Rabengeist erklärt Kaya, dass es ihr vermutlich nun ebenso ergehen würde, wie ihm. Doch sie ist noch kein Geist, weil ihre Lebensuhr noch nicht abgelaufen ist. Ihr Verweilen in der Geisterwelt wird zunehmend schwieriger und sie wird schwächer. Die Geisterwelt scheint sich zunehmend gegen ihre Anwesenheit zu wehren. Der Rabengeist versucht, ihr zu helfen, doch Kajas Zustand wird immer schlechter. Schließlich begreift er, was geschieht: Die Geisterwelt selbst stößt Kaja als Fremdkörper ab. Er muss ihr also helfen und sie so schnell wie möglich herausbringen. Dadurch aber verbraucht er seine komplette Energie der jenseitigen Welt. Er wird - wie sich später herausstellt - als Mensch in der diesseitigen Welt wiedergeboren.
Kaja kann so also gerettet werden und erscheint irgendwo in der Welt, körperlich wohlbehalten, doch ohne Erinnerung und ohne ihre bisherigen Fähigkeiten. Sie ist nun eine ganz normale Frau, wird jedoch von ihren Freunden aufgefunden, die sich um sie kümmern ...