Pooly's Kunst und Schreibforum

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capitaine_solitaire
Thora
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    Eine Frage

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    Beitrag von Thora Mi 02 Mai 2012, 20:15

    Mein Leben ist schön. Mir fehlt es an nichts. Ich brauche nicht viel, oder doch? Jedenfalls habe ich mehr, als ich brauche. Darf ich nicht im Luxus leben und was ich habe auch nutzen?
    Geld spielt keine Rolle. Ich habe genug. Nicht übermäßig viel, aber ich muss nicht rechnen. Darf ich das nicht vor anderen erwähnen, ohne dass man mich für aufgeblasen hält?
    Mir geht es gut. Meiner Familie auch. Keiner liegt im Sterben. Wir verstehen uns alle gut. Niemand ist geschieden oder liegt im Clinch. Darf ich das nicht mehr vor euch erwähnen, wenn eure Eltern getrennt sind?
    Mein Leben gefällt mir. Die Welt gefällt mir. Die Menschen gefallen mir. Darf ich nicht sagen, dass das Leben schön ist, wenn Du gerade wieder deprimiert bist und Dich darüber beklagst, wie schlecht Dein Leben ist?
    Ich will nicht arrogant erscheinen. Aber ist es arrogant, das, was man hat, nicht zu verstecken? Ist es arrogant, die Fakten zu nennen, wie sie sind, ohne sich selbst als leidend darzustellen?
    Du hasst mich dafür, dass ich dies sage. Aber ich will niemandem Rechenschaft ablegen müssen darüber, wie ich mich in meinem Leben fühle. Für mein Glück bin ich Dir keine Rechenschaft schuldig.
    Ich bin glücklich. Muss ich mich jetzt schämen?
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    Beitrag von capitaine_solitaire Mi 02 Mai 2012, 20:29

    Liebe Mari,

    vielen Dank dafür, dass du das mal ausgesprochen hast und dabei auch noch so deutlich auf den Punkt bringst.
    Ähnliche Fragen stelle ich mir oft, genauso aber stelle ich mir auch die Fragen andersrum also:

    Darf ich nicht auch traurig sein, wenn mein Leben eigentlich gut ist?
    Muss ich glücklich sein, nur weil andere den Grund für meine Trauer nicht sehen?

    Grundsätzlich sollte sich aber doch niemand wegen seiner Gefühle, wegen seines Glücks genauso wenig wie wegen seiner Trauer vor anderen rechtfertigen müssen.
    Ich mag mir nicht vorwerfen lassen, dass es mir anders geht als den Menschen um mich herum, weder im Schlechten und schon gar nicht im Guten.

    Wo kämen wir hin, wenn wir uns nicht mehr über die Dinge freuen dürften, die gut für uns sind, nur weil andere sie vielleicht nicht haben :)

    Vielen Dank für diesen wahren Gedankensplitter und verzeih meinen zusammenhanglosen und wenig konstruktiven Kommentar :)

    Liebe Grüße
    Mia
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    Eine Frage Empty Re: Eine Frage

    Beitrag von Thora Mi 02 Mai 2012, 20:37

    Hallo Mia!

    Ich fand Deinen Kommentar gar nicht wenig konstruktiv Wink
    Du hast die Frage mal umgedreht, das ist auch wichtig zu sehen :)

    Aber schön, dass es auch andere gibt, die diese Frage verstehen Wink

    LG
    Mari
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    Beitrag von misstress Mi 02 Mai 2012, 23:33

    Hey, Mari :)

    Wie versprochen [teilweise xD], schaue ich mal hier hinein und sehe, dass du mir aus der Seele gesprochen hast. Oft hege ich die gleichen Gedanken und stelle mir diese Fragen. Ich finde, dein Gedankensplitter drückt so Vieles aus und doch eigentlich nur das eine: müssen wir uns wirklich für das, was wir fühlen, rechtfertigen?

    - Nein. So sehe ich das zumindest und deshalb tu ich das auch nicht länger.

    Ich bin glücklich. Muss ich mich jetzt schämen?
    Den Satz zum Abschluss gesetzt finde ich wirklich gut - er bleibt im Gedächtnis haften. Total toll. Auch sonst, ließ sich der Splitter sehr flüssig lesen (:

    Liebste Grüße,
    Laura
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    Beitrag von Thora Do 03 Mai 2012, 21:50

    Hallo Laura :)

    Danke für den Kommentar.
    Ja, den Abschlusssatz hatte ich als erstes im Kopf, der Rest ist erst später entstanden Wink
    Schön, dass Dir der Splitter auch gefällt ^.^

    Ich hätte gleich am Anfang mit vernichtenden Kommentaren gerechnet, aber vielleicht kommen die ja noch. Wink

    LG
    Mari
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    Beitrag von Imaginary Sa 21 Jul 2012, 01:39

    Hey Mari,

    ein sehr interessanter Gedankensplitter, den du da geschrieben hast. Ich kann dir im Grunde genommen nur zustimmen, ich finde es auch immer etwas daneben, wenn man blöde angemacht wird, weil man nicht mit einer Trauermine durchs Leben läuft, wenn es nicht unbedingt sein muss. Viele unserer Mitmenschen signalisieren uns irgendwie, dass es uns nicht gut gehen darf, nur weil es ihnen gerade nicht so gut geht. Ich muss mich Mia auf der anderen Seite aber auch ein bisschen anschließen, denn andersherum gibt es das natürlich auch, dass man manchmal einfach traurig ist, obwohl man es eigentlich doch ganz gut hat. Ich finde es wichtig, dass man seinen Emotionen so oder so auch mal freien Lauf lassen kann und dass alle Leute da ein bisschen Rücksicht nehmen. Insofern hat mir dein kleiner Gedankensplitter sehr gut gefallen, denn er drückt wie gesagt etwas aus, was ich mir auch schon häufiger gedacht habe. Gefällt mir also sehr gut und ließ sich auch sehr angenehm lesen.

    Besonders die letzten zwei Sätze haben mir sehr gut gefallen und sie machen einen auch irgendwie nachdenklich - eben weil von manchen Leuten, teilweise der Gesellschaft selbst, der Eindruck vermittelt wird, dass es etwas Schlechtes sei, glücklich zu sein.

    Dein Gedankensplitter hat mir jedenfalls, wie gesagt, sehr gut gefallen :)

    Liebe Grüße,
    Sina
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    Beitrag von Thora Mo 23 Jul 2012, 23:15

    Hallo Sina!

    Danke für die tolle Rückmeldung :) Ich freue mich, dass so viele hier ähnlicher Meinung sind wie ich.
    Tatsächlich geht es auch umgedreht, wie Mia sagt. Das ist allerdings eine ganz andere Richtung, deswegen hat sie in diesem Text nicht so viel Aussagekraft Wink Aber natürlich darf sie nicht außer Acht gelassen werden.

    Schön, dass Dir mein Text gefällt! :)

    LG
    Mari
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    Eine Frage Empty Re: Eine Frage

    Beitrag von moriazwo Di 24 Jul 2012, 12:31

    Hallo Mira,

    ich gestehe, ich lese in diesem Bereich normalerweise nicht. Nach er Lektüre deines Gedankensplitters frage ich mich allerdings, wieso eigentlich nicht? Ich bin durch Zufall darüber gestolpert und habe eine Menge Wahrheit darin entdeckt - sowohl in deinem Originalgedankensplitter, als auch in der Umkehrung, einen Post später.
    Ja, die Fragen sind allesamt mehr als berechtigt und ich kann nur sagen, dass man sich seiner Gefühle niemals schämen sollte. Man darf sich über das eigene Glück freuen, wenn andere traurig sind. Aus dieser Freude entspringt unter Umständen sogar Hoffnung für die, denen es im Augenblick nicht so gut geht, wenn sie am Glück ihrer Mitmenschen teilhaben dürfen. Man sollte sich auch an dem erfreuen, was man hat, auch wenn andere es nicht haben.
    Dieses Schämen und die Peinlichkeit, die hier angesprochen wird, würde auf eine Schuld hindeuten, die mir bewußt wäre, die jedoch nicht besteht. Niemand ist für das Schicksal verantwortlich, das es mit anderen weniger gut gemeint hat. Es mag tragisch sein, jedoch nicht von Schuld behaftet. Wäre es so, wäre Glück etwas Schlechtes und das mag sich mir nicht erschließen. Ich gönne jedem ein besseres Leben, Gesundheit, Liebe - aber ich muss deshalb nicht beginnen, mir mein eigenes zu missgönnen, oder?

    LG Michael
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    Eine Frage Empty Re: Eine Frage

    Beitrag von Thora Di 24 Jul 2012, 20:00

    Hallo Michael!

    Danke für den Kommentar. Schön, dass du es ähnlich siehst :)
    Und tatsächlich ist das Jemandem-etwas-gönnen ein wichtiger Punkt bei dieser Sache, denn ich kenne einige, die das gar nicht können, und mir fällt es schwer.

    LG
    Mari
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    Eine Frage Empty Re: Eine Frage

    Beitrag von Nakyo Mo 30 Jul 2012, 20:26

    Ich denke, dass Gefühl, sich dafür schämen zu müssen, dass es einem gut geht, ist das falscheste Gefühl, dass man haben kann. Und doch wird uns heute oft von der Gesellschatft eingeredet, dass es einem schlecht zu gehen hat, ansonsten ist man arroganz und überheblich.
    Schön bringst du diese Entrüstung rüber, ohne wütend zu werden. Es ist einfach nur enttäuschend, dass andere so engstirnig sind...
    Aber auch Sina drückt es schön aus... Man darf auch mal enfach so traurig sein, auch wenn eigentlich alles wie geschmiert läuft. Und dafür muss man sich ebenfalls nicht schämen!
    Danke für den Gedankensplitter!
    LG
    Nadine

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