~ Dark Canopy ~ Jennifer Benkau Script5 2012 525 Die Autorin: Jennifer Benkau wurde 1980 in Solingen geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann, drei Kindern und zwei Katzen inmitten lauter Musik und vielen Büchern lebt. Nachdem sie in ihrer Kindheit Geschichten in eine Schreibmaschine gehämmert hatte, verfiel sie pünktlich zum Erwachsenwerden in einen literarischen Dornröschenschlaf, aus dem sie zehn Jahre später, an einem verregneten Dezembermorgen, von ihrer ersten Romanidee stürmisch wachgeküsst wurde. Von dem Moment an gab es kein Halten mehr. Dark Canopy ist ihr erster Roman für junge Erwachsene. [Quelle: http://www.script5.de/autoren/autor-19279_benkau_jennifer.html] Zum Inhalt: Der Percents sind Soldaten, die für den 3. Weltkrieg erschaffen wurden. Mittels Gentechnik ist es den Menschen gelungen, "perfekte Soldaten" zu züchten, die den Menschen körperlich weit überlegen sind. Ihre einzige Schwäche: Sie reagieren extrem empfindlich auf Sonnenlicht. Sie haben im Verlauf eines Krieges die Herrschaft über die Menschen an sich gerissen und verdunkeln den Himmel fast ständig, um sich im Freien gefahrlos bewegen zu können. Den Menschen ist es verboten, die Stadt zu verlassen. Einzig einige Rebellenclans, zu denen auch die 20-jährige Joy gehört, wehren sich gegen das System. Bei einer Rettungsaktion wird Joy von den Percents gefangen genommen. Während ihrer Zeit in Gefangenschaft muss sie erkennen, dass die Percents keineswegs die gefühlslosen, blutrünstigen Wesen sind, wie man ihr immer eingeredet hat, und dass die Menschen bei weitem nicht die ach so unschuldigen Opfer sind ... Der Percent Neél, der sie zur Soldatin ausbilden soll, gewährt ihr mehr und mehr Einblick in seine Welt und die wahren Umstände, die zur Übernahme durch die Percents führten. Joy findet sich in eienr nahezu aussichtslosen Position zwischen zwei Fronten wieder, die hoffnungslos verfeindet sind. Meine Meinung: Ich hatte von vorneherein sehr große Erwartungen an das Buch und wurde in keiner Hinsicht enttäuscht. Als Leser lernt man eine harte Welt kennen, in der die Fronten klar verteilt zu sein scheinen - die Menschen sind diejenigen, die unter der grausamen Herrschaft der Percents zu leiden haben. Aber als Joy gefangen wird, fällt es schnell schwer, die Percents zu hassen und wird bald unmöglich. Denn der Unterschied zwischen Mensch und Percent ist rein physischer Natur. Ich war nach den ersten 100 Seiten gefesselt von dieser Welt, die, wenn man die wahren Hintergründe erfährt, entsetzlich realistisch erscheint. Der Mensch hat sich seinen größten Feind selbst geschaffen. Aber nicht durch das bloße Schaffen der Percents - sondern dadurch, wie er mit ihnen umgegangen ist. Die Percents haben all die Grausamkeit und Kälte, die sie den Menschen entgegenbringen, von ebendiesen gelernt und selbst erfahren. Die Geschehnisse im Buch sind sehr glaubwürdig dargestellt - Joy ändert ihre Meinung über die Percents nur langsam, während Neél im Gegenzug wenig Gutes über die Menschen gehört hat. Gegenseitig bringen sie sich mehr über ihre Arten bei und kommen sich sehr, sehr zaghaft näher. Beide wissen, dass ihre Situation aussichtslos ist, und so entwickeln ihre Gefühle sich langsam und sehr glaubhaft. Es geht nichts schnell - alte Vorurteile und Ängste lassen sich nicht von einem Tag auf den anderen auslöschen. Ich habe ab einem gewissen Punkt mehr für die Percents empfunden, als für die Menschen. Mehrfach kam in mir die Frage hoch, ob es etwas gibt, wozu Menschen nicht fähig sind. Die Antwort lautet: Nein. Das Ende des Buches ist der grausamste Cliffhanger, den ich je erlebt habe, ich saß während der letzten Seiten fluchend und weinend vor dem Buch, habe mich ins Kopfkissen verkrallt und wollte nicht wahrhaben, was die Menschen bereit sind, zu tun. Ich habe das Buch heute Nacht beendet und konnte zunächst nur die Menschen hassen für das, was sie tun, weil sie kein Stück besser sind als die Percents, die sie selbst erschaffen haben. Ich kann also nur sagen: Dieses Buch war großartig, auf eine erdrückende, grausame Weise, die mich für das nächste Jahr quälen wird, bis die Fortsetzung erscheint. Benkaus Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Zwischendurch auch richtig trocken und bissig, sodass man als Leser durchaus mal was zum Lachen hat. Joy und Neél sind zwei sympathische, glaubhafte Protagonisten, mit denen ich sehr mitgefiebert habe. Langeweile kam mir zu keinem Zeitpunkt auf. Ich kann immer noch nicht ganz fassen, wie sehr das Buch mich mitgenommen hat. Es tut entsetzlich weh, daran zu denken. Von mir die volle Punktzahl!. Hier geht's zur Fortsetzung Dark Destiny |
Zuletzt von Falko am Do 28 Feb 2013, 15:07 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet