Pooly's Kunst und Schreibforum

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    John Green und David Levithan - Will & Will

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    John Green und David Levithan - Will & Will Empty John Green und David Levithan - Will & Will

    Beitrag von captaincow Mi 04 Apr 2012, 13:03

    John Green und David Levithan - Will & Will 420_16103_118755_xl

    Informationen
    Hardcover | 400 Seiten
    Erschienen am 26. März 2012
    im cbt Verlag
    ISBN: 978-3-570-16103-6
    Preis: 14,99 €
    L E S E P R O B E



    Inhalt
    Sie heißen beide Will Grayson, wohnen beide in Chicago, sind beide siebzehn und tragen neben demselben Namen und demselben Alter dasselbe Problem mit sich herum: Aus lauter Angst, das Ding mit der Liebe zu versemmeln, lassen sie sich auf Romantisches gar nicht erst ein.
    Der eine Will zögert seit Wochen, sich selbst das einzugestehen, was für alle anderen offensichtlich ist: dass er nämlich bis über beide Ohren in seine wunderbare Mitschülerin Jane verliebt ist. Der andere Will flüchtet sich lieber in seine dubiose Online-Beziehung zu einem gewissen Isaac, anstatt sich im real life vor seinen Freunden zu outen. Doch alles ändert sich, als Will & Will eines Abends ganz zufällig aufeinandertreffen …



    Meinung
    Wenn John Green und David Levithan zusammen ein Buch schreiben, dann ist das, als würde man Joghurteis mit Oreos essen: Beides schon so sehr leckere Zutaten, die gemeinsam ein wunderbares Essen ergeben. Der Geschmack ihres gemeinsamen Werks „Will & Will“ lässt sich aber auch mit dem eines Oreo-Joghurteises vergleichen: Süß und zum Wohlfühlen, aber auch mit schmerzlichen Begleiterscheinungen wie zu kaltem Eis, das zu Gehirnfrost führt, und zu harten Keksen, an denen man sich die Zähne ausbeißt. Denn mit „Will & Will“ haben die beiden Autoren wieder eine Geschichte geschaffen, wie man sie von ihnen kennt: Aus dem Leben geschnitten, mit lustigen und traurigen Episoden, viel Authentizität, verrückten und glaubwürdigen Charakteren und einer großzügigen Prise Sprachwitz.
    Die Geschichte dreht sich um zwei Jungen mit dem Namen Will Grayson. Beide wohnen in den USA, doch bis auf ihren Namen existiert zunächst keine Verbindung. Beide Wills erzählen in diesem Buch ihr Leben. Der Will Grayson mit den ungeraden Kapitelzahlen wurde von John Green geschrieben, während David Levithan den anderen übernahm. Entgegen anfänglicher Befürchtungen, dass sich bei beiden Jungs lediglich der Schreibstil ein wenig unterscheiden würde, haben die Autoren ihren Charakteren jeweils unverwechselbare Stimmen gegeben. Es fiel mir deshalb nicht schwer, zu beiden Hauptcharakteren eine Verbindung aufzubauen und nach jedem Kapitelwechsel in den Kopf des anderen Wills zu wechseln.
    Schon nach wenigen Kapiteln bemerkt man, dass Will Grayson und Will Grayson mehr Gemeinsamkeiten haben. Beide durchleben schwierigere Phasen des Erwachsenwerdens, die von den Autoren sehr authentisch geschildert werden. Sie haben es mit ihrem Umfeld nicht gerade leicht, machen sich allerhand Gedanken über das Leben und die Welt – und bleiben dennoch auf dem Boden der Tatsachen. John Green und David Levithan haben hier keine Figuren kreiert, die meilenweit von der Realität entfernt sind. Sie sind nicht durch und durch heldenhaft, nicht durch und durch gut. Doch gerade ihre fehlerhaften Charaktere machen sie liebenswert und zu umso interessanteren Buchfiguren. Obgleich ich nicht jede Entscheidung und nicht jedes Verhalten befürwortet habe, verlor ich das Interesse an „Will & Will“ nie. Die Entwicklung, die beide Charaktere durchlaufen, und die Schilderung ihrer Sicht auf die Welt machen das Buch auf eine ganz besondere Art spannend.
    Die Nebencharaktere sind ähnlich ansprechend gezeichnet. Eine Vielfalt an Figuren bekommt der Leser hier geboten: Die zurückhaltende Gothic, das musikverliebte Mädchen, den vor Energie sprühenden und schwulen besten Freund, etc. In Schubladen einordnen lassen sich diese Figuren jedoch auch nicht – an jeder konnte ich ein überraschendes Detail bemerken. Einzig allein Tiny, den besten Freund eines der Wills und der später auch eine weitere Verbindung zwischen den beiden schafft, war für mich manchmal etwas schwer vorstellbar. Auch wenn ich ihn als Figur mochte, ertappte ich mich immer wieder dabei, wie sich mein Bild von ihm gegenüber dem im Buch dargestellten unterschied. Alle anderen Dinge in diesem Buch – die Sprache, die anderen Charakteren, die Gefühlen, die Reaktionen – sind gut geschildert, aber so reduziert gehalten, dass sie nicht übertrieben wirken. Bei Tiny hatte ich jedoch nicht diesen Eindruck – ein bisschen weniger hätte es wohl auch getan. Stellenweise konnte ich ihn nicht ernst nehmen, weil er mich viel zu sehr an einen großen, plüschigen Teddybär erinnerte.
    Homosexualität stellt in „Will & Will“ auch ein großes Thema dar. Leider wird es in vielen Büchern viel zu selten thematisiert, doch John Green und David Levithan nehmen in der Hinsicht kein Blatt vor den Mund. Wirklich toll. Gut eingebunden ist das Thema hier auf jeden Fall – und auch die Reaktionen darauf. Sie sind glaubwürdig, wenn auch teilweise traurig mit anzusehen.
    Der Stil war, wie zu erwarten, einfach genial. Es gab Stellen, an denen ich aufgrund der Formulierungen und trockenen Kommentare mehrmals auflachen musste. Aber dann gab es auch wieder Situationen, die mir richtig in der Seele wehtaten. Auf ganzer Linie überzeugend ist der Stil aber auf jeden Fall – er passt zu den Hauptcharakteren, ist umgangssprachlich, aber nicht unangenehm und hat stellenweise schon fast poetische Einschübe.


    Fazit
    „Will & Will“ ist, wie zu erwarten, ein großartiges Buch zweier großartiger Jugendbuchautoren. Lebensnahe Charaktere; ein abwechslungsreicher, passender Stil, sowie eine tolle Geschichte können überzeugen. Die Authentizität und bestimmte Themen verleihen dem Buch Tiefgang und heben es von der Masse ab.
    Fans von John Green und David Levithan dürften dieses Buch schon ins Auge gefasst haben, doch auch anderen Jugendbuchfans ist „Will & Will“ dringstens zu empfehlen!

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    John Green und David Levithan - Will & Will Empty Re: John Green und David Levithan - Will & Will

    Beitrag von Amira So 08 Apr 2012, 22:53

    Hallo Hannah!

    Vielen lieben Dank für die detaillierte, ansprechende - und appetitliche! - Rezension Very Happy
    Wirklich super, wie es dir gelingt, mir schon mit den einleitenden Zeilen einen ersten Eindruck des Buches zu übermitteln! (Und nur so nebenbei - klingt köstlich! (; )
    Den Autor David Levithan habe ich bisher nicht gekannt, jedoch habe ich John Green ziemlich, ziemlich gut in Erinnerung (: Mit "Eine wie Alaska" hat er bei mir schon vor ein paar Jahren einen bleibenden - überaus positiven! - Eindruck hinterlassen und da muss ich mir natürlich verwundert die Frage stellen, wieso ich nicht schon mindestens zwei weitere Bücher von ihm in meinem Regal stehen habe ... (Richtig toll übrigens auch seine Website, die du mir ja bereits vor einiger Zeit empfohlen hattest Very Happy)
    Die beschreibenden Worte, die du für die Charaktere findest, machen defintiv Lust auf das Buch und treffen ohne weiteres auch auf das zu, was ich bisher von John Green gelesen habe. Super, dass dich auch der Stil dermaßen überzeugen konnte!
    Nicht hundertprozentig - oder zumindest nicht so, dass ich es mir sofort kaufen würde - kann mich jedoch die Handlung überzeugen; aber da ist es wohl am besten ich halte das Buch einmal in den Händen und blättere es durch bzw. schnuppere in die erste paar Seiten rein ... (:

    Unabhängig davon - hast du vielleicht noch ein paar Empfehlungen, was John Green angeht? Ich bin nämlich gerade auf der Suche nach englischer Lektüre und da würde sich das eine oder andere Buch, denke ich, ganz gut anbieten (:

    Liebe Grüße,
    Naomi

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    John Green und David Levithan - Will & Will Empty Re: John Green und David Levithan - Will & Will

    Beitrag von captaincow Mo 09 Apr 2012, 15:43

    Hallo Naomi :)

    Herzlichen Dank fürs Durchlesen der Rezension und Antworten.
    Es freut mich sehr, dass dich der Text ansprechen konnte Very Happy

    "Eine wie Alaska" habe ich leider noch immer nicht gelesen, das habe ich aber noch vor... Von David Levithan gibt es vor allem in Zusammenarbeit mit Rachel Cohn tolle Geschichten. Insbesondere "Nick und Norah" kann ich in der Hinsicht von den beiden sehr empfehlen, falls du mal etwas von ihm lesen möchtest...
    Was die Geschichte in "Will & Will" anbelangt - sie ist sicherlich nicht für jeden etwas. Deshalb blätter am besten einfach mal rein, vielleicht kann es dich ja doch überzeugen. Ich jedoch mochte sie ganz gern.

    Was John Green anbelangt kann ich eigentlich alles empfehlen, das ich von ihm kenne. "Eine wie Alaska" und "The Fault in our Stars" (welches tatsächlich sehr, sehr gut und ergreifend sein soll) möchte ich noch lesen. Ansonsten kenne ich lediglich "Paper Towns" und "An Abundance of Catherines" von ihm. Letzteres ist sehr, sehr komisch und daher zu empfehlen, wenn du eine etwas wirre, ungewöhnliche, nicht immer ganz ernst gemeinte Geschichte lesen magst. "Paper Towns" ist da schon düsterer und etwas nachdenklicher, wobei beide Bücher mit John Greens typischen Inhalten (Liebe, Freundschaft, Nachdenklichkeit, Erwachsenwerden) und seinem wunderbaren Stil angereichert sind.
    Mir persönlich hat "An Abundance of Catherines" aber noch ein wenig besser gefallen, weil der Hauptcharakter einfach furchtbar komisch ist und das das Buch in eine rasante Geschichte verwandelt...

    Liebe Grüße
    Hannah
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    John Green und David Levithan - Will & Will Empty Re: John Green und David Levithan - Will & Will

    Beitrag von Amira Di 10 Apr 2012, 11:51

    Hallo Hannah!

    Danke für deine Rückmeldung!

    Oh, mit "Eine wie Alaska" kannst du dich, denke ich, wirklich auf ein Leseerlebnis der besonderen Art freuen Very Happy

    Vielen lieben Dank für die Empfehlungen! Super Very Happy "The Fault in our Stars" kenne ich nicht einmal vom Namen her, hingegen sagen mir die anderen Titel doch entfernt etwas - dann werde ich mich da in nächster Zeit vermehrt umschauen und sicherlich wird eines (oder mehr?) der Bücher bei mir landen (:

    Liebe Grüße,
    Naomi
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    Beitrag von Tin Do 28 März 2013, 22:36

    Hey Hannah,

    vielen Dank für deine tolle Rezension!
    Ich will schon sehr lange mal etwas von John Green lesen, bin bisher aber leider nie dazu gekommen. "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" steht aber immerhin schon in meinem Regal! Von "Will&Will" hatte ich irgendwo schon einmal gehört - mir fällt nur nicht mehr ein, wo genau. Ich weiß nur, dass ich da schon sehr angetan war von der Kurzbeschreibung. Deine positive Rezension hat den Eindruck, den ich hatte, nun bestätigt und der Wunsch, endlich ein Buch dieses Autors zu lesen, ist ungemein gestiegen.

    Ich bin gespannt, ob er mich überzeugen kann - ich hoffe es zumindest sehr!

    Liebe Grüße
    Tin
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    Beitrag von Vampirmaedchen Mi 17 Jul 2013, 11:11

    Hallo Hannah!

    Ich hatte das Buch schon bei Amazon entdeckt, nachdem ich da Wochenlang um "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" rumgeschlichen war. Nachdem ich das erwähnte Buch dann auch gelesen habe, ist "Will & Will" natürlich gleich auf mein Wunschzettel gekommen, doch jetzt rutscht es weiter höher. :) 

    Der Stil war, wie zu erwarten, einfach genial. Es gab Stellen, an denen ich aufgrund der Formulierungen und trockenen Kommentare mehrmals auflachen musste. Aber dann gab es auch wieder Situationen, die mir richtig in der Seele wehtaten. Auf ganzer Linie überzeugend ist der Stil aber auf jeden Fall – er passt zu den Hauptcharakteren, ist umgangssprachlich, aber nicht unangenehm und hat stellenweise schon fast poetische Einschübe.
    So erging es mir schon bei meinem ersten John Green Buch und ich finde es wirklich super, dass das auch bei anderen Büchern von ihm so zu sein scheint. (Besonders, weil er hier mit einem anderen Autor zusammen geschrieben hat.) 
    Ich bin wirklich sehr gespannt darauf, wenn ich es mir kaufe und natürlich lesen werde. Denn ich finde, dass kein anderer Autor einem so zum heulen bringen kann und dabei noch zum Lachen. Mal schauen, wie es hier aussieht :) 

    Danke für deine Rezension!
    Wenn ich das Buch 'mal gelesen habe, werde ich meine Meinung hier kundtun. 

    Liebe Grüße, 
    Vee
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    John Green und David Levithan - Will & Will Empty Re: John Green und David Levithan - Will & Will

    Beitrag von Pooly Sa 27 Jul 2013, 01:27

    Hallo Hannah,

    danke für diese Rezension. Das klingt ja wirklich interessant. Ich bin einer der vermutlich wenigen Menschen, die noch nie etwas von John Green gelesen haben, obwohl er ja sehr (vor allem auf Tumblr und Co.) gehyped wird. Das hat mich zuerst immer etwas abgeschreckt, weil ich bei solchen Hypes meist einfach viel zu hohe Erwartungen habe. Trotzdem möchte ich in naher Zukunft nun doch etwas von ihm lesen, weil es mich einfach zu sehr interessiert, einmal seinen Stil und generell seine Art zu erzählen zu erfahren. Dieses Buch habe ich schon auf einigen Literaturblogs gesehen und es hat immer sehr gut abgeschnitten, deswegen behalte ich es auf jeden Fall im Auge und werde es mir bestimmt zulegen, wenn mir andere Werke von JG (ich möchte erst einmal eins lesen, das ausschließlich von ihm ist) auch gefallen haben.

    Danke für diese schöne, bildhafte und leckere Vorstellung.
    (Nun möchte ich ein Eis und Oreos Very Happy)

    Viele liebe Grüße,
    Marie

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