David Levithan
Letztendlich sind wir dem Universum egal
Letztendlich sind wir dem Universum egal
(Selbst fotografiert.)
Autor: David Levithan
Länge: 400 Seiten
Verlag: FISCHER FJB
Erschienen: März 2014
Originaltitel: Every Day
Länge: 400 Seiten
Verlag: FISCHER FJB
Erschienen: März 2014
Originaltitel: Every Day
Nachdem ich heute die zweite Amazon-Rezension meines Lebens gepostet habe (Juls' "Old Souls" ist schuld, dass ich überhaupt damit angefangen habe, und gebloggt hatte ich diese Rezi hier schon im Januar ^^), dachte ich, dass ich sie doch auch hier einstellen könnte; vielleicht interessiert das Buch jemanden - ich fand es wirklich toll. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob ich es eher in die Kategorie "Jugendbücher" oder doch eher in "Fantasy" stecken soll, da es ein Jugendbuch mit Phantastik-Komponente ist. Da aber auch "Harry Potter" bei den Jugendbüchern steht, hoffe ich, dass ich hier richtig bin.
Zur eigentlichen Rezension:
Ob eine Geschichte mich berührt, hängt im Wesentlichen davon ab, wie nahe ich mich der Hauptfigur fühle. Wie sehr ich die Hauptfigur mag und ... ja, auch als Person schätze. Das muss kein netter Mensch sein, aber ein emotional für mich zugänglicher. Und das ist der Grund, warum "Letztendlich sind wir dem Universum egal" mich dermaßen umgehauen hat.
Der Klappentext:
"Jeden Tag bin ich jemand anders. Ich bin ich – so viel weiß ich – und zugleich jemand anders. Das war schon immer so."
Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt, und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren. Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?
A ist um die 16 Jahre alt und eigentlich kein Er (oder besser: nicht ausschließlich ein Er), wird hier aber in Ermangelung eines etablierten Unisex-Personalpronomens als Er bezeichnet.
Die Geschichte selbst ist in der Ich-Form geschrieben, und man merkt schnell, dass A sich selbst tatsächlich keinem der Geschlechter mehr zuordnet als dem anderen. Auch, als er_sie einmal im Körper eines transidenten Jugendlichen steckt, haut ihn_sie das nicht um, im Gegenteil.
Was (bzw. wer) A umhaut, ist Rhiannon – und die heftigen Gefühle für sie werfen As bisherigen Umgang mit all den verschiedenen Leben völlig über den Haufen. Durch sie werden die Umstände, die A im Lauf seiner_ihrer Existenz irgendwann als unveränderbar hingenommen hat, zu etwas, das plötzlich (wieder) Druck erzeugt, positiven wie negativen. A wird in vielerlei Hinsicht "jünger", teenagerhafter, als er_sie es sich bislang erlauben konnte. Und bleibt in sich, für sich selbst doch beständiger, als die meisten anderen Menschen das jemals von sich behaupten könnten. Heftige Leistung für einen 16-jährigen Menschen, klar, aber angesichts As bisheriger Existenz durchaus realistisch.
"Letztendlich sind wir dem Universum egal" ist eine leise Geschichte, weil A ein leiser Charakter ist. Dramatisches Getöse oder Gefahr für Leib und Leben existieren nicht in diesem Buch. Selbst das Ende ist, genau wie A als Person, sehr still und tief. Ich liebe es.
Mein einziger kleiner Kritikpunkt: Ich habe nicht vollständig begriffen, warum es nach As bisherigem Leben ausgerechnet Rhiannon war, die ihn_sie derart bewegt hat. Rhiannon ist sympathisch und vor allem nicht zu glatt und perfekt, aber niemand, der sich gravierend von anderen Menschen unterscheidet und damit einen solchen Umbruch "rechtfertigt". Aber rechtfertigen muss A sich auch für nichts, finde ich. Gefühle halten sich nicht an Regeln, und genau darum geht es ja. Insofern passt das eigentlich auch wieder. Wir suchen uns nicht aus, in wen wir uns verlieben.
Das Ende bietet ausreichend Raum für eine potenzielle Fortsetzung, braucht aber nicht zwingend eine. Ich bin einfach nur begeistert.
Zur eigentlichen Rezension:
Ob eine Geschichte mich berührt, hängt im Wesentlichen davon ab, wie nahe ich mich der Hauptfigur fühle. Wie sehr ich die Hauptfigur mag und ... ja, auch als Person schätze. Das muss kein netter Mensch sein, aber ein emotional für mich zugänglicher. Und das ist der Grund, warum "Letztendlich sind wir dem Universum egal" mich dermaßen umgehauen hat.
Der Klappentext:
"Jeden Tag bin ich jemand anders. Ich bin ich – so viel weiß ich – und zugleich jemand anders. Das war schon immer so."
Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt, und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren. Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?
A ist um die 16 Jahre alt und eigentlich kein Er (oder besser: nicht ausschließlich ein Er), wird hier aber in Ermangelung eines etablierten Unisex-Personalpronomens als Er bezeichnet.
Die Geschichte selbst ist in der Ich-Form geschrieben, und man merkt schnell, dass A sich selbst tatsächlich keinem der Geschlechter mehr zuordnet als dem anderen. Auch, als er_sie einmal im Körper eines transidenten Jugendlichen steckt, haut ihn_sie das nicht um, im Gegenteil.
Was (bzw. wer) A umhaut, ist Rhiannon – und die heftigen Gefühle für sie werfen As bisherigen Umgang mit all den verschiedenen Leben völlig über den Haufen. Durch sie werden die Umstände, die A im Lauf seiner_ihrer Existenz irgendwann als unveränderbar hingenommen hat, zu etwas, das plötzlich (wieder) Druck erzeugt, positiven wie negativen. A wird in vielerlei Hinsicht "jünger", teenagerhafter, als er_sie es sich bislang erlauben konnte. Und bleibt in sich, für sich selbst doch beständiger, als die meisten anderen Menschen das jemals von sich behaupten könnten. Heftige Leistung für einen 16-jährigen Menschen, klar, aber angesichts As bisheriger Existenz durchaus realistisch.
"Letztendlich sind wir dem Universum egal" ist eine leise Geschichte, weil A ein leiser Charakter ist. Dramatisches Getöse oder Gefahr für Leib und Leben existieren nicht in diesem Buch. Selbst das Ende ist, genau wie A als Person, sehr still und tief. Ich liebe es.
Mein einziger kleiner Kritikpunkt: Ich habe nicht vollständig begriffen, warum es nach As bisherigem Leben ausgerechnet Rhiannon war, die ihn_sie derart bewegt hat. Rhiannon ist sympathisch und vor allem nicht zu glatt und perfekt, aber niemand, der sich gravierend von anderen Menschen unterscheidet und damit einen solchen Umbruch "rechtfertigt". Aber rechtfertigen muss A sich auch für nichts, finde ich. Gefühle halten sich nicht an Regeln, und genau darum geht es ja. Insofern passt das eigentlich auch wieder. Wir suchen uns nicht aus, in wen wir uns verlieben.
Das Ende bietet ausreichend Raum für eine potenzielle Fortsetzung, braucht aber nicht zwingend eine. Ich bin einfach nur begeistert.