Festeinband | 576 Seiten
Erschienen am 17. Juni 2011
im Planet Girl Verlag
ISBN: 978-3-522-50278-8
Preis: 16,95 €
L E S E P R O B E
Erschienen am 17. Juni 2011
im Planet Girl Verlag
ISBN: 978-3-522-50278-8
Preis: 16,95 €
L E S E P R O B E
Inhalt:
Ob die Sterne wussten, dass diese Nacht Mias Leben verändern würde? Sie erleuchteten den ganzen Himmel, als Iason auf der Erde landete. Jetzt steht er vor ihr. Eine dunkle Stille geht von ihm aus, doch seine graublauen Augen scheinen ins Innerste von Mia zu blicken. Augen mit der Anziehungskraft eines schwarzen Lochs. Augen, in die sie hineinfällt. Sie lassen Mia vergessen, dass es eigentlich nicht sein kann: eine überirdische Liebe, die Welten überbrücken muss. Und jeder Tag, der vergeht, bringt den endgültigen Abschied näher. Denn Iason ist nur Gast auf der Erde. Auf seinem Heimatplaneten Loduun herrscht Krieg und Iason ist vorbestimmt, sein Volk zu beschützen.
Meinung:
Über „Sternenschimmer“ hatte ich immer mal wieder gute Rezensionen gelesen. Trotz des sehr schönen Covers war ich jedoch nie versucht, dieses Buch zu kaufen, weil ich dachte, es würde eher für jüngere Leser sein und meinen Geschmack deshalb vielleicht nicht so treffen. Falsch gedacht, kann ich nur sagen! Denn irgendwie wollte ich das Buch dann doch lesen, kaufte es – und konnte nicht anders, als es zu verschlingen.
Von Anfang an gefiel mir die Stimmung in „Sternenschimmer“ außergewöhnlich gut. Kim Winters Erzählstil ist sehr ruhig und vereint Umgangssprache, die zur Hauptfigur sehr gut passt, und flüssige, bildhafte Beschreibungen. Doch auch Gefühle kommen nicht zu kurz. Allgemein hatte ich den Eindruck, dass der Stil immer sehr gut den Situationen angepasst war, was das Lesen natürlich erleichtert und vergnüglicher macht.
Die so schöne Atmosphäre findet ihren Ursprung aber auch in der Welt, die Kim Winter erschaffen hat. Ein paar Jahrhunderte in der Zukunft spielt sich die Geschichte ab. Der Planet Erde hat einen Atomkrieg umgehen können und existiert fortan mit sehr umweltfreundlicher Technologie. Dennoch spürt man die Folgen des Klimawandels – die Temperaturen bleiben sehr hoch und wenn es zu heiß wird, muss die Stadt durch eine Glaskuppel geschützt werden. Die Menschen leben auf sehr engem Raum zusammen, da durch das Schmelzen der Polkappen viele Landstriche überschwemmt sind.
Aber: Die Menschen haben aus ihren Fehlern gelernt. Und so beschreibt Kim Winter eher eine Utopie, in der sich das Gesicht der Erde zum Besseren gewandt hat. Keine zerstörte Gesellschaft, wie sie einem in vielen anderen Zukunftsromanen begegnet. Dafür aber besteht Kontakt zu einem mehrere Lichtjahre entfernten Planeten, Loduun, auf dem seit neuestem Krieg herrscht. Von dort werden Kinder auf die Erde transportiert, um von dem grässlichen Krieg verschont zu werden. Diese Inhaltspunkte sind mal eine Abwechslung, zudem erschienen sie mir sehr logisch. Stück für Stück baute sich diese Zukunftswelt vor meinem inneren Auge auf und vermochte es, mich zu faszinieren. Vor allem, dass es in „Sternenschimmer“ nicht um den Sturz eines Tyrannen oder um das Aufdecken von Lügen in einer dystopischen Gesellschaft geht, ist für mich ein großer Pluspunkt dieses Buchs.
Allerdings läuft ebendieses auch lange Zeit sehr ruhig ab. Man erlebt viele mehr oder weniger gewöhnliche Tage mit Mia – die allerdings so gewöhnlich gar nicht sind, denn der Besuch vom Planeten Loduun macht das Ganze wesentlich interessanter. Trotz der eher ruhigen Geschichte, langweilte ich mich auf keiner Seite. Das kann aber auch daran liegen, dass ich diese Art von Geschichte sehr mag und es besonders gut fand, dass man so die Charaktere im Alltag kennenlernen konnte. Das lässt sie gleich eine Spur realer erscheinen. Sowieso sind die Charaktere etwas, das mir an diesem Buch besonders positiv aufgefallen ist. Die Hauptperson Mia ist wirklich sympathisch, auch wenn sie ihre kleinen Macken hat und ich ihr Handeln stellenweise nicht ganz nachvollziehen konnte – sie wirkte in meiner Vorstellung sehr lebendig, ebenso wie die anderen Charaktere. Zwar ging mir Iason mit einigen Eigenschaften stellenweise auf den Geist – doch da Mia ihm Paroli bieten kann, empfand ich auch das als nicht sehr störend. Erwähnenswert sind auf jeden Fall noch die anderen Loduuner: Die kleinen Kinder, um die sich Mia kümmert, die mir von der ersten Begegnung ans Herz gewachsen sind.
So plätschert die Handlung anfangs ruhig vor sich hin. Man erfährt mehr über Kulturunterschiede zwischen den Irden (Erdbewohnern) und Loduunern, über den Krieg und fängt an, die Charaktere ins Herz zu schließen. Besonders toll ist hierbei auch, dass die Liebesgeschichte nicht zu schnell vonstatten geht, sondern durchaus glaubwürdig geschildert wird.
Die Charaktere, der Erzählstil, die Idee – all das stimmt in „Sternenschimmer“. Auch die Handlung, wenngleich sie lange sehr ruhig abläuft und erst später an Spannung gewinnt. Vor allem aber ist es die Atmosphäre, die mich in den Bann genommen hat und verantwortlich dafür ist, dass das Buch fortan zu meinen Lieblingen gehören wird. Ich fühlte mich auf jeder Seite dieses Buchs wohl, wollte am liebsten darin wohnen und meine Nase gar nicht mehr aus dem Buch nehmen. Selbst jetzt, obwohl ich das Buch vor mehreren Tagen zugeklappt habe, hallt diese Atmosphäre noch immer nach. Kim Winter hat es geschafft, eine Geschichte in meinem Kopf zum Leben zu erwecken.
Fazit:
„Sternenschimmer“ hält eine ganz andere Geschichte bereit, als ich sie erwartet hatte. Mit einer zunächst ruhigen Handlung, sehr vielfältigen Charakteren und einem schönen Erzählstil überzeugt das Buch. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung – allerdings nicht für jeden. Wer gegen leicht kitschige Liebesgeschichten allergisch ist oder actionreiche Bücher bevorzugt, ist bei „Sternenschimmer“ definitiv an der falschen Adresse.
von 5 Sternen
Zuletzt von captaincow am Mi 18 Apr 2012, 19:21 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet