Sehr geehrte Damen und Herren, Leserinnen und Leser!
Herzlich Willkommen zum 42. Storybattle hier in Pooly's Kunst- und Schreibforum!
Heute treten Rock und CreazyYuko gegeneinander an. Sie mussten jeweils einen Prolog zum Thema "Spiegel" verfassen.
Ihr könnt nun für einen der beiden Prologe bis zum 13. März 2012 abstimmen.
(geschrieben von CreazyYuko)
Kälte hatte ihre Sinne ergriffen, hüllte sie ein, quälte sie aber nicht. Im Gegenteil. Diese Kälte heilte ihre Wunden, ihrem zersplitterten Geist. Davynn lief mit bloßen Füßen durch die langen Flure des Schlosses, welches nur aus Eis zu bestehen schien. Sie trug ein langes Kleid, dessen Saum über das blau schimmernde Eis schleifte und die Ärmel waren so weit geschnitten, dass sie ebenfalls bis auf den Boden reichten. Der Rücken des Kleides war jedoch tief geschnitten, dass der Ausschnitt bis zu ihren Hüften hinabreichte. Diese Blöße jedoch, wurde von den langen dunkelroten Haaren verschleiert, welche in weichen, schimmernden Locken über ihren Rücken fielen und nicht mit einem Band oder etwas Ähnlichem zusammengehalten wurden.
Mit den Fingerspitzen strich sie über die Wände aus purem Eis. Und auch wenn es hier bitterkalt war, sie nur ein einfaches Sommerkleid trug, so fror sie nicht eine Sekunde lang. Der hellgrüne Blick ihrer mandelförmigen Augen glitt über den düsteren Gang.
Ich kenne diesen Ort ... nur woher?
Kurz schloss die Fee die Augen, blieb stehen und hielt inne, lauschte auf die Geräusche um sich herum, doch war hier nichts als absolute Stille, die ihren überempfindlichen Sinnen gut tat. Davynn wusste, dass die Perfektion dieses Ortes nicht über die Einsamkeit und die Geschehnisse der Vergangenheit triumphieren konnte. Sie wusste was passiert war, kannte die Geschichte besser als so manch anderer. Ihr Herzschlag beschleunigte sich etwas und da spürte sie das zaghafte, fragende Rufen. Ihre Augen flogen auf und sie eilte so schnell sie konnte zu der Quelle, zu dem Ort, von wo aus Hilfe erwartet wurde. Ihr Herz hämmerte laut dröhnend gegen ihre Rippen, sie konnte das Blut in ihren rauschen hören und auch wenn ihre Lungen bereits brannten, von der ungewohnten Anstrengung, so bremste sie ihr Tempo nicht, wurde eher noch schneller.
Es dauerte nicht allzu lange, dann stand sie vor einer großen Tür, welche sich in der nächsten Sekunde auch schon ohne das geringste Geräusch öffnete und ihr somit der Einlass in den ehemaligen Thronsaal des Eisschlosses gewährt wurde. Davynn zögerte nur eine winzige Sekunde lang, dann schritt sie in den Saal. Tiefe Dunkelheit hatte sich über den einst so prachtvollen Saal gelegt und überall waren Spiegel aufgestellt. Ein Schaudern überlief sie, klammerte sich um ihr Herz und eine unbeschreibbare Angst erfasste ihr Herz. Trotzdem lief sie weiter in den Saal hinein, schritt elegant an den unzähligen Spiegeln vorbei. Das Gefühl beobachtet zu werden, war sehr stark, aber noch konnte die junge Fee des Sommerreiches nicht sagen woher dieses Gefühl kam.
DAVYNN, TOCHTER DES SOMMERS. ENDLICH BIST DU HIER.
Ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie drehte sich mit großen Augen um. Am Eingang stand eine hohe Gestalt, welche aus purem Spiegelglass zu bestehen schien. Die Lippen teilten sich und kalte, silberne Spiegelscherben blitzten sie emotionslos an.
JETZT WIRST DU LERNEN WAS SCHMERZ IST!, rief ihr die Spiegelfee entgegen die vielen Spiegel zerbarsten.
Dumpf dröhnten die Trommeln durch die Hallen Durasgards.
Die hohen Steinwände erzitterten unter den Schlägen, bis in die tiefsten Schlupfwinkel des Berges waren sie zu hören.
Die Zwerge zogen in den Krieg.
Die Armee – zehntausend Männer und Frauen – zog aus der riesigen Haupthöhle aus und unterstützten die Pauken mit ihren Äxten, Hämmern und Schwertern, die sie gegen ihre Schilde klirren ließen.
Granulin hörte diese markerschütternde Hymne des Todes von seiner Werkstatt aus, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder seinem Spiegel zu.
Die Oberfläche war matt und grau.
Der Zwerg hob seine großen und starken Hände, welche von Kohlestaub geschwärzt waren und malte eine Rune auf den Spiegel, um dann einen Schritt zurückzutreten.
Das Hämmern der Trommeln und Waffen war noch immer zu hören und Granulin befürchtete, dass es seinen Zauber beeinträchtigen könnte, doch er musste sichergehen.
Leise stimmte er einen alten Zwergengesang an, wurde lauter und hob seine Hände mit den Handflächen nach oben.
Drungetra un he feorn
Trekontra un he worl
Veruntra un he mos
Trakuntra arp se deon
Semuntril un tre keet
Semuntril ar nu da slep
Der Kohlestaub der Rune begann sich zu bewegen, schwarze Bahnen über den Spiegel zu ziehen, immer mehr und mehr, bis Granulin einer schwarzen Fläche gegenüberstand.
Er wandte seine Handflächen dem Spiegel zu und berührte ihn.
Plötzlich hörte er die Armee lauter, sah alles schärfer, spürte die Erschütterungen stärker.
Jetzt konnte er durch die Schwärze blicken, durch das stumpfe Grau.
Er sah einen Wald. Einen Wald voller brennender Bäume, in dessen Mitte auf einer Lichtung eine Gestalt saß.
Die Gestalt hob ihren Kopf und blickte Granulin direkt an.
„Chetrukhan“, stieß sie ihm mit einer rauen Stimme entgegen.
Erschrocken versuchte er zu fliehen. Dies war eine Vision, wie konnte er entdeckt werden?
Panik machte sich in ihm breit, als er merkte, dass er nicht fliehen konnte.
„Hallo, Chetrukhan. Sieh dir den Wald an. Ihr werdet brennen, genau wie er“, verkündete die Gestalt grinsend, „Und du wirst der erste sein.“
Granulin taumelte schreiend zurück. Seine Hände brannten, der Kohlestaub auf dem Spiegel entzündete sich und verteilte die Flammen in der Werkstatt.
Verzweifelt versuchte der Zwerg zu entkommen, doch eine Staubexplosion tötete ihn, bevor er dem Ausgang auch nur nahe gekommen war.
Herzlich Willkommen zum 42. Storybattle hier in Pooly's Kunst- und Schreibforum!
Heute treten Rock und CreazyYuko gegeneinander an. Sie mussten jeweils einen Prolog zum Thema "Spiegel" verfassen.
Ihr könnt nun für einen der beiden Prologe bis zum 13. März 2012 abstimmen.
Spiegelperle
(geschrieben von CreazyYuko)
Kälte hatte ihre Sinne ergriffen, hüllte sie ein, quälte sie aber nicht. Im Gegenteil. Diese Kälte heilte ihre Wunden, ihrem zersplitterten Geist. Davynn lief mit bloßen Füßen durch die langen Flure des Schlosses, welches nur aus Eis zu bestehen schien. Sie trug ein langes Kleid, dessen Saum über das blau schimmernde Eis schleifte und die Ärmel waren so weit geschnitten, dass sie ebenfalls bis auf den Boden reichten. Der Rücken des Kleides war jedoch tief geschnitten, dass der Ausschnitt bis zu ihren Hüften hinabreichte. Diese Blöße jedoch, wurde von den langen dunkelroten Haaren verschleiert, welche in weichen, schimmernden Locken über ihren Rücken fielen und nicht mit einem Band oder etwas Ähnlichem zusammengehalten wurden.
Mit den Fingerspitzen strich sie über die Wände aus purem Eis. Und auch wenn es hier bitterkalt war, sie nur ein einfaches Sommerkleid trug, so fror sie nicht eine Sekunde lang. Der hellgrüne Blick ihrer mandelförmigen Augen glitt über den düsteren Gang.
Ich kenne diesen Ort ... nur woher?
Kurz schloss die Fee die Augen, blieb stehen und hielt inne, lauschte auf die Geräusche um sich herum, doch war hier nichts als absolute Stille, die ihren überempfindlichen Sinnen gut tat. Davynn wusste, dass die Perfektion dieses Ortes nicht über die Einsamkeit und die Geschehnisse der Vergangenheit triumphieren konnte. Sie wusste was passiert war, kannte die Geschichte besser als so manch anderer. Ihr Herzschlag beschleunigte sich etwas und da spürte sie das zaghafte, fragende Rufen. Ihre Augen flogen auf und sie eilte so schnell sie konnte zu der Quelle, zu dem Ort, von wo aus Hilfe erwartet wurde. Ihr Herz hämmerte laut dröhnend gegen ihre Rippen, sie konnte das Blut in ihren rauschen hören und auch wenn ihre Lungen bereits brannten, von der ungewohnten Anstrengung, so bremste sie ihr Tempo nicht, wurde eher noch schneller.
Es dauerte nicht allzu lange, dann stand sie vor einer großen Tür, welche sich in der nächsten Sekunde auch schon ohne das geringste Geräusch öffnete und ihr somit der Einlass in den ehemaligen Thronsaal des Eisschlosses gewährt wurde. Davynn zögerte nur eine winzige Sekunde lang, dann schritt sie in den Saal. Tiefe Dunkelheit hatte sich über den einst so prachtvollen Saal gelegt und überall waren Spiegel aufgestellt. Ein Schaudern überlief sie, klammerte sich um ihr Herz und eine unbeschreibbare Angst erfasste ihr Herz. Trotzdem lief sie weiter in den Saal hinein, schritt elegant an den unzähligen Spiegeln vorbei. Das Gefühl beobachtet zu werden, war sehr stark, aber noch konnte die junge Fee des Sommerreiches nicht sagen woher dieses Gefühl kam.
DAVYNN, TOCHTER DES SOMMERS. ENDLICH BIST DU HIER.
Ihre Nackenhaare stellten sich auf und sie drehte sich mit großen Augen um. Am Eingang stand eine hohe Gestalt, welche aus purem Spiegelglass zu bestehen schien. Die Lippen teilten sich und kalte, silberne Spiegelscherben blitzten sie emotionslos an.
JETZT WIRST DU LERNEN WAS SCHMERZ IST!, rief ihr die Spiegelfee entgegen die vielen Spiegel zerbarsten.
VERSUS
Der Spiegel in der Tiefe
(geschrieben von Rock - Gewinnerbeitrag)
Dumpf dröhnten die Trommeln durch die Hallen Durasgards.
Die hohen Steinwände erzitterten unter den Schlägen, bis in die tiefsten Schlupfwinkel des Berges waren sie zu hören.
Die Zwerge zogen in den Krieg.
Die Armee – zehntausend Männer und Frauen – zog aus der riesigen Haupthöhle aus und unterstützten die Pauken mit ihren Äxten, Hämmern und Schwertern, die sie gegen ihre Schilde klirren ließen.
Granulin hörte diese markerschütternde Hymne des Todes von seiner Werkstatt aus, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder seinem Spiegel zu.
Die Oberfläche war matt und grau.
Der Zwerg hob seine großen und starken Hände, welche von Kohlestaub geschwärzt waren und malte eine Rune auf den Spiegel, um dann einen Schritt zurückzutreten.
Das Hämmern der Trommeln und Waffen war noch immer zu hören und Granulin befürchtete, dass es seinen Zauber beeinträchtigen könnte, doch er musste sichergehen.
Leise stimmte er einen alten Zwergengesang an, wurde lauter und hob seine Hände mit den Handflächen nach oben.
Drungetra un he feorn
Trekontra un he worl
Veruntra un he mos
Trakuntra arp se deon
Semuntril un tre keet
Semuntril ar nu da slep
Der Kohlestaub der Rune begann sich zu bewegen, schwarze Bahnen über den Spiegel zu ziehen, immer mehr und mehr, bis Granulin einer schwarzen Fläche gegenüberstand.
Er wandte seine Handflächen dem Spiegel zu und berührte ihn.
Plötzlich hörte er die Armee lauter, sah alles schärfer, spürte die Erschütterungen stärker.
Jetzt konnte er durch die Schwärze blicken, durch das stumpfe Grau.
Er sah einen Wald. Einen Wald voller brennender Bäume, in dessen Mitte auf einer Lichtung eine Gestalt saß.
Die Gestalt hob ihren Kopf und blickte Granulin direkt an.
„Chetrukhan“, stieß sie ihm mit einer rauen Stimme entgegen.
Erschrocken versuchte er zu fliehen. Dies war eine Vision, wie konnte er entdeckt werden?
Panik machte sich in ihm breit, als er merkte, dass er nicht fliehen konnte.
„Hallo, Chetrukhan. Sieh dir den Wald an. Ihr werdet brennen, genau wie er“, verkündete die Gestalt grinsend, „Und du wirst der erste sein.“
Granulin taumelte schreiend zurück. Seine Hände brannten, der Kohlestaub auf dem Spiegel entzündete sich und verteilte die Flammen in der Werkstatt.
Verzweifelt versuchte der Zwerg zu entkommen, doch eine Staubexplosion tötete ihn, bevor er dem Ausgang auch nur nahe gekommen war.