Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone I: Zwischen den Welten

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    Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone I: Zwischen den Welten Empty Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone I: Zwischen den Welten

    Beitrag von captaincow So 26 Feb 2012, 19:57

    D A U G H T E R | O F | S M O K E | A N D | B O N E
    - Z W I S C H E N | D E N | W E L T E N -









    »Ich weiß nicht, welches Tattoo du meinst«, log Karou gelassen. »Ich hab eine Menge.« Zur Veranschaulichung zeigte sie nicht true oder story, auch nicht die Schlange, die sich um ihren Knöchel wand, oder sonst eines ihrer verborgenen Kunstwerke. Stattdessen hielt sie sich die Hände mit nach außen gedrehten Handflächen vors Gesicht.
    Im Zentrum von beiden befand sich ein tiefblaues Auge, so dass sich ihre Hände in Hamsas verwandelten, in die uralten Schutzsymbole gegen den bösen Blick. Für gewöhnlich verblassen Handflächentätowierungen ja sehr rasch, aber die von Karou waren noch so kräftig wie am ersten Tag. Sie hatte diese Zeichen, seit sie denken konnte.
    Womöglich war sie mit ihnen geboren.








    Es war einmal, da verliebten sich ein Engel und ein Teufel ineinander. Es ging nicht gut aus.
    Karou ist etwas Besonderes. Sie hat blaue Haare so glänzend wie Seide und filigrane Tattoos. Sie ist in den düsteren Gassen Prags genauso zuhause wie auf den Märkten von Marrakesch, und sie spricht fast alle Sprachen der Welt, nicht nur die der Menschen. Doch Karou hat ein Geheimnis. Manchmal verschwindet sie für Tage, ohne jemandem zu sagen wohin. Außerdem kennt nicht einmal sie selbst ihre wahre Herkunft. Bis eines Tages auf der ganzen Welt mysteriöse schwarze Handabdrücke an Türen erscheinen. Geflügelte Fremde, die durch einen Spalt im Himmel geschlüpft sind, brennen sie in Holz und Metall. Einen von Ihnen trifft Karou in der pulsierenden Altstadt von Marrakesch – und eine Liebe beginnt, deren Wurzeln tief in eine gewalttätige Vergangenheit reichen. Am Ende wird sie mehr über sich erfahren, als sie sich jemals hätte vorstellen können.






    Meine Meinung...„Daughter of Smoke and Bone“ ist eines dieser Bücher, die von vielen Leuten hoch gelobt werden. Ein Buch, das einem hier und da begegnet und um das man keinen Bogen machen kann. Kein Wunder also, dass ich neugierig wurde und es ebenfalls lesen wollte.
    Der Klappentext verspricht ja schon viel Außergewöhnliches: Karou, das Mädchen mit den blauen Haaren, die auf den zweiten Blick ein sehr seltsames Leben führt. Neben ihrer Ausbildung in einer künstlerischen Schule in Prag, erfüllt sie allerlei Aufträge für ihren „Ziehvater“ Brimstone – eine merkwürdige, nicht menschliche Kreatur. Das Übernatürliche ist also nichts Neues für Karou. Dennoch gehen in ihrem Umfeld Sachen zu Gange, aus denen sie nicht schlau wird und bei denen sie dringend nach Antworten sucht.
    Die Handlung geht vielversprechend los. Man bekommt einen Einblick in die übernatürliche und normale Seite von Karous Leben und lernt damit sie und die Nebencharaktere zunächst einmal gut kennen. Während der ersten Kapitel kamen bei mir auch einige Fragen auf, denn Karou führt nun wirklich kein ganz normales Leben. Viele Fragen werden nach und nach aber geklärt, was mir sehr gut gefiel – Laini Taylor hebt sich nicht alle Antworten für das Finale der Trilogie auf, sondern wirft dem Leser bereits im ersten Band Antworthäppchen hin. Durch diesen Wechsel von Fragen, Antworten und wieder neuen Fragen verspürte ich auch zu keiner Zeit das Bedürfnis, das Buch wegzulegen – auch wenn das Buch stellenweise durchschaubar war.
    Nun ja, die Durchschaubarkeit hat mich irgendwann aber auch gestört. Da dieses Buch weder Thriller noch Krimi ist, hatte ich keine vollständige Verwirrung erwartet und auch kein großes Ratespiel. Dennoch ließ sich das Ende des Buchs ab der Mitte sehr leicht erahnen. Leider bewahrheitete sich meine Vermutung dann größtenteils auch – entgegen meiner Hoffnung, dass ich überrascht werden würde. Denn vor allem anfangs bot „Daughter of Smoke and Bone“ einige Überraschungen. Die Atmosphäre, die Laini Taylor mit ihrem sehr bildhaften Stil aufbaut, fesselte mich sofort. Nicht nur beschreibt sie Prag auf eine wunderbare Art und Weise – auch die anderen Handlungsorte waren durch die Beschreibungen der Autorin sehr gut vorstellbar und konnten mich faszinieren. Zudem versprach die Handlung, anders zu werden. Das war sie dann auch auf der ersten Hälfte des Buchs und konnte mich über die etwas typischen Charaktere hinwegsehen lassen. Obwohl Karous Hintergrund und Umfeld sehr interessant sind – sie selbst war es für mich nicht. Dafür war sie mir ein viel zu perfekt geschliffener Diamant. Auch die anderen Charaktere wirkten (bis auf ihr seltsames Wesen) nicht unbedingt neu auf mich. Karous Freundin Zuzana war das typische kleine, aber sehr lebensfrohe Mädchen, das der Protagonistin bis auf ein paar Streits stets beisteht. Ein verärgerter Ex-Freund, der Karou wieder verführen will und augenscheinlich sehr an ihr hängt, vollendet die stereotypische Kulisse.
    Dieses Bewundern des Hauptcharakters ist mir schon sehr bald auf die Nerven gegangen, hielt sich anfangs zum Glück aber noch in Grenzen, weil Brimstone und einige andere Charaktere nicht so drauf waren und Karou etwas entgegenzusetzen hatten. Etwa auf der Mitte des Buchs ändert sich aber auch das und immer mehr Charaktere schlossen sich dem Karou-Fanclub an.
    Und auch die Handlung ließ leider nach. Positiv anzumerken ist hier, dass man über die fantastische Welt sehr viel mehr erfährt und sich so ein detailliertes Bild von ihr machen kann. Dennoch sammelte sich der Kitsch und verdrängte die Authentizität. Die Liebesgeschichte konnte ich beispielsweise kaum noch nachvollziehen. Eine Schwämerei ist eine Sache, aber wenn Liebe allein auf Schönheit und dem Geheimnisvollen basiert, dann kann ich mir ein Augenrollen kaum noch verkneifen.




    Zusammengefasst lässt sich sagen: Entgegen anfänglicher Überraschungen und aller Hoffnung ist „Daughter of Smoke and Bone“ kein außergewöhnliches Jugendbuch. Es war schön zu lesen, doch zu viele Dinge beeinträchtigen das Lesevergnügen. Wer eine unterhaltsame Geschichte lesen möchte und dabei auf facettenreiche Charaktere verzichten kann, macht bei diesem Buch nichts falsch. Doch wer nach Innovation innerhalb des Jugendbuchgenres sucht, dem ist von „Daughter of Smoke and Bone“ abzuraten.


    von 5 Punkten

    ◘◘◘


    Hardcover | 488 Seiten
    Erschienen am 23. Februar 2012
    im Fischer Jugendbuchverlag
    ISBN: 9783841421364
    Preis: 16,99 €
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    Beitrag von Pooly So 26 Feb 2012, 23:04

    Hallo Hannah,

    wow, was für eine wunderschön gestaltete Buchvorstellung, das sieht echt toll aus. Danke, dass du sie hier noch einmal gepostet hast. Ich hatte sie ja schon einmal auf deinem Blog entdeckt und leider das Buch dann direkt von meiner Wunschliste gestrichen. Es klingt zwar nicht abgrundtief schlecht, aber gerade Punkte, auf die ich doch einigen Wert lege, scheinen hier negativ aufzufallen, also lasse ich mal lieber die Finger davon (:

    Liebe Grüße,
    Marie
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    Beitrag von captaincow Di 28 Feb 2012, 20:00

    Hey Marie,

    danke fürs Anschauen und Kommentieren Very Happy

    Ich fand es bei diesem Buch besonders schade. Schon so viel tolles hatte ich darüber gehört und Cover & Klappentext waren wirklich verlockend. Am Anfang dachte ich auch noch: "Yey, endlich mal wieder ein GUTES, ANDERES Fantasy Jugendbuch". Aber leider war dem nicht so...
    Schade, schade. Vor allem wenn dir die negativen Punkte besonders wichtig sind, ist das Buch wohl wirklich nichts für dich.

    LG
    Hannah
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    Beitrag von Gast Fr 02 März 2012, 17:14

    Hey Hannah,
    schade eigentlich, dabei finde ich das Cover sehr ansprechend! Aber wenn du meinst, dass die Charaktere so typisch waren, lass ich doch auch lieber die Finger davon. Gerade mit den weiblichen Protagonisten in den Jugendbüchern komme ich in letzter Zeit nicht mehr so klar. Und außerdem sind diese Jugendbücher immer unverschämt teuer!! Pumper
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    Beitrag von captaincow Fr 02 März 2012, 18:28

    Hey Franzi Very Happy

    Ja, das Cover ist wirklich ansprechend - und der Klappentext klingt ja auch erstmal echt nicht schlecht. Aber ich fand das Buch nicht so... :/ Es gab allerdings auch viele positive Meinungen dazu. Karou ist auf jeden Fall sehr stark und tough, allerdings ist der männliche Held ein wenig nichtssagend - deshalb glaub ich nicht, dass dir das Buch besonders gut gefallen würde :]
    Jaa, teuer sind sie tatsächlich! Aber es gibt ja auch durchaus gute, für die man das Geld dann lieber ausgibt...

    LG
    Hannah
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    Beitrag von Danwaith Mi 14 März 2012, 10:44

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    Cover
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    Hier muss ich ganz ehrlich sagen das mir das deutsche Cover um einiges besser gefällt als das der englischen Ausgabe. Zwar passen beide vom Motiv her sehr gut zum Buch, mir persönlich gefällt aber dieses Schwarz weiß mit der blauen Maske überhaupt nicht. Die Frau die dagegen auf dem deutschen Cover abgebildet ist könnte tatsächlich Karou sein und zudem finde ich die Engelsflügel und die Hörner in der linken unteren Ecke, die sich auch bis auf die Rückseite erstrecken, sehr passend. Sie vermitteln einem das Gefühl von Engeln und Teufeln. Wozu wiederrum die kleinen Botschaften innerhalb des Buches gut passen.
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    Eigene Meinung
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    Erster Satz: Als sie über das schneebedeckte Kopfsteinpflaster zur Schule stapfte, hatte Karou keinerlei finstere Vorahnung, was den bevorstehenden Tag anging.

    Also die ersten 50 Seiten des Buches fand ich sehr durchwachsen. Der ganze Anfang der Geschichte kam mir unwirklich vor und irgedwie distanziert. Trotzdem war von Anfang an spürbar das Karou anders ist als ihre Freunde. Erst nachdem man Brimstone kennenlernte verflüchtigte sich das Gefühl der Unwirklichkeit und ab da konnte die Geschichte mich dann auch richtig fesseln. Brimstones Laden und die anderen Chimären sind sehr faszinierend und mir in anderen Büchern so bisher auch noch nicht begegnet. Da die Kurzbeschreibung etwas mickrig und in meinen Augen auch ziemlich nichtssagend ist, wusste ich absolut nicht was mich erwartete. Vor allem das Zähne in dieser Geschichte eine so große Rolle spielen hätte ich niemals gedacht.

    Die Aufträge die Karou für Brimstone erledigt sind oftmals blutig und alles andere als schön. Wer nimmt schon gerne Zähne von Mördern oder Grabräubern entgegen? Es verwundert mich ehrlich gesagt das sie davon keine Albträume bekommen hat, aber wahrscheinlich gewöhnt man sich an so etwas wenn man von klein auf damit konfrontiert wird. Obwohl die Chimären alles andere als schön anzusehen sind, sind sie doch keine Monster. Für Karou sind sie ihre Familie, eine sehr ungewöhnliche aber liebevolle Familie. Man spürt während des lesens sehr deutlich das Karou all diejenigen in Brimstones Laden liebt und sie um nichts in der Welt frewillig verlassen würde. Doch genau das passiert nachdem überall auf der Welt schwarze Handabdrücke auf Türen erscheinen.

    Die Engelsflügel auf dem Cover sind mir erst näher ins Auge gestochen als ich das Buch in der Hand hielt. Davor wäre ich ehrlich gesagt nie darauf gekommen das es sich bei Zwischen den Welten um einen Engelsroman handeln könnte. Brimstone hat viele Geheimnisse vor Karou und so ist sie völlig unvorbereitet als sie plötzlich von einem Engel mit Flammenflügeln angegriffen wird. Die Engel sind keinesfalls liebevolle Geschöpfe, sie haben auch rein gar nichts mit Gott zutun. Sie leben und sterben für den Krieg den sie seit vielen jahrhunderten mit den Chimären in ihrer eigenen Welt führen. Gefühle sind den meisten von ihnen fremd, denn diese werden schon in ihrer Kindheit langsam aber sicher getötet oder unterdrückt.

    Als Karou also auf einen von ihnen trifft, sieht sie sich einem eiskalten Wesen gegenüber das nur eines will - sie töten. Da einige Szenen auch aus Akivas Sicht geschrieben sind weiß man als Leser natürlich das die Engel nicht ganz so gefühllos sind wie es den anschein hat. Dennoch führt eines zum anderen. Karous einzige Verbindung zu Brimstone wird gekappt und von da an ist sie völlig auf sich selbst gestellt. Bis zu dem Moment in dem Akiva wieder auftaucht, diesmal alles andere als eiskalt und sie plötzlich doch nicht mehr allein ist. Jetzt finde ich zwar die Grundidee der Geschichte wirklich ausergewöhnlich und sehr gut, die Liebesgeschichte ist aber leider nur durschnitt und auch nichts neues. Zwei Wesen vefeinderter Rassen die sich ineinander verlieben und von einer besseren und vor allem friedlichen Zukunft träumen. Alles schön und gut, aber leider eben nichts neues. Auch hat mir irgendwie das prickeln zwischen den beiden gefehlt. Es gibt nur wenige Szenen mit den beiden alleine wo sie sich ein bisschen näher kommen, was größtenteils auch an den letzten 150 Seiten des Buches liegt.

    In diesen wird nämlich größtenteils die Vergangenheit erzählt. Wie sich Akiva und Karou kennenlernten und wie sie sich wieder verloren. Anfangs fand ich diese langen Rückblicke noch sehr interessant, doch irgendwann gingen sie mir dann doch ein wenig auf die Nerven, schließlich wollte ich viel lieber wissen wie es nun in der Gegenwart weitergeht. Durch diese Rückblicke bekommt man natürlich einen sehr guten Einblick in das Volk der Chimären und auch alle Rätsel um Brimstone herum werden gelüftet. Eines ist klar, in diesem Krieg gibt es keinen absoluten Bösen. Weder die Engel, noch die Chimären sind abgrundtief böse oder kämpfen nur um des töten Willens. Das Ende des Buches ist jedenfalls traurig und zugleich auch hoffnungsvoll.

    Ich habe nicht die geringste Ahnung wie es weitergehen könnte. Zwar ist klar was Karou als nächstes tun wird, doch alles andere liegt im Schatten. Irgendwie zweifle ich sogar daran das es am Ende dieser Geschichte in Happy Ende geben wird.

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    Fazit
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    Eine ausergewöhnliche Grundidee die gut umgesetzt wurde, mit einer Liebesgeschichte die leider nur gewöhnlich ist. Mir hat das Buch gut gefallen und ich werde die Reihe aufjedenfall weiterverfolgen, sie ist etwas neues und sticht aufjedenfall aus der Menge heraus.

    4/5 Sternen

    Vielen Dank an den Fischer Verlag der mir das Buch lieberweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

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