Trudi Canavan
Magie
Magie
Informationen zum Buch:
Taschenbuch: 736 Seiten
Verlag: Blanvalet
ISBN-10: 3442375584
Preis: 10,99€
Kurzbeschreibung:
Die Vorgeschichte von Sonea und "Die Gilde der Schwarzen Magier"
Tessia wächst als die Tochter eines Dorfheilers in Kyralia auf, und nichts wünscht sie sich sehnlicher, als selbst Heilerin zu werden. Doch dann entdeckt Lord Dakon in Tessia die seltene Gabe der Magie. Bei allem Stolz über ihre unerwartete Bestimmung erkennt Tessia jedoch schon bald, dass mit ihren magischen Kräften auch große Gefahren einhergehen. Denn Kyralia steht kurz vor einem Krieg mit dem Nachbarreich Sachaka – und Tessia muss schneller lernen, ihre Magie zu beherrschen, als jemals eine Novizin vor ihr …
Eigene Meinung:
Als Tessia erfährt das sie magische Kräfte hat, ist sie zu Anfang alles andere als begeistert. Schließlich wollte sie ihr ganzes Leben lang Heilerin werden so wie ihr Vater und ausgerechnet diese Zukunft, scheint ihr nun verbaut zu sein. Erst als Magier aus dem benachbartem Sachaka in Kyralia einfallen und versuchen es zu erobern, bemerkt sie das die Magie ihr beim heilen von Menschen helfen kann. Zusammen mit ihrem Meister Lord Dakon und dessem zweiten Meisterschülerin Jayan, gerät Tessia mitten in einen Krieg hinein.
Also, ganz ehrlich, ich kann absolut nicht verstehen weshalb dieses Buch so viele schlechte Bewertungen bekommen hat. Wer mit etwas ähnlichem wie Die Gilde der schwarzen Magier gerechnet hat, ist vielleicht mit falschen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen. Obwohl es in der gleichen Welt spielt wie Soneas Geschichte, ist es doch nur wenig mit einander vergleichbar. Die Ansichten der Menschen sind noch andere, die schwarze Magie, hier genannt höhere Magie, wird noch immer verwendet und ist nicht geächtet.
Nachdem ich von Trudi Canavans Trilogie Das Zeitalter der Fünf so enttäuscht war, habe ich wirklich lange gezögert bis ich Magie endlich eine Chance gegeben hatte. Es dauerte nicht lange bis mich die Geschichte vollkommen in ihren Bann gezogen hat. Die Charaktere sind mir unglaublich schnell ans Herz gewachsen und ich konnte nicht anders als mit ihnen mitzufiebern. Besonders Tessias und Jayans Entwicklung habe ich mit Begeisterung verfolgt. Ich gebe ja zu, am Anfang war mir Jayan richtig unsymphatisch. Er hat sich genauso verhalten wie man es von einem Sohn aus reichem Haus erwarten würde und es hat schon eine Weile gedauert bis er sich langsam aber sicher gewandelt hat. Das war etwas das mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat. Man hat die Veränderungen der Charaktere hautnah miterlebt. Es ging weder zu schnell, noch war die "Verwandlung" unlogisch. Gegen Ende mochte ich Jayan schließlich genauso sehr wie Tessia oder Dakon.
Wer darüber nachdenkt sich Magie zu kaufen, dem sollte klar sein das sich die Geschehnisse in diesem Buch größtenteils um den Krieg mit Sachaka drehen. Es ist ein ewiges hin und her, ein verfolgen der Gegner, etliche Schlachten und sehr viel politisches und taktisches Gerede. Allerdings fand ich das, im Gegenteil zu manch anderen, keinesfalls langatmig oder fehl am Platz. In meinen Augen passt es genau in die Geschichte hinein. Neben dem Krieg beschäftigt sich das Buch aber noch mit anderen Dingen. Viele Sachen die man aus Gilde der schwarzen Magier kennt, wie z.b die Magiergilde, die Blutsteine oder das heilen mit Magie, haben hier ihren Anfang. Es war unglaublich interessant zu beboachten wie diese Dinge sich entwickelt haben und wer dafür verantwortlich war.
Zu Anfang war ich mir nicht sicher ob dieses Buch eine Liebesgeschichte beinhalten würde. Erst dachte ich es würde darauf hinaus laufen das sich zwischen Dakon und Tessia mehr entwickeln würde als nur das Meister-Schüler Verhältnis, vor allem weil man doch den Eindruck hatte das Tessia und Jayan sich überhaupt nicht leiden können. Im Nachhinein bin ich froh das sie dies nicht gemacht hat. Keine Frage, ich hätte es durchaus spannend gefunden Tessia und Dakon zusammen zu sehen, doch es hätte meiner Meinung nach zu viele Änhlichkeiten mit Akkarin und Sonea gehabt. Dementsprechend war ich erleichtert als ich bemerkte das Jayans Gefühle Tessia gegenüber sich gewandelt haben und obwohl Tessia niemals laut etwas in diese Art verlauten ließ, bemerkte man doch das Jayan ihr sehr viel bedeutet.
Leider gab es auch ein paar Dinge die mir nicht gefallen haben, allerdings sind diese doch ziemlich klein. Zum einen wäre da der Tod von Tessias Eltern und die Art wie sie damit umgeht. In meinen Augen hat sie einfach nicht richtig getrauert, dafür das ihre Eltern ihr so viel bedeutet haben. Da war die Trauer größer als ihr klar wurde das ihre magischen Fähigkeiten ihre Zukunft als Heilerin unmöglich machen würden. Auf dieses Thema hätte Trudi Canavan näher eingehen müssen. Sicher, ich kann verstehen das man es sich mitten im Krieg nicht leisten kann einfach mal zusammenzubrechen, doch es gab genügend Momente wo Tessia alleine war und ihren Gefühlen freien Lauf hätte lassen können.
Dann wäre da noch Dakons Ende. Etwas, das mich wirklich ziemlich aufgeregt hat. Das ganze Buch über ist er so etwas wie ein Protoganist, es gibt viele Szenen die aus seiner Sicht geschrieben sind und dann bekommt er so ein unrühmliches Ende was nur kurz nebenbei erwähnt wird. Für mich absolut nicht nachvollziehbar und schon gar nicht akzeptabel
Wie auch in Gilde der schwarzen Magier, wird Magie aus der Sicht von mehreren Personen beschrieben. Zu Anfang ist Tessia ganz offensichtlich die Hauptperson, doch je weiter das Buch voranschreitet, desto öfter muss sie an den Rand rutschen und anderen Charakteren die Spitze überlassen. Versteht mich nicht falsch, mich hat das wirklich kein Stück gestört, im Gegenteil, ich mochte alle Charaktere aus deren Sicht die anderen Kapitel geschrieben waren. Alle, bis auf eine.
Stara... Anfangs fand ich es ja noch ganz interessant mit zu erleben wie sie nach Sachaka kam und was sie dort erwartete. Mit der Zeit allerdings, dann, wenn ihre Kapitel doch tatsächlich länger waren als die der Hauptgeschichte, hat es angefangen mich unglaublich zu nerven. Ihre Geschichte hat keinerlei Einfluss auf das Hauptgeschehen und kreuzt diese nur ganz kurz am Ende. Vielleicht wollte Trudi Canavan dem Leser einen besseren Einblick von Sachaka geben, mir persönlich wäre es jedoch lieber gewesen wenn sie dies weggelassen hat. Schließlich habe ich das ganze auch nur noch überflogen weil es mich einfach überhaupt nicht interessiert hat.
Fazit:
Alles in allem hat mich Magie genauso gefesselt wie die Gilde der schwarzen Magier. Das Buch steht der Trilogie in Spannung absolut nicht nach und ich kann nur empfehlen, sich von den vielen schlechten Bewertungen nicht abschrecken zu lassen.
4/5 Sternen
Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das bereitstellen des Rezensionsexemplares!