Tana French - Sterbenskalt
Seitenanzahl: 608 Seiten
Verlag: Scherz (14. Dezember 2010)
Originaltitel: Faithful Place
Preis: 16,95 €
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Leseprobe
Inhalt:
Frank Mackey, Undercover-Ermittler, hat seine Familie seit 22 Jahren nicht gesehen. Die vier Geschwister, den trinkenden, gewalttätigen Vater und die ruppige Mutter. Er wollte der Armut und Perspektivlosigkeit seines Viertels für immer entfliehen - zusammen mit seiner großen Liebe Rosie. Doch die hatte ihn versetzt und war allein nach England aufgebrochen, so hat Frank es jedenfalls immer gedacht. Bis Rosies Koffer und ihre Fährtickets in dem alten Abbruchhaus in der Straße seiner Kindheit gefunden werden. Frank muss zurück nach Faithful Place, quasi undercover in seine eigene Vergangenheit - und feststellen, dass er diesen dunklen Ort immer in sich getragen hat.
Quelle: Umschlag der gebundenen Ausgabe des Scherz-Verlags.
Meine Meinung:
Ich bin ein Fan von Tana French’s Krimis. Nach wie vor.
Ihr Schreibstil ist super und liest sich echt toll und trotzdem erschafft sie eine unglaublich gute und dichte Atmosphäre. Hier muss ich nur sagen, dass er sich auch etwas an den Charakter von Frank anpasst. Er ist einfach ruppiger, drückt sich nicht gewählt aus und ist dermaßen sarkastisch und witzig, dass man sich am liebsten über die Hälfte des Buches vor Lachen auf dem Boden kringeln würde. Dazu kommt leider, dass ziemlich oft wörtliche Rede mit „Ich sagte:“ oder „Er sagte:“ oder „Sie sagte.“ eingeleitet wird. Das Problem ist wohl, dass ich eine kleine Phobie gegen diese Art von Einleitung habe … Ich hasse Doppelpunkte, aber nun gut, das war so und gut ist.
Nun zu der Geschichte:
Ich weiß nicht, ob ich sagen würde, dass es die Spannenste ist von den dreien, die es bis jetzt gibt (Grabesgrün, Totengleich). Aber sie kommt auf jeden Fall sehr nah an Totengleich heran, wenn sie nicht auf einem Level sind. Obwohl Rosie schon so lange tot ist, lässt einen der Fall nicht locker und dann passiert noch etwas ziemlich unerwartetes und ab da kann man wirklich kaum noch aufhören zu lesen. Jedenfalls ging es mir so. Zwar hatte ich die ganze Zeit eine ziemlich starke Vermutung, wer der Mörder ist (es hat sich nachher auch bestätigt), aber das war nicht weiter dramatisch. Ich hatte trotzdem die ganze Zeit im Hinterkopf, dass ich mich täusche und deswegen wollte ich unbedingt weiter lesen.
Ich kann das Buch wirklich nur jedem wärmstens ans Herz legen, der spannende Krimis mag, die einen spannenden Fall behandeln, dabei aber auf jeden Fall nicht zu einem Psycho-Thriller werden. Dazu sollte man noch interessiert an den Charakteren sein, denn besonders von Frank, aus dessen Sicht geschrieben wird, erfährt man viel von Früher und aus seiner jetzigen Lebenssituation. Und das ganze spielt in Dublin.
Ich würde dem Buch 5 von 5 Sternen geben, einfach weil ich es zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen konnte und die letzten 250 Seiten beinahe an einem Stück gelesen hätte, wenn ich nicht irgendwann essen und schlafen hätte müssen.