Das Buch der verlorenen Dinge - John Connolly
Übersetzung: Aus dem Englischen von Claudia Feldmann
Originaltitel: The Book of Lost Things
Kartoniert, 336 Seiten
€ 8,95 [D], € 9,20 [A], sFr 16,90
ISBN-10: 3548609228
ISBN-13: 9783548609225
Erschienen: Januar 2010 im List Taschenbuch Verlag
Quelle: http://www.ullsteinbuchverlage.de/listtb/buch.php?id=15379&page=suche&auswahl=a&pagenum=1&page=buchaz&PHPSESSID=9b1a0a98009923cb7565c467f9fcb158
Inhaltsangabe:
Nach dem Tod seiner Mutter flüchtet sich der zwölfjährige David in die Welt der Bücher. Schon bald merkt er, dass sich Realität und Fantasie vermischen. Es beginnt eine abenteuerliche Reise an die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit.
Als Davids Mutter nach schwerer Krankheit stirbt, verkriecht sich der Junge in seine Bücher. Bald schon fangen sie an, mit ihm zu sprechen, und im Garten vor seinem Zimmerfenster taucht immer öfter eine seltsame Gestalt auf: der »Krumme Mann«. Eines Abends folgt der Junge ihm durch einen Mauerspalt und findet sich in einem dunklen Wald wieder. Geleitet und gelockt vom »Krummen Mann« macht David sich auf die Suche nach dem König des Waldes. Von ihm wird gesagt, er besitze ein geheimnisvolles Buch, »Das Buch der verlorenen Dinge«, in dem alle Wahrheiten des Lebens aufgezeichnet seien. Endlich am Schloss des Königs angelangt, muss David erkennen, dass er dem Bösen in die Falle gegangen ist.
Quelle: http://www.ullsteinbuchverlage.de/listtb/buch.php?id=15379&page=suche&auswahl=a&pagenum=1&page=buchaz&PHPSESSID=9b1a0a98009923cb7565c467f9fcb158
Über den Autor:
John Connolly ist seit seinem Debüt einer der erfolgreichsten Thrillerautoren weltweit. Seine Serie um Ex-Cop Charlie Parker begeistert auch Kollegen und Kritiker. Der preisgekrönte „Meister des Gänsehautmoments” konfrontiert seine Leser immer wieder mit der allgegenwärtigen Kraft des Bösen.
Mehr über den Autor findet ihr unter: www.johnconnolly.co.uk
Quelle: http://www.ullsteinbuchverlage.de/listtb/autor.php?id=5432&page=buchaz&sort=autor&auswahl=A&pagenum=1
Meine Meinung:
Ich habe die Lektüre erst vor einer Stunde beendet, also ist mein Eindruck noch sehr frisch. Die Hauptperson des Buches ist der Junge David, der sich nach dem Tod seiner Mutter von der Welt alleingelassen und betrogen fühlt, obwohl er doch alles in seiner Macht Stehende getan hat, um ihren Tod zu verhindern. Und nun findet sein Vater eine neue Frau, er muss zu dieser in ihr Haus ziehen, um den drohenden Krieg in London zu entkommen, und dann bekommen die beiden auch noch einen gemeinsamen Sohn. David ist verzweifelt und kommt mit dieser neuen Situation nicht klar und obwohl er weiß, dass sein verhalten nicht ganz richtig ist, versucht er Rose, die neue Frau seines Vaters, seine Abneigung immer deutlich zu zeigen.
Die einzige Sache, in der David sich wohlfühlt, ist die Welt seiner Bücher. Bis diese Welt eines Tages Realität wird.
Dieses Buch ist - auch wenn es auf den ersten Blick anders klingen mag - kein Kinderbuch. Ganz im Gegenteil: David erlebt auf seiner (typischen) Reise zum Erwachsenwerden Dinge, die einen eher an Pans Labyrinth erinnern als an Die unendliche Geschichte oder ähnliche Bücher. Die Märchen, die Connolly in seinem Buch aufgreift, sind teilweise noch brutaler als die der Gebrüder Grimm, doch es ist keine sinnlose Gewalt, es steckt stets eine Aussage dahinter. Ich würde jetzt gerne spoilern, um euch Beispiele zu nennen, aber ich lasse es lieber, denn ich möchte nicht zu viel verraten. David muss auf seiner Reise jedenfalls viele Herausforderungen bestehen, um an sich selbst zu wachsen.
Mich persönlich hat die Geschichte um David gefesselt und auch das Ende entsprach meinen Erwartungen. Das Thema an sich ist natürlich nicht neu, aber es wurde in meinen Augen sehr außergewöhnlich verarbeitet, auf eine neue, teilweise auch schockierende Weise. Über allem liegt von Anfang an eine düstere Atmosphäre. Sicher kann man über das Für und Wider einiger Darstellungen diskutieren, aber mich persönlich hat es nicht so sehr abgeschreckt. Dennoch: Wer mit viel Gewalt nicht so gut umgehen kann, ist hier vielleicht falsch. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch einige lustige Szenen.
Das Buch ist aus Davids Sicht geschrieben und somit natürlich auch von der Erzählweise her eher kindlich angehaucht, aber das erscheint aus meinen Augen nur passend. Grobe Übersetzungsfehler konnte ich nicht entdecken. Einige werden sich vielleicht noch besonders an den schönen Kapitelüberschriften erfreuen, um ein Beispiel anhand des ersten Kapitels zu geben: Von allen, was gefunden, und allem, was verloren wurde