Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.
Verlag: Klett-Cotta
Seitenzahl: 896
Preis: 16,90 Euro
Inhalt:
In "Der Name des Windes" erzählt Patrick Rothfuss die Geschichte von Kvothe, dem berühmtesten Zauberer seiner Zeit. Damit ist ihm ein Roman von so viel Einfallsreichtum und solch sprachlicher Kraft und Authentizität gelungen, dass er die gesamte Fantasyszene aufhorchen lässt."Vielleicht habt ihr von mir gehört"... von Kvothe, dem für die Magie begabten Sohn fahrender Spielleute. Das Lager seiner Truppe findet er verwüstet, die Mutter und den Vater tot -"sie haben einfach die falschen Lieder gesungen". Wer aber sind diese Chandrian, die weißglänzenden, schleichenden Mörder seiner Familie? Um ihnen auf die Spur zu kommen, riskiert Kvothe alles. Er lebt als Straßenjunge in der Hafenstadt Tarbean, bis er auf das Arkanum, die Universität für hohe Magie aufgenommen wird. Vom Namenszauber, der ihn als Kind fast das Leben gekostet hätte, erhofft sich Kvothe die Macht, das Geheimnis der sagenumwobenen Dämonen aufzudecken.
Im Mittelpunkt dieses Leseabenteuers steht ein großer Magier und leidenschaftlicher Wissenschaftler, ein Musiker, dessen Lieder die Sänger zum Weinen bringen ... und ein schüchterner Liebhaber.
(Quelle: Amazon)
Meine Meinung:
Ich liebe dieses Buch. Da diese Aussage allein aber nicht sehr hilfreich ist, folgt hier nun die Begründung
Längere Zeit wollte ich Patrick Rothfuss´ Debütroman eher nicht lesen, da eine riesige Euphorie unter den Fantasy-Lesern darüber ausgebrochen war und ich solchen Begeisterungsstürmen meist eher misstrauisch gegenüberstehe. Zudem war da noch der Preis der gebundenen Version. Irgendwie war ich aber doch neugierig, da die Inhaltsangabe sehr interessant klang und ich schon lange keinen epischen Fantasy-Roman mehr gelesen hatte. Als dann die günstigere Ausgabe erschien, habe ich also zugeschlagen.
Bereits mit dem ersten Satz zog mich das Buch tief in seinen Bann. Patrick Rothfuss beschert dem Leser den Genuss eines wundervoll poetischen Schreibstils (was schon im Prolog sehr deutlich wird), wie ich ihn in einem Roman dieses Genres bisher aus bei Tolkien noch nicht erlebt habe. Es finden sich viele lryirsche anmutende, tiefsinnige Textstellen, was für mich, da ich einen solchen Stil liebe, die reinste Freude war. Absolut kein Vergleich zu vielen anderen Fantasy-Büchern, die zwar eine spannende Handlung aufweisen, stilistisch aber (z.B. durch eine eingeschränkte Wortwahl oder zu simplen Satzbau) weniger glänzen.
Die Handlung war in meinen Augen demgegenüber nicht ganz so originell: Ein junger Zauberschüler, dessen Familie ermordet wird und der auf Vergeltung sinnt, dabei seinen Weg als Magier geht und zu Größe gelangt, das kennt man schon aus anderen Romanen des Genres. So gibt es z.B. in den Handlungsmotiven Parallelen zu "Herr der Ringe" oder "Erdsee". Dieser Umstand hat mich aber wenig gestört, da diese Motive (z.B. die lange und abenteuerliche Reise des Helden) in sehr vielen epischen Fantasy-Romanen anzutreffen sind, quasi zum Genre gehören. Außerdem herrscht in "Der Name des Windes" eine solche Vielfalt an Handlung und Landschaften, Personen, Mythen etc. werden vom Autor so liebevoll beschrieben, dass ich dem Buch deswegen in der Bewertung keinen Punkt abziehen mag.
An manchen Stellen waren mir die Details jedoch zu viel des Guten, so dass ich das Lesen eine zeitlang unterbrochen habe, um später wieder in die Geschichte einzusteigen. Ein paar Seiten weniger hätten dem Buch meiner Ansicht nach nicht geschadet, denn nicht jede Kleinigkeit muss für mich als Leser so ausführlich beschrieben werden.
Sehr gut gefallen hat mir die Art, wie Patrick Rothfuss seine Charaktere, besonders den Protagonisten Kvothe, beschreibt. Man erfährt eine Menge über den jungen Magier und auch die Dialoge und die Verhaltensweisen Kvothes fand ich stets überzeugend.
Zu Kvothe selbst: Er ist schon ein sehr spezieller Charakter; ich kann verstehen, dass manche Leser mit ihm Probleme haben.
Zum Einen ist er sehr begabt in der Magie und anderen Künsten wie dem Gesang, zum Anderen ist er sich dessen bewusst, hält mit seinen Fähigkeiten nicht hinterm Berg und erteilt anderen gerne Ratschläge. Dadurch mag er manchmal ein arrogant und/ oder besserwisserisch wirken, aber im Laufe der Geschichte lernt man, dass Kvothe einerseits einfach eine recht selbstbewusste Person (warum auch nicht, nicht alle Romanhelden müssen ja verzweifelt/ unzufrieden mit sich etc. sein) und andererseits wirklich talentiert ist, also nicht nur blufft. Seine enorme Motivation erklärt sich für mich dadurch, dass er in seiner Kindheit etwas Schreckliches erlebt hat (die Ermordung seiner Eltern), das ihn verfolgen und unter anderem dazu antreibt, ein immer besserer Magier zu werden.
Insgesamt kann ich sagen, dass Kvothes Wesen so gründlich und realistisch beschrieben wurden, dass er für mich stets ein glaubwürdiger Charakter war. Zudem war er mir (trotz einiger Eigenarten) sehr sympathisch und ich konnte gar nicht anders, als mit ihm mitzufiebern, zu hoffen, zu leiden und zu lachen.
Fazit:
"Der Name des Windes" ist meiner Meinung nach ein großartiger epischer Fantasy-Roman, der sowohl durch seinen hervorragenden lyrisch-tiefsinnigen Schreibstil als auch durch einen originellen, charakterstarken Helden und eine umfangreiche Handlung hervorsticht. Ich habe schon lange kein vergleichbares Buch in diesem Genre gelesen und freue mich schon so sehr auf die Fortsetzung, die voraussichtlich Ende Oktober auf Deutsch erscheinen soll (leider wegen des Umfangs aber in Form von zwei Bänden zu jeweils über 20 Euro ).
Fünf Sterne und keinen weniger!
Verlag: Klett-Cotta
Seitenzahl: 896
Preis: 16,90 Euro
Inhalt:
In "Der Name des Windes" erzählt Patrick Rothfuss die Geschichte von Kvothe, dem berühmtesten Zauberer seiner Zeit. Damit ist ihm ein Roman von so viel Einfallsreichtum und solch sprachlicher Kraft und Authentizität gelungen, dass er die gesamte Fantasyszene aufhorchen lässt."Vielleicht habt ihr von mir gehört"... von Kvothe, dem für die Magie begabten Sohn fahrender Spielleute. Das Lager seiner Truppe findet er verwüstet, die Mutter und den Vater tot -"sie haben einfach die falschen Lieder gesungen". Wer aber sind diese Chandrian, die weißglänzenden, schleichenden Mörder seiner Familie? Um ihnen auf die Spur zu kommen, riskiert Kvothe alles. Er lebt als Straßenjunge in der Hafenstadt Tarbean, bis er auf das Arkanum, die Universität für hohe Magie aufgenommen wird. Vom Namenszauber, der ihn als Kind fast das Leben gekostet hätte, erhofft sich Kvothe die Macht, das Geheimnis der sagenumwobenen Dämonen aufzudecken.
Im Mittelpunkt dieses Leseabenteuers steht ein großer Magier und leidenschaftlicher Wissenschaftler, ein Musiker, dessen Lieder die Sänger zum Weinen bringen ... und ein schüchterner Liebhaber.
(Quelle: Amazon)
Meine Meinung:
Ich liebe dieses Buch. Da diese Aussage allein aber nicht sehr hilfreich ist, folgt hier nun die Begründung
Längere Zeit wollte ich Patrick Rothfuss´ Debütroman eher nicht lesen, da eine riesige Euphorie unter den Fantasy-Lesern darüber ausgebrochen war und ich solchen Begeisterungsstürmen meist eher misstrauisch gegenüberstehe. Zudem war da noch der Preis der gebundenen Version. Irgendwie war ich aber doch neugierig, da die Inhaltsangabe sehr interessant klang und ich schon lange keinen epischen Fantasy-Roman mehr gelesen hatte. Als dann die günstigere Ausgabe erschien, habe ich also zugeschlagen.
Bereits mit dem ersten Satz zog mich das Buch tief in seinen Bann. Patrick Rothfuss beschert dem Leser den Genuss eines wundervoll poetischen Schreibstils (was schon im Prolog sehr deutlich wird), wie ich ihn in einem Roman dieses Genres bisher aus bei Tolkien noch nicht erlebt habe. Es finden sich viele lryirsche anmutende, tiefsinnige Textstellen, was für mich, da ich einen solchen Stil liebe, die reinste Freude war. Absolut kein Vergleich zu vielen anderen Fantasy-Büchern, die zwar eine spannende Handlung aufweisen, stilistisch aber (z.B. durch eine eingeschränkte Wortwahl oder zu simplen Satzbau) weniger glänzen.
Die Handlung war in meinen Augen demgegenüber nicht ganz so originell: Ein junger Zauberschüler, dessen Familie ermordet wird und der auf Vergeltung sinnt, dabei seinen Weg als Magier geht und zu Größe gelangt, das kennt man schon aus anderen Romanen des Genres. So gibt es z.B. in den Handlungsmotiven Parallelen zu "Herr der Ringe" oder "Erdsee". Dieser Umstand hat mich aber wenig gestört, da diese Motive (z.B. die lange und abenteuerliche Reise des Helden) in sehr vielen epischen Fantasy-Romanen anzutreffen sind, quasi zum Genre gehören. Außerdem herrscht in "Der Name des Windes" eine solche Vielfalt an Handlung und Landschaften, Personen, Mythen etc. werden vom Autor so liebevoll beschrieben, dass ich dem Buch deswegen in der Bewertung keinen Punkt abziehen mag.
An manchen Stellen waren mir die Details jedoch zu viel des Guten, so dass ich das Lesen eine zeitlang unterbrochen habe, um später wieder in die Geschichte einzusteigen. Ein paar Seiten weniger hätten dem Buch meiner Ansicht nach nicht geschadet, denn nicht jede Kleinigkeit muss für mich als Leser so ausführlich beschrieben werden.
Sehr gut gefallen hat mir die Art, wie Patrick Rothfuss seine Charaktere, besonders den Protagonisten Kvothe, beschreibt. Man erfährt eine Menge über den jungen Magier und auch die Dialoge und die Verhaltensweisen Kvothes fand ich stets überzeugend.
Zu Kvothe selbst: Er ist schon ein sehr spezieller Charakter; ich kann verstehen, dass manche Leser mit ihm Probleme haben.
Zum Einen ist er sehr begabt in der Magie und anderen Künsten wie dem Gesang, zum Anderen ist er sich dessen bewusst, hält mit seinen Fähigkeiten nicht hinterm Berg und erteilt anderen gerne Ratschläge. Dadurch mag er manchmal ein arrogant und/ oder besserwisserisch wirken, aber im Laufe der Geschichte lernt man, dass Kvothe einerseits einfach eine recht selbstbewusste Person (warum auch nicht, nicht alle Romanhelden müssen ja verzweifelt/ unzufrieden mit sich etc. sein) und andererseits wirklich talentiert ist, also nicht nur blufft. Seine enorme Motivation erklärt sich für mich dadurch, dass er in seiner Kindheit etwas Schreckliches erlebt hat (die Ermordung seiner Eltern), das ihn verfolgen und unter anderem dazu antreibt, ein immer besserer Magier zu werden.
Insgesamt kann ich sagen, dass Kvothes Wesen so gründlich und realistisch beschrieben wurden, dass er für mich stets ein glaubwürdiger Charakter war. Zudem war er mir (trotz einiger Eigenarten) sehr sympathisch und ich konnte gar nicht anders, als mit ihm mitzufiebern, zu hoffen, zu leiden und zu lachen.
Fazit:
"Der Name des Windes" ist meiner Meinung nach ein großartiger epischer Fantasy-Roman, der sowohl durch seinen hervorragenden lyrisch-tiefsinnigen Schreibstil als auch durch einen originellen, charakterstarken Helden und eine umfangreiche Handlung hervorsticht. Ich habe schon lange kein vergleichbares Buch in diesem Genre gelesen und freue mich schon so sehr auf die Fortsetzung, die voraussichtlich Ende Oktober auf Deutsch erscheinen soll (leider wegen des Umfangs aber in Form von zwei Bänden zu jeweils über 20 Euro ).
Fünf Sterne und keinen weniger!
Zuletzt von Salissa am Sa 07 Mai 2011, 21:48 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet