Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.

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    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag. Empty Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.

    Beitrag von Salissa Fr 29 Apr 2011, 18:06

    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.

    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag. 20957410

    Verlag: Klett-Cotta
    Seitenzahl: 896
    Preis: 16,90 Euro

    Inhalt:
    In "Der Name des Windes" erzählt Patrick Rothfuss die Geschichte von Kvothe, dem berühmtesten Zauberer seiner Zeit. Damit ist ihm ein Roman von so viel Einfallsreichtum und solch sprachlicher Kraft und Authentizität gelungen, dass er die gesamte Fantasyszene aufhorchen lässt."Vielleicht habt ihr von mir gehört"... von Kvothe, dem für die Magie begabten Sohn fahrender Spielleute. Das Lager seiner Truppe findet er verwüstet, die Mutter und den Vater tot -"sie haben einfach die falschen Lieder gesungen". Wer aber sind diese Chandrian, die weißglänzenden, schleichenden Mörder seiner Familie? Um ihnen auf die Spur zu kommen, riskiert Kvothe alles. Er lebt als Straßenjunge in der Hafenstadt Tarbean, bis er auf das Arkanum, die Universität für hohe Magie aufgenommen wird. Vom Namenszauber, der ihn als Kind fast das Leben gekostet hätte, erhofft sich Kvothe die Macht, das Geheimnis der sagenumwobenen Dämonen aufzudecken.
    Im Mittelpunkt dieses Leseabenteuers steht ein großer Magier und leidenschaftlicher Wissenschaftler, ein Musiker, dessen Lieder die Sänger zum Weinen bringen ... und ein schüchterner Liebhaber.
    (Quelle: Amazon)

    Meine Meinung:
    Ich liebe dieses Buch. Da diese Aussage allein aber nicht sehr hilfreich ist, folgt hier nun die Begründung Wink

    Längere Zeit wollte ich Patrick Rothfuss´ Debütroman eher nicht lesen, da eine riesige Euphorie unter den Fantasy-Lesern darüber ausgebrochen war und ich solchen Begeisterungsstürmen meist eher misstrauisch gegenüberstehe. Zudem war da noch der Preis der gebundenen Version. Irgendwie war ich aber doch neugierig, da die Inhaltsangabe sehr interessant klang und ich schon lange keinen epischen Fantasy-Roman mehr gelesen hatte. Als dann die günstigere Ausgabe erschien, habe ich also zugeschlagen.

    Bereits mit dem ersten Satz zog mich das Buch tief in seinen Bann. Patrick Rothfuss beschert dem Leser den Genuss eines wundervoll poetischen Schreibstils (was schon im Prolog sehr deutlich wird), wie ich ihn in einem Roman dieses Genres bisher aus bei Tolkien noch nicht erlebt habe. Es finden sich viele lryirsche anmutende, tiefsinnige Textstellen, was für mich, da ich einen solchen Stil liebe, die reinste Freude war. Absolut kein Vergleich zu vielen anderen Fantasy-Büchern, die zwar eine spannende Handlung aufweisen, stilistisch aber (z.B. durch eine eingeschränkte Wortwahl oder zu simplen Satzbau) weniger glänzen.

    Die Handlung war in meinen Augen demgegenüber nicht ganz so originell: Ein junger Zauberschüler, dessen Familie ermordet wird und der auf Vergeltung sinnt, dabei seinen Weg als Magier geht und zu Größe gelangt, das kennt man schon aus anderen Romanen des Genres. So gibt es z.B. in den Handlungsmotiven Parallelen zu "Herr der Ringe" oder "Erdsee". Dieser Umstand hat mich aber wenig gestört, da diese Motive (z.B. die lange und abenteuerliche Reise des Helden) in sehr vielen epischen Fantasy-Romanen anzutreffen sind, quasi zum Genre gehören. Außerdem herrscht in "Der Name des Windes" eine solche Vielfalt an Handlung und Landschaften, Personen, Mythen etc. werden vom Autor so liebevoll beschrieben, dass ich dem Buch deswegen in der Bewertung keinen Punkt abziehen mag.
    An manchen Stellen waren mir die Details jedoch zu viel des Guten, so dass ich das Lesen eine zeitlang unterbrochen habe, um später wieder in die Geschichte einzusteigen. Ein paar Seiten weniger hätten dem Buch meiner Ansicht nach nicht geschadet, denn nicht jede Kleinigkeit muss für mich als Leser so ausführlich beschrieben werden.

    Sehr gut gefallen hat mir die Art, wie Patrick Rothfuss seine Charaktere, besonders den Protagonisten Kvothe, beschreibt. Man erfährt eine Menge über den jungen Magier und auch die Dialoge und die Verhaltensweisen Kvothes fand ich stets überzeugend.
    Zu Kvothe selbst: Er ist schon ein sehr spezieller Charakter; ich kann verstehen, dass manche Leser mit ihm Probleme haben.
    Zum Einen ist er sehr begabt in der Magie und anderen Künsten wie dem Gesang, zum Anderen ist er sich dessen bewusst, hält mit seinen Fähigkeiten nicht hinterm Berg und erteilt anderen gerne Ratschläge. Dadurch mag er manchmal ein arrogant und/ oder besserwisserisch wirken, aber im Laufe der Geschichte lernt man, dass Kvothe einerseits einfach eine recht selbstbewusste Person (warum auch nicht, nicht alle Romanhelden müssen ja verzweifelt/ unzufrieden mit sich etc. sein) und andererseits wirklich talentiert ist, also nicht nur blufft. Seine enorme Motivation erklärt sich für mich dadurch, dass er in seiner Kindheit etwas Schreckliches erlebt hat (die Ermordung seiner Eltern), das ihn verfolgen und unter anderem dazu antreibt, ein immer besserer Magier zu werden.
    Insgesamt kann ich sagen, dass Kvothes Wesen so gründlich und realistisch beschrieben wurden, dass er für mich stets ein glaubwürdiger Charakter war. Zudem war er mir (trotz einiger Eigenarten) sehr sympathisch und ich konnte gar nicht anders, als mit ihm mitzufiebern, zu hoffen, zu leiden und zu lachen.

    Fazit:
    "Der Name des Windes" ist meiner Meinung nach ein großartiger epischer Fantasy-Roman, der sowohl durch seinen hervorragenden lyrisch-tiefsinnigen Schreibstil als auch durch einen originellen, charakterstarken Helden und eine umfangreiche Handlung hervorsticht. Ich habe schon lange kein vergleichbares Buch in diesem Genre gelesen und freue mich schon so sehr auf die Fortsetzung, die voraussichtlich Ende Oktober auf Deutsch erscheinen soll (leider wegen des Umfangs aber in Form von zwei Bänden zu jeweils über 20 Euro Bitterlich wein ).
    Fünf Sterne und keinen weniger!


    Zuletzt von Salissa am Sa 07 Mai 2011, 21:48 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag. Empty Re: Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.

    Beitrag von captaincow So 01 Mai 2011, 21:30

    Hey Virgi,

    vielen Dank für diese ausführliche Rezension! Und noch mal ein extra danke: Vor etwa einem Jahr hab ich in einer englischen Buchhandlung ein Buch entdeckt, dass ich vom Cover und von der Inhaltsbeschreibung her sehr ansprechend fand. Leider konnte ich mir den Titel nicht merken. Jetzt hab ich gleich mal nachgeschaut, weil mir der Name des Autors so bekannt vorkam und siehe da: Der zweite Teil war besagtes Buch. Danke, danke, danke also! Very Happy

    Das Buch hört sich tatsächlich sehr interessant an und deine Meinung ja durchweg positiv. Ich schätze mal, wie du sagst, in vielen High Fantasy Romanen ist es so, dass der Protagonist sich derartig entwickelt, aber meistens unterscheiden sich ja dann doch die Geschichten drumherum.
    Deine Aussage über den Schreibstil hat mich aber umso neugieriger gemacht. Ich kenne mich im High Fantasy Genre zwar kaum aus, dennoch ist mir so ein Stil wirklich selten untergekommen.

    Ich denke, das Buch wandert mal auf meine Wunschliste. Generell lese ich High Fantasy zwar eher weniger und momentan gar nicht, aber ich werde mir das Buch mal für eine derartige Phase vormerken.

    oO Die Bücher sind ja extrem teuer! Auf Englisch dafür viel billiger... Ich werde wohl mal reinschnuppern und sehen, ob ich das Englisch verstehen würde.

    LG
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    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag. Empty Re: Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.

    Beitrag von Paoment So 01 Mai 2011, 22:16

    Hey
    Ja, das Buch ist klasse. Eines von den wenigen 900-Seitigen, dass ich in wenigen Tagen durchhatte. Rothfuss ist einfach brillant, wenn man mich fragen würde. Wie du schon beschrieben hast, seine Stärke liegt vor allem in seinen Charakteren. Sie sind so schön und authentisch ausgearbeitet, das schafft wirklich nicht jeder Autor.
    Dazu ist es von der Handlung auch mal was neues, das mit dem Gasthaus und wie er erzählt und so...
    Ich war einfach begeistert und dann wiederum enttäuscht, als ich erfahren hab, dass ich noch über ein Jahr auf das nächste Buch warten muss -.-
    Aber jetzt geht's ja schon nur noch ein halbes Jahr, und wenn wirklich zwei Bücher rauskommen, dann freut es mich umso mehr.
    Danke für die Info^^

    LG
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    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag. Empty Re: Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.

    Beitrag von Ash Lynne So 01 Mai 2011, 22:56

    Oh hey. :)

    Also... ich muss sagen, dass ich alles andere begeistert war vom Buch. Ich fand es sehr, sehr langweilig. Es hat mich auch vom Stil nicht angesprochen, so dass ich es abbrechen musste.
    Weiß nicht, vielleicht ist es einfach nicht mein Ding, aber ich konnte dem nichts abgewinnen, auch wenn ich natürlich verstehen kann, wenn Leute, die sehr begeistert sind von dieser Richtung von fantasy, dann dieses Buch mögen. Aber ich habe schon HdR nicht gemocht... Mr. Green

    Aber danke für die Rezension, ist doch interessant, dass andere Leute das ganz anders sehen. :)

    Liebe Grüße,
    Chrissi
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    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag. Empty Re: Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.

    Beitrag von Mondlicht Sa 07 Mai 2011, 19:15

    Hallo :)

    Hach, ich liebe dieses Buch! Du hast eigentlich schon alles gesagt, und ich hatte auch nur wenig Mühe mit Kvothe, noch weniger mit dem Älteren als dem Jüngeren. Patrick Rothfuss ist wirklich ein Genie. Man spürt richtig, dass er sich sehr viele Gedanken gemacht hat und auch echt lang drangesessen haben muss, bis das so perfekt rauskam Herzchen

    und freue mich schon so sehr auf die Fortsetzung, die voraussichtlich Ende Oktober auf Deutsch erscheinen soll (leider wegen des Umfangs aber in Form von zwei Bänden zu jeweils über 20 Euro ).
    *hust* Genau wie bei Sanderson. Man sollte denen mal kräftig den H. versohlen. Können oder wollen sie nicht dünneres Papier nehmen und kleinere Schrift, weniger Rand? Ich möchte nicht ab Band 2 plötzlich auf Englisch umsteigen müssen Sad

    Aber ja, für den ersten Band auch von mir 5 Sterne. Ein Muss für Fantasyleser, würd ich sagen.
    Gruss
    Mondlicht
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    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag. Empty Re: Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.

    Beitrag von Salissa Sa 07 Mai 2011, 22:29

    Hallo ihr :)

    @ Hannah:
    Cool, dass ich dir unbewusst dabei helfen konnte, das geheimnisvolle Buch wiederzufinden Wink
    Inzwischen lese ich sehr viel Urban Fantasy, früher lag mein Schwerpunkt dagegen bei epischer/ High Fantasy.
    Irgendwann habe ich dann seltener Bücher aus diesem Bereich gelesen, weil ich oft Romane erwischt habe, in denen die typischen Klischees des Genres bedient werden: Der Held (oder die Heldin), der nichts von seinem Schicksal ahnt, ist (am liebsten durch eine Prophezeihung) dazu bestimmt, den schrecklichen Bösewicht X zu bezwingen, der natürlich das Land/ die Welt beherrschen will.
    Besonders motiviert wird der Held dadurch, dass der große Böse sein Heimatdorf/ seine Familie auf dem Gewissen hat. Wobei, manchmal stellt sich dann noch heraus, dass die Eltern des Helden *Überraschung!* gar nicht seine leiblichen Eltern sind, sondern dieser stattdessen das Kind des großen Magiers Y/ des König ist, wobei erster Fall dann auch die ungewöhnlich starken magischen Fähigkeiten der Hauptperson erklärt ... Der Held zieht gegen das unfassbar Böse in den Kampf mit Schwert und Magie und wird dabei unterstützt von treuen Gefährten.
    Am Ende siegt er natürlich, da sein magisches Können und sein Mut einfach allen anderen überlegen sind, und findet vielleicht noch die große Liebe/ rettet diese und/ oder wird Herrscher des befreiten Landes Rolling Eyes
    Ich bin immer wieder froh, wenn ich epische Fantasy lesen kann, die anders ist, die gut durchdachte, keinesfalls flache Charaktere hat, eine komplexe Handlung und einen anspruchsvolleren Schreibstil. Gegen ein oder zwei Klischees habe ich nichts, wenn mir dafür in anderen Punkten etwas Tolles geboten wird pirat
    Den Preis der deutschen Ausgabe erschreckt mich, selbst in der günstigeren Variante, immer noch! Ich hoffe für das Buch ganz stark, dass noch eine günstigere Fassung herausgebracht wird, damit vielleicht noch mehr Leser Rothfuss schriftstellerischen Qualitäten für sich entdecken.

    @ Pao:
    Rothfuss ist einfach brillant, wenn man mich fragen würde.

    Das würde ich ohne zu zögern unterschreiben, auf jeden Fall in Hinsicht auf seinen Art des Erzählens, des Charakterentwerfens und den Schreibstil (die Handlung konnte da in meinen Augen da nicht ganz mithalten).
    Die Momente im Gasthaus, die den Rahmen für die Hauptgeschichte bieten, fand ich auch klasse! Diese Konstruktion ist originell und sehr gut durchdacht.
    Der Prolog und seine Verknüpfung mit dem Epilog haben mich, salopp gesagt, umgehauen, wenn ich das mal so salopp, da er so wunderschön lyrisch und melancholisch ist.

    @ Chrissi:
    Ich finde es sehr gut, dass du deine Meinung zum Buch hier gepostet hast :) Es kann nicht jeder Roman jedem gefallen und ich persönlich finde es schlimm, wenn Leute bei Amazon oder in Foren niedergemacht werden, nur weil sie die Meinung der Mehrheit zu einem Buch nicht teilen. Solange man seine Meinung begründen kann, ist doch alles in Butter Wink
    Einige Passagen fand ich auch zäh, da mir dort viel zu stark auf in meinen Augen unwichtige Begebenheiten eingegangen wurden.

    @ Mondlicht:
    Bin ganz deiner Meinung, man merkt dem Buch stark an, wie viele Gedanken, Mühe und Liebe Patrick Rothfuss darin gesteckt hat. Daher wundert es mich nicht, dass ich einmal irgendwo gelesen habe, Rothfuss sei ein Perfektionist, der sehr lange an seinen Texten feilt - das merkt man seinem Werk einfach an.
    Die zwei Bände-Geschichte regt mich auch auf, da jedes der Bücher um die zwanzig Euro kosten soll -.-
    Ich kann verstehen, dass das Buch durch die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche etwas mehr Umfang einnimmt und auch, dass man den Lesern z.B. kein 2000 starkes, gebundenes Buch zumuten will. Einen so dicken Roman länger in der Hand zu halten wäre vom Gewicht her bei längerem Lesen sehr unangenehm und unpraktisch, wenn man unterwegs lesen will.
    Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das Buch allein durch die Übersetzung so sehr an Umfang zugenommen haben soll, dass es die Zweiteilung rechtfertigt. Schließlich hat das amerikanische Original auch eine hohe Seitenzahl und trotzdem ist die Geschichte dort in einem Band erschienen und soweit ich weiß in einem Format, das weniger schwer in der Hand liegt als das deutsche. Also doch nur Geldmacherei?! Seufz ...
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    Beitrag von Lexi So 08 Mai 2011, 00:39

    Ich schleiche schon seit Erscheinen des Buches darum herum, und kann mich nie dazu überwinden, es zu kaufen.
    Irgendein instinkt hält mich davona b, obwohl es mich durchaus interessieren würde.
    Mhm scratch
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    Beitrag von Mondlicht So 08 Mai 2011, 15:09

    @ Falko:
    Vielleicht, jetzt mit dem Wissen, dass auch hier der 2. Band aufgespalten wird, gleich auf Englisch?
    Also, lesenswert ist es auf jeden Fall. Ich habe noch nie eine Romanfigur so nah gespürt wie Kvothe. Es war mir, als könnte er jederzeit um die nächste Ecke biegen und etwas vorsingen, die Laute in der Hand und der Wind im Haar. Ich würde so gerne hören, wie er "Tau auf dem Farngestrüpp" spielt, ich habe geweint, als er davon erzählt hat. Wirklich geweint. Ich, als Gitarrespielerin, würde ihm zu Füssen liegen, als wäre er ein Musikgott. So etwas darf man sich fast nicht entgehen lassen, auch wenn das natürlich nicht alles ist, was der junge Kvothe erlebt :']
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    Beitrag von Lexi So 08 Mai 2011, 15:55

    Wenn, dann wäre ohnehin die Original-Ausgabe erste Wahl
    Aber ich schrecke halt auch vor dieser allgemeinen Begeisterung zurück ...
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    Beitrag von Mondlicht So 08 Mai 2011, 16:28

    Dieses Mal ist sie wohl berechtigt ... Sonst halte ich nämlich auch nicht viel davon X) "Der Name des Windes" ist wirklich ein schönes Werk, aber ich will dich nicht überreden. Ob man ein Buch lesen will oder nicht ... das hängt von einem selbst ab.
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    Beitrag von Salissa So 08 Mai 2011, 18:44

    @ Falko:
    Genrell finde ich bei diesem Thema das Motto passend "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt". Es müssen nicht, aber können einem gute Bücher entgehen, wenn man diese nur wegen der allgemeinen Begeisterung für sich ablehnt und das Risiko eines Fehlkaufs besteht auch bei unbekannten Büchern.
    Das mit der kritischen Einstellung gegenüber Büchern, die Begeisterungsstürme auslösen, kann ich trotzdem sehr gut verstehen!
    Ich schrecke trotz oben genannten Argumenten öfters vor Titeln zurück, die von der Masse so hochgelobt und vom Verlag stark beworben werden, weil mein Büchergeschmack öfters von dem abweicht, was der Mehrheit gefällt und ich generell bei so einer enormen Begeisterung erst einmal kritisch bin, warum auch immer.
    Manchmal lese ich solche Bücher dann aus Neugier doch nach einer Zeit und ärgere mich nachher, dass ich dafür Geld ausgegeben habe. In anderen Fällen ärgere ich mich, dass ich mich erst habe abschrecken lassen, da mir das Buch dann wirklich gefällt. "Der Name des Windes" gehört bei mir in letztere Kategorie, genauso wie z.B. "Magyria" oder "Die Chroniken der Unterwelt".


    Zuletzt von Salissa am So 08 Mai 2011, 19:25 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag von Mondlicht So 08 Mai 2011, 18:58

    Und was "Der Name des Windes" von anderen Büchern unterscheidet, die im Allgemeinen hoch im Kurs stehen, ist die Tatsache, dass es auch zum Nachdenken anregt und nichts beschönigt. Es ist keine Märchenwelt, die einem vorgetischt wird, Kvothe lebt praktisch von gepumptem Geld, immer auf der Hut und getrieben. Religion und damit Philosophie spiegelt sich in Erzählungen (von Skarpi und Kvothe selbst) wider, seine Magie / Sympathie klingt wissenschaftlich logisch (Energieerhaltungsgesetz usw.) und es wirkt auch in Bezug auf die Gefühlswelt eines Teenagers realistisch ... Anders als so einfach gestricktes Zeug wie die Biss-Bücher, wo ich mich aufrege, wenn ich nur schon Edward lese -.-
    Patrick Rothfuss weiss zu zaubern und hat deshalb fünf Sterne im Durchschnitt.
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    Beitrag von June So 28 Okt 2012, 19:20

    Hallihallo :)

    Ich habe mir das Buch vor ein paar Tagen gekauft, hätte ich nicht arbeiten müssen, wäre ich also nach zwei Tagen durch gewesen, denn so dick kommt es mir gar nicht vor.

    Die Geschichte ist interessant und spannend, keine Frage, aber diese Unterbrechungen mit dem Wirtshaus sind weder originell noch auflockernd. Jedes Mal, wenn das wieder kam, habe ich mich geärgert. Schließlich wurde fast jedes Mal erwähnt, wie Kvothe wieder von der Akademie geht, aber das ist während des ganzen Buches nicht passiert. Das hat mich tierisch genervt und nervt mich im Nachhinein immer noch. Man kann Dinge andeuten, aber sie einem mehrfach (!) so auf die Nase zu binden und dann quasi wie einen Köder wegzuzerren, damit der arme Leser auch ganz sicher den Rest der Geschichte liest (sich also die anderen Bücher kauft), ist in meinen Augen ganz schlechter Stil ...
    Das ist der eine Punkt, über den ich mich stundenlang aufregen könnte.

    Jetzt zum Wirtshaus, das ich, wie gesagt, nicht originell fand. Ich habe hier bei im Regal ein Märchenbuch stehen, das nach genau diesem Schema geschrieben ist - und es ist ein ganzes Stück älter als "Der Name des Windes". Auch dort sitzen ein paar Männer in einem Wirtshaus fest und erzählen sich gegenseitig Geschichten. Daran musste ich während dieser Wirtshaus-Parts immer denken und da das während des Lesens immer mehr wurden, die einen dann auch noch aus der anderen Geschichte gerissen haben, kann man sich ja vorstellen, warum mir das nicht gefallen hat ...

    Allerdings sind das auch die einzigen beiden Kritikpunkte, die ich habe. Die mögen jetzt ziemlich heftig klingen, aber der Rest des Romans reißt alles wieder raus.
    Da ist zum einen der Draccus, ein richtig tolles und interessantes Geschöpf, dann die Art, wie man Magie erlernt und noch ein paar Dinge mehr. Sogar die Chandrian und Denna finde ich interessant, aber es ist schade, dass über die noch nicht so viel bekannt ist.
    Bisher kommt mir das Buch nur wie ein Auftakt zu Größerem vor, wie ein langgezogener Prolog. Das ist nicht schlecht, aber es hinterlässt bei einem auch nicht unbedingt das Gefühl, schon wichtige Dinge für die Handlung mitbekommen zu haben ...

    Nun denn, ich würde 3 von 5 Sternen geben :)

    Ganz liebe Grüße,
    Juny

    P.S.: Ich bin einfach besser im Meckern als im Loben ... ^^"
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    Beitrag von Mrs.Beth Mi 18 März 2015, 12:33

    Hey =)

    Nach dem ich das Lied der Dunkelheit gelesen hatte, habe ich mich an den Namen des Windes gewagt und muss sagen, ich bin absolut begeistert! So sehr, dass ich fast dazu verleitet war mir die beiden Teile des 2. Bandes jeweils gebunden zu kaufen (mein Zeichen des Respekts an Autoren, wenn ich bereit bin mehr Geld als notwendig für sie auszugeben Wink)

    Vielleicht sage ich zuerst die Dinge die mich stören ... Es ist logisch dass Kvothe seine Reise durchleben muss um zu dem zu werden was er ist/war. Aber es ist nicht sonderlich originell. Dass er fahrender Schauspieler/Musiker ist, kam mir seltsam bekannt vor, dass er eine Zeit lang alleine in der Wildnis überleben musste, auch.
    Einerseits finde ich es gut, dass man seine ganze Jugend mit ihm durchlebt, dadurch lernt man ihn besser kennen und sieht seine Entwicklung, aber ab und zu fand ich es dann doch etwas langwierig und wenig sinnvoll. Klar - schön zu lesen, aber danach fragt man sich: hat das Buch das wirklich gebraucht?

    Aber genug zu den negativen Sachen! Die Positiven überwiegen so stark, dass ich keine Punkte abziehen würde. Die Charaktere sind wesentlich lebendiger und realistischer und origineller als in den meisten anderen Romane. Und dann erst der Schreibstil! In Romanen aus diesem Genre sucht man das ja meistens vergeblich. Auch Magie wissenschaftlich zu erklären finde ich großartig, auch wenn ich ab und zu sagen musste, dass es mir zu kompliziert war (vielleicht hätte ich aber auch genauer lesen sollen ^^).

    Dass sie aus den Romanen jetzt eine Serie machen wollen, verstehe ich sehr gut. Es bietet sich wirklich dafür an ...
    Und angeblich kommt ja zwischen 2014 und 2016 der 3. Band raus ... kann sich also nur noch um Jahrhunderte handeln Wink (Wartezeiten sind hier ungefähr so wie zwischen den Sherlock Staffeln)

    Zusammenfassung: 5/5 Sternen.
    Elbenwind
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    Darf Pergament glätten
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    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag. Empty Re: Patrick Rothfuss - Der Name des Windes: Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag.

    Beitrag von Elbenwind Fr 19 Aug 2016, 17:05

    Hallo Salissa,

    danke für die ausführliche Rezension!

    Ich habe mir schon vor ein paar Wochen die gebundene Ausgabe gekauft (die broschierte Ausgabe ist wohl seit längerem vergriffen) - mit sehr gemischten Gefühlen. Deine positive Rezension hat mich darin bestärkt, mich endlich an die Geschichte ranzuwagen. Bin schon sehr gespannt!

    liebe Grüße,
    Elbenwind

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