Pooly's Kunst und Schreibforum

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    W. Somerset Maugham - Auf Messers Schneide

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    Beitrag von Jojo Mi 22 Dez 2010, 17:09

    W. Somerset Maughaum – Auf Messers Schneide

    W. Somerset Maugham - Auf Messers Schneide Aufmessersschneide

    Seitenanzahl: 486 Seiten
    Verlag: Diogenes Verlag (Dezember 2005)
    Originaltitel: The Razor’s Edge
    Bei Amazon bestellen

    Inhalt:
    Maughams anspruchsvollster, ‚philosophischer’ Roman gibt ein farbiges Protrait der 20er Jahre – vom Swing bis zum Börsenkrach.

    „Was hoffnungsvolle junge Literaten, progressive Jugendliche und zorniger Nachwuchs als höchsteigene Erfindung patentieren möchten, brachte Somerset Maugham schon vor dreißig Jahren zu Papier: Mit feiner Ironie, abgeklärter, aber nie arroganter Überlegenheit schildert er als stiller Beobachter den Müßiggänger Larry. Larry ist antikapitalistisch, gegen Leistungszwang und Konsumhaltung. Auf seinen Trips durch ganz Europa und Indien sucht er seinen Wissensdurst und seinen Hang zur Mystik zu befriedigen.“ (Basler Nachrichten)
    (Klappentext)

    Meine Meinung:
    Ich habe ziemlich lange für dieses Buch gebraucht, länger, als ich gedacht hätte, aber das gibt dem Ganzen keinerlei Abzüge. Ich habe es gern gelesen. Besonders mochte ich an dem Buch Maugham selbst als Erzähler. Er wird sogar hin und wieder mit seinem Namen angesprochen. Dadurch hat man irgendwie einen ganz anderen Blick auf die Charaktere und das, was geschieht. Maugham ist mit keinem der Leute verwandt, es sind eigentlich nur Zufallsbegegnungen, und die Personen trifft er dann immer öfter, weil er eben mit Elliot Templeton sehr gut zufrieden ist. Dadurch hat man nicht so einen voreingenommenen Blick auf die Charaktere.
    Und da kommen wir mit Elliot schon auf einen sehr wichtigen Charakter zu sprechen. Er spiegelt die reiche Seite der 20er Jahre wieder. Er gehört zu denjenigen, die sich mit großen Gesellschaften umgeben und es lästig finden, einen Abend allein zu essen und das hält er auch bis zu seinem Lebensende so durch. Irgendwie ist er schon etwas unsympathisch, finde ich. Aber trotzdem ist die Figur irgendwie auch interessant, wenn eventuell auch einfach gestrickt. Er ist aber unweigerlich Teil der Geschichte, denn durch Elliots Nichte lernt Maugham erst den sehr interessanten Larry Darnell kennen.
    Er ist eine Person für sich und ich finde ihn wirklich sehr interessant. Wenn er vorkommt, wechselt irgendwie die Atmosphäre der Umgebung selbst immer wieder und wegen dieser Stellen hat das Lesen auch so lang gedauert. Larry vertritt ganz bestimmte Ansichten und Auffassungen vom Leben. Diese Ansichten sind sehr gut geschildert, wenn auch hin und wieder nicht unbedingt ganz einfach verständlich, aber sie lassen einen über die Dinge nachdenken. Das hat mir sehr gut gefallen.
    Aber, obwohl eigentlich Larry auch die Hauptperson ist, kommt er nicht so oft vor, wie Elliot und Isabel, Larrys ehemalige Verlobte und Elliots Nichte. Das finde ich allerdings nicht weiter schlimm. Man bekommt dadurch einfach nicht so eine Fülle von Ansichten Larrys und kann sich besser auf die paar eingestreuten konzentrieren. Die Szenen mit Elliot, Isabel und den anderen Charakteren sind auch sehr interessant und man erhält einen sehr schönen Einblick der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse und eben die Ansichten, die normal für diese Zeit waren. Larry dagegen ist eben der Querdenker.
    Das ist ziemlich viel und vielleicht nicht immer ganz so verständlich, was ich geschrieben habe. Aber das Buch ist auch mit seinen knapp 500 Seiten sehr vielschichtig und es gibt einiges, was wichtig und sehr interessant ist. Das kann man gar nicht alles aufzählen.
    Ich muss sagen, dass ich das Buch noch besser fand, als „Der bunte Schleier“, das ich vorher von Maugham gelesen habe. Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, der sich für die 20er Jahre ein wenig interessiert und nicht immer leichte Kost lesen möchte.
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    Beitrag von captaincow Do 23 Dez 2010, 11:15

    Hallo Jojo,

    vielen Dank für diese Rezension. Sie hört sich ziemlich interessant an.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich zuvor noch nie etwas von diesem Buch gehört hab oO Aber man kann ja auch nicht alles kennen. Deshalb ist es umso besser, dass du das hier nochmal vorstellst, denn es klingt wirklich nach etwas, das ich lesen würde.

    Wie ist das denn mit dem Schreibstil? Ist er auch eher kompliziert oder passt er zur Erzählung, erschwert ihr Verständnis aber nicht?

    LG
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    W. Somerset Maugham - Auf Messers Schneide Empty Re: W. Somerset Maugham - Auf Messers Schneide

    Beitrag von Jojo Do 23 Dez 2010, 14:38

    Hey Hannah,

    Danke fürs Lesen meiner - wohl etwas durcheinander geratenen - Vorstellung ^^"
    ich habe aber auch noch nie was von dem Autor vorher gehört. Es lang nur daran, dass ich den Film "Der bunte Schleier" mit Edward Norton unbedingt schauen wollte und dadurch bin ich dann auch auf das Buch gekommen und eben unweigerlich auf den Autor ^^
    Vielleicht kennt man ihn nicht unbedingt hier in unserer Gegend ... Aber er schreibt wirklich gut.

    Also der Schreibstil ist, finde ich, eigentlich ziemlich verständlich. Er ist halt passend für die Zeit, aber nicht unbedingt unverständlich oder kompliziert. Er ist aber trotzdem eben bildlich und angenehm zu lesen.
    Ob es das Verständnis erschwert, glaube ich eigentlich nicht. Es ist einfach nur, dass es teilweise wirklich schwierige Themen sind, wie zum Beispiel die Ansichten der Religionen. das sind einfach teilweise Themen, die von sich aus nicht unbedingt einfach zu verstehen sind. Der Schreibstil erschwert es, denke ich, nicht unbedingt.

    Liebe Grüße
    Jojo

    P.S. Ich habe gerade noch mal nach einer Leseprobe gesucht, aber leider keine gefunden ...
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    Beitrag von Alania Fr 24 Jun 2011, 20:11

    Hey, Jojo!

    Ah, noch ein Buch von Maugham! Ich muss sagen, dass mich dieses Buch vom Inhalt her weniger anspricht, auch wenn Larry doch ein sehr interessanter und auch eigener Charakter zu sein scheint. Und er übt auch bestimmt eine gewisse Faszination auf die Leser aus, denke ich mal, wenn du beschreibst, dass sich bei seinem Auftreten die ganze Atmosphäre des Buchs ändern kann.

    Danke fürs Vorstellen. :)

    LG
    Angie

    P.S. Wow, Jojo, mir fällt erst jetzt auf, wie viele Bücher du schon hier rezensiert hast. *-*
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    W. Somerset Maugham - Auf Messers Schneide Empty Re: W. Somerset Maugham - Auf Messers Schneide

    Beitrag von Jojo Sa 25 Jun 2011, 15:26

    Hey Angie,

    Danke fürs Lesen der Rezi xD
    Mhm, ich stell ja auch so gut wie jedes Buch vor, das ich mal gelesen habe. Da sich die aber meist auf Krimis und Thriller beschränken, gibt es viel vorzustellen Razz Bin ja da so ziemlich die einzige ^^"

    Ich mochte das Buch auch total gerne. Ich kann dir leider aber nicht sagen, welches ich besser fand. Vielleicht mochte ich den Magier sogar noch einen Tick lieber. Der Inhalt ist hier auf jeden Fall etwas "unspektakulärer" und normaler, würde ich sagen.
    Ich mochte es gern. Wenn du es mal lesen solltest, würde ich mich über deine Meinung jedenfalls freuen Wink

    Liebe Grüße
    Jojo

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