W. Somerset Maugham – Der bunte Schleier
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Kitty Garstin, schöner, langsam verblassender Stern am Londoner Gesellschaftshimmel, heiratet in Torschlusspanik einen jungen Wissenschaftler und geht mit ihm nach Hongkong. In der engen Gesellschaft der Kronkolonie verfällt sie bald dem eilten Charles Townsend. Als ihr Mann davon erfährt, kommt es zwar nicht sofort zu einer Katastrophe, aber für Kitty beginnt ein anderes Leben: Im wirklichen, von Cholera heimgesuchten China lernt sie, über sich und die Welt anders zu denken.
Quelle: Buchumschlag
Meine Meinung:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
Es ist wunderschön geschrieben. Maugham hat wirklich einen schönen Schreibstil, der zwar etwas älter ist und hin und wieder muss man sich auf die Sätze konzentrieren, aber das macht überhaupt nichts. Auch die Geschichte an sich ist sehr schön geschrieben. Es ist aus Kittys Sicht geschrieben und man merkt richtig, was sie für eine Verwandlung mitmacht, während sie in dem kleinen Dorf Mei-tan-fu ist, in dem die Cholera ausgebrochen ist. Auch ihr Verhältnis zu ihrem Gatten ist irgendwie „interessant“. Das ist nicht das richtige Wort, aber ich weiß es nicht besser auszudrücken. Man sieht als Leser, wie ich finde, durch einige Aussagen, die Kitty macht, und Entscheidungen, die sie trifft, dass sie selbst gar nicht alles weiß, was sie fühlt. So sehe ich das jedenfalls. Der Leser macht sich zusätzlich noch Gedanken darüber. Besonders haben mir die Gespräche gegen Ende des Buches gefallen. Sie waren tiefgründiger. Davon will ich aber nicht mehr verraten, als dass sie einen irgendwie zum Nachdenken anregen.
Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen. Es ist wunderschön und traurig zugleich und auch der Schreibstil ist etwas, wie ich finde, ganz besonderes.
Vergleich mit dem Film:
Es gibt zwei Filme, einmal einen mit Greta Garbo und einen mit Noami Watts in der Rolle der Kitty. Ich habe den Film mit Noami Watts bereits vorgestellt und möchte deshalb das Buch noch einmal kurz mit der Verfilmung vergleichen.
Sie haben sich wirklich sehr an das Buch an sich gehalten, außer vielleicht gegen Ende. Das wurde ein wenig abgewandelt, was ich aber nicht unbedingt schlimm finde. Es gibt beiden sein gewisses Etwas und ich würde fast sagen, dass man das Ende des Buches in einem Film eher als blöd empfunden hätte.
Was ebenfalls etwas anders ist, ist, dass im Film auch viel von der Arbeit Dr. Fanes gezeigt wird. Ihm wird dort eine größere Rolle zugemessen. Aber Kitty selbst geht deshalb nicht in dem Film unter. Sie ist immer noch ein Hauptcharakter und wird wirklich gut eingebunden.
Ich habe den Film vor dem Lesen des Buches gesehen und ich war erstaunt, dass sie sich teilweise am Anfang sogar an den genauen Wortlaut, der im Buch steht, gehalten haben. Das hatte ich so noch nie in einem Film gesehen.
Also eine, wie ich finde, gelungene Verfilmung des Buches, die sich auch auf das Buch stützt.
Rezension zum Film "Der bunte Schleier"
Zuletzt von Jojo am Sa 01 Jan 2011, 23:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet