Titel: Föhn mich nicht zu
Autor: Stephan Serin
Seitenanzahl: 255
Verlag: Rowohlt Tasvhenbuch Verlag
ISBN: 978-3-499-62670-8
Preis: 9,95€
Zum Autor
Stephan Serin wurde 1978 in Ostberlin geboren. Nach seinem Abitur studierte er Französisch und Politische Bildung auf Lehramt in Potsdam und Pau, Frankreich, zwei Fächer, mit den deutschlandweit schlechtesten Einstellungschancen für Pädagogen. Seit dem Jahr 2000 ist er festes Mitglied der Berliner Lesebühne "Chaussee der Enthusiasten". Wenn Stephan Serin nicht schreibt oder liest, arbeitet er als Lehrer oder versucht, seine Kinder zu erziehen.
Leseprobe von der Rückseite:
Die Leiden eines jungen Lehrers - Intelligent, ironisch, witzig!
"Um permanentes Chaos im Klasenraum zu vermeiden, muss den Schülern von erster Minute an klar sein, wer im Unterricht der Boss ist. In meiner siebten Klasse war das Murat. Aber danach kam gleich ich, den ich war mit Murat befreundet."
Liebevoll als "Bonsai", mal als "Nabelküsser" bezeichnet, versucht Stephan Serin vor seiner Klasse zu bestehen. In amüsanten Geschichten erzählt er von den täglichen Windmühlenkämpfen, seinen Schülern etwas beizubringen, und beschreibt den ganz normalen Wahnsinn in deutschen Klassenzimmern - mit viel Sprachwitz und selbstironie.
Meine Einschätzung
Ich habe das Buch gestern für meine Mutter erworben und gleich mal durchgelesen. Liest sich flüssig, man wird bei der Stange gehalten. Der Umfang ist nicht zu groß, das Buch ist auf jeden Fall etwas für lange Reisen oder einen ruhigen Abend. Durchaus witzig aber manchmal auch ziemlich Übertrieben beschreibt der Referendar Stephan Serin seine alltäglichen Probleme an einen Gymnasium in Berlin Mitte. Meist scheint es im Unterricht darum zu gehen, den Schülern viel eher gesellschaftliche Verhaltensnormen nahe zu bringen, als Lernstoff zu vermitteln. Ein Satz, der mich zu spontanem und lautem Gelächter erregt hat, war folgender: "Bezeichnete ein Schüler im Unterricht Wilhelm II. als Vollhoden, dann deutete ich das großzügig dahingehend, dass er die kriegstreibende Rolle des letzten deutschen Kaisers sehr wohl verstanden hatte."
Das Buch zu lesen macht wirklich Freude, ist aber vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Ich persönlich hätte mir das Buch für 9.95 € nicht für mich selbst geholt. Aber sollte man es geschenkt bekommen, kann man sich sicher sein, ein paar kurzweilige Stunden damit zu haben. Ein gutes Weihnachtsgeschenk für Lehrer oder Lehramtsstudenten