einfach, weil es raus muss
Ich trauere nicht
Psychisches Wrack, seelischer Krüppel, jeder hat so seine Bezeichnung. Ich nenne es das absolute Gefühlschaos. Absolut, weil es nichts mit dem zu tun hat, was man bisher kennt, weil man nicht darauf einwirken kann, weil es einfach ist. Was sollte man auch tun?
Dinge geschehen, ohne dass wir Einfluss darauf nehmen können. Menschen werden geboren, Menschen sterben. Sie gehen von uns ohne ein Wort des Abschieds, lassen uns zurück in unserer Trauer. So manch einer verzweifelt. Wenige kommen mit dem Tod einfach klar, können sich darüber freuen, wenn man erlöst wird. Angeblich findet man erst im letzten Atemzug seine Ruhe. Warum aber empfinde ich dann nichts? Warum herrscht eine Leere in mir, als hätten mir die Toten nichts bedeutet? Als hätte ich keine endlosen Stunden mit ihnen verbracht, mit ihnen gefeiert und gelacht? Als hätten sie mich nie tröstend in den Arm genommen und mich wieder aufgebaut? Warum fühle ich mich nicht wenigstens schuldig, nichts zu fühlen?
Ich bin nicht tot. Glaube ich. Ich habe den Tod auch noch nie gesehen, ihm nie in die Augen sehen dürfen. Warum aber verspüre ich keine Angst? Warum geht es mir nicht wie all den anderen? Warum beschäftigen mich mehr die Fragen der Kleiderordnung, des finanziellen, der neuen familiären Verhältnisse. Natürlich, wer trauert, weiß nicht mehr, was er noch denken soll. Doch ich denke bei klarem Verstand. Ich fühle mich nicht schuldig, nichts zu fühlen. Ich fühle mich schuldig, dass ich mich nicht schuldig fühle, nichts zu fühlen. Bin ich ein seelischer Krüppel? Ist mir die Fähigkeit zu fühlen abhanden gekommen, irgendwann in all diesen Jahren voller Glück und Leid, voller gemischter Empfindungen? Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist, dass ich nicht trauere.
Ich trauere nicht
Psychisches Wrack, seelischer Krüppel, jeder hat so seine Bezeichnung. Ich nenne es das absolute Gefühlschaos. Absolut, weil es nichts mit dem zu tun hat, was man bisher kennt, weil man nicht darauf einwirken kann, weil es einfach ist. Was sollte man auch tun?
Dinge geschehen, ohne dass wir Einfluss darauf nehmen können. Menschen werden geboren, Menschen sterben. Sie gehen von uns ohne ein Wort des Abschieds, lassen uns zurück in unserer Trauer. So manch einer verzweifelt. Wenige kommen mit dem Tod einfach klar, können sich darüber freuen, wenn man erlöst wird. Angeblich findet man erst im letzten Atemzug seine Ruhe. Warum aber empfinde ich dann nichts? Warum herrscht eine Leere in mir, als hätten mir die Toten nichts bedeutet? Als hätte ich keine endlosen Stunden mit ihnen verbracht, mit ihnen gefeiert und gelacht? Als hätten sie mich nie tröstend in den Arm genommen und mich wieder aufgebaut? Warum fühle ich mich nicht wenigstens schuldig, nichts zu fühlen?
Ich bin nicht tot. Glaube ich. Ich habe den Tod auch noch nie gesehen, ihm nie in die Augen sehen dürfen. Warum aber verspüre ich keine Angst? Warum geht es mir nicht wie all den anderen? Warum beschäftigen mich mehr die Fragen der Kleiderordnung, des finanziellen, der neuen familiären Verhältnisse. Natürlich, wer trauert, weiß nicht mehr, was er noch denken soll. Doch ich denke bei klarem Verstand. Ich fühle mich nicht schuldig, nichts zu fühlen. Ich fühle mich schuldig, dass ich mich nicht schuldig fühle, nichts zu fühlen. Bin ich ein seelischer Krüppel? Ist mir die Fähigkeit zu fühlen abhanden gekommen, irgendwann in all diesen Jahren voller Glück und Leid, voller gemischter Empfindungen? Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist, dass ich nicht trauere.